Das “sumerische Rollsiegel” des Zecharia Sitchin und das Rätsel um die 4.500 Jahre alte Abbildung unseres gesamten Sonnensystems. Artikel von Lars A. Fischinger (Bild: Archiv L. A. Fischinger)
18. Februar 1930: Der Astronom Clyde William Tombaugh hat Grund, die Sektkorken knallen zu lassen: er hat nun offiziell den Planeten Pluto entdeckt, der hinter Neptun verborgene 9. Planet unseres Sonnensystems. War Tombaugh aber wirklich der Erstentdecker? Oder wussten bereits unsere Vorfahren vor Jahrtausenden von seiner Existenz? Kannte man bereits vor tausenden von Jahren Aufbau, Größe und Beschaffenheit unseres gesamten Sonnensystems? Ein archäologisches Fundstück zumindest gibt es, das einigen Thesen nach darauf hindeuten könnt: Ein schätzungsweise 4.500 Jahre altes Rollsiegel aus Ton, das bei Ausgrabungen in Mesopotamien, Irak, gefunden wurde. Und dieses – in der Grenzwissenschaft seit genau 40 Jahren bekannte – Siegel gibt immer wieder Anlass zu Spekulationen über die Astronautengötter. Das legendäre und von dem Autoren Zecharia Sitchin 1976 in der Prä-Astronautik bekannt gemacht „Rollsiegel der Sumerer“ soll an dieser Stelle einmal genauer betrachtet werden. Denn Fragen bleiben bis heute offen …
Hallo, liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!
Lowell Observatorium in Flagstaff, Arizona, USA, Anfang 1930:
Der junge Astronom Clyde William Tombaugh (1906 – 1997) führt eine Suche durch, die schon ein viertel Jahrhundert andauert. Man ist auf der Suche nach einem weiteren Planeten in unserem Sonnensystem, der sich hinter dem Planeten Neptun verbergen könnte. Der Fund des angenommenen „Trans-Neptun“ soll der Höhepunkt in der Karriere des aufstrebenden Astronomen Tombaugh werden.
Am 18. Februar 1930 war es dann soweit: Durch Vergleiche von Fotos aus dem All stieß der Astronom auf einen seltsamen und sich bewegenden Lichtpunkt. Dass musste der gesuchte 9. Planet in unserem Sonnensystem sein! Am 13. März 1930 gab das Lowell Observatorium die Sensation bekannt, dass man einen weiteren Trabanten unserer Sonne gefunden habe, der Pluto getauft wurde. Einen Winzling von nur 2.374 Kilometern Durchmesser, der zu 70 Prozent aus Gestein und 30 Prozent aus gefrorenem Wasser besteht. Er ist so weit von der Sonne entfernt, dass wir erst heute gute Aufnahmen von Pluto haben und bis 2012 sogar fünf Monde von ihm entdeckten. Ein dunkler und mit bis zu minus 240 Grad Celsius eisiger Himmelskörper, der aufgrund seiner geringen Größe im September 2006 sogar den Status eines „richtigen Planeten“ aberkannt bekam.
Die Sensation war jedoch 1930 perfekt. Das Sonnensystem wuchs.
Altes Wissen – neu entdeckt?
Doch ist dies tatsächlich ein Wissen, dass aufgrund von Forschungen im 20. Jahrhundert erreicht wurde? Oder wussten unsere Vorfahren schon mehr über den Aufbau, die Größe und die Beschaffenheit unseres Sonnensystems?
Das Rollsiegel mit der “Sternenkarte” – für eine Großansicht anklicken(Bild: Archiv L. A. Fischinger)
Ja! sagen einigen Vertreter der Prä-Astronautuik-Theorie. Jener Spekulation, die sagt, dass vor Jahrtausenden die Götter der Erde reale außerirdische Wesen von den Sternen waren. Und die Befürworter der Idee, dass unsere Vorfahren vor tausenden von Jahren mehr über unser Sonnensystem wussten, können dabei sogar auf einen offiziellen archäologischen Fund verweisen.
Dieser Fund liegt heute in Berlin im Vorderasiatischen Museum und trägt die Archiv-Nummer VA/243. Es handelt sich um ein akkadisches Rollsiegel (genau genommen eine Abrollung eines solchen Siegels) aus Ton, das bei Ausgrabungen in Mesopotamien gefunden wurde. Sein Alter wird auf rund 4.500 Jahre beziffert. Gefunden wurde es vermutlich in Hai, etwa 50 Kilometer von Kut im Irak entfernt.
Die „Sternenkarte der Sumerer“
Interessant ist es, was das Siegel im Detail zeigt. Deutlich sieht man eine Person sitzen, auf die zwei weitere Personen offenbar zugehen. Laut archäologischer Meinung handelt es sich um eine „Einführungs-Szene“ bei der einem Gott (sitzend) von einem niederen Gott ein Mensch (meist der Besitzer des Siegels) zugeführt wird.
Zwischen den Köpfen der beiden stehenden Personen ist eine Darstellung zu finden, die seit nun genau 40 Jahren für heftige Diskussionen sorgt. Es scheint sich auf den ersten Blick ganz klar um eine Abbildung eines Sonnensystems zu handeln. Und zwar in einem heliozentrischen Weltbild, da die Sonne – dargestellt mit Sonnenstrahlen – sich im Zentrum der Abbildung befindet.
Darum sind einige verschieden große Punkte angebracht, die als Planeten gedeutet werden könnten. Insgesamt sind es auf den ersten Blick 11 „Planeten-Punkte“, die man auf dem bekannten Foto der Szene sehen kann. Dazu kommt die mutmaßliche Sonne im Zentrum und so erhält man 12 Punkte oder Kreise.
Von Archäologen wird diese Darstellung „Nebenzene“ genannt, die nur den Zweck hatte, freie Flächen auf solchen Siegeln irgendwie künstlerisch zu füllen. Abertausende solcher Rollsiegel sind aus dem Nahen Osten bekannt und liegen in Musen in aller Welt. Doch nur dieses eine Siegel ist zu einer Art Legende in der Prä-Astronautik geworden.
Von Nibiru und den Anunnaki
Die Umlaufbahn des Nibiru wie sie sich Zecharia Sitchin 1976 ausdachte – für eine Großansicht anklicken(Bild: L. A. Fischinger aus dem Buch “Die Akte 2012“)
Der US-Autor Zecharia Sitchin wurde einst auf diesen Fund aufmerksam und machte ihn zu einem Kernstück seiner Spekulationen über Außerirdische, die vor Jahrtausenden auf die Erde kamen. Angeblich, so Sitchin in seinen zahlreichen Büchern, kamen einst Ancient Aliens von einem Planeten mit Namen Nibiru hernieder und nahmen als Anunnaki Einzug in die Mythologie des Zweistromlandes. Diese Anunnaki seien vor über 430.000 Jahren auf die Erde gelangt und schufen letztlich die moderne Menschheit. Ihr Heimatplanet Nibiru sei dabei ein Planet, der bis heute unentdeckt in unserem eigenen Sonnensystem in einer starken Ellipse in rund 3.600 Jahren einmal die Sonne umrundet.
In meinen Büchern „Die Akte 2012“ und „Historia Mystica“ sowie in zahlreichen YouTube-Videos & Vorträgen und natürlich auf diesem Blog habe ich vielfach über diesen Nibiru und Sitchin berichtet. Ebenso in einem Artikel über die Anunnaki selber, auf die ich auch in meinem aktuellen Buch “Rebellion der Astronauten-Wächter” sehr umfangreich eingehe (abseits von Sitchin als “Quelle”!). Deshalb verweise ich an dieser Stelle auf diese Veröffentlichungen von mir, um hier das umstrittene Rollsiegel in den Fokus zu stellen …
Die „Sternenkarte der Sumerer“
Die ohne Frage hoch interessante Rollsiegel-Darstellung aus Mesopotamien zeigt deutlich 11 „Planeten“. Dazu muss man den aus Serpentin bestehenden, 3,4 Zentimeter hohen Siegelzylinder natürlich erst in Ton abrollen. So erhält man die weithin in der Mystery-Szene bekannte Darstellung, die auch das Titelbild dieses Artikels ist. Dazu später mehr.
“Auf den Spuren der Anunnaki” – Zweiteiliger Online-Artikel von Lars A. Fischinger (Bild: Z. Sitchin / L. A. Fischinger)
Zecharia Sitchin deute diese Abbildung in seinem ersten Buch „Der zwölfte Planet“ von 1976 so, dass es sich dabei um alle Planeten unseres Sonnensystems handelt. Dazu ergänzte er den Mond unserer Erde und den von ihm postulierten Planeten Nibiru. Damit käme er auf die dargestellten 11 Objekte oder Punkte. Mit der Sonne im Zentrum ergibt das 12, woraus sich der Titel seines ersten Buches ableitet. Der „Planet X“ wiederum, die von Sitchin seit 1976 als Nibiru bezeichnete Heimat seiner Astronauten aus dem All, ist bisher unbekannt bzw. nicht nachgewiesen.
Auch wenn immer wieder von einem mutmaßlichen Planten im äußeren Sonnensystem berichtet wird, kann dies kein bewohnter Nibiru á la Sitchin sein. Dass dort seit hunderttausenden von Jahren irgendeine Alien-Rasse existiert, ist purer Unsinn. Das habe ich in meinem Buch „Die Akte 2012“ in einem ganzen Kapitel mehr als deutlich darlegen können.
Zu dieser Abbildung des Rollsiegels schrieb Zecharia Sitchin bereits 1976 in „Der zwölfte Planet“:
„Es ist natürlich eine Darstellung des den Sumerern bekannten Sonnensystems, das aus zwölf Himmelskörpern besteht.“
Doch diese „sumerische Sternenkarte“ ist eigentlich keine sumerische.
Das Rollsiegel stammt nicht von den Sumerern aus dem heutigen Süd-Irak, auch wenn dies von den Anhängern Sitchins bzw. des Nibiru immer behauptet wird. Die Schriftzeichen auf dem Siegel weisen einen „IIli-Illat“ als Besitzer aus, der dem Gott „Dubsiga“ damit huldigt. Und das ist ein semitischer bzw. akkadischer Name. Und das mesopotamische Reich von Akkad existierte grundsätzlich erst nach den Stadtstaaten der Sumerer. Auch der Name der Außerirdischen von Sitchin – Anunnaki – ist nicht sumerisch sondern akkadisch, babylonisch bzw. assyrisch, wie ich es in einem zweiteiligen Artikel auf diesem Blog umfassend ausgeführt habe.
Sitchin selber wiederum nennt das Siegel auch korrekt „akkadisches Rollsiegel“, überträgt es jedoch zugleich auf die Kultur der Sumerer. Er hat damit 1976 nicht gesagt, dass es ein archäologisches Fundstück von den Sumerern sei.
Doch die Suche nach einem Transpluto, einem Planeten hinter Pluto, ist auch in der Astronomie nicht unbekannt. Die bisher gefundenen Objekte hinter Pluto sind jedoch allesamt Winzlinge wie Pluto selbst. Und so wird schon seit dem Spätsommer 2006 Pluto selber nicht mehr als wirklicher Planet angesehen und geführt. Nachdem 1930 durch die Entdeckung des Pluto das Sonnensystem noch wuchs – schrumpfte es also vor zehn Jahren wieder, als Pluto „degradiert“ wurde.
John B. Murry (Offene Universität Großbritannien) und John Matese von der Universität von Louisianer, Lafayett, USA, berichteten jedoch schon 1999, dass es einen unbekannten Riesenplanet tatsächlich geben könnte. Er würde bis zu zehnmal größer als der Riesenplanet Jupiter sein, 32.000-mal weiter als die Erde von der Sonne seine Bahnen ziehen und Kometen und andere Objekte im äußeren Sonnensystem durch seine Masse ablenken.
Bewiesen ist dieser neue Planet bisher nicht. Daran änderten auch die Berichte um die angebliche bzw. theoretische Entdeckung des „Planet nine“ nichts. Auch dieser wurde Anfang 2016 umgehend mit Sitchins Nibiru in einen Topf geworfen. In einem YouTube-Video habe ich darüber am 21. Januar dieses Jahres berichtet.
Sonnensystem oder nicht?
Aufgrund der Tatsache, dass das Rollsiegel mit der mutmaßlichen Sternenkarte ein authentisches archäologisches Fundstück ist, fesselte Sitchin mit seinen spektakulären Ideen und Behauptungen sehr viele Leser. Obwohl heute oftmals nicht mal mehr bekannt ist, dass Zecharia Sitchin 1976 der Erfinder des Nibiru & Co. war, finden seine Themen weiterhin großen Anklang. Meist jedoch in Form von vollkommen absurden Aussagen, die grundsätzlich von Sitchin stammen (können) aber mit allerlei anderen Behauptungen und Unsinn vermischt wurden.
Das Rollsiegel mit der “Sternenkarte”: Im Schatten dieser Aufnahme befinden sich weitere “Planeten” – für eine Großansicht anklicken(Bild: Archiv / L. A. Fischinger)
Eine ganze Reihe der Sitchin-Leser sah sich im Laufe der Jahre veranlasst, beim Vorderasiatischen Museum zu Berlin selber bezüglich dieser vermuteten Sternenkarte anzufragen. Sitchin selber zeigte natürlich das Bild des abgerollten Siegels auch vor 40 Jahren in seinem ersten Buch und verriet ebenso, wo es sich befindet. So sah sich Dr. Joachim Marzahn vom Vorderasiatischen Museum 1995 aufgrund der vielen Anfragen sogar veranlasst, in der angesehenen Astronomiezeitschrift „Sterne und Weltraum“ selber darauf einzugehen.
Dr. Marzahn verweist darin auf den Umstand, dass nur auf Fotos die angenommenen 12 „Planeten-Punkte“ (inklusive Mond und Sonne) zu sehen sind. Eben das Bild, das auch diesen Artikel illustriert. Eine genaue Analyse des Rollsiegel-Zylinders in seinem Museum habe jedoch gezeigt, dass es jedoch in Wahrheit mit Sonne insgesamt 15 Punkte sind. Die drei weiteren sind auf Fotografien des abgerollten Zylinders nicht zu sehen, da sie am oberen Rand im Schatten verschwinden bzw. ein Punkt nicht ausreichend tief ist, um auf der Abrollung sichtbar zu sein.
Der Schatten selber entsteht dadurch, dass durch eindrücken und abrollen des Zylinders in den feuchten Ton zu beiden Enden der “Walze” mit dem Motiv Material beiseite gequetscht wird. Das ist bei allen hunderttausenden Abrollungen dieser Art aus dem Nahen Osten der Fall.
„Es kann sich beim Rollsiegel VA/243 also keinesfalls um eine Darstellung unseres Planetensystems handeln“, kommentiert beispielsweise der Prä-Astronautik-Autor Wolfgang Siebenhaar in einem Artikel in der „Scientific Ancient Skies“ (Band 2, 1995) die Entdeckung von Marzahn. Und das ist erst mal soweit vollkommen richtig, da unser Solarsystem so viele Planten eben nicht besitzt. Gleich ob mit oder ohne Pluto.
Es sei noch angemerkt, dass das einst kurzzeitig existierende Magazin „Scientific Ancient Skies“ ein Ableger des Magazin „Ancient Skies“ war. Heute nennt sich das Magazin „Ancient Skies“ unlängst „Sagenhafte Zeiten“ und ist fast jedem Erich von Däniken-Fan ein Begriff, da es seit Jahrzehnten von seiner Forschungsgesellschaft herausgegeben wird. Trotz der Kritik von Siebenhaar in „Scientific Ancient Skies“, war das Magazin also alles andere als ein Skeptiker-Magazin! Ebenso ist auch der Autor Wolfgang Siebenhaar ein Pro-Prä-Astronautik-Autor.
14 “planetare Kugeln”? Auch hier gibt es durchaus berechtigte Zweifel:
Dr. Marzahn ließ 1995 mit Hilfe von Dr. A. Unger vom Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museum Berlin mikroskopische Vergrößerungen (100 bis 200-mal vergrößert) der Punkte auf dem Siegel-Zylinder anfertigen. Es zeigte sich, dass die angeblich zusätzlich mit einem Bohrer angebrachten „Planeten-Punkte“, die zusammen die 15 ergeben, vielleicht zum Teil gar nicht künstlich sind. Sie könnten auch Beschädigungen in Form von Abplatzungen des Materials sein – und damit wollte der Künstler des Siegels vor 4.500 Jahren diese ursprünglich gar nicht anbringen!
Folgerichtig ist es zumindest sehr fraglich, dass es tatsächlich eine Darstellung ist, um die absichtlich 14 „Planeten-Punkte“ angebracht wurden. Aber wie viel Punkte oder Planeten sind es denn jetzt wirklich?
Eine mir vorliegende Kopie der Abrollung und des entsprechenden Zylinders aus dem Vorderasiatischen Museum zu Berlin, zeigt wieder etwas anders. Darauf sind nur neun „Planeten-Punkte“ zu sehen. Liegt es an der Qualität der Kopie? Wahrscheinlich. Auch auf einem für mich bereits 1995 im Museum angefertigten Foto der Abrollung sind keine 15 Punkte zu zählen. Dies Fotos würde dem entsprechen, was Sitchin in seinen Büchern abdrucken lies und seit dem immer wieder verbreitet wurde.
Es ist damit vollkommen offen, wie viele “Kugeln” die Dargestellte “Sonne” in Wirklichkeit umrunden. Oder besser gesagt, ist es völlig unklar, mit wie vielen Löchern der Hersteller des Siegels vor viereinhalb Jahrtausenden sein Kunstwerk tatsächlich dekorierte.
Fragen, Spekulationen und Widersprüche
Was zeigt also das Siegel? Ein Sonnensystem mit der Sonne richtigerweise in der Mitte? Wie viele „Planeten“ wurden vom Schöpfer des Siegels letztlich tatsächlich und mit voller Absicht in den Zylinder geschnitten? Ist es sogar ein fremdes Sonnensystem aus den Tiefen des Universums, wie einige meinen? Oder nur eine „Nebenszene“, die allein den Zweck diente, leeren Raum auf dem Rollsiegel zu füllen, wie es die Archäologie sagt? Ist es folglich Zufall, dass vor 4.500 Jahren ein Künstler in Mesopotamien auf einem Siegel eine Darstellung anbrachte, die fraglos einem heliozentrischen Sonnensystem gleicht? Oder ist der Stern in der Mitte überhaupt keine Sonne, sondern nur ein Symbol für den Planeten Mars, wie viele Skeptiker anmerken? Dann wären die vermeintlichen Planeten eben nichts weiter als Dekoration.
Der nur 2.374 Kilometer kleine Zwerg-Planet Pluto (Bild: NASA)
Wäre es dennoch ein Abbild unseres Sonnensystem inklusive der von Erde ohne technische Hilfsmittel nicht zu sehenden Planten, wäre das sensationell. Aber wieso dann eine Darstellung des Sonnensystems in einer so winzigen und bisher einzigartigen Abbildung? Und warum findet sich auf dem Rollsiegel nicht der kleinste Hinweis zu dieser „Szene“, wenn es sich um außerirdisches Wissen handelt, dass eben vor 4.500 Jahren niemand wissen konnte?
Auch wenn die 40 Jahre alte Behauptung, dass die Größenverhältnisse der Planten um die Sonne auf dieser Abbildung stimmen, schon augenscheinlich falsch ist, bleibt auch die Frage: Wenn es unser Sonnensystem sein soll, wer bestimmte dann die Anzahl der darzustellenden Planeten? Unlängst wurden in unserem Sonnensystem zahlreiche weitere Kleinst-Planeten gefunden, weshalb letztlich ja auch unser Freund Pluto seinen Planetenstatus verlor. Sind also, weiter spekuliert, andere Kleinst-Planeten auf dem Siegel dargestellt worden? Aber wozu? Fertigte der Künstler das Siegel tatsächlich mit einem ihm bekannten Aufbau des Sonnensystems an, war sich jedoch über die Anzahl der Planeten im Unklaren?
Auf den Spuren der Anunnaki (Bild: Z. Sitchin / L.A. Fischinger)
Nicht nur in der Modeindustrie, in der Musikwelt oder sogar beim Essen kennt man Moden, Trends und „Kultiges“. Auch Themen aus der Mythologie können mal mehr und mal weniger im Trend liegen und hip sein. So vor allem die Götter „Anunnaki“, die zum Beispiel laut dem einfachen Nachschlage-Duden „Die Religionen“ (Mannheim 1980) die „unterirdischen Götter der babylonisch-assyrischen Religion“ gewesen sein sollen. Das Wort sei akkadisch und gehe auf den sumerischen Allgemeinbegriff für „Götter“ zurück. Und doch ist das Thema der Anunnaki in der Ancient-Aliens-Szene und der Prä-Astronautik nicht mehr wegzudenken. Warum das so ist, erfahrt Ihr in diesem zweiteiligen Artikel.
Wurde der “Planet X” Nibiru von Zecharia Sitchin schon im 19. Jahrhunder in einem Buch erwähnt? Wer weiss etwas über dieses angebliche “Dokument” in dem Video? Hinweise sehr gerne an mich.
Hier das Video:
Zum Thema “Nibiru und das Jahr 2012” natürlich hier:
Prä-Astronautik-Autor Zecharia Sitchin, Erfinder des Nibiru und der Anunnaki: War er ein Desinformant und Lügner im Auftrag dunkler Eliten? (Bilder: tamilwin.com / gemeinfrei / Montage/Bearbeitung: Fischinger-Online)
War der 2010 verstorbene Prä-Astronautik-Autor Zecharia Sitchin mit seinen Anunnaki- und Nibiru-Ideen nur ein Handlanger dunkler Mächte? Ein Desinformant, der im Auftrag der Freimaurer und/oder der Illuminaten handelte und absichtlich falsche “Enthüllungen” zum Thema Astronautengötter und Ancient Aliens verbreitet? Einige “Kritiker” sind davon überzeugt. Sie sind der Meinung, dass Sitchin nur eine Marionette geheimer Gesellschaften und Machteliten war, der bewusste Desinformationen veröffentlichen sollte. Damit aber nicht genug – denn der bekannte Autor war vielleicht selber ein Alien und packtierte mit satanisch-okkulten Geheimgesellschaften auf unserem Planeten. Was Sitchin mit seinen Ideen des Planten Nibiru und der dortigen Aliens namens Anunnaki alles vorgeworfen wird und wie man das einordnen kann, erfahrt Ihr sehr umfangreich hier.
Der US-Autor Sitchin ist auch knapp sieben Jahre nach seinem Tod in der Szene der Prä-Astonautik bzw. Ancient Aliens eine bekannte Größe. Wie ein Blick auf dem Buchmarkt beweist, sind es seine Außerirdischen mit Namen Anunnaki auch. Zahllose Bücher und Veröffentlichungen führen inzwischen den Begriff “Anunnaki” im Titel, der mehr und mehr zu einem Synonym für “Astronauten der Antike” wird (s. Buchtipps am Ende).
Ich selber habe auf diesem Blog in dutzenden Posting und Artikel über Zecharia Sitchin und seine Ideen des unbekanntem aber von Aliens bewohnten Planeten Nibiru (in unserem Sonnensystem!) berichtet. Gleichfalls auch in vielen Videos auf meinem YouTube-Kanal, weshalb ich an dieser Stelle auf detaillierte Wiederholungen verzichten möchte.
Was zum Thema “Planet Nibiru”, der von intelligenten Außerirdischen mit Namen Anunnaki bewohnt sein soll, zu sagen ist, könnte Ihr mehr als umfangreich auch in dem Buch “Die Akte 2012” nachlesen. Die dortigen Ausführungen, Tatsachen und Fakten gelten natürlich auch weit über das Jahr 2012 hinaus. Jahrhunderte sogar …
Man kann Zecharia Sitchin seine Welt der Astronauten aus dem All aber in folgenden 5 Kernaussagen zusammenfassen:
In unserem Sonnensystem existiert ein weiterer Planet, der sich in ca. 3.600 Jahren in einer starken Ellipse einmal um die Sonne dreht: Der Nibiru
Dieser ist schon seit hunderttausenden von Jahren von einer außerirdischen Zivilisation bewohnt: Den Anunnaki
Diese “Nibiruianer” kamen vor grob 432.000 mit ihrer Raumfahrtechnologie zur Erde und wurden die Götter der Vorzeit.
Auf der Erde haben die Anunnaki durch Gentechnologie die jetzige Menschheit erschaffen bzw. unsere Vorfahren “verbessert”.
Der Planet der Anunnaki sorgt durch seinen Sonnenorbit (durch seine Gravitation) etwa alle 3,5 Jahrtausende für Naturkatastrophen auf der Erde.
All diese erstaunlichen Information will der Autor Zecharia Sitchin aus uralten Texten aus Mesopotamien erfahren haben. Überlieferungen und Schriften der Babylonier, Sumerer, Assyrer und anderer Zivilisationen des Nahen Ostens und in anderen Teilen der Welt würden nach Sitchin davon berichten.
Die Umlaufbahn des Nibiru wie sie sich Zecharia Sitchin 1976 ausdachte – für eine Großansicht anklicken(Bild: L. A. Fischinger)
Sitchins erste Kritiker
Im Jahr 1976 veröffentlichte Sitchin sein erstes Buch “Der zwölfte Planet: Wann, wo, wie die Astronauten eines anderen Planeten zur Erde kamen und den Homo Sapiens schufen”. Ein Dutzend weitere Bücher zum Thema “Nibiru” und “Anunnaki” folgten von ihm.
Vor allem ab dem Beginn der 1990er Jahre, als UFOs, Aliens und Prä-Astronautik booten, nahm auch die Kritik an den zahlreichen Büchern und Thesen von Zecharia Sitchin zu. Diese Kritiken waren damals fast ausnahmslos in inhaltlichen Charakters. Eigentlich aber machte sich fast niemand der Leser die Mühe, die unzähligen Aussagen, Zitate angeblicher alter Texte, die Flut an Götternamen und behaupteter Querverbindungen, archäologischer Hinweise etc. auf deren Richtigkeit zu überprüfen.
Es waren und sind derer einfach zu viel.
Zumal fast immer Quellen oder genaue Angaben in den Büchern fehlten, da Sitchin vorgab, dass er all das selber übersetzt habe. Für die “normalen Leser” seiner Werke ist das aber bin heute auch nicht sonderlich wichtig. Anders bei vielen Kritiken der 1990er Jahre, als auch ernsthaft die Behauptungen und “Übersetzungen” von Sitchin überprüft wurden. Zeitgleich wurde auch seine wissenschaftliche Reputation hinterfragt, die in seinen Büchern immer genannt wurde. “Anerkannter Altertumsforscher und Experte für Semitische Sprachen”, wie zum Beispiel immer behauptet wurde und wird, war er nie. Er war Wirtschaftsjournalist.
Nur ein Handlanger des Bösen?
Die Themen von Sitchin haben dank des Internet schon sehr lange eine Form von Eigenleben entwickelt, die nicht mehr seinen Behauptungen entsprechen. Vielfach finden sie sich auch vollkommen losgelöst von seiner Person als Begründer der Anunnaki und des Nibiru wieder, so dass er selber nicht mal mehr erwähnt wird. Teilweise ist er sogar nicht einmal bekannt, wie ich etwa in “Die Akte 2012” bemängelte (s. a. Blog-Posting HIER)!
Eine solche Entwicklung, den “Verlust der Quellen”, ist für einen Jäger des Phantastischen immer schade. Was aber jedem Mystery-Autoren und -Interessierten weit mehr Bauchschmerzen bereiten sollte, ist die Tatsache, welche Form der “Kritiken” Zecharia Sitchin postum erfährt. Auch hier möchte ich mal 5 Kernaussagen zusammenfassen:
Sitchin war Jude – also schon naturgemäß ein Lügner und Verschwörer.
Sitchin war ein Handlanger der Freimauer.
Sitchin war ein Handlanger der Illuminaten.
Sitchin war ein Handlanger der Rothschilds.
Sitchin war ein Handlanger der Neuen Weltordnung
Sitchin war ein Handlanger der “Machteliten”
Sitchin war ein Handlanger satanisch-okkulter Mächte.
Sitchin war alles zusammen und in deren Auftrag ein Desinformant.
Nicht wenige Seiten finde sich im Internet, die solche oder ähnliche “Kritiken” an den Ideen von Sitchin verbreiten. Die Grundaussage ist dabei fast immer gleich: Er hatte zu Lebzeiten mit Geheimgesellschaften und “Eliten” zu tun. In deren Auftrag schrieb er seine mit Lügen und Desinformationen voll gestopften Bücher. Die Manipulation der Massen durch Falschinformationen rund um das Thema der Götter aus dem Kosmos sei das Ziel dieser Machenschaften von Sitchin und seinen Hintermännern gewesen.
Sitchin habe als Jude selber diesen Kreis der “Machteliten” oder “Neuen Weltordnung” angehört und war damit Teil der großen Weltverschwörung. Damit reiht sich der Prä-Astronautik-Autor nahtlos in die Reihe anderer großer Massenmanipulationen ein, wie etwa US-Präsidenten und andere Mächtige aus Politik und Wirtschaft. Ein Handlanger des Bösen also …
Zecharia Sitchin und seine angeblichen Hintermänner
In der Biographie von Sitchin heißt es, dass er “London School of Economics” (LSE) studierte oder ausgebildet wurde. Für einige ist das ein klares Zeichen, dass Sitchin einer der Verschwörer der Mächtigen gewesen sein muss. Denn diese ist “in der Welt der mächtigen globalen Elite und der dunklen Verschwörungen der Illuminierten/Freimaurer/Zionisten” eine wichtige Adresse, wie es zum Beispiel heißt.
Und weiter lesen wir in dem Online-Artikel “Zecharia Sitchin: Lügner für die Illuminaten?”
“Die London School of Economics ist ein Bestandteil der City of London, des finanziellen und faktischen Machtzentrums der westlichen Welt, beherrscht von der Illuminatenfraktion der Rothschilds; sie dient als Talentfabrik für ihre Wirtschaftsführer. Wir können mit Sicherheit annehmen, dass die meisten wenn nicht alle Studenten in den verschiedenen Graden der örtlichen Loge eingeweiht sind, in ihr ‘geheimes Wissen’, in ihre okkulten Rituale und apokalyptischen Glaubenssysteme.“
Tatsächlich ist die “London School of Economics and Political Science” eine Elite-Schmiede ersten Ranges. “The Guardian” bescheinigt ihr „mehr Einfluss auf die derzeitige politische Welt als jede andere Hochschule auf der Erde“ und hat damit zweifellos recht. Mehr als 40 ehemalige oder amtierende Staatsoberhäupter und Regierungschefs haben an der “London School of Economics” studiert und dutzende Nobellpreisträge brachte sie hervor.
Kern ist dort Ökonomie und Wirtschaftswissenschaften. Alte Geschichte und Schriften wie eben Sumerisch, Sitchins “Hauptquelle”, kann man dort nicht studieren. Besonders aber stört den Kritikern, dass diese “Schule” zweifellos eine der frühesten Kaderschmieden der Welt überhaupt ist. Sie ist Teil der sogenannte Gruppe “G-5” von Super-Elite-Universitäten in Großbritannien und lehnt mit einer Aufnahmequote von nur 6,5 Prozent mehr Bewerber ab, als die Universitäten Oxford und Cambridge.
Das riecht für viele Menschen nach Geheimbünden oder sogar den Hintermännern der “Neuen Weltordnung”. Zumal sich unter den Absolventer der “London School of Economics” Namen wie David Rockefeller, George Soros, John F. Kennedy, Janet Yellen (US-Notenbankpräsidentin), Kaushik Basu, (Chefökonom der Weltbank), eine ganze Reihe Berater von Barack Obama und viele andere schillernde Figuren der Welt-Macht-Eliten finden. Das diese Kreise der Mächtigen schon immer für allerlei Verschwörungen Pate standen, ist weithin bekannt.
Und genau diesen Kreisen der Weltverschwörer soll auch Zecharia Sitchin angehört haben. Damit kann er schon prinzipiell und vom Grundsatz her nur ein Desinformant und Lügner gewesen sein, argumentieren entsprechende Sitchin-Gegner.
Werkzeug dunkler Mächte und Geheimwissen
Als Mitglied elitärer Kreise soll Sitchin natürlich auch über Geheimwissen verfügt haben. Als Freimauer, Illuminat oder schlicht Manipulator der (Leser-)Massen für die Neue Weltordnung habe er dieses verborgene Wissen genutzt, um “ein völlig neues Weltbild aufzubauen, um korrekteren Weltbildern das Wasser abzugraben”, wie es beispielsweise heißt.
“Es hat sich herausgestellt, dass Sitchin Hochgradfreimaurer war, insofern wurde er sicher nicht ‘benutzt’, sondern spielte eine größere Rolle bei der Verteilung der luziferischen Desinformation.
Er ist möglicher Weise Werkzeug einer geheimen Macht gewesen, welche ja nicht dafür bekannt ist, den Menschen Wissen und Wahrheit zu vermitteln, sondern sie in Unwissenheit und Angst zu halten.”
Hinterhältig haben die überall aktiven Illuminaten demnach über die Arbeiten von Sitchin Falschinformationen über unserer Vergangenheit und besonders die Astronautengötter unter das Volk gebracht. Dabei sei das Ziel dieser Eliten des Bösen klar gewesen:
“In dem ihrem Bestreben, eine globale Atmosphäre des Weltuntergangs zu schaffen, vollführten die Illuminaten einen schlauen Schachzug, indem sie die Geschichte von Nibiru in die UFO- und New-Age-Gemeinschaften einschleusten.“
Das sind harte Vorwürfe, die sich so oder so ähnlich auf einer ganzen Reihe vor allem englischer Webseiten finden. Darauf komme ich weiter unten zurück.
Ob der Nibiru-Erfinder während seiner Zeit an der LSE mit irgendwelchen Geheimgesellschaften und somit mit Plänen von verschworenen und dunklen Eliten in Kontakt kam, ist vollkommen unklar. Natürlich kann man es nicht ausschließen, dass dem so war.
Sitchin, der Desinformant der Illuminaten
Doch bezweifeln kann man durchaus, dass diese Hintermänner hinter der Neuen Weltordnung und den angeblichen Illuminaten ihn sogleich zu ihren literarischen Desinformanten machten. Aus welchem Grund sollten sie gerade ihn nehmen? Und wann “erwählten” die Verschwörer ihn eigentlich?
Der Sitchin-Kritiker Frank Dörnenburg, der sich online intensiv mit dem Inhalt von Sitchins Thesen befasst, hat erhebliche Zweifel an der wissenschaftlichen Vita von ihm. Auch wenn es dem Autoren Dörnenburg eher um den Umstand geht, dass es keinen Nachweis für die Sitchins Ausbildung als “anerkannten Altertumsforscher” etc. geht, schreibt er etwas Interessantes:
“Sitchin, so ergaben meine Nachforschungen, war zwischen Herbst 1938 und Frühjahr 1941 an der LSE eingeschrieben. In diesen knapp 3 Jahren kann man an der Schule den ersten ‘undergraduate degree’ machen, den Bachelor. Dieser Abschluss ist der unterste mögliche anerkannte akademische Abschluss, bis zum englischen ‘Diploma’ dauerte s noch eine ganze Weile.”
Am 11. Juli 1920 wurde Sitchin in Baku, Aserbaidschan (Sowjetunion), geboren und war damit im Herbst 1938 gerade 18 Jahre jung. Rund drei bescheidene Jahre verbrachte er an der Elite-Schmiede und verließ sie nach Dörnenburg im Frühjahr 1941. Also mit jungen 20 Jahren. War Sitchin da schon einer ausgesuchter Lügner für die geheimen Machteliten, mit denen er nach vielen Aussagen dort in Kontakt kam?
Wenn dem so ist: Warum hat er sein erstes Buch “Der zwölfte Planet” mit seinen Ideen rund um Nibiru und die Aliens namens Anunnaki erst 1976 in den USA veröffentlicht – 35 Jahre später?
Reptiloide Aliens wollen/haben die Weltherrschaft
Die weiter oben aufgezählten 10 Punkte, was Sitchin so alles nach den “neuen Kritikern” so sein soll, sind noch in ganz anderer Hinsicht spannend: Wenn er schon den dunklen Mächten à la Illuminaten & Co. angehört haben soll, so stand er sicher auch selber mit Außerirdischen in Verbindung.
Oder war er vielleicht selber einer?
Überaus beliebt ist es in der Welt der Verschwörungen die Führer der Erde sowie diverse Geheimbünde als Teil einer gigantischen Manipulation zwischen Aliens und Menschen anzusehen. Einige dieser Personen dieser Eliten sind sogar angeblich selber Aliens, die ihre äußere Erscheinungsform verändern können. Diese Außerirdischen werden oftmals Reptiloide genannt und waren auf diesem Blog bereits dann und wann mal Thema.
Kompakt gesagt sind diese Reptiloide satanische oder teuflische Außerirdische in Form von humanoiden Reptilien, die die Erde unterwandern. Hand in Hand mit eben den Eliten unserer Welt, von denen einige selber solche Reptilien-Aliens sind, ziehen sie hinter den Kulissen die Fäden der Macht.In Wahrheit sehen diese Außerirdischen wie eine Mischung aus Dinosaurier bzw. Echse und dem Homo sapiens aus, haben Schuppen und klassische Reptilien-Augen.
Allerdings sehen wir das meistens nicht, da sie ihr Erscheinungsbild verändern können und so von uns normalen Menschen nicht erkannt werden. Jedoch sollen ihre unheimlichen Reptilien-Augen sogar auf einigen – meist qualitativ minderwertigen – Video-Aufnahmen bei YouTube bei verschiedenen Führern zu erkennen sein. Beispielsweise diversen internationalen Politikern, Wirtschaftsbossen, Prominenten oder auch US-Präsidenten.
Vielfach wird hier von Gedankenmanipulation gesprochen, die diese Reptiloide ausüben können. Deshalb kann sie unser Gehirn nichts als das erkennen, was sie sind. Ihre wahre Identität und Herkunft bleibt so der Menschheit verborgen. Wer hier jetzt an den Science-Fiction-Film “Sie leben” (1988) von John Carpenter aus der Traumfabrik Hollywood denkt, liegt da gar nicht so falsch. So kann man sich das in Etwa vorstellen – nur, dass die Anhänger dieser Alien-Echsen-Spekulation das Thema Reptiloide und Weltverschwörung überaus ernst nehmen.
Sitchin … der außerirdische “Gestaltwandler”
Schon lange wird in diesem Zusammenhang mit den Echten-Wesen gemunkelt, dass auch Zecharia Sitchin persönlich einer dieser bösen Außerirdischen war. Auch er war ein “Formwandler” und erschien nur uns wie ein ganz normaler Mensch und Autor der Prä-Astronautik.
Auslöser für diese bizarre Vermutung ist ein Interview mit einer gewissen Arizona Wilder, das David Icke führte. Icke wiederum ist jener Autor, der die Ideen einer Weltverschwörung von Menschen und außerirdischen Reptilien-Aliens in seine Bücher populär machte. Ein Autor, der innerhalb der Grenzwissenschaft und Prä-Astronautik mehr als umstritten ist und der von den meisten “Prä-Astronautikern” aufgrund seiner Spekulationen auch abgelehnt wird (z. B. HIER).
Bei seiner Spurensuche nach diesen Reptilien-Aliens oder “Reptos” traf sich Icke zum Video-Interview mit genau dieser Arizona Wilder, von der es heißt, sie sei eine ….
“… ehemalige Hohepriesterin der satanischen Blutopferrituale der Elite, eine Insiderin insofern, als dass sie der ‘Hoch-Prominenz’ zur Verfügung zu stehen hatte. Sie war dort, wo Fremde sonst niemals hinkommen, wo die Elite der Machthaber, die von Wesenheiten aus der vierten Dichte besetzt und überschattet werden, ihre grausamen Rituale durchführen.“
Als Ex-Hohenpriesterin und Insiderin erzählte sie David Icke in dem besagten Interview, dass sie bei einem solchen blutigen Treffen der Eliten und Aliens auch Zecharia Sitchin gesehen habe. Bei dieser Gelegenheit offenbarte er sich als Gestaltwandler und zeigte somit der Hohepriesterin Wilder sein wahres und nicht menschliches Ich.
Arizona Wilder “bestätigte” Icke in dem Interview auch, dass Sitchin ganz im Sinne der Illuminaten und Reptilien-Aliens desinformieren soll, da es seine Aufgabe als Prä-Astronautik-Autor sei. Waren dem Nibiru-Erfinder irgendwelche Personen bei seiner Arbeit hinderlich, so Wilder weiter, habe er diese durch seine guten Beziehungen dogar einfach beiseite schaffen lassen …
“Whistleblower” Corey Goode
“Ein Whistleblower (im deutschen Sprachraum zunehmend auch ‚Hinweisgeber’, ‚Enthüller’ oder ‚Skandalaufdecker’), ist eine Person, die für die Allgemeinheit wichtige Informationen aus einem geheimen oder geschützten Zusammenhang an die Öffentlichkeit bringt.“
So erklärt kurz und knapp das Online-Lexikon Wikipedia treffend die schon lange arg strapazierte Bezeichnung “Whistleblower”. Nachdem beispielsweise brisantes Material über die USA oder auch den Vatikan von solchen Enthüllern an die Öffentlichkeit gebracht wurden, sprießen überall Whistleblower zu allen möglichen Themen aus dem Boden. Vor allem natürlich wieder aus dem digitalen Boden des Internet, denn durch kein anderes Medium der Welt verbreiten sich Informationen schneller. Egal ob wahr oder unwahr.
Ein solcher Whistleblower möchte auch Corey Goode gern sein, der über die Online-Interview-Serie “Cosmic Disclosure” von David Wilcock in zahlreichen Videos-Interviews sein angebliches Geheimwissen preis gibt. Goode erzählt in den Videos mit Wilcock über Mars-Basen, Mond-Stationen und Bergbau auf dem Mond, Leben im Inneren der Erde, Raumfahrt- und Alien-Verschwörungen und vieles mehr. Alles, so der “Whistleblower”, sei wahr und zu seinem großen Teil von ihm persönlich und real selber erlebt.
Bei einer seiner Reisen zu der fremden Zivilisation im Erdinneren sprach Goode mit den Wesen dort auch über Zecharia Sitchin. Anlass war sein Besuch der “Bibliothek der Innererde”, in der der “Geheimnisträger” Goode unter anderem Bücher von Zecharia Sitchin gesehen haben will. In dem Interview heißt es zum Beispiel über seinen Trip in die Bibliothek der hohlen Erde:
“Goode : Nun, wir hielten an einer Stelle mit einem Haufen Bücher über das Thema alte Aliens.
Wilcock : Sahst du Bücher, die du von der Erdoberfläche her wieder erkanntest?
Goode : Ja.
Wilcock : Kannst du uns einige Beispiele nennen?
Goode : O ja, Zecharia Sitchins Bücher.“
Natürlich fanden sich auch Bücher von Erich von Däniken in dieser Bibliothek. Und auch das Internet würden die Super-Wesen im Erdinneren “sorgfältig verfolgen”. Von Goode auf die Bücher von Sitchin angesprochen, soll dann das Wesen aus dem Erdinneren den Autor als Lügner bezeichnet haben. Goode dazu:
“Und sie fuhr fort damit über alle diese Informationen zu sprechen, und sagte, auf Zecharia Sitchins Bücher zeigend, dass die ganzen Informationen darin weitgehend erfunden seien. (…)
Ich konnte das nicht bestreiten, wie soll man das auch tun, also hörte ich einfach zu. Und sie fuhr fort, dass es eine geheime Gesellschaft gebe, die diese Geschichte herausgebracht habe, sehr clever ausgedacht, um eine elitäre Religion zu bilden – eine elitäre Religion der Erdoberfläche auszuwählen und sie in die esoterische Community hineinzutragen.“
Egal ob außerirdisch, innerirdisch, oberirdisch oder alles zusammen: Alle gegen Sitchin scheint inzwischen das Motto zu sein. “Sitchin ist nur der Frontmann eines Schreiberteams” von Desinformanten, so David Wilcock in seinem Gespräch mit “Whistleblower” Corey Goode.
Alles und jeder gegen Zecharia Sitchin!
Die Verschwörungstheorien über Reptilien-Aliens, Machteliten, Hohlwelt, Illuminaten oder schlicht der Neuen Weltordnung vermischen sich. Die Grenzen sind fließend und jeder Anhänger kocht sich sein eigenes Süppchen aus diesen Zutaten zusammen. Nun ist also auch Zecharia Sitchin als einer der bekanntesten Autoren der Ancient Aliens-Idee Teil dieses Verschwörungs-Süppchen geworden.
Vor allem “Cosmic Disclosure” von David Wilcock kocht hier mit großer Hitze mit, was ein Blick auf die Themen seiner bisher 146 Folgen zeigt. Seine kostenpflichtige Video-Reihe liegt übrigens auf der Online-Plattform “Gaia”. Diese war/ist mit ihren dortigen Videos und Berichten auch für die große Verbreitung der Geschichten von der in Peru gefunden “Alien-Hand” und “Alien-Mumien” verantwortlich. Darüber hatte ich beispielsweise HIER, HIER, HIER und HIER berichtet.
Wie soll man als überzeugte Prä-Astronautiker, Grenzwissenschaftler und Mystery-Jäger solche wirren und bizarren Behauptungen begegnen? Dass Sitchin ein Desinformant war, er mit okkulten Mächten kooperierte oder satanische Irrlehren rund um Astronautengötter und UFOs verbreitete, kenne auch andere als Vorwürfe der “Kritiker”. Natürlich auch ich.
Leider allerdings kopieren User der Sozialen Netzwerke diese Behauptungen gegenüber Sitchin immer mal wieder gerne. Drückt man Sitchin (oder anderen) den Stempel “Desinformant” oder “bezahlter XY” auf, ist es einfach, sich nicht damit befassen zu müssen. Bequem, ganz im Sinne der modernen Faulheit, kann man so sagen: “Ach, alles Lüge. Muss ich nicht lesen.” Und schon das Thema Sitchin vom Tisch.
Nur ist das falsch.
Ich selber hielt früher sehr viel von Sitchins Spekulationen und scheinbar unfassbaren Erkenntnissen zu den Göttern der Vorzeit. Heute halte ich fast alles in seinen Büchern für puren Unsinn und von ihm ausgedacht. Im eingangs erwähnten Buch “Die Akte 2012” ist sauber und umfangreich aufgezeigt, was von Nibiru und den dortigen Außerirdischen sachlich zu halten ist: Nichts.
Gleichzeit aber habe ich in meinem Buch “Rebellion der Astronautenwächter” 2015 klar belegen können, dass eine Reihe von Sitchins Grundideen und Kernaussagen eben doch wahr sind. Wahr in der Hinsicht, dass diese Überlieferungen, Texte usw. existieren und von diesen Astronautengöttern auch wirklich berichten. Das heißt, wenn man die Anunnaki und andere Wesen der Mythologie als solche Aliens ansieht und nicht als imaginäre Phantasiewesen unserer Vorfahren.
Durch Quellenmaterial, das nicht aus einer prä-astronautischen Quelle oder sogar von Sitchin selber “übersetzt” wurde, habe ich das sehr deutlich dargelegt (s. a. das YouTube-Video HIER).
Warum also soll Zecharia Sitchin ab 1976 mit seinem Erstlingswerk ein von dunklen Geheimbünden wie den Freimaurern bezahlter Desinformant gewesen sein? Diese geheimen Eliten, Aliens oder Strippenzieher der Macht sollten doch wissen, dass Sitchins Arbeiten eines Tages vollkommen “zerlegt” werden, wie es in den 1990er Jahren begann. Falschinformationen in seinen zahllosen Büchern kamen und kommen eben letztlich doch ans Licht. Kann man diese überprüfen, wird es auch jemand machen. Und so war und ist es ja auch!
Und damit sind wir bei einem Kernproblem dieser “Verschwörungs-Kritiker”
1976, das Jahr, in dem wir desinformieren werden
Zecharia Sitchin, Erich von Däniken und Lars A. Fischinger … alle drei verbreiten Falschinformationen, sind Desinformanten, bezahlte Schreiberlinge irgendwelcher Organisationen, gehören dunklen Logen und Gesellschaften an usw. Das höre und lese gerade ich selber vor allem über mich immer wieder. Nichts als dummes Zeug, der daher kommt, dass ich online persönlich sehr stark aktiv und vertreten bin. Gepaart mit der Bequemlichkeit, Fakten zu prüfen.
Von Däniken, als der Prä-Astronautiker schlechthin, ist im Netz persönlich nicht vertreten. Er mag das Internet sogar nicht mal, wie er immer wieder gerne in Interviews etc. betont. EvD hat vor rund 50 Jahren seinen Weg als desinformierender Autor der Eliten nach Meinung dieser “Kritiker” durch seine Bücher begonnen. Welche Mühe es ihm damals kostete für sein erstes Buch 1968 einen Verlag zu finden, wie winzig seine erste Auflage war und wie viel Dutzend Absagen er zuvor bekam, das wird dabei gerne vergessen.
Erst nach dem Welterfolg von “Erinnerungen an die Zukunft” wurde von Däniken der berühmte Autor mit weit über 60 Millionen verkauften Exemplaren.
Hätte von Däniken damals im Auftrag irgendwelcher geheimem elitären Gruppe gehandelt, warum halfen diese mächtigen Hintermänner ihm nicht bei der Suche nach einem Verlag? Der “ECON” Verlag war damals ein eher kleiner Verlag und “Erinnerungen an die Zukunft” erschien dort im Februar 1968 in einer winzigen Auflage von einigen hundert Exemplaren. Baut man so einen Schreiber auf, der die Menschheit in die irre führen soll? Eher weniger.
Und Anunnaki-Autor Sitchin?
Weiter oben zitierte ich, dass die Illuminaten “in dem ihrem Bestreben, eine globale Atmosphäre des Weltuntergangs zu schaffen (…) die Geschichte von Nibiru in die UFO- und New-Age-Gemeinschaften einschleusten”. Das war dann 1976, als “Der zwölfte Planet” von Sitchin erschien und bis heute ein erfolgreicher Titel der Prä-Astronautik ist. Rund 35 Jahre nach verlassen der Elite-Schmiede “London School of Economics” begann also Sitchin seinen Auftrag als bezahlter Schreiberling und Manipulator nach diesen und ähnlichen Aussagen über ihn.
Bei erscheinen seines ersten Buches war der 1920 geborene Nibriu-Erfinder etwa 56 Jahre alt. Für einen Desinformanten im Auftrag von dunklen Welteliten, die er 35 Jahren zuvor auf der LSE kennen lernte, ein schon erstaunliches Alter. Warum erst 1976 und dann 1979 in Deutschland? Darüber geben die ersten Bücher von Sitchin selber Auskunft, in deren Werbe- und Rückentexten es oftmals heißt:
“Sein Buch ist das Resultat von mehr als 30 Jahren Studiums alter Schriften (…).
Nach jahrzehntelangen, mühevollen Forschungen gibt der Altertumsforscher (…).
Das Produkt von 30 Jahren intensiven Forschungen.”
Damit soll suggeriert werden, dass Sitchin 30 Jahre oder mehr an seinem ersten Buch gearbeitet hat. Über drei Jahrzehnte studierte er folgerichtig alte Überlieferungen und Texte und ersann letztlich dadurch seinen Spekulation über den Planeten Nibiru und den dortigen Anunnaki. So konnte seine Karriere für die dunkle Seite der Macht beginnen.
Hier stimmt was nicht!
30 Jahre oder mehr würde zeitlich ausgezeichnet zwischen dem Verlassen der LSE und der Veröffentlichung von “Der zwölfte Planet” 1976 in New York passen. Passt es aber nicht. Sitchin selber zog im Jahr 1952 nach New York, der Hauptstadt der us-amerikanischen Verlage. Zuvor war er Journalist in Palästina/Israerl tätig und von seinen Arbeiten um Astronauten aus dem All war noch keine Spur zu sehen.
Wieso sollte Sitchin als geheimer Falschinformierer drei Jahrzehnte die Texte der Sumerer oder allgemein der Völker des Nahen Ostens “studieren” und “erforschen” wenn er doch Teil der manipulativen Weltmächte gewesen sein soll? Immerhin ist es es ja gerade das “geheime Wissen” und allgemein der Zugang zu allerlei “Geheimnissen”, die eben diese verschworenen Illuminaten & Co. besitzen sollen. Das macht sie ja angeblich so mächtig.
Man kann nicht ernsthaft annehmen, dass Zecharia Sitchin und seine Hintermänner (ob irdisch oder außerirdisch) von der LSW 30 Jahren an seinem Buch mit den angeblichen Desinformationen gearbeitet haben! Des weiteren haben die Skeptiker und Kritiker seiner Thesen, gerade aus dem Bereich Altertumsforschung des Nahen Ostens und der Astronomie bzg. Nibiru eigentlich ein ganz leichtes Spiel, ihn zu widerlegen.
Und das nach 30 Jahren Arbeit mit Hilfe und für die Neue Weltordnung und die Verschwörer gegen die Menschheit? Das nenne ich mehr als schlampige Arbeit der dunklen Eliten.
Hier lohnt sich auch ein genauer Blick auf das Jahr 1976 und der Erstveröffentlichung von “The 12th Planet” in den USA. Heute kennt jeder Prä-Astronautiker der Buch “Der zwölfte Planet”. Zum Beispiel die Ausgaben des KOPP-Verlages oder zuvor bei “Droemer Knaur” oder “Ullstein” sowie eventuell auch die englische Ausgaben von “Harper” bzw. “Avon” aus New York. “HarperCollins Publishers” ist sogar der zweitgrößte Verlag der Welt und damit eine erste Adresse für Autoren.
Pleite trotz Hilfe der Illuminaten?
Kaum bekannt ist aber, dass Sitchin sein “The 12th Planet” 1976 ganz woanders veröffentlichte, bevor es durch Lizenzen und Taschenbücher bei anderen US-Verlagen bekannt wurde. Zuerst erschien es im damals noch recht jungen Verlag “Stein and Day” in New York, der 1962 von Sol Stein und seiner Frau Patricia Day gegründet wurde. 1989 ging “Stein and Day” jedoch pleite.
1962 erschien in diesem Verlag das erste Buch mit dem Titel “America America” von Elia Kazans, da später verfilmt wurde. In Deutschland kam der Roman als “Die Unbezwingbaren” 1964 in die Kinos und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen inklusive einen Oscar. Ein riesen Erfolg, dem sich weitere Erfolgsbücher bei “Stein and Day” anschlossen und so ein thematisch überaus breit gestreutes Buchprogramm erhaben.
Beispielsweise erschien dort im selben Jahr wie Sitchin sein Erstling das Buch “My Story” der Hollywood-Legende Marilyn Monroe. Ein weiteres Beispiel dieses bunten Verlagsprogramms ist das Buch “Backstage Passes: Rock ‘N’ Roll Life in the Sixties”, das ein Jahr später von Musiklegende Al Kooper erschien. Kooper ist Musikproduzent und Musiker, der mit bekannten Musikgrößen wie “Jimi Hendrix”, den “Rolling Stones” oder “The Who” zusammenarbeitete.
Der Erfolg des Verlages kam aber nicht aus dem Nichts bzw. aus dunklen Kanälen: Day und Stein arbeiteten Tag und Nacht an Werbemaßnahmen für ihre Bücher, um sie so weithin bekannt zu machen. Allein an dem Buch “The Arrangement” (1967) von Kazan arbeiten sie und Sol Stein fünf Monate ohne Unterbrechung, so die “New York Times” am 12. März 1969.
Ebenfalls die “New York Times” berichtete am 8. Januar 2010 nach einem Treffen und Interview über Sitchin seinen Erfolg ab 1976. Corey Kilgannon traf sich für diesen NYT-Artikel mit Sitchin in seiner Wohnung in New York und schrieb auch über den Werdegang des Nibiru-Autors. So heißt es etwa:
“Sitchin studierte Wirtschaftswissenschaften in London und arbeitete als Journalist und Redakteur in Israel, bevor er 1952 nach New York zog. Hier war er leitender Angestellter bei einer Reederei und mit seiner 66 Jahre alten Frau (sie starb 2007), hat zwei Töchter großgezogen.”
Als Wirtschaftswissenschaften und Mitarbeiter einer Reederei, der in seiner Freizeit als Autodidakt “seine” alten Überlieferungen studiert haben will, war Sitchin also alles andere als ein Prominenter, wie andere Autoren des Verlages “Stein and Day”. Er blieb, soweit ich weiß, in diesem Verlag auch der einzige Autor solcher Themen. Obwohl 1976 das Interesse an der Prä-Astronautik durch Erich von Däniken seine Weltbesteller fraglos auf dem Höhepunkt war. Auch und vor allem in den USA.
In den Vereinigen Staaten waren die Bücher von Dänikens und seine Vorträge wahre “Abräumer”. Doch die Bücher von EvD, der ja angeblich auch ein Desinformant der dunklen Weltverschwörer ist, erschienen während dieses Boom in einem anderen US-Verlag, als später Sitchins “12. Planet”.
Warum? Konnten die Illuminaten, Freimaurer oder Reptilien-Aliens hier in den USA keinen Einfluss nehmen? Offensichtlich hilflos waren Sitchins Hintermänner auch bei der Pleite des Verlages “Stein and Day” 1989, der ein Jahr zuvor seine (älteren) Bücher aufgrund des Konkurses verkaufen musste.
Diese umfangreiche Darstellung von verschiedenen Hintergründen rund um das erste Buch von Zecharia Sitchin (und auch von Däniken) klingt alles andere als eine weltweite Verschwörung, die hinter ihm steckt(e).
Desinformant der Apokalypse
Jene Verschwörungstheoretiker, die Sitchin in die Schublade eines miesen Handlangers von Dunkelmännern schieben wollen, haben noch ein weiteres “Argument”: Den thematischen Inhalt seiner Bücher.
Sinngemäß behaupten diese, dass Sitchin Angst vor einem Ende der Welt in die UFO- und Alien-Szene der 1970er schleusen sollte. Bis zu seinem Tode 2010 habe er das auch angeblich erfolgreich mit seinen vielen Büchern getan. Damit war die Mission der Unterwanderung der UFO-Fans und -Interessierten erfolgreich unterwandert und von seinen Ideen infiltriert.
Solche Behauptungen sind aus mehreren Gründen ebenfalls Unfug. Auch wenn es Tatsache ist, dass Sitchin seit 1976 in praktisch allen seiner Büchern über Katastrophen und Apokalypsen schrieb, die sein Planet Nibiru ausgelöst haben soll. Zum Beispiel sie bekannte Sintflut, die von der Anziehungskraft des Nibiru bei der Annäherung an unseren Planeten ausgelöst worden sein soll. Alle 3.600 Jahre ist das der Fall, wie zu Beginn geschrieben. In allen Büchern von Sitchin finden sich zahllose Wiederholungen dieser Spekulationen von ihm dazu.
Nur hat er niemals behauptet, dass es bald soweit sein wird.
Genau das Gegenteil war der Fall. Sitchin hat schon in “Der zwölfte Planet” durchaus für jeden ersichtlich geschrieben, wann sein Planet wieder in Erdnähe kommen soll. Diese “Nähe” liegt noch Jahrhunderte in der Zukunft und ist relativ, da er uns nicht näher als der Mars kommen würde. Hier verweise ich nochmals auf das Buch “Die Akte 2012”, in dem auch das detailliert beleuchtet wurde.
Alle “Nibiru-Apokalyptiker”, die sehr oft – praktisch jährlich – sogar einen Zusammenstoß der Erde mit Nibiru erwarten, reden nur Unsinn, der sich vollkommen abseits von Sitchins Aussagen bewegt. Das gilt übrigens auch für die Anunnaki an sich.
Aber wie soll ein arrangierter Desinformant, der im Auftrag die Alien-UFO-Gemeinde unterwandern soll, diese Szene teuflisch und apokalyptisch verängstigen – wenn doch seine Weltuntergänge Jahrtausende zurück bzw. Jahrhunderte vor uns liegen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ernsthaft Illuminaten und Echsen-Aliens sowie die geheime Weltregierung von Verschwörern gegen die Menschheit angenommen haben, dass in Jahrhunderten Sitchins Ideen noch ernst genommen werden.
Den Geheimgesellschaften sollte klar sein, dass Jahrhunderte nach Sitchins Büchern diese von allen möglichen Seiten widerlegt wurden.
Wozu die Anunnaki vom Nibiru?
Dazu kommt noch, dass seit Beginn des UFO-Zeitalters unzählige Bücher und Spielfilme über Außerirdische in fliegenden Untertassen veröffentlicht wurden. Jene Personen, die angeblich mit diesen Aliens in Kontakt stehen (“Kontaktler” genannt) überfluteten jahrzehntelang den Buchmarkt mit ihren phantastischen Geschichten von Kontakten mit Außerirdischen. Kernaussage praktisch aller dieser Veröffentlichung waren Warnungen der angeblichen Aliens vor einer – Apokalypse.
Das heißt, dass schon über Jahrzehnte hinweg die UFO-Alien-Gemeinde mit solchen apokalyptischen Ängsten von diesen Kontaktlern gefüttert wurde. Immerhin, so behaupteten es diese Autoren, stünden sie in Verbindung mit den Aliens, die immer wieder die Menschheit vor ihrem Untergang etc. warnten. Angst vor dem Weltuntergang war in diesen UFO-Büchern allgegenwärtig. In den Kinos ebenso, die damals wie heute Ängste vor den Fremden aus dem All in ihren UFOs unter die Massen bringen.
Da bedurfte es in den 1970gern keinen Sitchin mit seinen Anunnaki vom Nibiru. Der UFO-Buchmarkt und die Kinos waren voll mit apokalyptischen Ängsten.
Hier reiht sich noch ein weiteres “Problem” ein: Die Behauptung, dass Sitchin seine Werke von den wahren Aliens und UFOs durch Falschaussagen ablenken sollen. Auch dieses “Argument” ist absurd, sehr sogar. Wer die unzählige Literatur zu UFOs und Astronautengöttern von den 1950er Jahren über die Boomzeiten in den 70er und 80er und 90ger bis heute kennt, wird das wissen.
Seit über 50 Jahren haben die Autoren dieser Veröffentlichungen unterschiedliche Ansichten und Meinungen. Natürlich gibt es eine Vielzahl immer wiederkehrender Themen, aber jeder kocht seine eigenen Thesen-Süppchen zusammen. Schon in den 1970er Jahren, als Sitchin auf dem Markt erschien, war von einheitlichen oder sogar “wahren Aliens” überhaupt keine Rede. Hinzu kommt, dass Sitchin überhaupt kein UFO-Autor war, sondern seine Außerirdischen in der Vergangenheit agierten.
Sitchin war eben ein Autor der Raumfahrt der Antike, der erst in späteren Büchern ein wenig auf das Thema UFOs einging. Wie Erich von Däniken vor ihm (der später dann auch UFOs zum Thema machte). Von Däniken, und das ist vielleicht ganz interessant, hat Sitchin in seinen Büchern übrigens nie als Quelle verwandt oder ihn genauer genannt. Obwohl 1976 längst die ganze Welt von ihm sprach und Sitchin inhaltlich mit seinen Astronautengöttern das gleich Thema hatte …
Wovon sollte Sitchin also im Auftrag von wem auch immer ablenken, wenn tausende Autoren in all den Jahrzehnten vor und nach seinem Erstling praktisch schrieben, was sie wollen?
Waren und sind alle auserwählte Desinformanten? Wohl kaum.
War der 2010 leider verstorbene Prä-Astronautik-Autor Zecharia Sitchin mit seinen Anunnaki- und Nibiru-Ideen ein Handlanger Dunkler Mächte wie den immer wieder genannten Illuminaten? Einige glauben das tatsächlich!
Es muss im Jahr 2003 gewesen sein, als ich das Buch von Zecharia Sitchin – “Der 12. Planet” bestellte. Völlig unbedarft sucht ich nach Informationen über Aliens und Ufos und ich stolperte über die Webseite Zeta-Talk (es ist unglaublich, aber der Mist ist immer noch online). Das ganze Erdkataklysmen-Polsprung-Armageddon-Szenario war absolut neu und sehr verstörend für mich, so dass ich vorhatte, durch das Studium von Sitchins Buch meinen Informationshorizont in dieser Richtung zu vertiefen. Sitchin ist derjenige, der die alten Mythen über Nibiru und die extraterrestrischen Besucher namens Annunaki bekannt machte. Seine Behauptungen wurden im gesamten Internet verbreitet, so dass ich sie hier nicht ausbreiten muss.Glücklicherweise kam ich nie über die ersten Seiten des Buches hinaus – der Stoff war nur langweilig und ohne handfeste wissenschaftliche Überzeugungskraft geschrieben. Nun, nach fast einem Jahrzehnt und mit Hilfe meines Freundes Stefan von stevenblack.wordpress.com, verstehe ich im nachhinein, warum mich meine Eingebung daran hinderte, meine Zeit mit Sitchin zu vergeuden.
Gerichtsstreit um die Entlassung einer Hochschul-Professorin: Aber was haben die Anunnaki und Harald Lesch damit zu tun? (Bilder: gemeinfrei / Montage/Bearbeitung: Fischinger-Online)
Dass Themen aus den Gebieten Grenzwissenschaft und Mystery Files vielfach sehr umstritten sind, wissen die meisten Interessierten. Konflikte zwischen “Parawissenschaft” und der etablierten “Mainstream-Wissenschaft” sind geradezu vorprogrammiert. Das ist nichts Neues. Aber in der letzten Woche wurde in einigen Medien versucht die (private) Beschäftigung mit grenzwissenschaftlichen Themen einer Hochschul-Professorin negativ auszulegen. Grund war, dass das Düsseldorfer Landesarbeitsgericht die fristlose Kündigung von Prof. Karin Kaiser als unwirksam beurteilte. Zwischen den Zeilen der entsprechenden Medienberichte gelesen, stößt man aber dabei auf wirklich seltsame Vorwürfe gegen die Professorin, die den Bereich Grenzwissenschaft betreffen. Welche absurden Behauptungen das sind, was in der Presse zu lesen war, wie man versuchte Prof. Kaiser zu damit zu diskreditieren lest Ihr in diesem Beitrag.
Unterschiedliche Medien haben vergangene Woche über die juristischen Sieg der Professorin Karin Kaiser der Hochschule Niederrhein berichtet. Ihre Entlassung sei ungerechtfertigt gewesen, urteilte das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf. Verschiedene Spekulationen wurden in der Presse laut, warum Kaiser von ihren Arbeitgeber entlassen wurde oder warum man sie “loswerden wollte”.
Diese Spekulationen reichten von unentschuldigten Fehlen, über ihre Nähe zur Partei AfD bis zu “Diffamierung anderer Mitarbeiter” oder einem angeblich unerlaubten Nebenerwerb. Für das Gericht und zum Teil Prof. Kaiser selber unsinnige Behauptungen und teilweise auch Falschdarstellungen.
Streitereien vor Arbeitsgerichten sind alltäglich und für einen Jäger des Phantastischen uninteressant. Interessant aber wird es dann, wenn in der Presse Prä-Astronautik und andere Mystery Files-Themen in diesem Zusammenhang genannt werde. Scheinbar nur, um die Professorin zu diskreditieren, da sie selber entsprechende Postings in Sozialen Netzwerken online stellte.
Der “ungewöhnliche” Prof. Harald Lesch
Während sich die meisten Medienberichte über Karin Kaiser auf ihre politischen Aussagen bzw. Postings konzentrieren, sah es bei “Epoch Times” anders aus. In deren Bericht vom 24. Januar heißt es, dass sie “auf ihrem Fecebook-Accout ungewöhnliche Posts” verbreiten würde. Gemeint sind hier nicht ihre dortigen Urlaubsfotos, Katzenvideos oder eBay-Auktionen, sondern:
“So empfiehlt Kaiser Bücher des Astrophysikers Harald Lesch, der seit Jahr und Tag als öffentlich-rechtlicher Gewährsmann für die These von einer ,menschengemachten Erderwärmung’ gilt.“
Ich habe mir alle Facebook-Posts bis zurück zum September 2017 bei ihr angesehen. Buchtipps zu Lesch fand ich nicht.
In der Tat finden sich bei Kaiser allerdings viele Postings zum Thema Klimawandel, Umweltschutz und Erderwärmung. Beispielsweise hat sie am 16. September 2018 einen Bericht von “National Geographic” geteilt, in dem es um Kampf gegen Plastik geht. Am 1. Oktober 2018 einen Link zum ZDF zu Professor Harald Lesch und seiner Sendung “Faszination Universum: Die Schwerkraft – Dirigentin der Welt”.
Was ist daran ein “ungewöhnlicher Post”? Mehr Mainstream als das ZDF und Harald Lesch wohl kaum mehr geht.
Werde auch DU Fan von Grenzwissenschaft & Mystery Files!
“Epoch Times” wirft ihr im dortigen Artikel auch vor, dass sie sich mit “Turbo-Kapitalismus” befassen würde. Auch das zweifellos ein Mainstream-Thema. Zu diesem “globalen Kapitalismus” hat sie zum Beispiel eine Folge der (Mainstream) ZDF-Sendung “Aspekte” vom 18. November 2016 geteilt. Auch habe die Professorin “Bedenken hinsichtlich einer ‘Bevölkerungsexplosion'”, schreibt die “Epoch Times” vorwurfsvoll.
“Epoch Times” vergaß allerdings zu erwähnen, das diese Bedenken einer irgendwann überbevölkerten Erde Wissenschaftler der ganzen Welt teilen. Inklusive der weltweit gefeierte und geachtete und kürzlich verstorbene Prof. Stephen Hawking …
Von den Anunnaki und Zecharia Sitchin
Nun ist es ist aber nicht nur so, dass vollkommen harmlose Posts zu “Mainstream-Professor Lesch” oder dem ZDF gegen Kaiser ausgelegt werden. Es wird – nicht ganz zu unrecht! – denn es in dem Artikel der “Epoch Times” noch kurioser. So heißt es in der “Epoch Times”:
“Dazu halte sie ‘eine umfassende (wissenschaftliche) Diskussion der auf den Übersetzungen von sumerischen Tontafeln basierenden Veröffentlichungen von Michael Tellinger ‚Sklavenrasse der Götter‘ und von Zecharia Sitchin‘ für dringend notwendig.”
Das hat Prof. Kaiser sinngemäß tatsächlich geschrieben. Aber nicht auf Facebook, sondern am 8. Januar 2016 in einer handvoll Tweets auf Twitter. Zum Beispiel:
“Wenn die sumerischen Tontafeln richtig übersetzt worden sind, dann sind die Ursachen für die Religionskonflikte die Machtkämpfe der Anunnaki.“
“Wann werden die Übersetzungen der alten sumerischen Tontafeln von Zecharia Sitchin endlich in breiter Öffentlichkeit diskutiert?“
“Wie sieht es mit der Stabilität unserer Atmosphäre aus? Haben wir ähnliche Probleme wie die Anunnaki von sumerischen Tontafeln?“
“Sind wir Menschen als Sklavenrasse von den außerirdischen Anunnaki geschaffen worden?“
Offensichtlich hat sie das Buch “Sklavenrasse der Götter” von Tellinger da gerade gelesen, schließlich verlinkt sie es auch. Ungeachtet der Tatsache, dass “Anunnaki” nicht sumerisch ist, dass Sitchin seinen von Aliens bewohnten Planeten Nibiru, zahllose Aussagen darüber und den Anunnaki-Goldabbau auf Erde nur erfunden hat (was viele Gläubige nicht hören wollen): Was haben solche privaten Tweets mit dem Verfahren vor dem Arbeitsgericht in Düsseldorf zu tun?
Der Versuch der Diskreditierung von Prof. Kaiser gehen in dem Artikel noch weiter. So schriebt die “Epos Times” zu Kaisers Interesse weiter:
“Diesen zufolge sei die Menschheit ‘als neue Rasse durch Genveränderungen der auf der Erde lebenden Geschöpfe von den außerirdischen Anunnaki nach ihrem Ebenbilde, aber von geringerer Intelligenz’ geschaffen worden, um Gold auf der Erde abzubauen, was diese brauchten, um die Atmosphäre ihres Heimatplaneten Nibiru zu stabilisieren.“
Auch wenn suggeriert wird das sei ein Zitat von Kaiser, ist es offenbar keines. Es stammt aus Wikipedia (USA) zu Zecharia Sitchin und seinen Nibiru-Erfindungen. Und Michael Tellingers Buch ist dabei nur eines von immer zahlreicher werdenden Büchern zu den Anunnaki und Nibiru, die Sitchins Erfindungen einfach ungeprüft übernommen haben.
Sich hierzu Gedanken machen und zu fragen, wann dies “endlich in breiter Öffentlichkeit diskutiert” wird, ist sicherlich nicht “ungewöhnlich”! Außer für die “Epoche Times”, natürlich. Immerhin bleibt die Tatsache (s. z. B. HIER, HIER, HIER & HIER), dass, wenn man Sitchins unbelegte Erfindungen und reinen Phantasien allesamt herausstreicht, dass …
… himmlische Wesen mit Namen Anunnaki in babylonischen oder auch akkadischen Überlieferungen existieren.
… der Mensch in einigen Mythen dieser Kulturen als “Diener” oder “Arbeiter” der Götter erschaffen wurde.
… natürlich auch die Sumerer an Götter und Schöpfer aus dem Himmel glaubten.
Ist es wirklich verwerflich, dass sich jemand für diese Themen interessiert und entsprechende Bücher liest? Wohl kaum. Das hier selbst versucht wurde den Vorzeige-Wissenschaftler Harald Lesch sowie das Mainstream-TV in das Boot angeblich “ungewöhnlicher Post” zu holen, ist absurd. Nur ein Versuch, Prof. Kaiser als extrem verschroben darzustellen. Welchen internen Grund ihre Kündigung auch immer hatte.
Der Anunnaki-Boom (Bilder: gemeinfrei & NASA / Montage: Fischinger-Online)
Ohne Zweifel hat sich die Welt der Prä-Astronautik und die zugehörigen Veröffentlichungen in den letzten Jahren verändert. Die berühmten Aliens mit Namen “Anunnaki” halten mehr und mehr Einzug, obwohl sie bereits vor 40 Jahren in der Szene der Ancient Aliens durch den Autoren Zecharia Sitchin geboren wurden. Lange Zeit schon verweise ich immer wieder – online wie offline – auf diese Problematik, sowie die Spinnereien aber auch Fakten hinter diesem Thema, wie sie vor allem im Netz kursieren. Doch inzwischen boomt eine neue Generation von Anunnaki-Buchautoren, was man durchaus sehr skeptisch sehen muss. Das tat auch ein Leser der Bücher des Autoren Michael Tellinger, einem dieser neuen Anunnaki-Autoren. Ich habe mir diese überaus umfangreiche und interessante Rezension als Prä-Astronautik-Autor einmal sehr genau angesehen. Was davon zu halten ist und wo die Probleme bei diesem Thema liegen, erfahrt Ihr hier. Aber auch ein ganz persönliches Eingeständnis von mir selber …
Vorab: Ich verzichte an dieser Stelle (erneut) darauf, meine zahlreichen Aussagen, Darstellungen und Fakten zum Thema zu rezensieren. Nicht nur, da diese viel zu umfangreich sind, sondern auch da diese in Artikeln, Büchern, Postings usw. nachlesen werden können. Beachtet dazu auch die Links in diesem Beitrag.
Zunächst einmal muss man sagen, dass überhaupt nichts dagegen einzuwenden ist, wenn Prä-Astronautik-Autoren sich mit den mesopotamischen Götterwesen Anunnaki befassen. Warum auch? Immerhin sind sie eindeutig ein fester Teil der Mythologie des Zweistromlandes im heutigen Irak und Iran. Somit gehören sie als mythische Kreaturen vom Himmel eindeutig zu der Idee Götter aus dem All.
Was im Internet aus den Anunnaki geworden ist, ist für mich als Jäger des Phantastischen oft traurig. Der US-Autor Zecharia Sitchin hat sie in seinem ersten Buch 1976 weithin in der Welt der Grenzwissenschat bekannt gemacht und zahlreiche weitere Bücher über diese geschrieben. Inzwischen ist jedoch im Netz wie auch offensichtlich in Büchern alles “Anunnaki”, was irgendwie mit den Astronautengöttern zu tun hat oder haben könnte.
“Die Herrschaft der Anunnaki” hat inzwischen den Buchmarkt erobert. Zecharia Sitchin lebt leider nicht mehr und so treten andere Autoren in seine Fußspuren. Obwohl ich nicht müde werde immer wieder zu betonen, dass Sitchins Bücher spannende Werke sind – betone ich immer wieder den Unsinn darin und darum.
Warum ist leicht erklärt: Die Mehrzahl der am Thema interessierten kennt diese Bücher mit all ihren zahllosen Aussagen und wilden Spekulationen von Sitchin nicht wirklich. Auch nicht die nicht zu zählenden Falschaussagen und Erfindungen von ihm in seinen Werken. Tatsächlich sind seine über ein Dutzend Bücher fast schon überfüllt mit Informationen, dass kaum ein Leser hier wirklich überall durchblicken kann.
Das ist mehr als verständlich und überaus nachvollziehbar, wenn man Sitchins Bücher einmal betrachtet. Unverständlich aber wird es, wenn die neue Generationen der Anunnaki-Autoren einfach nur blind alles von Sitchin in ihre Bücher kopiert. Teilweise – eigentlich meistens! – zeigen all diese neuen Anunnaki-Bücher auf dem Mark zusätzlich noch, dass hier das Grundthema der Anunnaki mit allerlei wilden und wirren Dingen der GreWi aufgepuscht wird. Sitchin seine Spekulationen und Falschbehauptungen werden nur als “Grundgerüst” eins zu ein übernommen.
Beispielsweise werden inzwischen Reptilien-Aliens (Reptiloide), Illuminaten oder auch die “Neue Weltordnung” (NWO) hinzugefügt. Zugegeben, bevor hier Vorwürfe an meiner Arbeit als Autor laut werden, auch ich habe in meinem ersten Buch 1996 viel von Sitchin gutgläubig übernommen. Das habe ich nie bestritten und sehe dies heute anders (HIER)! Doch ich tat es nie in der ergänzten Form, wie es die neuen Anunnaki-Autoren heute machen.
Einer dieser neuen Generation ist der Autor Michael Tellinger
Michael Tellinger und die Anunnaki
Tellinger ist Autor der beiden Bücher “Die Sklavenrasse der Götter” und “Die afrikanischen Tempel der Anunnaki”. Einmal ein überaus dickes Buch mit 600 Sieten und das andere eher ein dünner Bildband.
Im letzten genannten Buch beschreibt Tellinger Ruinenstätten und seltsame Steinbauten in Südafrika, die er mit zum Teil sehr beeindruckenden Fotos dokumentiert. Er selber stammt auch von dort, und sieht in “Die afrikanischen Tempel der Anunnaki” diese Ruinen als Hinterlassenschaften der Anunnaki von den Sternen. Immerhin glaubt Tellinger seinem Vorbild Sitchin, dass hier einst die Anunnaki Gold abgebaut haben. Mit menschlichen Sklaven, die diese Außerirdischen dafür schufen.
Dass dieser Goldabbau Unsinn ist, den Sitchin eindeutig selber erfunden hat, habe ich in diesem Beitrag HIER anhand von Sitchins eigenen Aussagen und Büchern belegt.
Trotzdem behauptet Tellinger hier seinen die Reste des Goldabbaus der Aliens zu finden. 10.000 oder sogar 100.000 Jahre seine diese Spuren alt, glaubt er. Belege hat er dafür keine.
In die “Die Sklavenrasse der Götter” schreibt Tellinger alles von Zecharia Sitchin ab. Zumindest was den Kern seines Buches betrifft, eben den Goldabbau, die Anunanki und die Schaffen des Menschen als Sklaven der Aliens für die Bergwerke etc. Dabei sollte man es schon als “gruselig” ansehen, dass er das Buch “Das verschollene Buch Enki” von Sitchin offenbar als Tatsache sieht. Tellinger vermutet darin eine genaue Übersetzung eines sumerischen Epos, obwohl es reine Phantasie ist. Nichtmal Sitchin als Autor hat je klar gesagt, dass es eine echte Übersetzung eines Epos wäre.
“Die seltsame Welt des Michael Tellinger” – so nennt der Autor Leif Inselmann seine überaus umfangreiche Rezension der beiden Bücher von Tellinger. Ganze 25 Seiten umfasst diese Kritik, die Inselmann am 18. Juli 2018 auf seinem Blog online stellt.
Als einfache “Rezension” kann man aber den Text von Inselmann nicht bezeichnen, was schon allein der Umfang zeigt. Eher als eine Analyse, da sich darin allein 125 exakte Fußnoten als Quellenangaben finden.
Leif Inselmann ist, wie es mir dessen Blog verriet, selber Autor des Phantastischen, der mir bisher unbekannt war (glaube ich). Das allerdings aus einem einfachen Grund, da Inselmann Belletristik-Bücher schreibt. Also seine grenzwissenschaftlichen Ideen, Welten und Phantasien in Form von Erzählungen und Romanen veröffentlicht. Eben nicht wie andere Autoren …
Inselmann unterstreicht in seiner Kritik, dass Tellinger zu “kein Wissenschaftler” sei, wie es die Buchwerbung suggerieren soll. Das stimmt insoweit, dass von ihm keine anerkannten wissenschaftlichen Abhandlungen veröffentlicht wurden, die sich mit Sumerern/Anunnaki, Gentechnik & Co. befassen. Also ist Tellinger ein Laie, wie alle anderen Autoren der Prä-Astronautik eben auch. Ein Problem sehe ich darin erstmal nicht.
Schnell stellt auch Inselmann fest:
“Die zentrale Quelle, auf die sich Tellinger indes beruft, ist leicht auszumachen: Zecharia Sitchin. Was dieser Autor schrieb, wird ohne weitere Überprüfung übernommen und bildet nicht nur das Fundament, sondern de facto fast den gesamten Korpus dessen, was Tellinger beschreibt und behauptet, gleichsam Grundlage und Ergebnis seiner Gedankengänge. Weite Teile von ‘Die Sklavenrasse der Götter’ lassen sich letztlich auf eine bloße Nacherzählung der Thesen Sitchins reduzieren.“
Also genau das, was die meisten Anunnaki-Autoren der neuen Generation machen.
Was der Kritiker sagt
Was Leif Inselmann kritisiert, ist nicht nur die blinde und umfangreiche Übernahme von Sitchin bei Tellinger. Es ist auch die zum Teil offenkundige Unwissenheit des Autoren in “Die Sklavenrasse der Götter”. Zum Beispiel die Aussage eines “Evolutionsschritt von Schimpansen zum Menschen”, was natürlich absurd-falsch ist.
Damit kann man leben. Nicht leben kann man aber mit der Tatsache, dass Tellinger die Bibel als Quelle für Aussagen nennt, die darin gar nicht stehen. Wir Prä-Astronautiker – ich sage bewusst “wir” – nutzen die Bibel seit Jahrzehnten in dieser Hinsicht. Mit dem Unterschied aber, dass daraus zitiert wird usw. Tellinger aber trifft Aussagen, die angeblich im Alten Testament stehen. Zum Beispiel:
“Gemäß der Bibel müssen die ersten Menschen auf der Erde bereits über Eisewerkzeuge verfügt haben, denn Adam, Kain und Abel bestellten die Felder mit Eisenwerkzeugen.“
Das ist mir bei Tellinger selber nicht aufgefallen und ich las es erstmal in der Kritik von Inselmann. Es mag eine Kleinigkeit sein, aber ist leider ganz nach Art und Weise von einigen Autoren. Nämlich eine falsche Aussage treffen, die ganz einfach überprüft werden kann, in der Hoffnung (und dem Wissen), dass diese niemand nachprüfen wird.
So auch bei der Bundeslade des Exodus im gleichnamigen Buch; bekannterweise eines meiner persönlichen Lieblingsthemen., So lesen wir bei Tellinger:
„In der Bibel wird ständig darauf hingewiesen, dass die Lade niemals den Boden berührt und immer einige Zoll über dem Erdboden geschwebt habe. Ausgehend davon, dass sie aus Gold gefertigt war, lässt sich errechnen, dass die Lade ein Gewicht zwischen drei und vier Tonnen gehabt haben muss.“
Der Kritiker Inselmann geht in seinem Text recht umfangreich auch auf die Aussagen Tellingers ein, dass wir Menschen quasi ein “Gewalt-Gen” von den Anunnaki-Aliens bekommen haben. Gewalt sei wider der Natur, heißt es. Natürlich ist das falsch, wie Katzenfreude sehen müssen, wenn ihr Tier eine Maus oder einen Vogel gefangen hat und die Beute quasi “zu Tode spielt” …
“Die Anunnaki in Afrika”
Die detaillierten Kritiken des Leif Inselmann sollen hier nicht durchgegangen werden. Dafür gibt es seine Ausführungen online als PDF zu lesen.
Spannend wird es aber in Teil 3 seiner Veröffentlichung, da es darin um “die Anunnaki in Afrika geht”. Also um das zweite Buch von Michael Tellinger, das ich aufgrund des darin enthalten Fotomaterials durchaus empfehlen möchte. Kurz gesagt will der Autor darin beweisen, dass die Ruinen in Südafrika die von Sitchin vermuteten Anunnaki-Goldminen usw. sind.
Für diese Behauptung, dass hier von Jahrtausenden eine solche Zivilisation mit Bergbau existierte, gibt es keine Belege. Nichtmal Hinweise oder Indizien oder auch die kleinsten Funde der Archäologie. Hier trifft man aber auf die Behauptung, dass der südafrikanische Schamane Credo Mutwa “mit übersinnlichem Wahrnehmungsvermögen” mehr über die Aliens der Antike wissen. “Eine eindeutige Verbindung zum Sirius” müsse es geben, so Tellinger, da “Credo Mutwa vermutet, dass das Leben auf der Erde aus dem Sirius-Planetensystem stammt”.
Hier werden folglich übersinnliche “Quellen” als Beleg oder Indizien angeführt, wo andere Hinweise fehlen. Und das ist wiederum bezeichnend! Mythologien und Überlieferungen lassen sich als Übersetzung “greifen”, sofern sie nicht frei erfunden sind, und man kann damit im Sinne der Prä-Astronautik arbeiten. Übersinnliche Informationen eines Menschen aber nicht.
Ein Quellen-Lückenfüller, der mit Sitchin und seinen Anunnaki wiederum nichts mehr zu tun hat. Seine Ancient Aliens kamen bekanntlich von einem Planeten Nibiru, der in unserem Sonnensystem existieren soll, wie er in all seinen Büchern behauptet hat. Dort haben sich dann die Aliens entwickelt und seinen dann eines Tages zur Erde gekommen, als der Mensch noch ein einfacher Vorzeitmensch war. Von Sirius war nie die Rede.
Konkurrenzdenken, Neid und Missgunst?
Mir ist nicht bekannt, ob und in weit Leif Inselmann selber Grenzwissenschaftler ist. Ob er selber irgendwie an Astronautengötter, UFOs oder etwas in dieser Art glaubt. “Seit 2016 studiert er Antike Kulturen an der Georg-August-Universität Göttingen”, sagt seine Biografie unter seinen Büchern bei Amazon. Dennoch gibt es auch “Sachtexte” auf seinem Blog, sowie Informationen, dass er an der Buchreihe “Die Chroniken von Tilmun” mitwirkt.
Diese “Chroniken-Bücher” ist eine Science-Fiction-Buchreihe von Alexander Knörr. Knörr ist UFO-Forscher, Mystery-Jäger und Prä-Astraunautik-Autor und damit besteht eine Verbindung zwischen Inselmann und der Grenzwissenschaft in Sachbüchern. Da er aber, lapidar gesagt, Roman-Autor ist, kann man zu der Tellinger-Kritik von ihm nicht sagen, es sei eine Art Neid und Diskreditierung eines Mystery-Kollegen. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man Inselmanns Kritik liest.
Tatsächlich muss man dies unterstreichen. Wie überall gibt es auch in der Welt der Grenzwissenschaft und Mystery Files offensichtlich solches Konkurrenzdenken, Neid und Missgunst. Der größte Humbug verkauft sich allerdings tatsächlich offline und online besser, als eher nüchterne Texte oder Themen. Vielen Laien, Kritiker, Nicht-Autoren und einfachen Lesern und Interessieren ist das ebenso klar. Als jahrzehntelanger Autor solchen Themen weiß ich das mehr als gut.
Tatsächlich, das möchte ich an dieser Stelle gerne zugeben, habe ich so manches mal bereut, dass mein letztes Buch mit dem Titel “Rebellion der Astronautenwächter – Gefallene Göttersöhne, die Sintflut und versunkene Ur-Kulturen” nicht (wie es eigentlich mit dem Verlag abgesprochenen war) einen etwas anderen Titel und ein anders Cover bekam. Immerhin geht es darin auch vielfach um die Anunnaki & Co.
Doch eben genau ohne von Sitchin abzuschreiben, wie es die neue Generation der Anunnaki-Autoren macht. Bewusst wurden andere Quellen ausgewählt und in hunderten Fußnoten klar benannt.
Mit “Anunnaki” auf dem Cover würde sich das Buch meiner Überzeugung nach noch besser verkaufen. Wer aber denkt, genau darum schreibe ich kritische Postings wie eben diesen hier, irrt erneut. Konkurrenzdenken, Neid und Missgunst sind bei mir eher Erstaunen, Unverständnis und Ablehnung. Nicht wenige Bücher von mir (HIER, HIER, HIER, HIER & HIER) nennen und bekennen Fehler, Unfug und Irrtümer. Und das seit genau 19 Jahren. Auch von und bei mir selber. Freunde macht man sich damit nicht immer.
Interessanterweise habe dabei nicht nur ich persönlich seit einigen Jahren das Gefühl, dass meine Arbeit etc. absichtlich versucht wird “klein zu halten”. Im nähren udn privaten Umfeld aus der Welt der Phänomene spricht man hier schon mit einem ironischen Unterton von einem “Fluch”.
Kilauea-Ausbruch auf Hawaii: Der unheimliche Planet Nibiru sei der Grund, sagt “der wichtigste Nibiru-Prophet” (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)
Die Fake-News-Schleudern in Sachen Nibiru alias Planet X schleudern aktuell weit, sehr weit. Und zwar bis nach Hawaii, wo in diesen Tagen der Ausbruch des Vulkans “Kilauea” auf der Hawaii-Insel Big Island für Schlagzeilen in den Medien sorgt. Ein Highlight für alle Vulkanologen und inzwischen auch – trotz aller Gefahren – auch für Touristen der Inseln im Pazifik. Ein eher erschütterndes Highlight ist es aber für einen “Nibiru-Propheten”, der in den Ausbrüchen des Vulkans Vorboten der Wiederkehr des Planeten X sieht. Wie dieser Nibiru-Anhänger zu dieser Schlussfolgerung kommt und was wohl seine wahre Beweggründe sind, erfahrt Ihr hier!
Der angeblich von Aliens mit den Namen Anunnaki bewohnte Planet Nibiru, der aus Ideen des Prä-Astronautik-Autoren Zecharia Sitchin geboren wurde, kommt nicht! Auch wenn er nach den seinem Erfinder Sitchin in unserem eigenen Sonnensystem beheimatet sein soll. Es ist Unsinn zu behaupten, dass es Nibiru mit den dort lebenden Anunnaki, die seit mindestens einer halben Millionen Jahren Raumfahrt betreiben sollen, in unserem Sternsystem gibt.
Vielfach wurde das von mir an den unterschiedlichsten Stellen klar dargestellt und belegt. Nein, er wird nicht kommen.
Was aber immer wieder in diesem Zusammenhang kommt, sind die Massen an Fake-News über Nibiru. Meldungen, die ich in einer Auswahl ebenso immer wieder mal auf Grenzwissenschaft und Mystery Files zum Thema mache. Eine Auswahl deshalb übrigens, da es viel zu viele davon gibt.
Kilauea-Ausbruch: Nibiru ist schuld!
In der Theorie ist der Gedanke eigentlich richtig und fußt grundsätzlich auch in den Ideen der Bücher von Zecharia Sitchin:
Würde eine riesige Masse im All, eben ein fremder Planet wie Nibiru, sich unserem Heimatplaneten nähren, wären die Folgen für uns verehrend. Seine Gravitation würde tatsächlich Erdbeben, Sinfluten und Tsunamis, Vulkanausbrüche mit sich bringen. Das Klima der Erde würde unvorhersehbar, das Erdmagnetfeld wird gestört und im Fall der Fälle könnte alles Leben der Erde sein Ende finden.
Theoretisch. Und natürlich abhängig von der Masse des kosmischen Objektes und seiner weitesten bzw. geringsten Annäherung an unseren zerbrechlichen Planeten.
Genau das soll aber jetzt der Grund für den Ausbruch auf Hawaii sein. Ausnahmsweise ist nicht Angela Merkel schuld, sondern die Annäherung von Planet X an unsere Heimatwelt. Planet Nibiru sei auf dem Weg und dieser Ausbruch eine Art Vorbote der Planet-X-Apokalypse ist.
Zumindest nach den Phantasien des Autoren David Meade aus den USA, mit der er es zum Beispiel am 18. Mai 2018 in die Zeitung “Express” geschafft hat. Und das nicht zum ersten und sicher nicht letzten Mal …
David Meade:
“Wenn sich das Nibiru-System nähert, beeinflusst es das Magnetfeld unserer Sonne, das sich direkt auf den Magnetismus der Erde auswirkt. So finden einmalige Ereignisse statt, wie wir sie auf Hawaii erleben.Wir treten in eine Situation ein oder beginnen einen Prozess oder eine Reise, die besonders seltsam, problematisch, schwierig, komplex oder chaotisch ist, vor allem eine, die sich zunehmend in diese Richtung entwickelt, indem sie weiter andauert und ausbreitet.”
In der Tat käme es durchaus zu solchen “einmaligen Ereignissen”, wie oben beschrieben. Jedoch bricht der Kilauea als einer der aktivsten Vulkane der Erde eigentlich ununterbrochen aus. Schon sein Name verrät das, da in der hawaiischen Sprache “kīlauea” soviel wie (aus) „spucken“ oder (viel) „verbreiten“ bedeutet.
Der jetzige Ausbruch feierte dieses Jahr auch sein 35-jähriges Jubiläum, da er am 3. Januar 1983 begann. Alles andere als aktuell also.
Fake-News-Schleuder David Meade
Jene starken Eruption des Kilauea, die wir alle aus den Medien kennen, ist aber neu: Sie begann am 3. Mai 2018. Trotzdem ist sie normal, da der “Dauerausbruch” des Vulkans immer wieder auch besonders heftige oder starke Phasen erlebt. Zum Beispiel auch in den Tagen vom 11. bis 27. Mai 1924. Da sprach niemand vom Kommen des Nibiru und dessen erste Auswirkungen auf der Erde.
Auch die fragwürdige Webseite “Pravda-TV” hat jüngst das Thema von Meade aufgenommen. “Meade, der als wichtigster Nibiru-Prophet gilt”, heißt es dazu in einem Artikel vom 10. Juni 2018. Was genau ihn “wichtig” macht, erfahren wir nicht. Wahrscheinlich die Massen seiner Aussagen, Ideen und Phantasien, die seit Jahren immer wieder in englischen Boulevard-Zeitungen erscheinen.
Ebenso hat Meade bereits über ein Dutzend Bücher über diese Themen veröffentlicht. Alle grundsätzlich anonym, da der Name “David Meade” lediglich ein Pseudonym ist. Eingetroffenen ist bisher nicht eine einzige Aussage von ihm. Auch nicht alle seine Nibiru-Ankündigungen in der Vergangenheit, mit denen er immer wieder auffällt. Auf “Pravda-TV” heißt es dazu:
“Einer Endzeit-Theorie zufolge soll Planet X/Nibiru nämlich ein zerstörerisches Planetensystem sein, das alle 3.600 Jahre vom Rand des Universums kommend die Erde passiert.“
Natürlich ist diese Aussage teilweise falsch oder es hat sich ein Tippfehler eingeschlichen, da Nibiru natürlich nicht “vom Rand des Universums” zur Erde kommen soll. Vom Rande unseres Sonnensystems (s. Bild HIER), wo er seine stark elliptische Bahn ziehen soll. Zumindest nach den Vorstellungen des Zecharia Sitchin.
Geld für David Meade?
Nehmen wir dennoch wohlwollend einmal an, dass Sitchin mit seinen Phantasien richtig läge. Dann würde sein Planet mit seinen außerirdischen Anunnaki so oder so erst in Jahrhunderten in die “Nähe” (etwas hinter dem Mars, laut Sitchin) der Erde kommen.
Und bewohnt von einer hunderttausende Jahre alten Alien-Zivilisation kann dieser Planet so oder so nicht sein, wie es in allen Details von mir HIER aufgezeigt wurde.
Ich möchte oder muss vermuten, dass David Meade ganz einfach mit seinen Büchern, Internet-Videos und Aussagen schlicht Geld verdienen möchte. Er arbeitet zwar unter Pseudonym, aber das ist dabei eher Nebensache. Fraglich, ob er das glaubt, was er verbreitet. Er selber bezeichnet sich als gläubiger Katholik und behauptete in der “Washington Post” am 23. September 2017, dass er Astronomie studiert habe.
Heute sei Meade Autor, Forscher, forensischer Ermittler, investigativer Journalist und christlicher Numerologe. Ein Gläubiger, der die Geheimnisse bzw. Codes der Bibel und natürlich auch des Nibiru “entschlüsseln” will …
Unter dem Stichwort “Nibiru” findet Ihr auf meinem YouTube-Kanal und auf diesem Blog weitere, sehr detaillierte Informationen.
Glaubten die uralte Zivilisation der Sumerer wirklich an Außerirdische? (Bilder: gemeinfrei / LAF / Bearbeitung/Montage: Fischinger-Online)
Das Volk der Sumerer lebte einst im Süden des heutigen Irak am Persischen Golf und gilt als eine der ersten und damit ältesten Zivilisation der Erde. Eine über 5.000 Jahre alte Hochkultur, deren Einflüsse und Spuren in der Bibel und bei anderen Völkern des Nahen Ostens zu finden sind. Dem Umstand, dass die Sumerer eine Schrift erfanden und spätere Völker beeinflussten, verdanken wir unser heutiges Wissen über sie. So auch das Wissen über ihre Götterwelten und mythologischen Vorstellungen vor Jahrtausenden. Aber, so kam jüngst (erneut) die Frage im Netz auf: Glaubten die Sumerer vor fünf Jahrtausenden auch an Außerirdische? Eine Frage, die gerade im Bereich Grenzwissenschaft und Mystery Files für hitzige Debatten sorgt – und praktisch ausnahmslos falsch beantwortetet wird. Grund genug, sich das Thema einmal genauer anzusehen, sowie Dreistigkeiten, Frechheiten und Lügen aufzuzeigen, wie Ihr es zusammengefasst in diesem Beitrag erfahren werdet!
Bevor es an die spannende Frage nach dem mutmaßlichen Glauben der Sumerer an Außerirdische geht, ist (leider?) ein kleiner Ausflug in die Geschichte notwendig. Ein Background angesichts der Tatsache, dass heute in der Grenzwissenschaft und Prä-Astronautik zum Thema so gut wie immer verkehrt, verdreht, falsch, unwahr oder manipulativ geschrieben wird.
Obwohl, wie es sich hier zeigen wird, das Thema “Sumerer und Ancient Aliens”auch ohne diese fehlerhaften Hypothesen überaus spannend ist!
Eine kurze Geschichte der Sumerer
Das Volk oder die Zivilisation der Sumerer wird auch als erste Hochkultur der Menschheit bezeichnet. Eine Zivilisation, die sich wahrscheinlich in der sogenannten “Obed-Zeit” (etwa 5500 bis 3500 vor Christus) in Mesopotamien zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat entwickelte und ganz im Süden des heutigen Irak im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit die ersten Städte baute.
Ab etwa 3900 vor Christus begann in Mesopotamien die “Uruk-Zeit”, wie sie doe Archäologen nennen, die um 3100 vor Christus ihr Ende fand. Benannt ist diese Epoche nach der Stadt Uruk östlich des Euphrat, die bereits Ende des 4. Jahrtausends vor Christus ein Zentrum des Volkes der Sumerer war. Südlich davon liegen die Ruinen der sumerischen Städte Ur und Eridu, die ebenfalls als zwei der älteste Zentren der Sumerer gelten. Vor allem die Stadt Eridu, die vielleicht sogar die erste “richtig Stadt” der Sumerer war.
In diesen uralten Orten wurden nachweislich auch verschiedene Hauptgötter der Sumerer verehrt. In Eridu zum Beispiel der Gott Enki, wobei weisen die archäologisch nachweisbare Siedlungsspuren bis in das 6. Jahrtausend vor Christus zurück reichen. Also noch weit vor der Zivilisation der Sumerer. In Uruk wiederum verehrten die Sumerer den Himmel- und Schöpfergott An. Er war der Vater des Enki.
Uruk ist auch die Stadt, aus der die berühmteste alle Figuren der vorbiblischen Mythologie Mesopotamiens stammte: König Gilgamesch, nachdem das weltberühmte Gilgamesch-Epos benannt ist, das uns bis heute von seinen Heldentaten kündet.
Die sumerische Stadt Ur wiederum, die bereits vor 6.000 Jahre besiedelt war, ist durchaus auch Bibellesern vertraut. Nach dem Alten Testamt (Genesis, ab 11,27) und anderen Schriften stammte der Stammvater Abraham aus Ur, bevor ihn der Herr auserwählte und er zu dem Abraham wurde, den man heute kennt. Eine durchaus “schillernde Figur” des Alten Testament, wie Ihr es in diesem YouTibe-Video HIER erfahrt (s. a. HIER).
(Bild: Archiv LAF)
In Ur stand auch eine Pyramide zu Ehren des Mondgottes Nanna. Dieses Zikkurat aus Lehmziegeln war ein gewaltiger Stufentempel, der bereits vor mehr als 4.000 Jahren errichtet wurde und heute sehr bekannt ist. Grund für die Bekanntheit des gewaltigen Tempels von Ur sind umfangreiche Restaurierungen in den 1980er Jahren, die der ehemaligen irakische Diktator Saddam Hussein veranlasste. Auch einige Ruinen der legendären Stadt Babylon ließ er übrigens restaurieren.
Den Stellenwert des sumerischen Himmelsgott(-Vater) An in der Götterwelt kann man heute nicht hoch genug bewerten.
Als Hauptgott gelang An der Sprung in die Religionen praktisch aller späteren Zivilisation des Zweistromlandes. Von Akkad bis Babylon nahm dieser “Vater aller Götter” Besitz des jeweiligen Pantheon und wurde so quasi Stammvater aller Gottheiten. Ihm folgten zahlreiche weitere Götter des sumerischen Glaubens, auch wenn sie alle im Laufe der Zeit verschiedene bzw. abwandelte Namen bekamen.
Obwohl die Hochkultur der Sumerer unterging und sie sich andere Zivilisationen, wie vor allem das Großreich der Akkader, einverleibten, ist heute durchaus sehr viel über sie bekannt. Zwar nicht woher sie eigentlich ursprünglich genau kamen, aber Sumer ist lange kein Mythos mehr. Im Alten Testamt war es dieses Volk noch.
Mit diesem unbedingt notwendigen Hintergrundwissen einiger Fakten, können wir nun die Eingangsfrage wieder aufnehmen: “Glaubten die Sumerer wirklich an Außerirdische?”
“Glaubten Sumerer wirklich an Außerirdische?”
“Die Sumerer: Volk am Anfang der Geschichte” – so heißt ein sehr bekanntes Buch von Helmut Uhlig, das erstmals bereits 1976 erschien. Eine seriöse geschichtliche und archäologische Untersuchung des rätselhaftes Volkers aus dem Südirak, in dem natürlich nichts von irgendwelchen Aliens zu lesen ist. Ganz anderes als in einem Buch, das ebenfalls 1976 erschien: “The 12th Planet” von Zecharia Sitchin. Bei uns bekannt als “Der zwölfte Planet” und ein Besteller der Prä-Astronauik.
Sitchin entwarf in “Der zwölfte Planet” und seinen folgenden Büchern eine “radikale Spekulation”, die von mir auf diesem Blog, in Büchern Videos usw. bereits vielfach thematisiert wurde. Kern seiner Behauptungen: Er habe über 30 Jahre lang uralte Texte auf den Spuren der Götter aus dem All untersucht, und sei dabei mehr als umfangreich fündig geworden. Vor allem, so behaupten es auch die Werbetexte seiner Bücher, in den Überlieferungen der – Sumerer.
Längst schon hat sich diese Idee der Alien-Götter beim Volk von Sumer aus Sitchins Büchern abgekoppelt und verselbstständigt. Das scheint auch eine “Tanjaeben”, Nutzerin des Netzwerkes gutefrage.net im Internet aufgeschnappt zu haben, und so stellte sie dort am 23. Mai 2018 die einfach Frage:
Es dauerte nicht lange, und auf die Frage kamen die ersten Antworten und Kommentare. Erstaunlicherweise sind diese bis zum jetzigen Zeitpunkt sogar mehrheitlich vollkommen richtig. Etwa:
“Warum sollten sie nicht? Sie nahmen an, ihre Götter kamen aus anderen Welten. (…) Leider können wir niemanden mehr fragen, der dieses Wissen aus erster Hand bestätigen oder widerlegen könnte.”
“Die meisten Götter können nichts anderes sein als außerirdisch. Immerhin sind sie nicht von der Erde. Auch der christliche Gott ist ein Außerirdischer.“
“Sie glaubten an Götter. Es gibt Hypothesen, wonach diese Götter Außerirdische gewesen sein sollen.“
Alle Götter, Götterwesen oder Schöpferwesen der Vergangenheit und natürlich der Sumerer waren Außerirdische. Ganz richtig, denn “immerhin sind sie nicht von der Erde”. Gemeint waren hier aber eben echte Aliens, wie man sie kennt und benennt.
So poltern zwei weitere User in ihren Antworten auch gleich:
“Sicherlich nicht an UFOs und solchen Quatsch, aber für die Sumerer kamen die Götter aus anderen Sphären.”
“Nicht so viel von Däniken lesen! Das sind alles moderne Mythen! Kein ernstzunehmender Historiker glaubt, dass irgendwelche antiken Völker, auch die Sumerer nicht, an Außerirdische glaubten oder gar Kontakte zu ihnen hatten.“
Ist das aber tatsächlich so?
Alles moderne Mythen?
“Ernstzunehmende Historiker” winken also ab, wenn jemand meint, dass versunkene Kulturen und Religionen an Aliens aus dem All glaubten. “An UFOs und solchen Quatsch” hätten die Sumerer auch nicht geglaubt. Wohl aber an “Götter aus anderen Sphären”, wie es in einer Antwort heißt.
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz!
Erstmal glaubte kein Volk der Erde und keine Religion in Vergangenheit (oder auch Gegenwart) an UFOs. Aus dem ganz einfachen Grund, da die moderne Bezeichnung “UFO” diesen vollkommen unbekannt war. Auch für Begriffe wie “Außerirdische”, “Aliens”, “Raumfahrer” oder sogar “Astronauten aus dem All” gilt diese Tatsache uneingeschränkt. Für die Sumerer und andere Zivilisationen kamen ihre Götter oder Himmelswesen dennoch nicht von der Erde oder aus “anderen Sphären”.
Im Gegensatz zur Geschichtsforschung und Theologie sieht die Hypothesen aber hier eben keine imaginären Wesen, sondern reale Astronautengötter aus Fleisch und Blut, die auf unserem Planeten waren. Die Idee der Prä-Astronautik glaubt an diese einst physisch auf der Erde gewesenen Außerirdischen, die eben bei unseren Vorfahren schlicht allgemein “Götter” genannt wurden.
Tatsächlich aber ist beides “Glaube”: Historiker können nicht beweisen, dass sumerische und andere Götter nur Phantasie waren – Grenzwissenschaftler wieder nicht, dass sie real waren. “Dieses Wissen aus erster Hand bestätigen oder widerlegen” kann heute auch niemand mehr, wie es ganz richtig in einer Antwort zu lesen war.
Eine endlose Debatte zieht sich hier zwischen Prä-Astronautikern und Skeptikern seit einem halben Jahrhundert hin. Bewiesen hat weder die eine noch die andere Seite ihre Ansicht. Wobei natürlich die Anhänger der Alien-Hypothese in der Beweispflicht liegen. Darüber habe ich bereits 2013 in einem Video-Interview auf meinem YouTube-Kanal 2013 umfangreich diskutiert, dass Ihr HIER online findet. Ebenso so in diesem Video-Interview von 2015 HIER.
“Ein moderner Mythos” ist die Idee der Außerirdischen bei den Sumerer trotzdem. Eben weil vor Jahrtausenden diese Begriffe noch fremd waren und erst in der Moderne entstanden. Ist die Annahme aber plausibel? Ein User hat zum Beispiel geantwortet:
“Das ihre Götter in Wirklichkeit Außerirdische waren, klingt bei Weitem plausibler und glaubwürdiger, als die Geschichten des Christentums und der anderen Religionen.“
Genau das sehe ich auch so!
Es klingt plausibel, muss aber deshalb nicht auch einer einstigen Realität entsprechen. Trotzdem behaupten überaus viele Autoren und Ancient-Aliens-Fans, dass es Belege für diese Außerirdischen bei den Sumerern gibt. Obwohl gerade im Internet die meisten Anhänger solcher Hypothesen nicht mal mehr wissen, dass Zecharia Sitchin ab seinem ersten Buch “Der zwölfte Planet” diese Ideen der Sumerer-Außerirdschen in die Welt brachte.
Der deutsche Mystery-Autor Walter-Jörg Langbein veröffentlichte 1979 sein erstes Buch mit dem Titel “Astronautengötter – Versuch einer Chronik unserer phantastischen Vergangenheit“. Damit war der heute recht geläufige Oberbegriff “Astronautengötter” für diese Raumfahrer des Altertums geboren. Eine sehr elegante Bezeichnung noch dazu.
Später gesellte sich die Bezeichnung “Ancient Aliens” dazu, die von der gleichnamigen US-TV-Serie abstammt. Eine Doku-Reihe, die bis heute überaus erfolgreich läuft und die ganz genau genommen in deutsch soviel wie “Vorzeitliche Fremde” heißt. Gemeint sind natürlich “Vorzeitliche Außerirdische”.
Auch die Bezeichnung “Ancient Aliens” ist ein Oberbegriff für die Götter aus dem All, der geschichtlich von keiner Mythologie, Kultur oder Religion hergeleitet wurde. Bei den “Anunnaki” des Zecharia Sitchin ist die Sachlage anders. Diese Götterbezeichnung für himmlische Wesen gab es bei den Kulturen im Zweistromland tatsächlich vor Jahrtausenden.
Es ist ein historisch realer Begriff für eine Göttergruppe, der sich in den letzten Jahren leider in der Alien- und Mystery-Literatur verselbstständigt hat.
Schon seit Jahren ist zu sehen, dass geradezu alles aus der Welt der Prä-Astronautik als Anunnaki angesehen wird. Alles und Jedes weise auf diese Aliens mit Namen Anunnaki hin, heißt es. Noch erschreckender ist aber die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Bücher auf dem Markt kommen, in deren Titel oder Untertitel Anunnaki zu finden ist. Ein Boom der Anunnaki und Sumerer ist ausgebrochen und zahllose Autoren wollen in ihren Büchern die Geheimnisse genau dieser Astronautengötter enthüllen.
Obwohl einige wenige dieser neuen Anunnaki-Autoren auch den Namen Sitchin in ihren Büchern nennen, sind diese Veröffentlichungen fast ausnahmslos purer Unsinn! Sitchin als “Erfinder” der Anunnaki, da er eben diesen Begriff in der Prä-Astronautik etablierte, wird geradezu ausgeschlachtet. Ist man so fair, ihn auch als Quelle für dieses und jenes in diesem Zusammenhang zu benennen, handelt es sich doch um Phantasterei.
Das traurige Schicksal der Anunnaki
Obwohl ich Sitchin und den neuen Anunnaki-Autoren Phantasterei und auch Spinnerei vorwerfe, gibt es einen wahren Kern hinter diesen Anunnaki. Heute wird diesen alles möglich angedichtet und die Mehrheit der Leser nimmt das scheinbar einfach so hin. Schon Zecharia Sitchin träumte sich in diesem Kontext ab 1976 in allen seinen Büchern die wildesten Geschichten und “Fakten” über seine Anunnaki zusammen. Eine Fundgrube für die genannten neuen Autoren, die sich hier mit beiden Händen bedienen und nach ihren Wünschen publizieren.
Drei Beispiele:
Die Anunnaki, die von einem Planeten mit Namen Nibiru in unserem Sonnensystem stammen sollen (eine Idee von Sitchin), herrschen bis heute im Geheimen über die Welt und Menschheit. Im Verborgenen waren sie nie weg, sondern manipulieren unsere gesamte Gesellschaft und Zivilisation.
Die Anunnaki sind Reptilienwesen, sogenannte Reptiloide, die ihre Erscheinung verändern können … und so eben die Welt beherrschen.
Die Anunnaki nutzen die Menschheit bis heute als eine Art Sklavenrasse.
In der Mathematik und Physik ist es eine gängige Methode mit Unbekannten und Variablen zu arbeiten und zu rechnen oder Formeln zu kürzen. Das kann man durchaus auf die mutmaßlichen Außerirdischen der Sumerer übertragen, um so eine elegante “Kernformel” zu erhalten. Man muss hier nur alle Fiktion aus der “Anunnaki-Formel” rigoros streichen, um auf den berühmten kleinsten gemeinsamen Nenner zu kommen.
Trotz der harschen Kritik an dieser Stelle wird dieser kleinste gemeinsame Nenner dennoch viele Freunde der Grenzwissenschaft und Ancient Aliens überraschen!
Die Wahrheit über die Anunnaki
“Die Wahrheit über die Anunnaki” …? Gibt es die? Ja, die gibt es wirklich. Aufgezeigt habe ich das 2015 umfangreich in meinem Buch “Rebellion der Astronautenwächter” und auch 2009 in dem Buch “Die Akte 2012“. In diesem zweiteiligen Artikel HIER auf meinem Blog gehe ich ebenfalls detailliert darauf ein und lege Fakten und Fiktion dar.
Streicht man beim Thema Anunnaki gnadenlos all das, was Zecharia Sitchin und die ihm folgenden Anunnaki-Autoren erfunden und verdreht veröffentlicht haben, findet man diese Wahrheit. Zumindest jene, die sich bis dato historisch, archäologisch und in der vergleichenden Religionswissenschat auch beweisen lässt.
Das beginnt schon bei dem Namen dieser göttlichen Wesen:
“Anunnaki” ist eine akkadische Bezeichnung und sie sind nicht mit den sumerischen Göttern Anunna identisch. Diese Anunna der Sumerer waren ein Götterrat, ein Versammlung von großen weisen Götterwesen, die sich um den Himmelsgott An scharrten. Von ihm leitet sich auch der Name dieses himmlischen Ältestenrat ab. Durchaus auch eine Parallele zum Rat des Herrn der Bibel, da – wie erwähnt – die Mythologie der Sumerer Einzug in spätere Kulturen und Religionen hielt. Im gesamten Kulturkreis dieser Region ist das nachweisbar.
“Fürstliche Nachkommen des An”, so werden aktuell Anunnaki gedeutet bzw. übersetzt. Sie sind Götter der Erde und Unterwelt, wogegen die sumerischen Anunna himmlische Götter waren. Ein zusätzlicher Titel dieser Anunna bei den Sumerern ist DINGIRGAL.GAL.E.NE, was als “Große der großen Götter” übersetzt werden kann. Als DINGIRA.NUN.NA stammen sie “vom Samen des An” (= Himmelsgott Anus) ab, wurden aber zu Beginn der sumerischen Zivilisation noch nicht mit der Klassifizierung “DINGIR” bezeichnet.
“DINGIR” wiederum ist ein sogenanntes “stummes Zusatzzeichen” in der Keilschrift, dass verschiedenen Begriffen vorstellt wurde, um diese als eigene Begriffsklasse zu kennzeichnen. Das können reale und göttliche Objekte ebenso sein, wie auch himmlische Wesen. Diese singuläre Bezeichnung der Anunna verrät demnach, dass diese Götter waren. Alles, was von dem Himmelgott An stammt oder abstammt, war göttlich.
Die Anunnaki der späteren Akkader waren eine Gruppe Götter, die nicht himmlisch waren. Sie waren die Erd- und Unterweltgötter und entsprechen damit nicht den himmlischen Anunna der Sumerer. Die Endsilbe KI für “Unterwelt” und “Erde” bei den AnunnaKI weist sie klar als eben solche Erd- und/oder Unterweltgötter aus.
All das klingt nicht nur verwirrend, es ist es auch. Es zeigt zusammenfassend aber die historische Tatasche, dass die akkadischen Anunnaki keine sumerischen Götter waren, wie Sitchin und alle nachfolgenden Autoren sie beschrieben. Anunnaki waren nicht diese mächtigen Wesen des Himmels und Alls, wie sie heute in der Prä-Astronautik dargestellt und den Sumerern zugesprochen werden.
Übrigens hat selbst Sitchin in seinem ersten 1. Bestseller auf Seite 331 (TB-Ausgabe von 1995) geschrieben: “Ihr akkadischer Name An-nun-na-ki” …
Aber: Der himmlische Götterrat der weisen und machtvollen Anunna der Sumerer war mythologisch sicher die Vorlage der Anunnaki. Die Anunnaki, denen übrigens 300 entsprechende Himmelsgötter gegenüberstanden (s. HIER), waren zwar niederen Ranges, aber letztendlich doch Götter und damit nach der Idee der Prä-Astronautik Außerirdische. Die sumerischen Anunna als “die Großen der großen Götter” selbstverständlich auch.
Noch mehr Anunnaki-Wahrheiten
Im bereits erwähnten Artikel-Zweiteiler zu den Anunnaki verfolge ich die Spur der Anunna und der Anunnaki detaillierter anhand der geschichtlichen Fakten. Es zeigt sich, dass, wenn man Dichtung und Wahrheit trennt, der Kern aller Anunnaki-Phantasien schlicht und einfach bleibt. Nutzt man nur die anerkannten Forschungen und Übersetzung der Archäologie und nicht Sitchin & Co., sprechen die Sumerer und ihre Nachfolger eben doch von solchen Göttern. Glaubt man an die Spekulationen der Prä-Astronautik, waren es alles Aliens aus dem All!
Aber es gibt noch weit mehr Wahrheiten zu den Anunnaki und ihren “Verbündeten” in den Religionen anderer Zivilisationen in Mesopotamien.
Eine davon wird mit Sicherheit die allermeisten Anunnaki-Leser verblüffen, da sie schon Zecharia Sitchin vor über 40 Jahren in seinem ersten Buch (in Grundzügen!) in die Welt gesetzt hat. Es ist eine der wichtigsten Kernaussagen alle seiner Bücher, die von anderen Autoren ebenfalls übernommen wurde: Der Goldabbau auf der Erde durch die Götter, der in sumerischen Texten überliefert sei.
Sitchin hat behauptet, dass seine “sumerischen” Anunnaki auf unseren Planeten kamen, da sie hier Gold abbauen wollten. Ihre Heimatwelt, der Planet Nibiru, sei in Gefahr und das irdische Edelmetall würde deshalb auf ihrem Planeten benötigt (zum Schutz der dortigen Atmosphäre). So machten sich eines lange zurück liegenden Tages diese Außerirdischen auf dem Weg zur Erde, um unsere planetaren Goldvorkommen auszubeuten. Mit ihren Raumschiffen brachten sie dann dieses Gold auf ihre Heimatwelt Nibiru, der sich ja innerhalb unseres eigenen Sonnensystems befinden soll.
Nach einiger Zeit wurde den außerirdischen Arbeitern die Goldgewinnung aber zu viel und zu mühselig, so dass die Astronautengötter die moderne Menschheit als Arbeitssklaven erschufen. Dazu gleich mehr. Hier lieferte Sitchin in “Der zwölfte Planet” also einen eindeutigen Grund für die Anwesenheit der Anunnaki auf unserem Planeten. Sie hatten also ein klares Ziel, wobei man sich fragen muss, warum sie Gold nicht an anderen Orten im Sonnensystem abgebaut haben …
Nur hat es den Goldabbau der Anunnaki auf der Erde nie gegeben. Es ist eine Erfindung von Zecharia Sitchin, der es trotzdem zum Dreh- und Angelpunkt seiner gesamten Bücher machte.
Das Gold der Götter
Kein einziger bekannter Text der Sumerer überliefert, dass die Götter oder auch die Anunnaki hier auf der Erde Gold gesucht und gefördert hätten. Man kann noch so viel in den (meist englischen) Übersetzungen dieser uralten Mythologien suchen – nirgends findet sich diese Aussage.
Eigentlich erstaunlich, da es nach den Anunnaki-Spekulationen genau darum ging, überhaupt erst zur Erde zu fliegen und später deshalb die Menschheit zu erschaffen! Kein Goldabbau der Götter – keine Menschheit, so könnte man es sagen.
Es wird aber noch seltsamer: Liest man Sitchins Besteller “Der zwölfte Planet” genau, liefert er für diese Kernthese seiner Arbeit nicht einmal selber eine Quelle.
Gerade Sitchin als Autor des Phantastischen ist dafür bekannt, dass er keine oder kaum exakte Quellen benennt – und vermeintliche Texte “selber übersetzt” haben will. Kenner der Prä-Astronautik wissen, dass seine “Übersetzungen” eher seiner Phantasie und Wunschdenken entsprungen sind. Viele der von ihm “zitierten” angeblichen uralten Schriften sind nicht mal entfernt irgendwo auffindbar, so dass man hier ggf. eine Ähnlichkeit sehen könnte. Da verblüfft es um so mehr, dass von ihm nicht ein einziges angebliches Zitat oder eine angebliche Übersetzung in “Der zwölfte Planet” angeführt wird, die diesen Goldabbau der Anunnaki belegen soll. Und sei es auch nur ausgedacht.
In seinem ersten Buch schreibt Zecharia Sitchin einfach, dass es so war. Er unternimmt nicht einmal den Versuch, diese wichtige Behauptung seiner Ideen irgendwie zu untermauern. Unglaublich.
So lesen wir beispielsweise (TB-Ausgabe von 1995, S. 329) in “Der zwölfte Planet”:
“Die Liebe zum Gold rührt nachweisbar vom Goldbedürfnis der Nefilim her. Allem Anschein nach kamen sie wegen des Goldes und der anderen Edelmetalle auf die Erde.“
Das soll vor 400.000 Jahren gesehen sein, als die Außerirdischen bereits seit 45.000 auf unserem Planeten siedelten. Und in Sitchin seiner Chronologie der Ereignisse (S. 411) heißt es dann auch quasi als Tatsache:
“Enlil kommt auf die Erde und gründet Nippur als Missionskontrollzentrum. Enki setzt Seewege nach Südafrika fest und organisiert die Ausbeutung von Goldminen.“
Angeblich soll das irdisches Gold von den Anunnaki deshalb abgebaut worden sein, da sie damit den Zerfall der Atmosphäre ihres Heimatplaneten Nibiru stoppen wollten. (Aber auch für eigene Raumfahrttechnologie usw.) Eine Grundaussage von Sitchin, die in der Prä-Astronautik eigentlich jedem bekannt ist, der den Autor kennt. Was sicher erneut erstaunen wird, ist eben der Umstand, dass auch diese Behauptung von Sitchin in “Der zwölfte Planet” überhaupt nicht gemacht wurde!
Er schreibt zwar vollkommen ohne Beleg oder irgendein explizites “Zitat”, dass die Anunnaki Gold förderten, aber nicht warum sie das taten. So lesen wir zum Beispiel bei ihm nur diese Aussage (S. 332):
“Wie gedachten die Nefilim ihre Mission mit einer so kleinen Anzahl von Hilfskräften zu erfüllen — die Aufgabe nämlich, die gewünschten Mineralien auf der Erde abzubauen und die Barren zum Zwölften Planeten zu bringen?“
Dreistigkeiten, Frechheiten und Lügen
Woher aber kommt die Behauptung des Goldabbau für den Planeten Nibiru?
Sie kommt tatsächlich von Sitchin selber, da er sie ja auch schließlich zu der Kernaussage seiner Begründungen für die Ankunft der Astronautengötter machte. Allerdings erst nach und nach in weiteren Publikationen und nicht in der “Der Zwölfte Planet”.
So erhebt er nämlich in seinem zweiten Buch “Stufen zum Kosmos” (1980) nicht nur die Goldgewinnung der Anunnaki zum Fakt, sondern liefert wie aus heiterem Himmel auch den “Grund” dafür. Wie aus dem Nichts schreibt Sitchin (1. Ausgabe 1982, S. 117f.) plötzlich, was die Sumerer überliefert haben sollen:
“Vor 445.000 Jahren, schrieben die Sumerer, sind Astronauten vom Marduk (= Nibiru, Anm. LAF) auf die Erde gekommen, um Gold zu suchen. Nicht etwa um Schmuck herzustellen, sondern weil sie es für ihren Fortbestand auf dem Zwölften Planeten benötigten.“
Allerhand.
ARTIKEL: Zecharia Sitchin: War er ein Desinformant und Lügner im Auftrag der Illuminaten? (Bilder: tamilwin.com / gemeinfrei / Montage/Bearbeitung: Fischinger-Online)
Auch hier keine zitierte Quelle oder Überlieferung. Sitchin wäre jedoch nicht Sitchin, wenn er seinen puren Behauptungen nicht noch einen “drauf setzten” würde. So geschehen in seinem nächsten Buch, das 1985 unter dem Titel “Die Kriege der Menschen und der Götter” erschien. Hier wird sein erfundener Goldabbau der Ancient Aliens schon im Untertitel zum Fakt erhoben: “Wie die Anunnaki von einem anderen Stern kamen, um Gold zu suchen, und den Menschen schufen”
Eigentlich eine Frechheit des Autors. Oder doch nur eine geschickte Strategie seiner Arbeit als Autor der Prä-Astronautik?!
In “Die Kriege der Menschen und der Götter” nehmen die Dreistigkeiten von Zecharia Sitchin zu diesem seinem Hauptthema aber ungeahnte Formen an. An überaus vielen Stellen verweist er in diesem umfangreichen Buch auf den Goldabbau der Fremden vom Nibiru, belegt das aber wie gewohnt in keinster Weise. Im Gegenteil, da er seinen Lesern im Vorfeld aller weiteren Gold-Phantasien eine ungeheuerliche “Tatsache” präsentiert. Er ließ quasi “die Bombe platzen”, wenn er schreibt (TB-Ausgabe 1991, S. 99ff.):
“All das hatte einen Grund (Ankunft der Aliens, Anm. LAF). Auf seinem (der Gott Enki, Anm. LAF) Planeten wurde Gold benötigt. (…) Gold brauchten sie für ihre Raumprogramme, wie aus den hinduistischen Textstellen über die goldbeschlagenen Himmelswagen hervorgeht. Gold ist auch heute noch für unsere Raumschiffe und die zugehörigen Instrumente notwendig.
Doch das allein kann nicht der Grund für die intensive Goldsuche der Nibiruaner gewesen sein, denn sie nahmen es in großen Mengen zu ihrem eigenen Planeten mit, wo es lebenswichtig war. Vermutlich füllten sie ihre Atmosphäre mit Goldstaub, um sie vor drohender Auflösung zu schützen.
(…)
Auf dem Heimatplaneten (…) verfolgte man mit Spannung und in großer Erwartung den Fortschritt der Arbeiten auf der Erde. (…) Offenbar missglückte der Plan, durch Laboratoriumsprozesse Gold aus dem Meerwasser zu gewinnen. Aber das Gold wurde nun einmal dringend benötigt (…)”
Weiter lesen wir auf Seite 104 zu dieser kosmischen “Tatsache”:
“Die Tatsache, dass Ea zur Goldsuche auf die Erde geschickt wurde, lässt darauf schließen, dass die Nibiruaner schon vor der Landung auf der Erde über die dortigen Metallvorkommen Bescheid wussten.“
Alle diese Aussagen von Sitchin entbehren jeder Grundlage und sind inhaltlich ganz einfach gelogen. Ihnen fehlt es dabei derart an irgendeiner historischen Substanz, dass selbst der Autor nicht mal versucht mit irgendwelchen angeblich authentischen Übersetzungen der Sumerer diese zu untermauern. Wie aus einem Hut zaubert er in “Die Kriege der Menschen und der Götter” die Geschichte mit dem Goldstaub für eine sich zersetzende Nibiru-Atmosphäre.
Zeittabelle der Frechheiten
Die Frage “Glaubten die Sumerer wirklich an Außerirdische?” fußt grundsätzlich eben in Sitchins Büchern. Niemand hat mehr über die Sumerer etc. geschrieben als er. Aber bewiesen oder belegt hat er nie irgendwas seiner Thesen. “Erfunden” ist an vielen Stellen das richtiger Wort. Um aber den Lesern seines dritten Buches 1985 seine Phantasien als Übersicht mit auf dem Weg zu geben, fügte er im Buchanhang eine “Zeittabelle der Erdchronik” an. Beginnend mit der angeblichen Ankunft der Anunnaki vor 450.000 Jahren.
Für einen ernsthaften Jäger des Phantastischen ist das eine Tabelle der Frechheiten. Für Kritiker der Prä-Astronautik sicher schon eine Zumutung. Denn hier werden alle angeschnitten Behauptungen in kompakter Form der Leserschaft nochmals als “Fakten” vorgesetzt. So lesen wir ab Seite 417 Beispiele wie diese:
“Auf dem Nibiru, einem fernen Planeten unseres Sonnensystems, droht das Leben zu erlöschen, weil sich seine Atmosphäre zersetzt. (…) (der Gott) Alalu findet Zuflucht auf der Erde. Hier entdeckt er Gold, das sich zum Schutz der Atmosphäre verwenden lässt.“
“(Die Anunnaki landen auf der Erde) um aus dem Gewässer des Persischen Golfs Gold zu gewinnen.”
“Da die Goldproduktion nachlässt, kommt Anu mit dem Thronerben Enlil auf die Erde. Es wird beschlossen, das lebenswichtige Gold durch Bergbau in Südafrika zu gewinnen.”
“Die Anunnaki, die in den Goldminen arbeiten, meutern.“
Unglaublich!
Aber ohne die Bücher und Ideen – um es einmal so zu nennen – des Zecharia Sitchin gäbe es heute einen Großteil der Spekulationen in der Prä-Astronautik tatsächlich nicht. Willkürliche Träumereien eines US-Autoren, die in Teilen eben die Welt der Grenzwissenschaft und Mystery Files bestimmen. Kein Wunder, dass Fragen nach dem Glauben der Sumerer an Aliens gestellt werden.
Unglaublich aber auch, wie der Sitchin-Schwindel mit dem Goldabbau in Südafrika von zahllosen neuen Anunnaki-Autoren weiter gesponnen wird. Vor allem von dem südafrikanischen Autoren Michael Tellinger.
Er veröffentlichte 2005 ein Anunnaki-Buch, das in Deutschland 2015 als “Die Sklavenrasse der Götter – Die geheime Geschichte der Anunnaki und deren Mission auf der Erde” erschien. Hier ist der Buchtitel inhaltlich Programm und der Autor beruft sich natürlich auf Sitchin. Und genau wie seine Ideengeber Sitchin legte Tellinger in Sachen Goldabbau und Aliens nach, als rund 10 Jahre später sein Buch “Die afrikanischen Tempel der Anunnaki” erschien.
Wahre Anunnaki-Wahrheiten
Der Alien-Bergbau usw. ist geflunkert, er findet sich nicht in den alten Schriften.
Anders sieht es aber bei den Konsequenzen aus, die dieser erfundene Goldabbau der Anunnaki für unseren Planten gehabt haben soll: Die Erschaffung von uns Menschen als Sklaven der Götter, da die Himmlischen die harte Arbeit auf der Erde schlicht leid hatten. Das ist ebenso eine wichtige Kernaussage von Sitchins Büchern.
In ausnahmslos allen seiner gut ein Dutzend Büchern schreibt er, dass die Astronautengötter die Menschheit durch genetische Manipulation erschaffen haben. Und an dieser Stelle muss man sagen, dass Sitchin hier endlich mal bei der Wahrheit bleibt. Zumindest bei jener, die alte Mythologien und Texte des Nahen Ostens uns bis auf den heutigen Tag berichten. Tatsächlich heißt es in diesen, dass die Anunnaki bzw. Götter den Menschen schufen, da ihnen die Arbeit zu viel und zu schwer wurde. Das hat hat sich Sitchin prinzipiell nicht ausgedacht.
Streichen wir in der “Anunnaki-Formel” den erfundenen Unfug der Alien-Goldgewinnung und der bedrohten Nibiru-Atmosphäre, bleiben die Götter auf Erden über. Diese Astronautengötter hatten auf der Erde schwere Arbeiten zu vollrichten und begannen eines Tages zu rebellieren. Sie forderten von den höchsten Göttern, dass sie “Sklaven” bekommen, die die Anstrengungen übernehmen sollen. Auf einer Ratsversammlung dieser Götter wurde dann dem Gesuchten stattgegeben und die Menschheit wurde aus bereits existierenden “primitiven Menschen” erschaffen.
Das behauptet ausnahmsweise nicht Sitchin in seiner grenzenlosen Phantasie, sondern diese Überlieferungen sind durch alte Texte eindeutig belegt. Lässt man alle “Übersetzungen” von Sitchin in diesem Zusammenhang vollständig weg, und nutzt nur anerkannte Veröffentlichungen, bleibt der gemeinsame Nenner von der Anunnaki und Götter der Sterne.
Sehr deutlich habe ich das in meinem genannten Buch “Rebellion der Astronautenwächter” 2015 dargelegt. Prä-Astronautik kommt in Sachen Sumerer und Mythen Mesopotamiens sehr gut ohne Phantasieren von Sitchin aus. Viel besser sogar, da die Nibiru-Anunnaki & Co. dieser Thematik mehr geschadet als vorangebracht hat.
Der Mensch, Sklave der Aliens
Eine Erschaffung des Menschen als Diener, Sklave oder Arbeiter der Götter/Anunnaki ist Teil sämtlicher Schöpfungsmythologien des Zweistromlandes. In diesem Buch HIER habe ich diese Texte 1997 umfassend zitiert, weshalb sie an dieser Stelle nicht erneut wiedergegeben werden sollen (mehr zum Buch HIER). Es wären ganz einfach zu viele. Sie reichen von eben den Sumerern über die Assyrer bis zu den Babylonier und dem Alten Testament. All das ohne Zecharia Sitchin.
Die “kurze Geschichte der Sumerer” zu Beginn sollte zeigen, das der Glaube an “Außerirdische bei den Sumerern” sich durch alle späteren Kulturen zog. Babylonier und andere kupferten quasi bei den Sumerern ab. Zahlreiche Belege dafür sind unlängst übersetzt und ähneln sich grundsätzlich alle sehr. Vor allem aus Babylon und Assyrien gibt es eine Vielzahl an leicht variierenden Überlieferungen dieses Aktes des Schöpfung der Götter.
Dies geschah in der sumerisch/babylonischen Schöpfungsmythologie nur, um „den Göttern ihre schwere Arbeit abzunehmen“, wie es die katholische Theologin Dr. Edeltraut Staimer in ihrem Buch “Bilder vom Anfang” (S. 73) von 1981 schreibt. Und der Theologe Dr. Joachim Drechsel schreibt in einem von ihm mit herausgegeben “Bibel-Lexikon” 1994:
„Um die Götter von lästigen Aufgaben zu befreien, erschuf er (der Gott Marduk, Anm. LAF) die Menschheit aus Lehm und dem Blut des aufständigen Gottes Kingu.“ (S. 375)
Im Schöpfungs-Epos “Enuma Elisch” aus Mesopotamien, das auch Sitchin immer wieder zitiert, heißt es über die Erschaffung des Menschen zum Beispiel:
“Als Marduk die Rede der Götter hörte, bekam er den Wunsch, kunstvolle Dinge zu schaffen. Er öffnete seinen Mund, um zu Ea zu sprechen, was er in seinem Herzen erwogen hatte, berät er. ‘Ich will Blut zusammenbringen und Knochen formen, ich will den Lullu ins Leben rufen, dessen Name Mensch sein soll.
Ich will den Lullu‑Menschen erschaffen, auf den die Mühsal der Götter gelegt sein soll, damit diese Ruhe haben. Ich will die Gestaltung der Götter kunstvoll verändern.” (Tafel VI, ab Vers 1)
Oder auch in einer leicht anderen Übersetzung der Religionswissenschaftlerin Barbara C. Sproul aus den USA in ihrem Buch “Schöpfungsmythen der östlichen Welt” (TB-Ausgabe 1993, S. 119):
„Blut will ich binden an Blut, Blut an Gebein, Aufstellen will ich Lullu, Mensch sei sein Name, Erschaffen will ich Lullu, den Menschen! Es sollen ihm auferlegt werden die Götterdienste, sie sollen ausgeführt sein!“
In einem sehr ähnlichen altbabylonischen Mythos (ca. 1750 bis 1550 vor Christus) über die Schöpfung der Menschen erfahren wir ebenso von diesen Sklaven. Darin erschafft die Muttergöttin und Göttin der Erde Nitu bzw. Ninhursag die Menschheit, der dann die Last auferlegt werden soll. So heißt es:
“Die Bürde der Schöpfung – der Mensch soll sie tragen! (…) Die Götter riefen sie an, […] die Mutter, die gnädigste der Gottheiten, die weise Mama: Du bist der Mutterleib, der die Menschheit erschafft.Erschaffe den Lullu und lass ihn das Joch tragen! Das Joch wird er tragen […] Die Last der Schöpfung wird tragen der Mensch!“ (Sproul, S. 132)
Die assyrische Version genau dieser Erschaffung der Menschheit erzählt von sogar von “Geburtengöttinen”, die daran beteiligt gewesen sein sollen. Es waren “weise Frauen“, die in Gruppen aufgeteilt wurden:
“(Von den) [sieben] und sieben Mutterleibern, brachten sieben männliche Wesen, [sieben] brachten weibliche Wesen hervor. (…) Paarweise vollendete er sie, paarweise vollendete sie vor ihr.” (Sproul, S. 134)
Eine umfangreichere Variante dieses assyrischen Mythos der Schöpfung hält auch das fest, was Sitchin immer behauptet. Nämlich, dass die Anunnaki in einer göttlichen Versammlung die Schaffung des Menschen als Arbeiter beschlossen haben. Die Gottheiten Ani, Enlil, Schamasch und Ea führten den Vorsitz bei dieser himmlisches Ratsversammlung. Bei dieser Beratung der Götter wurden die Anunnaki als “die großen Götter” und “die Schicksal bestimmenden Götter” gefragt „was sollen wir erschaffen?” – und die Entscheidung war schnell gefallen:
“Wollen wir Lamga, den Doppelgott schlachten, von seinem Blut wollen wir die Menschheit erschaffen. Der Dienst der Götter sei ihr Teil (…)“ (Sproul, S. 139)
Im Dschungel der Lügen: Fazit
Der eine oder andere Mystery- und Prä-Astronautik-Freund mag an dieser stelle denken: Warum auf die einfache Frage, “Glaubten Sumerer wirklich an Außerirdische?”, eine so umfangreiches Blog-Posting, wenn die Frage doch so oder so nicht verbindlich beantwortet werden kann?! Hier ist die Antwort ganz einfach: Weil Sumerer, Sitchin, Ancient Aliens, Goldabbau, Anunnaki etc. ein Dschungel der Lügen sind.
Würde alles in der Grenzwissenschaft und Mystery Files mit einem einfach Ja oder einen einfach Nein beantwortet werden können, gäbe es natürlich auch keine Grenzwissenschaft an sich. Schlimmer ist aber, dass einfach alles von der Pro-Seite kopiert und manipuliert wird, was die Anunnaki betrifft. Wobei es verständlich ist, dass niemand der “normalen Leser” der Prä-Astronautik irgendwelche Quellen überprüft, oder sich gar durch die Flut an Sitchins Aussagen kämpft. Dafür fehlt es mit Sicherheit auch an Zeit und Lust.
Gerne aber kann sich natürlich jeder die Mühe machen, dass hier geschriebene zu überprüfen.
Dennoch gibt es genügend Jäger des Phantastischen, die das eben doch machen, jedoch seltener darüber publizieren. Kritiken – wie diese hier – werden schließlich ungern gelesen. So wurde von mir der Goldabbau der Anunnaki für ihren Nibiru als eine der immer wieder rezitierten Kern-Aussagen von Zecharia Sitchin hier als Beispiel ausgesucht.
Auch wenn das eine pure Erfindung ist, kann man daran ausgezeichnet sehen, dass im Gesamtkontext dann wieder Fakten eingebaut wurden. Also echte und nachweisbar vorhandene Überlieferungen der Sumerer und andere Zivilisationen des Zweistromlandes. Die bis in das Alte Testamt reichen, wo es eindeutig heißt, dass der von Gott erschaffene Mensch im Garten Eden arbeiten soll (Gen. 2,15). Wie der Lulu, der in einigen Texten ausdrücklich auch für Landwirtschaft etc. eingesetzt werden sollte.
Anunnaki als Götter gab es. Sie kamen auf die Erde und weitere Götter folgten oder waren zum Teil “im Himmel”. Also glaubten die Sumerer tatsächlich an Außerirdische. Und diese Aliens, als was sie eben die Prä-Astronautik ansieht, waren nach eigenem Bekunden der Sumerer ihre Schöpfer. “Sumerer” nannten sie sich nämlich nicht selber. Ihre Eigenbezeichnung war “saggiga”, was “die Schwarzköpfigen” (= Menschen) bedeutet. Als bedingungslose Diener der Götter, wie es im Epos “Enuma Elisch” bei der Schöpfung der Menschen zu lesen ist, habe man sie geschaffen:
„Die Schwarzköpfigen sollen den Götter auf Erden dienen, bedingungslos.“ (Sproul, S. 124)
Das Böse im All heißt “Hercólubus oder roter Planet”: Was uns die Alcione-Gesellschaft sagen will (Bilder: NASA / Montage/Bearbeitung: L. A. Fischinger)
(+++Artikel+++) Kaum etwas ist thematisch so komplex und vielschichtig, wie das weite Feld der Grenzwissenschaft und allgemein der Rätsel der Menschheit. Auch der “dienstälteste Mystery-Interessierte und -Jäger” wird mit Sicherheit nicht die zahllosen Facetten, Aussagen, Spekulationen, Themengebiete und Ideen in dieser Welt kennen. Dafür sind die Themen zu umfangreich und deren Übergänge oftmals fließend. Ein sehr fragwürdiges Thema, über das ich bereits vor über 5 Jahren berichtet habe, scheint aber im Aufschwung zu sein: Die “Alcione-Gesellschaft” um die “spirituelle Leitfigur von Weltruf” V. M. Rabolú aus Südamerika. Da diese Gesellschaft inzwischen auch unter zahlreichen weiteren Namen online agiert (und damit die Grenzwissenschaft durchaus beeinflusst), ist es an dieser Stelle Zeit für ein Update und einen genaueren Blick auf diese UFO-Sekte …
Gurus aller Art und Unart gab und gibt es viele auf der Welt. Dabei haben die allermeisten dieser “spirituellen Menschen” oder “weisen Lehrer” mit Grenzwissenschaft und Mystery Files in der Regel nichts zu tun.
Ab er keine Regel ohne Ausnahme. Eine solche Ausnahme bildetet sich um den 1926 in Kolumbien geborenen Joaquin Enrique Amortegui Valbuena. Einem lateinamerikanischen Lehrer der sog. Gnosis, der unter den Namen V.M. Rabolú bekannt wurde. Im Jahr 2000 ist der Südamerikaner verstorben und auf ihn fußt die “Alcione-Gesellschaft”, die heute ihren Hauptsitz in Burgos in Spanien hat.
Die Gnosis bzw. den Gnostizismus kann man ganz vereinfacht ausgedrückt als eine spirituelle Mischung aus verschiedenen Religionen bezeichnen, bei deren einzelnen Gruppen keine klare Grenzen oder Abgrenzungen gezogen werden können. Den einen Gnostizismus gibt es so nicht, da viele “Gnostiker”, die sich als Teil eines hören Verständnisses über Gott und die Welt verstehen, unterschiedliche Lehren vertreten. Heidnische, griechische, christliche, jüdische und andere Vorstellungen mischen sich hier zu einem individuellem Ganzen.
Eigentlich könnte ein religiös-spirituelle Gruppe um einen verstorben Südamerikaner den GreWi- und Mystery-Interessierten egal sein. So wäre es auch, wenn diese Gesellschaft nicht auch Weltuntergangszenarien verbreitet, die sich mit bekannten Themen wie “UFOs/Aliens” und “Planet Nibiru” vermischen würden!
Autor, Guru, weiser Lehrer: V. M. Rabolú
Die “Alcione-Gesellschaft” wurzelt allein auf ihren Lehrer Rabolú, über den sie zum Beispiel schreibt:
“V.M. Rabolú (1926 – 2000) wurde in Tolima, Kolumbien geboren. Im Jahre 1952 erlangte er die wahre Erkenntnis und dank langjähriger esoterischer Praxis gelang es ihm schließlich, außergewöhnliche Fähigkeiten zu entwickeln, die ihn zu einer spirituellen Leitfigur von Weltruf haben werden lassen.
Angesichts seiner Kenntnis der uns bevorstehenden Zukunft hat Rabolú sein Leben der Lehre gewidmet, um der Menschheit die Formeln zu ihrer eigenen geistigen Erneuerung zu vermitteln. So beginnt er in den 70er Jahren in altruistischer, uneigennütziger Weise auf Versammlungen, Kongressen und in Kursen mit dem unermüdlichen Werk der internationalen öffentlichen Verbreitung der wahren Weisheit.
Auf Grundlage seiner direkten, bewussten Erfahrung schreibt er 1998 schließlich ,Hercolubus oder roter Planet’. In diesem Werk beschreibt der Autor die furchtbaren Ereignisse, die auf unserem Planeten in Kürze eintreten werden. Zugleich zeigt er aber auch den Weg auf, eine tiefgreifende Wandlung des Menschen zu erzielen. Heute werden die Aussagen dieses Werks von einer Vielzahl von Lesern in über 80 Ländern anerkannt, die sich diese Kenntnisse dieses Werks zu nutzen gemacht haben.”
Rabolú bzw. seine Gesellschaft, die der Menschheit warnende Weisheiten übermitteln will, kann man aber nicht als eine der zahllosen Guru-Gruppen ansehen. Die Lehren des weise Kolumbianers haben nämlich weltweit noch immer Erfolg. Nach meinem Empfinden erhalten sie sogar Zulauf, was vor allem auf das Medium Internet zurückzuführen sein dürfte. Die portugiesische Wikipedia, die Rabolú einen “kolumbianischen Okkultist” nennt, schreibt zum Beispiel über ihn:
“1998 schrieb er das Buch ,Hercolubus oder Roter Planet’, in dem er seine Ideen zusammenfasst. Seine Lehren werden weiterhin in Ländern wie Brasilien, Ecuador, Kanada, Chile, El Salvador, Spanien, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Mexiko, den Niederlanden und der Schweiz praktiziert. Diese Arbeit wurde in einem einzigen Band veröffentlicht.”
“Die wahre Erkenntnis”, die laut Vita der Gesellschaft der Meister Rabolú 1952 erlangt haben will, ist indes erschreckend. Auch wenn sich die oben zitierte Beschreibung und Vita auf der (in 11 Sprachen angebotenen) Internetseite der “Alcione-Gesellschaft” eigentlich ganz harmlos anhören mögen. Ebenso harmlos, wie die selbstlose Bitte auf deren Webseite, man möge doch mit der Gesellschaft zusammenzuarbeiten und Kontakt aufnehmen …
Bei einem Blick hinter dem schönen Schein öffnen sich jedoch Abgründe! Es handelt sich bei dem Verein offenkundig um eine (noch versteckte) UFO-Sekte …
Die “Alcione-Gesellschaft”: vom Weltuntergang und “astraler Loslösung”
Was genau will uns der Meister, der “in über 80 Ländern anerkannt” sein soll, eigentlich sagen? Das steht in seinem Buch, zu dem es heißt:
“Aufgrund der fundamentalen Bedeutung dieser universellen Botschaft für die Menschheit versendet die Alcione-Gesellschaft das gesamte hindurch Exemplare des Buchs ,Hercólubus oder roter Planet’ weltweit gratis.
“Es sind Übersetzungen in viele Sprachen vorhanden”, ergänzt die Gruppe und obwohl das Buch kostenlos sein soll, hat die Gesellschaft längst das Medium “YouTube” für sich entdeckt. Hier kann man (das weiß ich natürlich auch) weit mehr Menschen erreichen, als wenn man “nur Bücher schreibt“. Dazu aber weiter unten mehr.
Und so heißt es in der Beschreibung zu einem der zahllosen Videos der “Alcione-Gesellschaft”:
“Der von den Weisen des Altertums Hercolubus genannte Planet nähert sich unserem Sonnensystem, – ein Grund größter Besorgnis für alle, die Kenntnis von diesem kosmischen Phänomen haben.
Bei seiner letzten Annäherung löste Hercolubus den Untergang der Zivilisation von Atlantis aus. Diese Umstände wurden uns in Form der in verschiedenen Religionen und Kulturen bekannten Sintfluten übermittelt.
Die Ankunft von Hercolubus wird große Umwälzungen überall auf unserem Planeten zur Folge haben.
Das innere Feuer wird unzählige Vulkane hervorbringen und allerorts werden immer mehr Beben die Erde erschüttern.
Wenn Hercolubus seinen größten Annäherungspunkt an die Erde erreicht hat, werden sich deren Achsen vollständig verschieben.
Durch die Zeiten hindurch haben die Weisen die Rückkehr des roten Planeten eingehend erforscht und immer wieder auf dieses kosmische Phänomen hingewiesen.
Das letzte große Zeugnis war das des Meisters Rabolú, der der Menschheit durch sein Werk ,Hercolubus oder roter Planet’ eine universelle Botschaft hat zukommen lassen.
In seiner Botschaft zeigt V. M. Rabolú die Überwindung psychologischer Defekte sowie die bewusste astrale Loslösung als einzige bestehende Formel auf, der nahenden Katastrophe zu entgehen.
Ein jeder, der an seiner spirituellen Erneuerung arbeitet, wird an einen sicheren Ort geführt werden…“
Diese Videobeschreibung stammt von einem YouTube-Film, der am 23. März 2014 hochgeladenen wurde. Allerdings war die “Vorversion” des Video schon im Februar 2009 online, weshalb ich im August 2012 erstmals über die “Alcione-Gesellschaft” auf meinem alten Blog berichtet habe (altes Posting hier und mit Videos hier).
Es droht also, da sind sich die Anhänger von V. M. Rabolú bis heute sicher, ein Ende der Welt – ein Weltuntergang. Genauer gesagt, eine Art Wandel der Welt, wie es ihn in der Vergangenheit bereits gegeben haben soll. Stichworte sind hier Atlantis und Sintfluten. Das ist nicht neu.
Neu ist auch nicht, dass die Gesellschaft des Meisters von der Annäherung eines riesigen Planeten spricht, der diese Katastrophen etc. bringen soll. Das kennen wir von dem Planeten Nibiru des Autoren Zecharia Sitchin aus den USA, dessen Spekulationen seit Jahren aus dem Zusammenhang gerissen werden, um Weltuntergangs-Unsinn zu verbreiten.
Neu ist aber der Name dieses Killerplaneten, die die Gemeinschaft “Hercolubus” nennt und der nicht – wie eben Nibiru – aus unserem eigenen Sonnensystem stammen soll.
“Wesen au den Weiten des Universums besuchen uns seit Jahrtausenden. Diese Großen Brüder aus dem sternenreichen All wollen stets unser Bestes. Sie besitzen profunde Kenntnis unserer Vergangenheit, wissen aber auch um das furchtbare Schicksal, das uns erwartet.
Uns äußerlich ähnelnde Wesen bewegen sich unerkannt durch unsere Straßen, um jeden Aspekt der Menschheit eingehend zu studieren, um uns besser kennen zu lernen und uns zu Hilfe zu eilen.”
Natürlich wissen “die Machthaber dieser Welt” von diesen Außerirdischen, doch sie vertuschen alles. Die Eliten wollen nämlich nicht, so heißt es weiter, “dass diese uns unterweisen und belehren”. Vielmehr setzen die Machthaber alles daran selber die Technologie dieser Aliens und deren UFOs in die Finger zu bekommen.
Und wir auf der Erde sind dabei schon etwas Besonders. Aber im negativen Sinn, denn die Menschheit würde durch ihren “extremen und erhörten Dekadenzgrad” die Neugier und das Interesse “von Wesen aus dem gesamten Kosmos” erregen. Und trotzdem wollen sie uns helfen. Bei den UFOs handelt es sich also in den Augen dieser Gruppe um Fahrzeuge diese Super-Aliens.
Diese Außerirdischen sind nach Überzeugung der “Alcione-Gesellschaft” jene Astronautengötter der Prä-Astronautik. So schreibt der “Verein” auf der englischen Version ihrer Internetseite unter anderem:
“Außerirdische Wesen besuchen uns seit Jahrtausenden und knüpfen Kontakte zu verschiedenen Kulturen, wie zahlreiche Berichte aus der Geschichte beweisen. Diejenigen, die sie kontaktiert haben, behaupten, dass sie weise und bewusste Menschen sind, deren Fähigkeiten voll entwickelt sind. (…)
Die Außerirdischen haben es geschafft, geschickt die Wissenschaft der Materie und die Wissenschaft des Geistes zu kombinieren. Ihre interstellaren Reisen sind das Resultat einer sehr fortschrittlichen Technologie, die auch durch eine hohe spirituelle Entwicklung unterstützt wird.
(…)
Obwohl Aliens sich nicht in großem Ausmaß einmischen können, können sie jenen Menschen, die eine ernsthafte spirituelle Entwicklung beginnen, individuell helfen. Die außerirdischen Zivilisationen sind zutiefst besorgt über die Experimente und die Benutzung von Atomwaffen auf der Erde und ihre Installation im Weltraum.“
Wir, die Menschheit, befinden uns also in großer Gefahr und das wissen die Aliens. Auch ein atomarer Holocausts stehe uns bevor, der natürlich “äußerst ernste Konsequenzen auf unseren Planeten” haben wird. Aussagen, die seit Jahrzehnten klassisch für UFO-Sekten und UFO-Propheten sind.
Wir, die “Verlorene Ernte”!
Die “Großen Brüder” aus dem All sind unsere Rettung, da die Apokalypse unausweichlich sein wird.
Sie sind nicht nur liebevoll, friedlich und übermenschlich-fortschrittlich, sondern können “nicht einfach unbewegt zuschauen”, was die Menschheit hier treibe. Darum wollen diese Super-Aliens, “die Völker der Übermenschen”, wie sie genannt werden, uns retten! Wir haben eine “zweite Gelegenheit” verdient, obwohl wir im Universum bis dato noch als “Verlorene Ernte” bezeichnet werden. Der Menschheit muss sich auf die Ankunft dieser Außerirdischen vorbereiten, mit Hilfe der “Alcione-Gesellschaft”, natürlich.
Der Riesenplanet Hercólubus, den “die Sumerer Nibiru nannten“, wird unser Ende sein und “in Wahrheit steht uns die Ankunft des roten Giganten unmittelbar bevor”. Nur die Götter (Aliens) wissen den genauen Tag. Selbstverständlich, dass wird jedem klar sein, führt der Weg in die Erleuchtung über die Lehren des Gurus V. M. Rabolú bzw. der “Alcione-Gesellschaft”.
Nur so können wir “an einem sicheren Ort” das Ende der Welt und den Wandel des Planeten und der Menschheit überleben.
Die Geburt einer neuen UFO-Sekte
Wie oft haben Mystery-Fans und meinetwegen auch Esoteriker solche Aussagen von Gruppen und irgendwelchen “Meistern” schon gehört? Niemand wird es zählen können. Grundsätzlich versprechen ja so oder so ausnahmslos alle Religionen und Sekten die Erlösung durch ihre “wahren Lehren” und Botschaften. Jede Religion und Sekte besitzt ja nach eigenen Angaben die ultimative Wahrheit und den echten Glauben.
Die “Alcione-Gesellschaft” bildet somit keine Ausnahme. Anders ist bei diesem im “Nationalen Vereinsregister des Innenministeriums” in Spanien eingetragenen Verein, dass er sich ganz klar zu einer UFO-Sekte entwickelt hat. Ganz klar sagt die Gruppe, dass nicht nur hohe außerirdische Wesen uns retten können, sondern auch und vor allem die spirituellen Lehren ihres Gurus, wie sie auf ihrer Internet schreibt:
“Auf der anderen Seite wird die Menschheit bald in einen atomaren Holocaust starten, und als Folge davon werden sich äußerst ernste Konsequenzen auf unserem Planeten ergeben. Außerirdische Wesen wissen das und sind bereit, diejenigen zu retten, die eine aufrichtige Arbeit der inneren Wandlung, der spirituellen Verbesserung, wie von V. M. Rabolú gelehrt, auf eine klare und einfache Weise in seinem Buch ‘Hercolubus oder Roter Planet’ begonnen haben.”
Obwohl also der vor 17 Jahren verstorbene Meister V. M. Rabolú auf den ersten Blick immer als eine Art “spiritueller Gnostiker” erscheint, ist die Gesellschaft Alcione fraglos zu einer UFO-Sekte geworden. “Geworden” ist dabei allerdings nicht ganz richtig, denn Alien-Lehren hatte die Gemeinschaft bereits seit ihrem Guru im Angebot:
“Während unsere Wissenschaftler versuchen, irgendwelche Zeichen von außerirdischem Leben zu finden, gibt es Menschen, die sich der Existenz von Leben auf anderen Planeten voll bewusst sind und einige aufschlussreiche Informationen veröffentlicht haben. Einer dieser Leute war V.M. Rabolu, der in seinem Buch ‘Hercolubus oder Roter Planet’ seine eigene direkte und persönliche Erfahrung mit Wesen aus anderen Welten beschreibt.“
Diese Bibel oder das Lehrbuch der Gesellschaft erschien bekanntlich schon 1998. Eben jenes Buch, dass Anhänger des Gurus und Weisen über ihre Internetseite in vielen verschiedenen Sprachen verbreiten (wollen).
Wahrheit, nichts als die Wahrheit
In dem nicht mal 60 Seiten dünnen Buch von Meister Rabolú persönlich heißt es zum Beispiel über die Alien-Götter aus dem All:
“Ich hatte schon oft Kontakt zu Außerirdischen und kann diese wunderbaren Bewohner bezeugen. Ich kann keine Worte finden, um ihre Weisheit, ihre Kultur und das engelhafte Leben, das sie leben, zu beschreiben.
(…)
Sie respektieren den freien Willen jeder Person. Es ist nicht dasselbe wie die Bewohner der Erde, die die Welt nur mit Hilfe von Kugeln und Drohungen kontrollieren wollen. Die Nordamerikaner irren sich in den Filmen, die sie veröffentlichen und in den Magazinen, die sie veröffentlichen.”
Wenn eine Gruppe die “Wahrheit” kennt und diese in einem (kostenlosen) Buch ihres Meisters verbreiten will, denke ich sofort an die UFO-Sekte Rael-Bewegung und ihre Bibel “Das Buch, das die Wahrheit sagt”. Geschrieben wurde das Buch von ihrem Meister “Rael”, der quasi aus den Ideen von Erich von Däniken und der Prä-Astronautik schon vor Jahrzehnten eine eigene Sekte schuf.
Die “Alcione-Gesellschaft” gesellt sich klar zu der illustren Gesellschaft der UFO-Sekten. Da besteht für mich kein Zweifel. Währen die Gläubigen der Rael-Bewegung als Ancient-Aliens-Sekte ohne Umwege aus der Prä-Astronautik eine Pseudo-Religion machten, ist es bei den Anhängern von Rabolú etwas anders. Vor allem wenn man sich die letzten Jahre ansieht, in denen diese Gruppe augenscheinlich verstärkt auf die “Neuen Medien” zur Werbung setzt.
YouTube und die “internationale öffentliche Verbreitung der wahren Weisheit”
Auf YouTube finden sich inzwischen sehr viele Videos und Filme rund um den Guru V. M. Rabolú und seiner Gemeinde. Meistens sind es gut gemachte Videos, die vor dem Ende der Welt warnen, das Thema UFOs und die UFO-Vertuschung der Regierungen zum Thema haben und allerlei kommendes Unheil ankündigen. Dieses Unheil reicht von Seuchen und den gesellschaftlichen Kollaps bis zum Atomkrieg etc. Untermalt sind diese Filme dabei mit Bildern und Videos von verschiedensten Katastrophen aus aller Welt.
Das aber sind Aussagen, die in der Welt der Mysterien der Menschheit und Grenzwissenschaft grundsätzlich allgegenwärtig sind. Verschwörungstheorien um Aliens der Kollaps der Gesellschaft durch Naturkatastrophen oder einem Zusammenbuch der (Wirtschafts)systeme usw. sowie der Crash der Erde sind uralte Themen. Aber sie boomen – und zwar eben online und in Videos auf YouTube.
Als Betreiber eines eigenen YouTube-Kanal weiß ich, dass sich Menschen auf dieser Plattform unzählige Videos zu solchen und ähnlicher Themen ansehen. Es ist eben einfacher, als ein Buch zu lesen. Auch wenn es kostenlos ist. Je absurder oder auch “sensationeller” solche Videos dort sind, je mehr Zuschauer erreichen diese.
Genau in dieses “Milieu” sticht die “Alcione-Gesellschaft”, die ja, so deren eigene Aussage, die “wahre Weisheit” weltweit öffentlich verbreiten will. YouTube bietet sich für die UFO-Sekte da klar an, da dort Alien-Videos & Co. eben gerne gesehen werden. Irgendwann treffen diese Mystery-Freunde dann auf Filme der Rabolú-Gemeinde, die sich dort in vielen verschiedenen Sprachen finden.
Allerdings bemerkt der unbedarfte Laie erst mal nicht, von wemdiese Videos eigentlich stammen. Die “Alcione-Gesellschaft” betreibt auf YouTube eine nicht zu überschauende Anzahl von Kanälen, die alle andere Namen haben. Nur einer dieser vielen Channel davon nennt sich “Alcyone Association” – alle anderen haben Kanal-Namen in allen möglichen Sprachen. Sowie die Videos selber, die in Arabisch bis Deutsch online zu sehen sind.
Erst wenn sich jemand die Beschreibungen und Links der einzelnen Videos und Kanäle ansieht, wird man feststellen, dass überall die “Alcione-Gesellschaft” aus Spanien dahinter steckt. Es ist ja auch die “Mission” dieser UFO-Gemeinde die wahre UFO-Weisheit ihres Meisters zu verbreiten, weshalb man über alle ihre Videos aller Kanäle zu deren Webseite gelangt. Ob es um UFOs oder den Weltuntergang durch den Planeten Hercolubus geht: Alle Wege führen nach Spanien.
Das ist aber kein verborgenes Geheimnis, da jeder die Links und Texte bei den Videos lesen und anklicken kann. Aber, das weiß ich wieder auf meiner eigenen Erfahrung mit meinem YouTube-Kanal, die User dort schauen fast nie auf die Beschreibungen und Link unter den Videos. Bei der UFO-Sekte “Alcione-Gesellschaft” ist hier wohl das Motto “die Masse macht es”, was ja auch so stimmt ist.
Ein Problem für die “seriöse Grenzwissenschaft”?
Die meisten Menschen, die sich für UFOs, Prä-Astronautik, Sitchins Planet Nibiru, Aliens, “Welt im Wandel” oder meinetwegen für Erich von Däniken interessieren, wird eine UFO-Sekte wie die “Alcione-Gesellschaft” schlicht egal sein. Ich bin da seit über zwei Jahrzehnten anders, da ich immer wieder mit Bedenken und Sorge solche Gruppen und Menschen sehe. Meine treuen Leserinnen und Leser wissen das.
Es besteht immer die Gefahr, dass solche Vereine mehr und mehr in das öffentliche Bild der Grenzwissenschaft gelangen und so diese immer weiter “zerstören”. Das öffentliche Bild der GreWi muss jetzt nicht das Massenmedium Fernsehen sein. Es reichen eben Filme auf YouTube , die von vielen Menschen in einen Topf mit anderen Themen der Mysterien der Welt geworfen werden. Ausnahmelos jede UFO-Sekte ist ein Problem für die UFO-Forschung und Grenzwissenschaft!
Diese Tatsache trifft mit Sicherheit auch auf die “Alcione-Gesellschaft” zu, da sie in den “Neuen Medien” augenscheinlich immer aktiver wird. Neben YouTube-Auftritten unter zahllosen verschiedenen Namen besitzt diese Gemeinschaft auch eine ganze Reihe Internet-Adressen und Facebook-Auftritte. Man kommt also an dieser “religiösen UFO-Gruppe” nicht mehr vorbei, sofern man sich natürlich für derartige Themen interessiert.
Angst und Panik vor einem Ende der Welt zu schüren, können Sekten etc. immer ganz wundervoll. Parktisch ist dabei, dass diese quasi rein zufällig auch ein Entkommen oder ein Lösung dafür anzubieten haben. Genau so so, als erfinde die mächtige Pharmaindustrie eine Krankheit und hat – et voilà – “plötzlich” auch ein entsprechendes Mittel dagegen im Angebot.
Mischen sich dann noch Aliens, UFOs und die Prä-Astronautik in diese angebotene angebliche Lösung und Erlösung, habe ich als Jäger des Phantastischen ein Problem. Nicht nur dass ich Nachrichten besorgter Menschen bekommen (diese Woche waren es sechs eMails und ein Anruf dazu), sondern die gesamte GreWi wird damit immer weiter lächerlich gemacht. Das ist weder im Sinne der “normalen Interessierten” noch der “aktiven Mystery-Jäger”.
Aufgrund der vielfältigen und internationalen Öffentlichkeitsarbeit der “Alcione-Gesellschaft” befürchte ich, dass wir von dieser in Zukunft noch viel hören werden …