Seltsame Sagen und Überlieferungen um die Arche Noah: Die Arche liegt auf vielen Bergen – oder auf einer Färöer-Insel und vielleicht sogar in Deutschland … (+ Videos)

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Verrückte Sagen: Die Arche Noah liegt auf einer Insel der Färöer - oder sogar in Deutschland (Bilder: envato / Montage: Fischinger)
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Verrückte Sagen: Die Arche Noah liegt auf einer Insel der Färöer – oder sogar in Deutschland (Bilder: envato / Montage: Fischinger)

Fromme christliche Legenden sagen: Die Arche Noah der Bibel strandete nach der Sintflut auf dem Berg Ararat im Osten der heutigen Türkei. Ein riesiges Schiff sei es gewesen. Und das Buch Genesis beschreibt ziemlich genau das Aussehen und die Abmessungen dieses Wasserfahrzeuges. Kein Wunder, dass seit vielen Jahrhunderten Gläubige mit der Bibel in der Hand genau dort die Arche suchen. Denn der “Fall Arche Noah” scheint klar und deutlich zu sein. Dabei beweisen selbst die christliche Traditionen und Legenden sowie entsprechende Kunst seit jeher, dass es hier nur so von Widersprüchen wimmelt. Nimmt man ältere Quellen hinzu, die der Bibel als Vorlage dienten, ist es nahezu aussichtslos, hier eine verbindliche “Wahrheit” zu finden. Eine Spurensuche in diesen Überlieferungen bleibt dennoch spannend – und zum Teil kurios.


Arche Noah gesucht

Im Buch Genesis der Bibel wird behauptet, dass in ferner Vergangenheit ein zürnender Gott eine verehrende Sintflut schickte. Diese diente ihm als Werkzeug seiner Rache. Und zwar gegen die von ihm geschaffenen Menschen sowie gegen Himmelswesen aus seinem eigenen Reich, die sich auf Erden mit den Menschen einließen. So sei in den Augen dieses Gottes Schlechtigkeit über die Welt kommen. (Gen. 6,1ff.).

Eine spannende und zugleich unheimliche Geschichte, die bereits vielfach thematisiert wurde. Auch in Mystery Files-Videos, verschiedenen Artikeln auf diesem Blog und natürlich detailliert in einigen meiner Bücher.

Vor allem aber ist die biblische Version dieser Erzählung aus längst vergangenen Tagen heute wohl die berühmteste der Welt. Denn obwohl es weltweit solche Berichte gibt und auch die Version des Alten Testamentes aus älteren Quellen übernommen wurde, hat die Bibel als Buch die größte Verbreitung. Und so kennt man in aller Welt auch den Sintflut-Helden Noah, der mit der nach ihm benannten Arche die Vernichtung überlebt haben soll.

Bei ihm waren seine Familie und zahllose Tiere, die er retten sollte. Als Basis für einen Neuanfang nach der Zerstörung durch “Gottes Willen”. Auch das übrigens ein Element, dass ältere Überlieferungen schon schildern. Und wie jedes Kind heute weiß, ging es zumindest für die Passagiere an Bord der Arche Noah gut aus. Das Boot strandete auf einen Berg und die Welt begann von neuen.

“Auf dem Gebirge Arara”

Viele Jahrhunderte haben vor allem fromme Christen diese Überlieferung wortwörtlich geglaubt. Dass es die Sintflut durch den Zorn Gottes gab, bezweifelte niemand. Auch nicht, dass die Arche Noah real existierte und so durch die “Gnade” des Herrn Noah und seine Sippe überlebten. Und da das Buch Genesis dieses Schiff recht detailliert beschreibt, sollten man es doch heute noch finden. Zumindest Reste davon.

Lars A. Fischinger: "REBELLION DER ASTRONAUTENWÄCHTER. Gefallene Göttersöhne, die Sintflut und versunkene Ur-Kulturen"
Buch zum Thema

So ein nachvollziehbarer Gedanke christlicher “Arche-Jäger”. Zumal diese seit jeher auf Berichte verweisen, dass verschiedene Menschen die Arche oder ihre Überreste mit eigenen Augen gesehen haben wollen. Und zwar auf dem legendären Berg Ararat in Anatolien im Osten der heutigen Türkei. Denn “genau” auf diesem über 5100 Meter hohen Vulkan sei Noah mit seinem Boot gestrandet, schilder das Buch Genesis.

So heißt es zumindest immer wieder. Was allerdings nicht stimmt, denn tatsächlich steht in der Bibel:

Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche auf dem Gebirge Ararat auf.” (Gen. 8,4, Hervorhebung: LAF)

Folglich auf dem Gebirge Ararat – nicht auf dem Berg Ararat. Die Vulgata, die im Mittelalter übliche lateinische Fassung der Bibel, sagt hier sogar nur “montes Armeniae”. Das sind die “Berge Armeniens”, wo der Berg Ararat bekanntlich tatsächlich liegt. Deshalb ist es erstaunlich, dass fromme Abenteurer mit der Bibel in der Hand so sicher sind, dass sie die Arche auf dem Berg Ararat finden. Einige wollen sie sogar gefunden haben.

Die Arche: Rund, ein Würfel oder ein langes Schiff?

Nicht minder kurios ist der Umstand, dass bibeltreue Künstler jahrhundertelang das heilige Rettungsboot in teilweise den absurdsten Formen und Größen darstellten. Sogar in Form einer Pyramide, wie im 3. Video unten gezeigt. Dabei ist die Bibel absolut eindeutig. Das Buch Genesis verrät unter anderem folgendes über dieses Schiff:

Mache dir eine Arche aus Tannenholz; in Räume sollst du die Arche teilen und sie innen und außen mit Pech überziehen. Und so sollst du sie machen: 300 Ellen lang soll die Arche sein, 50 Ellen breit, 30 Ellen hoch. Eine Lichtöffnung sollst du für die Arche machen, eine Elle hoch ganz oben [an der Arche] sollst du sie ringsherum herstellen; und den Eingang der Arche sollst du an ihre Seite setzen. Du sollst ihr ein unterstes, zweites und drittes Stockwerk machen.” (Gen.6,14ff.)

Je nach Übersetzung gibt es Variationen in den Details. Doch die Maße etc. sind immer dieselben. Je nachdem, welches Ellenmaß man zugrunde legt, wäre die Arche bei einer gerundeten Elle von 50 Zentimetern 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch gewesen. Man mag um einige Zentimeter bei der verwendeten Elle streiten: Die Proportionen sind klar. Auch wenn man eine Elle mit nur 44,5 Zentimetern annimmt, wie es beispielsweise Wikipedia macht (= 133,5 Meter lang, 22,3 Meter breit, 13,4 Meter hoch).

Dennoch stellte man das Rettungsboot der Menschheit im Laufe der Zeit (auch) in so verrückten Formen dar, dass man bei einigen Abbildungen zweimal hinsehen muss. Erst dann erkennt man, dass es die Arche Noah sein soll. Es sind Abbildungen und Gemälde fern der biblischen Angaben. Man könnte “künstlerische Freiheit” und “symbolische Ausdrucksformen” vermuten. Oder, dass der jeweilige Künstler nicht lesen konnte und nie was von den Maßen der Arche hörte.

Die Arche nach den Beschreibungen der XI. Tafel des des Gilgamesch-Epos (Bild: Fischinger-Online)
Die Arche nach den Beschreibungen der XI. Tafel des des Gilgamesch-Epos (Bild & Montage: Fischinger)

Wäre ein derart im Bild verfälschtes “Wort Gottes” dann nicht ein Frevel; eine Sünde? Darüber mag man vortrefflich streiten. Unstrittig ist jedoch auch, dass ältere Texte, die der Bibel als Vorlage dienten, ebenso von einem Schiff während der Flut sprechen. Die eindeutigste Vorlage der Bibel, das Gilgamesch-Epos aus Mesopotamien, beschreibt die dortige Arche als riesigen Würfel mit 60 Metern Kantenlänge. So, wie es die Abbildung oben nach meinem Buch “Götter der Sterne” (1997) zeigt.

Das wäre vom Volumen her die mehrfache Größe der biblischen Arche Noah!

Ein anderer uralte Text aus Mesopotamien, den britischer Assyriologe Irving Finkel vom Britischen Museum in London übersetzte, fällt dabei sehr aus der Reihe. Hier spricht der 3700 Jahre alte Keilschrifttext zwar von identischen Maßen des Bootes wie im Gilgamesch-Epos, aber das Wasserfahrzeug sei kreisrund gewesen. Mit dieser neuen Entdeckung und seinem Buch “The Ark before Noah” erregte Finkel 2014 internationales Aufsehen. Immerhin steht eine runde Arche mehr als alles andere im Widerspruch zu den biblischen Angaben.

“Berg Nisir”

Frühere Künstler kannten all diese Schriften aus Mesopotamien (angeblich) nicht, von denen die Bibelautoren abschrieben. Sie hatten als Quelle für das Aussehen der Arche Noah und ihren Landeplatz nur das Buch Genesis. Und hielten sich offensichtlich nicht daran. Heute, wo wir zahlreiche außerbiblische Quellen rund um dieses Schiff und die Sintflut haben, dürfte eigentlich niemand mehr die Arche finden.

Zumindest wäre es Unsinn mit frommer, felsenfester Überzeugung und Verweis auf die Bibel zu sagen: Hier auf dem Berg Ararat liegt das Boot! Genau das glauben heute vor allem Bibelfundamentalisten, die alles im Buch der Bücher wortwörtlich nehmen. Als historisch korrektes Geschichtsbuch, das als “Wort Gottes” eine unzweifelhafte Wahrheit überliefert.

Ältere Quellen werden in diesem Sinne umdatiert. Das heißt, dass sie nicht Vorlagen waren – sonder heidnische Kopien der Bibeltexte. Zumindest nicht von Gott inspirierte Texte. Würden auch solche außerbiblischen Quellen, Hinweise, Aussagen und Texte berücksichtigt, ist es aussichtslos, den einen Landeplatz der Arche zu finden.

Der Grund liegt darin, dass fast alle Quellen diesen anders angeben oder nennen. Und der Berg der Rettung oftmals auch vollkommen unterschiedlich übersetzt oder gedeutet wird. So lesen wir im Epos des Gilgamesch über Utnapischtim, wie Noah dort heißt, hierzu unter anderem folgende Aussage:

Am Berg Nisir war das Schiff gestrandet. Der Berg Nisir erfasste das Schiff und ließ es nicht mehr schwanken.” (XI. Tafel, Verse 140-141)

Lauter Berge

“Berg Nisir”? Wo liegt dieser? Ist es vielleicht nur ein anderes Wort für Ararat?

Lars A. Fischinger: "Götter der Sterne"
Zum Thema: Lars A. Fischinger: “Götter der Sterne”

Noch ältere Sintflut-Berichte aus dem Zweistromland, allen voran die Vorlage im Atrahasis-Epos (ab etwa 2000 vor Christus), in dem der Held Ziusudra heißt, nennen leider keinen exakten Berg-Namen. Genau an diesen Stellen ist das Epos beschädigt. Deshalb wird diese Lücke heute vielfach durch Nisir (Nißir, nagû, Nizir…) aus dem Gilgamesch-Epos ersetzt oder ergänzt.

Ob das tatsächlich zutrifft, wissen wir solange nicht, bis weitere Texte des Atrahasis-Epos mit entsprechenden Angaben gefunden werden.

Nicht alle Übersetzer des Gilgamesch-Epos nennen allerdings diesen Berg “Nisir”. Andere Übersetzungen vermerken beziehungsweise übersetzten an dieser Stelle den Berg mit Nimuš oder Nimusch. Nisir, Nimuš oder Nimusch ist trotzt anders lautender Aussagen nicht so einfach dingfest zu machen, wie es unter anderem schon Manfred Barthel in seinem Bestseller “Was wirklich in der Bibel steht” erwähnt. Seine exakte Lage ist unbekannt.

Er soll zwischen dem Fluss Tigris und dem unteren Lauf des Zab (Sab al-Ala) am Fuß der Gebirge Kurdistans liegen. Es könnte sich nach einigen Vermutungen um den heutigen Berg Omar Gudrun (Pire Megrun) nahe der Stadt Sulaimaniyya handeln, den auch  die Assyrer erwähnt haben.

Sicher ist, dass er nicht mit dem heutigen Berg Ararat identisch ist. Das unterstreichen beispielsweise Michael Sievernich Klaus Vellguth in “Christentum in der Neuzeit” (2020) und Stefan M. Maul als bekannte Übersetzer des Gilgamesch-Epos in “Das Gilgamesch-Epos” (2006).

Al-Dschudi

Um die Verwirrung perfekt zu machen, weiß der Koran wiederum etwas ganz anders zu berichten. Auch wenn er lange nach den mesopotamischen und biblischen Schriften verfasst wurde, so wurzelt er bekanntlich doch auf dem Alten Testament. “Und sie landetet auf al-Dschudi”, heißt es in Sure 11, Vers 44 über die Arche.

Dieser Berg wird oft als der über 2100 Meter hohe Berg Cudi Dağı (Dschudi) ganz im Südosten der Türkei nahe der Grenze zu Syrien angesehen. Hier gibt es eine sehr weit zurück reichende Tradition um Noah und seine Arche, die hier gestrandet sein soll. Da er vier Gipfel hat, ist unklar, wo genau das gewesen sein mag. Jedoch pilgern bis heute Menschen zu einem verfallenen Kloster, dass vor über 1600 Jahren in Gedenken an Noah erbaut wurde.

Genau dort sei nach frühchristlichen und muslimischen Glauben der Gipfel “des Propheten Noah”, wie es die Tradition besagt. Und die Ruinen tragen heute den Namen “Schiff des Propheten Noah”. Vor rund 100 Jahren vermutete Godfrey R. Driver in zwei Veröffentlichungen im “Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland” (Nr. 4/1921), dass dieser Berg einst Qardū hieß. Nach Überlieferungen aus dem nahen Syrien strandete auf diesem die Arche.

Beth Qardū wiederum war eine Art Stadtstaat zwischen den Persern und den Armeniern im Gebiet um den Van-See. Bekannt vor allem unter den Namen Gordiene in Kurdistan. Und exakt dort läge der Berg Kardu, der dem Qardū entspräche. Das wurde schon vor über 120 Jahren von dem deutschen Orientalisten Theodor Nöldeke in einem Beitrag in “Beiträge zur alten Geschichte und Geographie” vermutet, die 1898 von Heinrich Kiepert herausgeben wurden.

Unter anderem verweist Nöldeke auf zahlreiche Historiker, frühen christlichen Kirchenväter und Geschichtsschreiber. Berossus aus dem antiken Babylon des späten 4. Jahrhundert vor Christus ebenso, wie Autoren der Römer, Juden, Griechen, Muslime und natürlich Kurden.

Weltweite Sintflut-Legenden

Offenbar scheint es eine ganze Flotte von Archen mit zahllosen Noahs in der mythischen Vergangenheit der große Flut gegeben zu haben. Und diese Flotte befuhr die Gewässer in aller Welt, da wir von Brasilien bis in den Pazifik-Raum Sintflut-Legenden kennen, wie an dieser Stelle ausführlich diskutiert.

Die Arche Noah - hier zwei eher "untypische Darstellungen" (Bilder: gemeinfrei)
Die Arche Noah – hier zwei “kuriose Darstellungen” (Bilder: gemeinfrei)

Auch wenn einige dieser Überlieferungen nicht von einer Arche im Sinne eines Bootes sprechen, sondern beispielsweise von ausgehöhlten Baumstämmen. In diesen haben wenige Menschen überlebt. Andere Legenden sprechen von Kanus oder anderen einfachen Booten aus dem Alltag, die Menschen retteten. Zum Beispiel nordamerikanische Ureinwohner oder die Bewohner der Fidschi-Inseln (s. letztes Video unten). Wieder andere Mythologien erzählen, dass Menschen einfach dadurch überlebten, dass sie auf hohen Berge Zuflucht suchen.

Was natürlich einleuchtend ist, sofern nicht auch diese überschwemmt werden …

Wie anhand der kuriosen Darstellungen der Arche gesehen, scheint man als “Gläubiger” es nicht ganz so ernst mit den biblischen Angaben und Aussagen zu nehmen. Darstellungen, die nahezu nichts mehr mit der Vorlage im Alten Testament gemeinsam haben, gefielen zahllosen Künstlern wohl besser. Was das “heilige Wort Gottes” auch immer sagt: Es war egal.

Genau das sah auch der Volksmund so. Wobei in diesem Fall hinzu kommt, dass in der christlichen Vergangenheit die meisten Menschen weder lesen noch schreiben konnten. Ihr Wissen um Gott und die Bibel beschränkte sich auf das, was Geistliche wie Priester, Mönche und Missionare ihnen lehrten oder erzählten. Oder Rabbiner im Judentum.

Eine jüdische Legende sagt sogar, dass Noah, als er am Ende der Flut seinem Herrn ein Brandopfer auf dem Berg darbrachte, dies an einem ganz besonderen Ort tat. Denn Noah “baute den Altar wieder auf, darauf Kain und Abel geopfert hatten”, behauptet die Legende. Das sei irgendwo im “Gebirge Ararat” gewesen.

Die Arche auf den Färöer und in Deutschland

Sehr weit entfernt vom Nahen Osten, Mesopotamien und dem Ararat kursieren noch weit widersprüchliche Legenden um den Verbleib der Arche. Auch sie passen in keinster Weise zur Geschichte, wie sie das Buch Genesis schildert. Auch sie sind folglich gegen das “Wort Gottes” und damit eigentlich “unchristlich”. So hat beispielsweise Otto L. Jiriczek schon 1892 in der “Zeitschrift für Volkskunde (Bd. 2) über “Færöerische Märchen und Sagen” berichtet. Hier fällt eine kleine Legende besonders auf, die uns überliefert:

An einer Stelle auf dem höchsten Teile von Kunoy liegt ein Brett von Noas Arche; Muscheln und Seeschnecken sind auf ihm angewachsen. Wenn sich Leute im Nebel hier im Gebirge verirrt haben, so sollen sie zu demselben gekommen sein, aber keiner hat es gefunden, der ausgefahren ist, es zu suchen.

Wie soll dieses angebliche Brett der Arche dort hingekommen sein? Reste der Arche Noah im hohen Norden der Nordsee auf einer Insel der Färöer klingen mehr als bizarr. Der genannte höchste Teil von Kunoy wiederum ist wohl der Kúvingafjall mit 830 Metern. Er liegt recht Zentral auf der nur 14 Kilometer kleinen Insel im Norden der Inselgruppe der Färöer.

Konnten sich die “Erfinder” der Sage nicht denken, dass laut Alten Testament Noahs Wasserfahrzeug ganz woanders liegt? Dasselbe gilt für eine Legende aus Deutschland, die Bernhard Baader 1851 in “Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden” (Bd. 1) aufzeichnete. Hier heißt es:

Bei der Sündfluth blieb die Arche Noe’s auf dem Oelberg bei Schrießheim stehen. Sie wurde an einen großen Eisenring gebunden, welcher heutiges Tages noch im Felsen befestigt ist.

Allerhand. Die Arche oder ihre Reste liegen also unweit von Mannheim in Deutschland. Auf dem rund 550 Meter hohen Ölberg der Gemeinde Schriesheim im Odenwald, der heute teilweise Naturschutzgebiet ist. Auch diesen Berg gibt es tatsächlich und er ist heute ein beliebtes Ausflugsziel zum Wandern, Klettern und Gleitschirmfliegen. Eine auffällige Formation, auf dem einst keltische Ringwallanlagen standen. Ein bis heute gut sichtbarere, stillgelegter Steinbruch zerstörte diese. Auch die dortige Burgruine “Strahlenburg” ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Doch, dass je jemand sagte, er habe beim Wandern das Wrack der Arche dort gefunden, scheint nicht der Fall zu sein. Nicht wie rund um den Ararat.

Noah als alter und weiser Mann unter dem Schutz Gottes (Bilder: gemeinfrei)
Noah als alter und weiser Mann unter dem Schutz Gottes (Bilder: gemeinfrei)

Die recycelte Arche Noah

In der Vergangenheit haben immer wieder “Archeologen” Objekte vom Ararat mitgebracht, die von der Arche stammen sollen. Vor allem natürlich Holz oder sogar ganze Planken. Auch lokale Geschichten über solche zufälligen Funde durch Einheimische kursieren. Und einige dieser Artefakte wurden sogar zu Reliquien.

Anders sieht es eine fromme Legende aus Istanbul, dem ehemaligen Konstantinopel und Byzanz. Dort steht die prachtvolle Hagia Sophia, die seit ihrer Grundsteinlegung im Jahr 532 nach Christus als christliches Gotteshaus eine wechselvolle Geschichte erlebte. Auch um dieses mächtige Bauwerk kursieren allerhand Sagen und Mythen (mehr HIER). Eine besagt, dass die schweren Eingangstüren des sogenannten “Kaisertor”, durch das einst der Herrscher mit seinem Gefolge das Gotteshaus betrat, aus einem ganz besonderem Holz geschnitzt wären: Aus dem Holz der Arche Noah.

Erstaunliches sagt eine andere jüdische Legende über das Schiff. Würde diese der Wahrheit entsprechen, so war die Arche noch vor rund 1400 Jahren mehr oder weniger intakt:

Am Fuße des Berges Ararat, da fließt der Strom Hibbekel; dies ist der Ort, wo der Kasten Noahs stehen blieb, aber Omar ben el Khataab nahm die Arche vom Gipfel des Berges herunter und machte daraus eine Moschee den Kindern Ismaels.”

Damit ist sicher Umar ibn al-Chattāb gemeint, der meist nur Omar genant wird. Er starb 644 nach Christus und war der zweite islamische Kalif, der maßgeblich an Eroberungen im Nahen Osten und der Ausbreitung des Islam beteiligt war. Es wäre interessant zu erfahren, bei welchem seiner Bauten er das Holz der Arche wiederverwendet haben soll.

Das Wort “Kasten” wird hier übrigens verwendet, da die Arche auch als “Ark” bezeichnet wurde und wird. So wie auch die Bundeslade noch heute in englisch “Ark of the Covenant“ heißt. Das bedeutet “Kasten”. Der Name des Rettungsschiffes Arche stammt vom Lateinischen “arca” und bedeutet ebenso schlicht “Kasten”. Im Hebräischen steht dort “tēbāh”, was ebenfalls “Kasten” heißt.

Für die oben gezeigte Darstellung der Arche nach dem Gilgamesch-Epos wäre das zumindest eine hervorragende Wortwahl.

Längst verfault

Eine andere Sagen der Juden erzählt von dem “Reisenden Rabbi Pethachia aus Regensburg”. Dieser habe “alle Länder der Welt durchwandert” und dabei “alle Gotteswunder und Seltsamheiten” gesehen und aufgeschrieben. Erstaunlicherweise ist das gar nicht mal übertreiben, denn ein “Petachja aus Regensburg” lebte tatsächlich im Mittelalter.

Er begann spätestens 1187 in Regensburg eine beeindruckende Reise, die ihn in weit entfernte Gefilde führte. Durch die heutigen Gebiete Tschechien, Polen, Ukraine, Krim, Armenien, Irak, (Süd-)Iran, Israel, Jordanien, Syrien, Türkei, Griechenland etc. brachte ihn seine Rundreise. Zurück ging es durch den gesamten Balkan und Österreich. Wenige Menschen haben vor rund 850 Jahren wohl mehr von der Welt gesehen, wie Petachja. Kein Wunder, dass ihm dabei zahllose “Seltsamheiten” begegnet sind.

So sah er auch den Landeplatz der Arche Noah in den Bergen Ararats. Hier sei nach der Flut zwischen zwei Gipfeln “Noahs Kasten eingeklemmt worden und konnte nicht heraus”. Gesehen hat der das Boot selber nicht, denn “jetzt ist von dem Kasten nichts mehr da, denn alles ist längst verfault”, sagt die Legende beziehungsweise der Rabbi.

“Die Berge Ararat sind einen Weg von fünf Tagesreisen von Babylon entfernt” und “sehr hoch”, erfahren wir weiter. Das ist erstaunlich! Denn sofern hier die antike Stadt Babylon im Irak nahe dem heutigen Bagdad gemeint ist, kann das kaum zutreffen. Im 12. Jahrhundert benötigte man sicher mehr als nur fünf Tagesreisen von dort zum Gebirge Ararat.

Nach Gottes Plan: Ein Niederländer baute die Arche Noah der Bibel originalgetreu nach - Aber hat er das tatsächlich? (Bild: gemeinfrei)
Nach Gottes Plan: Ein Niederländer baute die Arche Noah der Bibel “originalgetreu nach” (Bild: gemeinfrei)

Luftlinien liegen zwischen dem antiken Babylon und dem sogenannten Großen Ararat etwa 790 Kilometer. Schaut man spaßeshalber in einen einschlägigen Routenplaner, ergibt sich ein Fußweg von rund 1200 Kilometern, der theoretisch in 10 Tagen und 7 Stunden zu bewerkstelligen sein soll. Zu Fuß, also ohne Pferd und Wagen.

“Zu einer Moschee umgebaut”

Der Bericht des Rabbi Petachja erschien 1595 erstmals in gedruckter Form in Prag. 1856 erschien die englische Übersetzung “Travels of Petachia of Ratisbon” von A. Benisch, die neben dem hebräischen Originaltext auch zahlreiche Kommentare in Fußnoten beinhaltet. Und darin finden wir in der Tat genau diese Aussagen von Petachja, die oben als “Sagen der Juden” zitiert wurden. Inklusive der Beschreibung der Vegetation auf den Bergen, und dass man dort bittere Kräuter findet und wie man diese schmackhaft machen kann.

Die “Sage” oder “Legende” ist also in dem Sinne keine, dass sie erst im 12. Jahrhundert von einem europäischen Reisenden aufgeschrieben wurde. Und dann in ein Buch über jüdische Sagen von Micha bin Gorion übernommen wurde, das ich oben zitierte und verlinkte. Bezeichnenderweise merkt die englische Übersetzung hierzu folgendes an:

Der Bericht über die Arche, wie er von Petachia gegeben wird, stimmt jedoch nicht mit dem von Benjamin überein, der beschreibt, dass sie immer noch existiert und von Omar Den Al Khatab zu einer Moschee umgebaut wurde.

Und dieser Benjamin war Benjamin von Tudela. Er war ein Zeitgenosse von Petachja und wohl der bedeutendste Weltreisende seiner Zeit. Seine Reisen führten ihn über 13 Jahre hinweg von Spanien bis in den Iran, Ägypten, Oman und rund um Saudi-Arabien und sind als Reisebericht bis heute erhalten. Darin schreibt er:

Omar ben al Khataab holte die Arche von den zwei Bergen und machte daraus eine Moschee für die Mohammedaner. In der Nähe der Arche befindet sich bis heute die Synagoge von Esra.”

Das war 20 Jahre bevor Rabbi Petachja bei seiner Reise vor Ort war und berichtet, dass die Arche “längst verfault” wäre. Ebenso spricht er von vier Gipfeln, nicht zwei wie Benjamin von Tudela. Diesen Widerspruch merkt auch Marcus Nathan Adler an, der 1907 den Reisebericht unter dem Titel “The Itineray of Benjamin of Tudela” in einer englischen Übersetzung kommentiert veröffentlichte.

Was genau im 12. Jahrhundert mit “Synagoge von Esra” gemeint war, scheint unklar zu sein. Zumindest jedoch soll sich die Arche “in der Nähe” befinden.

Weitere Legenden

Die zuletzt geschilderten Berichte stammen aus dem 12. Jahrhundert. Auf die eine oder andere Art gab es die Arche da offenbar nicht mehr (sofern es sie je dort gegeben hat). Ältere Autoren frühere Jahrhunderte berichten, dass das Boot der Rettung noch immer existiert habe. Etwa der berühmte jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus im 1. Jahrhundert nach Christus.

In seinem bis heute bedeutenden Geschichtswerk “Jüdische Altertümer”, in dem er auch frühere Historiker zitiert, berichtet er an verschiedenen Stellen über die Arche Noah. So will Josephus noch folgendes gewusst haben, wie er es in Buch 1 der “Jüdische Altertümer” (3. Kapitel, Abschnitt 5 und 6) schreibt:

“(Und Noah ließ) die Tiere aus der Arche hinaus und folgte selbst mit den Seinen voll Dank gegen Gott. Diesen Ort nennen die Armenier Apobaterion, das heißt ‘Ort des Ausgangs’, und man zeigt heute dort noch Reste der Arche.

Der Sintflut und der Arche thun übrigens auch die Schriftsteller anderer Völker Erwähnung, so Berosus der Chaldäer, der ungefähr so von der Flut berichtet: ‘Es heißt, dass noch jetzt in Armenien auf dem Kordyäergebirge ein Teil jenes Fahrzeuges vorhanden sei, und dass manche Harz davon entnehmen, um sich desselben als Zaubermittel gegen drohende Übel zu bedienen.’ (…)

Nikolaus von Damaskus sagt in seinem sechsundneunzigsten Buch also: ‘Oberhalb Minyas in Armenien liegt ein gewaltiger Berg, Baris genannt, auf den viele zur Zeit der großen Flut geflohen sein sollen, wodurch sie gerettet wurden. Einer soll in einer Arche gefahren und auf dem Gipfel des Berges gelandet sein, und es sollen sich lange Zeit Überreste des Schiffsholzes dort erhalten haben. Vielleicht ist das dasselbe, von dem Moyses (Moses, Anm. LAF), der jüdische Gesetzgeber, berichtet hat.’

Dass “Zaubermittel gegen drohende Übel” aus dem Harz der Arche hergestellt worden sein sollen, ist nicht so abwegig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Auch aus zermahlenden ägyptischen Mumien wurde noch bis vor 100 Jahren eine “Wundermedizin” namens “Mumia” in Europa hergestellt und verkauft.

Sintflut-Held Noah und seine sonderbare Abstammung - denn angeblich glich er keinem Menschen! (Bild: gemeinfrei / Bearbeitung: Fischinger-Online)
Sintflut-Held Noah (Bild: gemeinfrei / Bearbeitung: Fischinger)

Die Arche auf dem Tempelberg und ein himmlisches Buch

Eine weitere Legende erzählt von Sennacherib, einem König der Assyrer, der schon 680 vor Christus starb. Nach dieser Überlieferung habe der “Heide” Teile der Ache gefunden:

Bei seiner Rückkehr nach Assyrien, fand Sennacherib eine Planke, die er als Götzen verehrte, weil sie Teil der Arche war, die Noah vor der Sintflut gerettet hatte. Er schwor, dass er diesem Götzen seine Söhne zu opfern, wenn er bei seinen nächsten Unternehmungen Erfolg haben würde.”

Aufgeschrieben hat diese interessante Geschichte Louis Ginzberg in “The Legends of the Jews” (Bd. IV) schon 1913. Doch diese von Ginzberg aufgeschriebenen Überlieferungen wussten noch weit mehr. So erfahren wir, dass Noah zum Bau der Arche “große Weisheit” benötigte, um dieses Schiff zu bauen. Und dieses Wissen entnahm er einen heiligen, rätselhaften Buch, dass direkt vom Himmel kam. Ginzberg beschreibt dies in Band I seiner Sammlung wie folgt:

Noah erwarb die notwendige Weisheit aus dem Buch, das Adam vom Engel Raziel gegeben wurde, in dem alles himmlische und irdische Wissen aufgezeichnet ist. (…)

Noah nahm das Buch, und als er es studierte, kam der heilige Geist auf ihn, und er wusste alles Nötige, um die Arche zu bauen und die Tiere zu versammeln. Das Buch, das aus Saphiren gemacht war, nahm er mit in die Arche, nachdem er es zuvor in eine goldene Schatulle gelegt hatte. Die ganze Zeit, die er in der Arche verbrachte, diente es ihm als Zeitmesser, um die Nacht vom Tag zu unterscheiden.”

Ein wahrhaftig himmlisches und magisches Buch. Angeblich, so geht es in der Story weiter, sei dieses Buch in Erbfolge bis in die Hände von Moses und letztlich König Salomon gelangt. Interessantes wird auch über die berühmte Taube, die Noah von Bord aus losschickte, in dieser Legende behauptet. Es heißt über sie:

Gegen Abend kehrte sie (die Taube, Anm. LAF) mit einem Olivenblatt im Schnabel zurück, das sie auf dem Ölberg in Jerusalem gepflückt hatte, denn das Heilige Land war nicht von der Sintflut verwüstet worden.”

Jerusalem sollte es eigentlich in den Tagen der Sintflut vor vielen tausend Jahren überhaupt noch nicht gegeben habe. Wann immer dieses Ereignis auch stattgefunden haben soll oder könnte. Doch auch nach dieser Legende scheint die Arche in Jerusalem gestrandet zu sein. Hier heißt es bei Ginzberg dazu:

Der Altar wurde aufgerichtet an demselben Ort, an dem Adam, Kain und Abel ihre ihre Opfer dargebracht hatten, und auf dem später der Altar im Heiligtum in Jerusalem stehen sollte.

Damit ist der Felsen auf dem Tempelberg in Jerusalem gemeint. Der “Nabel der Welt”, über den der muslimische Felsendom steht. Wie Noahs Schiff dahin gekommen sein soll, wenn doch “das Heilige Land (…) nicht von der Sintflut verwüstet worden” war, verrät die Geschichte leider nicht.

Die Arche als “Schuhkarton”

In Buch 20 (2. Kapitel, Abschnitt 2) ergänzt Josephus zusätzlich, dass das Boot in der “Landschaft Karrae” läge. Eine Gegend, die reich an Amomum sei, was “ein würziger Balsam” wäre, so eine Anmerkung der Josephus-Ausgabe von Heinrich Clementz aus dem Jahr 1900. Weiter schrieb er vor fast 2000 Jahren:

“(…) es befinden sich dort auch noch Überreste der Arche, in welcher Noe der Sintflut entkommen sein soll. Jedem, der sie sehen will, werden die Trümmer noch bis auf den heutigen Tag gezeigt.

Viel weiter westlich des bekannten Ararat siedeln andere antike Autoren die Strandung der Arche an. Und zwar bei der heutigen Stadt Dinar im Südwesten der Türkei. Dort lag einst die antike Stadt Kelainai, die auch den Namen Apameia Kibotos trug. Ein wichtiges Handelszentrum seit der Bronzezeit und auch in den Tagen der Römer weiterhin eine bedeutender Ort. Dort, in der Region Phrygien, läge angeblich das echte Gebirge Ararat und damit auch Noahs Schiff.

Die Arche Noah (Bilder: gemeinfrei)
Die Arche Noah (Bilder: gemeinfrei)

Der um 240 gestorbene christliche Geschichtsschreiber Iulius Africanus berichtet in seinen “Chronologien”, das es dort auch Holzreste der Arche geben würde. Iulius Africanus Chronik gilt als die erste Weltchronik des Christentums. Doch diese Aussagen werden vielfach dahingehend gedeutet, dass hier die biblische Flut-Sage mit lokalen Legenden über eine solche Katastrophe von den frühen Christen miteinander vermischt wurden. Denn der Berg Ararat liegt fast 1300 Kilometer östlich der heutigen Stadt Dinar.

Besonders auffällig ist allerdings, dass römische Münzen aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus aus Apameia Kiboto beziehungsweise Dinar neben dem Bildnis des Kaisers auf der Rückseite Noah und die Arche zeigen. Was als die ersten bildlichen Darstellungen des biblischen Bootes angesehen wird. Zusammen mit sehr ähnlichen Wandbildern der erste Christen in den Katakomben von Rom, die bis in das späte 2. Jahrhundert nach Christus zurück gehen.

Auf diesen Bildern und Münzen sieht die Arche eher aus wie ein Schuhkarton mit fast gleich langen Seiten, in dem Menschen stehen. Die Kiste ist oben offen und treibt so über die Wasser der Flut. Eben wie ein “Kasten”: “Ark”, “arca”.

Nur Symbole?

Wenn schon die ersten Abbildungen und überlieferten Traditionen der biblischen Beschreibungen derart widersprechen, was bleibt dann für die Suche nach der Arche? Im Grunde nichts. Wann das Buch Genesis und damit die Story von Noah und der Flut in seiner endgültigen Form niedergeschrieben wurde, ist schwer zu sagen. Sicher ist nur, dass die oben genannten älteren Überlieferungen der Sumerer, Babylonier oder auch Assyrer von den Autoren kopiert und angepasst wurden.

Vor 3000 Jahren mag mit den ersten Genesis-Niederschriften begonnen worden sein. Doch erst ein halbes Jahrtausend später mag die Endfassung von den Autoren und Redakteuren fertig gewesen sein. An dieser Stelle mag man sich nicht um ein oder zwei Jahrhunderte streiten, denn sicher ist, dass die ersten Arche-Abbildungen und Legenden alle entstanden, als die Tora inklusive der Beschreibungen von Arche und Ararat-Gebirge bereits Jahrhunderte geschrieben war.

Dass sich kaum jemand daran hielt, ist bizarr. Es sei denn, dass die Kritiker der “Arche-Jäger” richtig liegen. Denn diese verweise (zu recht) nur allzu gerne darauf, dass der biblische Text nicht fundamentalistisch und damit als absolut wahr angesehen werden darf. Symbole, Gleichnisse und Sinnbilder wären hier vielmehr zu suchen. Beispielsweise wird die Flut als eine Art “Taufe” einer neuen Menschheit nach Noah interpretiert. Wie auch das “Meerwunder” beim Exodus unter Moses, bei dem das Heer des Pharao ertrank.

Wenn jemand wirklich eine Arche Noah finden will, dann geht das wohl nur anhand der wesentlich älteren Schriften. Vielleicht waren solche Mythologien zumindest mündlich noch bekannt, was die christlichen Künstler zu ihren individuellen und abweichenden Abbildungen inspirierte. Denn sie wussten – nach Meinung der Kritiker – ganz genau, dass die biblische Version nur symbolisch zu verstehen ist. Was dann auch für den Landungsort des Schiffes im Gebiet des Ararat gilt.

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Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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