Am 16. November 1974 wurde das damals größte Radioteleskop der Welt feierlich und vor allem öffentlichkeitswirksam in Betrieb genommen: Das 305 Meter messende Observatorium von Arecibo auf der Insel Puerto Rico sendetet eine ausgeklügelte und durchdachte Botschaft an Außerirdische in das All. Ersonnen von dem SETI-Pionier Professor Frank Drake beinhaltet die sogenannte „Arecibo-Botschaft“ der Menschheit codiert zahlreiche Informationen zu unserem Planeten und uns als Spezies. Zum 45. Jahrestag dieser Botschaft der Menschheit wollen die Verantwortlichen von Arecibo 2019 erneut eine Signal an außerirdische Zivilisationen senden. Diesmal aber mit dem Unterschied, dass jeder im Rahmen eines Wettbewerbes seine Nachricht an die Aliens einreichen kann, und die Sieger-Botschaft dann im November 2019 in das All geschickt wird. Was Ihr tun müsst, um an diesem Wettbewerb teilzunehmen, was sich die Verantwortlich davon versprechen, was die Medienberichte bisher alle übersahen und was Skeptiker dazu sagen – all das erfahrt Ihr hier.
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Liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!
Aliens, bitte melden!
Als im November 1974 das Radioteleskop von Arecibo in der Karibik seine Arbeit aufnahm, bewiesen die verantwortlichen Astronomen in zweierlei Hinsicht Weitsicht.
Erstens haben sie eine von dem Astronomen Professor Frank Drake, einer Legende aus dem Bereich SETI und „Suche nach außerirdischen Intelligenzen„, erdachte Nachricht an Aliens in dass All gesandt. Aktiv beteiligt war damals auch der legendäre Astronom und Autor Dr. Carl Sagen, dessen Alien-Buch „Contact“ 1999 in die Kinos kam. 1974 war es eine Radiobotschaft in Richtung des 22.180 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufens M13.
Theoretisch könnte dieser Gruß von der Erde dort bzw. in der Umgebung von M13 von einer Zivilisationen empfangen und beantwortet werden. Allerdings erst in 22.180 Jahren, so dass deren Antwort erst in 44.360 Jahren hier ankommen würde, wie es in dem Posting HIER und beispielsweise auch HIER dargelegt wurde.
Und daraus ergibt sich zweitens: Sie haben mit dieser heute weltbekannten „Arecibo-Botschaft“ die Themen SETI und außerirdische Zivilisationen weithin bekannt gemacht und in das öffentliche Bewusstsein gebracht. Werbewirksam schaute die ganze Welt damals auf das riesige Teleskop auf der kleinen Insel Puerto Rico.
Wirklich ernsthaft daran geglaubt, das man jetzt nur „einige Zeit“ auf eine Antwort von einer fremden Spezies im Kosmos warten muss, hat natürlich keiner der beteiligten Astronomen und Astrophysiker. Auch nicht Frank Drake, dessen legendäre Formel zu Berechnung der Anzahl von außerirdischen technischen Zivilisationen im All, die er auf der ersten SETI-Konferenz 1961 präsentierte, bis heute das Ohmsche Gesetz der (SETI-)Astronomie ist. Bekannt ist sie als Drake-Gleichung oder Green-Bank-Formel.
2019: Eine „neue Botschaft an Außerirdische“
Zum 45. Geburtstag der „Arecibo-Botschaft“ an Aliens von 1974 wollen es die SETI-Forscher des Radioteleskop es erneut wagen. Einen „globalen Wettbewerb“ haben sie deshalb ausgeschrieben, zu dem die Forscher schreiben:
„Anlässlich des 45-jährigen Bestehens der legendären Arecibo-Botschaft wird das Arecibo-Observatorium (AO) 2019 aktualisierte Meldungen auswählen, die von generationsübergreifenden, verschiedenen und internationalen Studententeams erstellt wurden.
(…) Die Herausforderung sucht nach innovativen Ideen, die sich aus einer weltweiten Zusammenarbeit ergeben, die von der Jugend geleitet wird, um eine aktualisierte Botschaft zu definieren, die den intelligentesten und sichersten Weg darstellt, unsere möglichen galaktischen Nachbarn zu begrüßen, die friedliche Nutzung des Weltraums zu fördern und den Raum zu erkunden Spitzentechnologie und wissenschaftliches Wissen sind heute verfügbar.„
Gestartet ist der Wettbewerb für die „neue Arecibo Botschaft“, wie die SETI-Astronomen sie schlicht nennen, am 16. November zum 44. Jahrestag. Und fast jeder kann sich in diesem Wettbewerb zur Kontaktaufnahme mit Außerirdischen einbringen, wie es auf der Internetseite des Arecibo Observatorium erhört ist. „Werde Teil der Geschichte“, rufen die Astronomen dort begeistert auf, und suchen durch den Wettbewerb „nach innovativen Ideen, die aus einer globalen Zusammenarbeit von generationsübergreifenden, diversen und internationalen Studententeams“ stammen.
Eine „neue Generation von Weltraum-Enthusiasten“ soll inspiriert werden, um eine „neue Arecibo-Botschaft zu definieren“. Neu ist ist die Idee eines solchen SETI-Wettbewerb allerdings nicht.
„Globale Herausforderung“
Francisco Cordova, Direktor des Observatoriums vom Arecibo, wird auf der Internetseite der Universität von Zentral-Florida, einem der Betreiber des Radioteleskops, mit den mehr als euphorischen Worten zitiert:
„Wenn wir also heute unsere Botschaft zusammenstellen würden, was würde das bedeuten? Wie würde es aussehen? Was müsste man lernen, um die richtige aktualisierte Nachricht von den Erdlingen zu entwerfen? Dies sind die Fragen, die wir jungen Menschen auf der ganzen Welt durch die neue Arecibo-Botschaft stellen – die globale Herausforderung. “
Doch ganz einfach wird es den Teilnehmern an dem Wettbewerb auch nicht gemacht. Es können zwar die unterschiedlichsten (kleinen) Teams teilnehmen – von Schulkindern mit ihrem Lehrer bis Studenten mit ihrem Professor – dich diese müssen erst diverse „Puzzle“ knacken, die das Observatorium online stellt. Neun Monate haben diese dann insgesamt Zeit, ihre Vorschläge für die „neue Arecibo Botschaft“ einzureichen.
Mehr zum Thema auch hier
Francisco Cordova:
„Wir haben einige Überraschungen für die Teilnehmer auf Lager und werden im weiteren Verlauf des Wettbewerbs mehr Details mitteilen. Wir können es kaum erwarten zu sehen, was unsere jungen Leute auf der ganzen Welt erwarten.“
45 Jahre nach der ersten Botschaft ins All, sei es an der Zeit für eine neue. „Unsere Gesellschaft und unsere Technologie haben sich seit 1974 sehr verändert“, so Cordova, was in den Augen der SETI-Astronomen den ganzen Wettbewerb mehr als interessant werden lasse.
Mitmachen kann fast jeder, der unbedingt im kommenden Jahr am 16. November eine Nachricht an außerirdische Zivilisationen senden möchte. Laut Webseite des Observatorium ist Teamarbeit gefragt. Ein Team muss aus mindestens fünf Studenten bzw. Teilnehmern und einem „Mentor“ bestehen. Einem Lehrer, Wissenschaftler oder Professor. Natürlich müsse man zuvor mit wissenschaftlichen Methoden und durch Kenntnisse der Weltraumtechnologie das „Gehirn-Puzzle“ lösen.
Start ist der 16. Dezember 2018.
Und wozu?
Das Ziel des Wettbewerbes um diese erneute Nachricht an Aliens fasst das Observatorium in knappen Worten zusammen. Und das liest sich ganz anders als in fast allen Medien, die über den Wettbewerb berichtet haben:
„Das Hauptziel dieser Aktivität ist die Aufklärung der Jugend über Radioastronomie-Techniken und exoplanetarische Spitzenforschung. Dabei wird die Einzigartigkeit der Arecibo-Observatoriums-Fähigkeiten dargestellt und die Sensibilisierung für die möglichen Risiken erhöht, die mit der Aussendung unbekannter Erdlinge (durch soziale Medien) oder außerirdischen Zivilisationen (durch Funkwellen) verbunden sind.“
Hier sind klar drei Ziele benannt: Erstens natürlich die Förderung der Forschung oder schlicht die Begeisterung, an Astronomie & Co. Zweitens möchte man „sensibilisieren“, dass Kontaktversuche oder der Kontakt mit Außerirdischen potentielle Gefahren mit sich bringt. Und drittens, was in den aktuellen Medienberichten nicht erwähnt wird, wolle man Bewusstsein im Umgang mit den Sozialen Medien/Netzwerke schärfen.
Was hier mit der Versendung von Nachrichten von „unbekannten Erdlingen in Sozialen Medien“ gemeint ist, ist klar.
Durchaus erstaunlich, dass im Zuge des Wettbewerbes zur Arecibo-Botschaft 2019 gleichzeitig die neue Generation im Umgang mit Nachrichten in Sozialen Netzwerken & Co. „sensibilisiert“ werden soll. Nicht nur Botschaften an außerirdische und uns vollkommen fremde Zivilisationen bergen Gefahren – auch Nachrichten in sozialen Medien. Das soll hier vermittelt werden.
Gefahr aus dem All
Dass es theoretisch ohne Zweifel eine Gefahr ist, wenn die Menschheit Nachrichten an Außerirdische sendet, wurde bereits mehrfach auf Grenzwissenschaft & Mystery Files dargestellt (z. B. HIER, HIER, HIER, & HIER). Wer mag schon ahnen, wie uns mutmaßliche außerirdische Völker gesonnen sind, die irgendwann einmal ein solches Signal der Erde empfangen?! Und das hat nichts mit Hollywood zu tun, wo Aliens eigentlich fast immer böse und gewalttätig sind, wenn sie hier ankommen. Beachtete dazu auch dass Video unten.
Wenn es nicht gleich Kampfraumschiffe sind, die uns Menschen ausmerzen wollen, dann sind es vielleicht Mikroorganismen aus dem All. Versehentlich mitgebracht von den Außerirdischen und für diese vollkommen ungefährlich. Für Erdlinge aber tödlich. Wie etwa Krankheiten der Europäer, die sie bei ihren Eroberungszügen auf den amerikanischen Kontinenten aus Europa zu den Ureinwohnern brachten. Ihr Immunsystem war vollkommen wehr- und schutzlos; Millionen starben.
Wie sähe das erst bei Mikroorganismen aus, die von außerhalb der Erde stammen?
Aufgrund solcher Bedenken sehen Kritiker auch immer wieder Gefahren, wenn die Menschheit Signale an fremde Wesen im All sendet. Wie aktuell bei der neuen SETI-Nachricht von Arecibo Ende 2019. Nicht nur Professor Stephen Hawking warnte zu Lebzeiten bekanntlich vor solchen „Activ SETI“ genannten Projekten, auch wenn er fraglos in diesem Zusammenhang die prominenteste Person war.
Leider ist bis dato noch unbekannt, wohin die Nachricht dem Radioteleskop in einem Jahr geschickt werden soll. Sicher nicht erneut zum Kugelsternhaufen M13 wie im Jahr 1974, da diese so oder so noch über 22.000 Jahre benötigt, um dort erstmal anzukommen. Gäbe es aber im Umkreis von eigen Dutzend Lichtjahren um unseren Planeten aggressive Aliens, die technologische zu uns kommen könnten, wären sie schon lange hier.
„Informationsmüll“ der Menschheit
Jahrzehnte schon sendet die Erde Radiosignale in das All. Mit voller Absicht an irgendwelche anderen Zivilisationen genauso, wie versehentlich. Wir „müllen“ unsere kosmische Umgebung durch TV- Radio- Radar- und Funk-Signale regelrecht zu, die von unserem Planeten ausgestrahlt werden. Bei diesem „Informationsmüll“ haben die Außerirdischen vielleicht auch einfach kein Interesse sich bei uns zu melden.
Der Astrophysiker Sebastian von Hoerner drückte dies treffend mit den Worten aus:
“Würden sie uns allein an den Krieg- und Terrorberichten der TV-Nachrichten messen, dürfen wir uns über ihr Schweigen wohl kaum wundern.”
In dem eingangs erwähnten Buch „Contact“ von Carl Sagan, dessen Verfilmung 1997 mit Jodie Foster als Hautdarstellerin der SETI-Astronomin ihr einen „Golden Globe“ als beste Schauspielerin einbrachte, zeigt das sehr drastisch:
Als eine Art Trägerwelle empfangen die SETI-Forscher in „Contact“ von den Aliens als erstes TV-Aufnahmen der Eröffnungsrede von Adolf Hitler bei den Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin. Warum? Weil diese Radio- und TV-Übertragungen von damals (tatsächlich) seit 1936 mit Lichtgeschwindigkeit durch das All rasen und im Film von den Außerirdischen empfangen wurden. Friedliche Aliens, übrigens.
Jahrzehntelang reisen also schon längst „Botschaften der Menschheit“ durch das Universum. Nicht nur Hitlers Rede.
Übrigens arbeitet die SETI-Astronomin im Film „Contact“ zu Beginn am Arecibo-Observatorium auf Puerto Rico.
Video-Auswahl auf Grenzwissenschaft & Mystery Files auf YouTube
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Lars A. Fischinger
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