Seit Jahrhunderten rätsel Laien, Archäologen und „alternative Historiker“ über die großen Pyramiden von Gizeh in Ägypten. Vor allem natürlich über die Cheops-Pyramide, da sie als die höchste und älteste der Welt gilt. Erbaut wurden die Monumente vor rund 4500 bis 4600 Jahren. So sagt es die allgemein anerkannte Forschung aufgrund der archäologischen Befunde. Andere jedoch vermuten, dass sie tausende Jahre älter sind. Und tatsächlich gibt es eine 7000 Jahre alte Darstellung auf einem Straußenei aus Ägypten, dass die Pyramiden bereits etwa 2500 Jahre vor ihrem eigentlich Bau zu zeigen scheint: Als drei Dreiecke mit Querlinien, die neben einen ebenso vermuteten „Nil“auf der Schale angebracht wurden. Kann das sein? Ein durchaus spannendes Objekt, das aber viele Fragen unbeantwortet lässt.
Pyramiden – das ewige Mysterium
Die große Pyramiden von Gizeh in Ägypten sorgen unter „alternativen Historikern“, Esoterikern, Mystery-Jägern, Phantasten aber auch Archäologen immer wieder für Spekulationen und Diskussionen. Diese reichen von angeblichen magischen „Energien“ und „Kräften“, die in den Monumenten verborgen sein sollen, bis zu der Frage, wie sie vor Jahrtausenden gebaut wurden.
Vor allem bei der Frage nach dem Wie der Erbauung der Pyramiden streiten sich etablierte Archäologen und Laien teilweise erbittert. Denn einher mit dieser Frage geht sehr oft auch die Überzeugung, dass die Pyramiden viel älter sind, als es die Geschichtsschreibung heute wahrhaben will. Vor allem rund um die Cheops-Pyramide wird darüber seit Jahrhunderten spekuliert und teilweise fabuliert. Wohl vor allem deshalb, da sie die größte mit dem kompliziertesten Innenleben ist.
Für die Archäologie ist das (fast!) alles klein Problem. Sie datiert die Cheops-Pyramide und die beiden anderen großen Pyramiden von Gizeh in die 4. Dynastie. Erbaut von den Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos vor rund 4500 bis 4600 Jahren. Damit war Gizeh eine Art Familienprojekt dieser mächtigen Herrscherfamilie.
Wie in zahlreichen Blog-Beiträgen, Büchern, Artikeln und Videos auf dem YouTube-Kanal Mystery Files HIER berichtet, geben diese Monumente dennoch immer wieder Rätsel auf. Ein schier unendliches Thema voller kleiner und großer Fragen, Mysterien, Entdeckungen und Spekulationen.
So etwa haben alte Chronisten und mittelalterliche Historiker verschiedene Baumeister genannt, die die Gizeh-Pyramiden angeblich bauten. Vor allem die Cheops-Pyramide. Die große Mehrheit all dieser nennt jedoch den Pharao Cheops als Baumeister der nach ihm benannten Pyramide, wie in dieser Artikelserie HIER gezeigt.
Wie alt sind die Pyramiden von Gizeh?
Das spielt den etablierten Archäologen „in die Hände“, die nur ihn als Bauherren der Großen Pyramide vor etwa 4600 Jahren nennen und zulassen. Dafür sprechen nach Ansicht der Forscher auch zahllose weitere Funde und Befunde rund um Gizeh. Etwa Hieroglyphen auf dem Plateau und in/an der Pyramide oder dutzende Radiokarbondatierungen (C14), die von der Cheops-Pyramide gemacht wurden. Unter anderem von Proben aus dem Mörtel des Bauwerkes. Was allerdings bei einigen „Ausrutschern“ durchaus zu kuriosen Ergebnissen führte, wie HIER diskutiert.
Ebenso kurios verhielt es sich mit einem 1872 gefundenen Stück Holz aus dem Inneren der Cheops-Pyramide. Auch dieses wurde datiert und fiel mehr oder weniger aus dem anerkannten Rahmen der Ägyptologie, wie in diesem Video HIER berichtet: Denn es war zu alt.
Datierungen haben immer eine gewisse Unsicherheit und Toleranz. Beispielsweise habe ich kürzlich eine Thermolumineszenz-Datierung eines mehre tausend Jahre alten Artefaktes in einem Labor durchführen lassen. Diese Analyse zeigte eine Toleranz von rund 18 Prozent. Bei einem Alter von Jahrtausenden sind das dann schnell einige Jahrhunderte für ein entsprechendes Objekt. Bei der Radiokarbondatierung ist es ähnlich.
Doch was wäre, wenn ein archäologisches Artefakt, dass nachweislich tausende Jahre vor dem Bau der Pyramiden von Gizeh angefertigt wurde, diese Monumente bereits bildlich darstellt? Tatsächlich soll es genau ein solches Objekt geben.
Ein seltsames Ei
Hierbei handelt es sich um ein graviertes Straußenei, dass bei Ausgrabungen in Dakka unweit von Assuan in einem Grab gefunden wurde. Das erste Video unten des Kollegen PSO auf YouTube fasst die Herkunft des Fundstückes sehr gut zusammen. Durch ihn erfuhr ich auch vor einigen Jahren von dem Fundobjekt. Denn es stammt nicht aus „dunklen Kanälen“, sondern wurde bei einer offiziellen Ausgrabung vor über 110 Jahren entdeckt. Publiziert wurde der Fund unter anderem 1915 in dem Bericht „The Archaeological Survey of Nuvia – Report 1909 – 1910“ von C. M. Firth unter Schirmherrschaft des ägyptischen Finanzministeriums.
Demnach lag das gravierte Ei als eines von mehreren Grabbeigaben in einem von hunderten damals ausgegraben Grabstätten. Im Bild oben ist rechts und in der Mitte dieses Grab bei den damaligen Ausgrabungen zu sehen. Das Ei ist hier mit der Nummer „5“ gekennzeichnet und wird im Bericht als „Straußeneierschale mit Ritzzeichnungen“ bezeichnet.
Entdeckt wurde es im Grab 96 des Gräberfeldes 102 von Dakka. Dort gruben die Forscher mehrere solcher Straußeneier aus, die auf ein Alter von rund 7000 Jahren datiert wurden. Damit also in die Frühzeit des alten Ägypten und lange vor dem Bau der Gizeh-Pyramiden. Straußeneier waren indes schon vor zehntausenden von Jahren begehrte Güter, wie im zweiten Video unten gezeigt. Sie dienten unter anderem als individueller Schmuck, um bestimmte Zugehörigkeiten zu zeigen.
Doch ein Ei sticht dabei aufgrund seiner „Rizzeichnungen“ heraus und lässt dadurch viele Mystery- und Ägypten-Interessierte aufhorchen. Vor allem nachdem auf der Internetseite „Jewel’s Travel Adventures“ 2018 Bilder dieses Straußeneis veröffentlicht wurden. Denn unschwer erkennt man (siehe Titelbild links) auf dem Ei drei Dreiecke mit Längsstreifen, die viele an die drei großen Pyramiden von Gizeh erinnern.
Ein Abbild der Gizeh-Pyramiden – 2500 Jahre vor ihrem Bau?
Passend dazu könnte man die rechts daneben eingravierte Linie in Zickzack-Form als den sich windenden Nil interpretierten. Bekanntlich verläuft dieser östlich und damit rechts von Gizeh und den dortigen Pyramiden. Schaut man genauer hin, sieht man sogar, dass die gravierten Dreiecke unterschiedlich groß sind. Genauso wie die drei Pyramiden in Gizeh, deren Größenunterschied mit der kleinen Mykerinos-Pyramide in der Realität aber weitaus größer ausfällt, als auf dem Ei zu sehen.
Online kursiert das Foto an verschiedenen Stellen als Hinweis, dass in Gizeh schon vor 7000 Jahren Pyramiden standen. Und damit sei die Angabe, dass sie erste 4600 Jahre alt sind, falsch, heißt es hierzu meistens. Übersehen wird dabei jedoch immer, dass das Ei „zwei Seiten“ hat. Die Bilder unterscheiden sich, was schon „Jewel’s Travel Adventures“ eindeutig dokumentiert – aber nicht kommentiert oder diskutiert – hat.
Denn offenbar zeigt die andere Seite des Eis ebenfalls drei mutmaßliche Pyramiden. Daneben findet sich allerdings keine Linie, die als Nil gedeutet werden könnte, wie es im Titelbild rechts zu sehen ist. Auch Bilder des Artefaktes auf der Plattform Riddet (s. oben rechts) zeigen das sehr deutlich. Sofern es sich um dasselbe Objekt handelt, da aus dem alten Ägypten mehrere solcher Eier bekannt sind. Hier gleicht nicht ein Ei dem anderen.
Die Interpretation ist natürlich nur das: Eine Deutung. Besonders die Ansicht mit dem „Nil“ ist hierbei fraglos verlockend. Zumal die drei „Pyramiden“ links leben der Linie im oberen Bereich des „Nils“ geritzt wurden. Das wiederum entspricht der Realität in Ägypten, da Gizeh sehr weit oben – im Norden – des Nils an der Westseite des Flusses liegt.
„Interessante Darstellung von drei Dreiecken“
Auch wenn online zum Teil etwas anderes zu lesen ist, so wurde das 7000 Jahre alte Ei nicht selber mit der Radiokarbondatierung datiert. Anders als die Cheops-Pyramide. Das Ei wurde anhand der Fundlage in einem Grab mit anderen Beigaben auf dieses Alter datiert. Sicher nicht auf 100 Jahre genau, doch diese Altersangabe wird nicht angezweifelt. Wohl aber wird „gestritten“, was die Dreiecke sein sollen, von denen es ja offenbar sechs in zwei Dreiergruppen auf dem Ei gibt.
Sind hier wirklich die Pyramiden von Gizeh zu sehen? Oder sind es nur Berge, Zelte oder reine Verzierungen? Sind die quer verlaufenen Linien innerhalb der Dreiecke nur Dekorationen oder deuten sie die Steinlagen, die Schichten, der Pyramiden an? Und ist der Umstand, dass die dritte, kleinste „Pyramide“ auf dem Ei nicht den wirklichen Gegebenheiten der Gizeh-Pyramiden entspricht, dadurch zu erklären, dass der Künstler die Monumente nur vom Hörensagen her kannte? Immerhin gibt es in Gizeh auch rund 10 Pyramiden.
Er wusste folglich nur, da stehen drei Pyramiden unterschiedlicher Größe. Aber nicht wie groß dieser Unterschied tatsächlich ist. Bei den Pyramiden von Chephren und Cheops fällt der Größenunterschied aufgrund der Lage so oder so fast gar nicht auf.
Dina Ezz El-Din von der Universität Alexandria schreibt in ihrer Untersuchung „Ostrich Eggs of Predynastic Egypt“ vom August 2000 über diesen Ei-Fund:
„Das in Grab 96 deponierte Ei war mit Tier- und geometrischen Mustern beschnitzt. Es wird heute im Nubischen Museum in Assuan ausgestellt. Die Verzierung besteht aus zwei nicht identifizierten Tieren (wahrscheinlich Giraffen), die zwischen ihren Körpern eine interessante Darstellung von drei Dreiecken haben. Sowohl die Körper der Tiere als auch die Dreiecke sind mit eingeschnittenen Linien kreuzweise schraffiert, und auch in das Loch auf der Oberseite des Eies ist ein einzigartiges Motiv eingeschnitten. Es hat die Form von zwei kreuzschraffierten Kreisen anstelle von Bohrlöchern.„
„Fabergé-Eier“ im vorzeitlichen Ägypten
Dina bezeichnete diese Ritzungen also lediglich als „interessante Darstellung von drei Dreiecken“. Sie verweist in ihrer Studie auch darauf, dass solche Gravuren auf Straußeneiern auch mit Pigmenten eingefärbt wurden. Diese rieb der Künstler in die flachen Rillen, der dann die Eier reinigte, so dass die Gravuren farblich hervor traten. Es waren die „Fabergé-Eier“ im vorzeitlichen Ägypten, wenn man so will.
Andere Eier dieser Art zeigen ebenfalls Dreiecke als Gravuren. Neben Tieren, die durchaus auch sehr naturgetreu eingraviert wurden. Solche Dreiecke sind auf anderen Objekten ähnlicher Machart häufig reine Ornamentik, die auch als Band ganz umher laufen können. Dabei wurden sie nicht selten auch als Fläche vollständig eingeritzt. Das heißt, sie wurden nicht als Linien-Dreiecke mit Querlinien angebracht. Natürlichen Bergen entsprechen solche Darstellen jedenfalls auch nicht.
Was man auf den Bildern des fraglichen Straußeneis aus Dakka gut erkennen kann, ist, dass es keine Beschädigungen aufzuweisen scheint. Offensichtlich wurde hier auch keine Probe für eine Radiokarbondatierung entnommen. Eine solche Beprobung hätte an einem solchen filigranen beziehungsweise dünnen Ei deutlich sichtbare Beschädigungen hinterlassen. Zumal die C14-Datierung erst Jahrzehnte nach den Ausgrabungen erst erfunden wurde.
Somit bleibt es reine Spekulation, was hier der Künstler vor 7000 Jahren ausdrücken wollte. Und damit auch, ob hier wirklich die drei Haupt-Pyramiden von Gizeh zu sehen sind. Tausende Jahre bevor sie nach Lehrmeinung erst gebaut wurden. Dreiecksformen verleiten schnell zu Interpretationen als Pyramiden. Beispielsweise auf einem alten Relief aus Mittelamerika, auf dem scheinbar Gizeh zu sehen ist, wie in diesem Mystery Files-Video HIER gezeigt.
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Lars A. Fischinger
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