Netzfundstück: Die Steinscheiben von Baian-Kara-Ula und die Dropa: “Stammen Chinesen von Aliens ab?” +++ Artikel zu einem YouTube-Video +++

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Netzfundstück: Video "Verbotene Archäologie: Dropa Steine - Stammen Chinesen von Aliens ab?" (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)
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Netzfundstück: Video “Verbotene Archäologie: Dropa Steine – Stammen Chinesen von Aliens ab?” (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)

Ob einstmals tatsächlich Außerirdische auf der Erde waren und von unsere Vorfahren für vermeintliche “Götter” gehalten wurden, dafür gibt es keine handfesten Beweise oder Belege. Was es aber gibt sind spannende Hinweise und Spekulationen für diese Idee. Ebenfalls gibt es im Bereich der Prä-Astronautik klassische Themen, die schon viele Jahrzehnte immer wieder diskutiert werden. Ein solches Thema sind die “Steinscheiben von Baian-Kara-Ula” in China. In diesem Gebirge nahe Tibet seine angeblich vor 12.000 Jahren Aliens mit Namen “Dropa” abgestürzt, wovon eben diese Steinscheiben berichten sollen. Jetzt hat ein grenzwissenschaftlicher YouTube-Kanal genau dieses Thema erneut aufgenommen. Grund genug sich das Netzfundstück rund um die “Alien-Skelette der Dropa”, das entsprechende Video und das Thema an sich einmal etwas genauer anzusehen.


Liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!

UFO-Absturz vor 12.000 Jahren

Die Geschichte, dass vor 12.000 Jahren in China Außerirdische mit einem UFO in China abgestürzt sind, habe ich an anderen Stellen ausführlich dargelegt und Fakten von Fiktionen getrennt. Darum hier nur eine möglichst kurze Zusammenfassung:

Es heißt diesem Klassiker der Prä-Astronautik, dass 1938 eine archäologische Expedition in dem chinesischen Gebirge Baian-Kara-Ula (auch Bayan-Kara-Ula) eine mehr als mysteriöse Entdeckung machte. Der Archäologe Tschi Pu-tei und sein Team haben dabei Skelette gefunden, die nur maximal 130 Zentimeter groß waren und bei denen diese 716 “Steinteller” lagen.

Auf den “Tellern” aus Granit wiederum befanden sich seltsame Schriftzeichen, die schlussendlich übersetzt werden konnten. Diese Übersetzungen sollen von eben diesen Aliens mit Namen “Dropa” künden, die mit ihrem Raumfahrzeug im Baian-Kara-Ula abstürzten und so quasi auf der Erde gestrandet waren. Tschi Pu-tei und sein Kollege Professor Tsum Um-Nui sahen sich so einer Sensation gegenüber, die unsere gesamte Geschichtsschreibung auf den Kopf stellte!

Außerirdische, die vor 12.000 Jahren “mit ihren Luftfahrzeugen aus den Wolken herab glitten”, wie es angeblich auf den Steinschreiben unter anderem zu lesen war, im fernen China? Für die Prä-Astronautik eine mehr als spannende Geschichte, für die es bis heute keinen einzigen Beweis gibt. Mehrheitlich sehen Kritiker und Fans sie allerdings als Fake, Schwindel, Fälschung oder Witz an.

“Stammen Chinesen von Aliens ab?”

Die Story von den “Dropa” ist spannend, keine Frage. Aber nunmehr bereits Jahrzehnte ohne neue Hinweise oder Belege dann und wann in der Prä-Astronautik erneut zu finden. Vor allem natürlich bei den Kritikern und Skeptikern, die aber immer wieder die “Sachlage” falsch darstellen. Wie durch “Copy & Past” hat sich unlängst auch bei ihnen ein Wiederholungs-Fehler eingeschlichen, der permanent weitergegeben wird.

So auch in einem kritischen YouTube-Video zu den “Dropa-Aliens”, das am 1. Oktober 2018 hochgeladen wurde, und das ihr HIER online findet. Das Video “Verbotene Archäologie – Dropa Steine – Stammen Chinesen von Aliens ab” stammt von einem YouTuber mit Namen “Eburd”, der seinen Kanal unter anderem mit folgenden Worten vorstellt:

Science-Fiction Filme handeln immer wieder um gleiche Themen. Das stört mich denn es gibt tausende interessante Stories die man super verfilmen könnte. Mein Ziel ist es, packende Videos zu machen über Science-Fiction Themen die im Kino selten oder nie gezeigt werden. Leider ist es notwendig dies zu erwähnen, aber einige Menschen scheinen nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden zu können. Eburd ist ein Unterhaltungskanal bei dem es hauptsächlich um Zeitreisen geht. (…)

Natürlich gibt es auf Eburd neben Zeitreisen auch andere beliebte Science-Fiction Themen zu rätselhaften Phänomenen und Geheimnissen. Ich bediene mich dabei verschiedenster dramaturgischer und filmischer Elemente.”

In der Tat hat “Eburd” eine ganze Reihe entsprechender Videos online, die allerdings nur teilweise Prä-Astronautik über Mysterien der Vergangenheit behandeln. Hierbei werden Prä-Astronautik-Interessierte allerdings auch Themen finden, die mit Sicherheit viele nicht folgen können. Zum Beispiel, dass die Cheops-Pyramide 800.000 Jahr alt ist etc.

“Eburd” geht in seinem knapp über 20 Minuten gehenden Video zu den “Steinscheiben von Bayan-Kara-Ula” auf nahezu alle Aspekte des Themas an. Macht aber einige Aussagen, die grundsätzlich falsch sind und eigentlich eher einen neuen Teil-Mythos des Themas bilden.

Die außerirdischen “Dropa” und ihre Herkunft

YouTuber “Eburd” beginnt leider mit der unrichtigen Aussage, dass die Story aus dem Buch “Sungods in Exile” aus dem Jahr 1978 stammt.

Darin habe David A. Gamon unter dem Pseudonym “David Agamon” die Geschichte in die Welt gesetzt. In dem Buch wird von einem Forscher mit Namen Dr. Karyl Robin-Evans erzählt, der einst von der “Dropa”-Geschichte erfahren habe und sich deshalb ab 1947 selber auf den Weg ins Baian-Kara-Ula nach China machte. Dr. Robin-Evans wollte vor Ort Nachforschungen über diese abgestürzten Aliens anstellen – und wurde er laut dem Buch von Agamon tatsächlich auch fündig.

Das Buch “Sungods in Exile” ist aber reine Fiktion, so “Eburd”. Und auch der vor rund 40 Jahren darin genannte Dr. Karyl Robin-Evans ist eine reine Phantasiefigur. Ihn hat es nie gegeben und damit auch all seine Forschungen, Ergebnisse, und Expeditionen nicht. David Agamons sein Buch ist reine Unterhaltung und kein Sachbuch, berichtet “Eburd” weiter, sei aber die Quelle der Geschichte des UFO-Absturzes vor und Aliens 12.000 Jahre in China in der Prä-Astronautik.

Leider stimmt das aber in keinster Weise!

“Sungods in Exile”

Praktisch kein einziger Autor der Ancient Aliens-Thematik nutze “Sungods in Exile: Secrets of the Dzopa of Tibet” als Quelle. Das Buch mit seinen unwahren Geschichten um die Forschungen des imaginären “Dr. Karyl Robin-Evans” aus dem Jahre 1978 machte damit die Story auch keineswegs in der GreWi-Szene bekannt. Das wäre auch gar nicht möglich, denn als das Buch erschien, waren die “Dropa” und ihr angeblich Crash vor 12.000 Jahren schon mehr als 15 Jahre bekannt und veröffentlicht.

“Eburd” fasst in seinem Video den Inhalt von “Sungods in Exile” zwar umfangreich zusammen, begeht aber eben den weit verbreiteten Fehler der Kritiker zu behaupten, dass das die Quelle der Story sei. Schon Erich von Däniken hat aber 1968 in seinem ersten Buch darüber geschrieben. Andere folgten, wobei hier an erster Stelle ganz klar der Wieder Autor Peter Krassa zu nennen ist.

Krassa veröffentlichte Beispielsweise schon 1973 das Buch “Als die Gelben Götter kamen” oder auch 1984 sein Buch “…und kamen auf feurigen Drachen“. Weitere Bücher zu China folgten im Laufe der Jahre von ihm. In diesen beiden genannten Büchern ging es unter anderem um verschiedene Prä-Astronautik-Themen, die eben vor allem im fernen China zu finden seinen. Natürlich auch die Steinteller der Dropa. So berichtet Krassa bereits 1973 von seinen Bemühungen im Mai 1972 vor Ort in China mehr über dieses Mysterium zu erfahren. Im März 1973 flog er deshalb sogar nach Moskau in die UdSSR, um sich mit der Prä-Astronautik-Legende Alexander Kasanzew zu treffen.

Quellen?

Kasanzew selber hegte gegenüber Peter Krassa damals selber Zweifel, dass sie von seinem Freund und Kollegen Wjatscheslaw Saizew (auch Vyacheslav Zaitsev) bereits 1968 in dem Magazin “Sputnik” veröffentlichte Geschichte authentisch sei. Und genau dieses Magazin “Sputnik” (Nr. 1/1968) mit dem Artikel “Wissenschaft oder Phantasie?” war die erste Ur-Quelle der Geschichte, die Ihr vollständig HIER auf diesem Blog findet. Nicht das Fantasy-Buch “Sungods in Exile”, das zehn Jahre später in englisch erschien!

Spätere Nachforschungen durch den Kollegen Jörg Dendl erbrachten letztlich auch den “Urtext” des Berichtes ans Licht: Das Magazin “Das vegetarische Universum”. Von dem war zwar bekannt, dass hier in der Juli-Ausgabe 1962 über die “Dropa” & Co. in allen bekannten Details berichtet wurde, aber aufzufinden war diese Quelle im Original vorerst nicht. Auch Wjatscheslaw Saizew selber hat in seinem Artikel “Wissenschaft oder Phantasie?” im Jahre 1968 “Das vegetarische Universum” namentlich genannt und zitiert.

Darüber hinaus erschien der Artikel von Saizew vor der deutschen Ausgabe von “Sputnik” 1967 in der englischen und auch französischen Ausgabe des Magazins (Nr. 1/1967, S. 106 – 119). Über die Magazine “Sputnik”, “Das vegetarische Universum”, “UFO-Nachrichten” (Juli 1964) sowie die belgische UFO-Zeitschrift “BUFOI” (4/1965) begann der Siegeszug der seltsamen Story.

Falsche Quellenangaben

Jene Leser, die in den 1960ger Jahren “Sputnik” in Deutsch oder auch Englisch lasen, kannten sicher die Geschichte. Selbst die Menschen, die in den USA russische Magazine lasen.

Denn trotz des Kalten Krieges gab es in Amerika russischsprachige Zeitungen. So etwa das russische Magazin “Current Digest of the Russian Press”, in der der UFO-Absturz vor 12.000 Jahren angeblich bereits in der Ausgabe des 30. März 1960 (vol. 12, Nr. 9., ab S. 24) zu finden war. Geschrieben von Valentin Isaakovich Rich und Mikhail Borisovy Chernenko. Der Artikel von Rich und Chernenko trug den Titel “Hypothesen, Annahmen und Vermutungen: Führt der Weg ins All?”

Da er aber 1960 erschien, müssen diese Übersetzungen da schon bekannt gewesen sein, sagen die Kritiker. Zumindest dann, wenn die Quellenangabe, wie sie beispielsweise in dem Buch “The Mammoth Book of Unexplained Phenomena” (2013) von Roy Bainton zu finden ist, zutreffend wäre.

Ist sie aber – nicht!

Die in dem Buch von Bainton oder auch in einem Artikel von 2011 auf der Kritiker-Seite “Bad Archaeology” genannte Veröffentlichung von Rich und Chernenko aus dem Jahre 1960 erwähnt die Baian-Kara-Ula-Story mit keiner Silbe. Das fand der Historiker Jörg Dendl heraus, als es ihm gelang, auch diese Publikation zu überprüfen. Dendl wies mich am 3. Oktober 2018 darauf hin, und schrieb unter anderem:

Die Artikel von 1960 haben ich alle vorliegen und habe sie auch übersetzen lassen, es fand sich keine Hinweis auf Baian Kara Ula. Behauptet wird das lediglich auf einer amerikanischen Website, ist aber Unsinn.”

Auch dieses Beispiel zeigt, wie mangelhaft die Quellenlage bei diesem Thema ist. Und leider auch, dass sie durch falsche oder fehlerhafte Behauptungen – wie sie eben in diesem Posting aufgezeigt werden sollen – mit Sicherheit nicht besser wird.

Die “Steinscheiben” und die “Dropa” werden weltberühmt!

Weltbekannt wurde das Thema erst durch das zweite Buch von Erich von Däniken, das 1969 unter dem Titel “Zurück zu den Sternen” erschien. Es wurde sofort ein internationaler Bestseller. In diesem Buch schildert von Däniken ausführlich die “Dropa”-Geschichte und führt als Quelle den Artikel von Wjatscheslaw Saizew aus “Sputnik” (Nr. 1/1968) an. Bezeichnenderweise kennen einige Kritiker teilweise nicht mal diese Quelle genau, obwohl sie eben schon von Däniken korrekt anführt. Dieser Artikel war über Jahrzehnte eigentlich die Quelle …

Ebenso schildert von Däniken seinen Besuch bei Alexander Kasanzew in Moskau, von dem er sich zu den angeblichen “Alien-Funden” von 1938 austauschte. Mehr erfahren konnte EvD aber nicht, wie Peter Krassa im März 1973 bei Kasanzew, der Krassa gegenüber auch sein Treffen mit von Däniken erwähnte. Nachdem dann von Däniken in seinem dritten Weltbesteller “Aussaat und Kosmos” 1972 seine Recherchen zum Baian-Kara-Ula-Thema in China und Taiwan schildert, war das Mysterium fest in der Prä-Astronautik etabliert.

Der Roman “Sungods in Exile: Secrets of the Dzopa of Tibet” war da noch Zukunftsmusik und ist damit als Quelle ganz einfach falsch.

Verwirrende Kritik

In dem Video des YouTubers “Eburd” sind diese Fakten aber nicht alle unerwähnt geblieben. So sagt er im Video zum Beispiel ab Minute 9:45 selber, dass schon 1962 “Das vegetarische Universum” diese Geschichte veröffentlichte. Auch von Däniken, Peter Krassa und Hartwig Hausdorf werden von ihm im Video genannt. Dass keiner der drei Autoren einst den Roman von David Agamons als Quelle nahm, bleibt leider in dem Video vollkommen unerwähnt.

Ab Minute 13:55 erwähnt “Eburd” aber einen Umstand, den er ebenso unrichtig wiedergibt. Er sagt, dass von Däniken “mit Geologen” nachgewiesen habe, dass die Granit-Teller “einen hohen Gehalt an Kobalt und Metall haben” würden. Das hat von Däniken natürlich nie nachgewiesen und auch nie behauptet, dass er das nachgewiesen habe. Vielmehr ist das eine Aussage, die schon bei Saizew und den anderen ersten Quellen steht. Auch müsste von Däniken damit selber eine oder mehrere der angeblich 716 “Steinscheiben” aus dem Baian-Kara-Ula in den Händen gehalten haben. Zumindest Proben von diesem.

Wie aber in den ersten Büchern von Erich von Däniken (oder auch Peter Krassa) zu lesen ist, scheiterten ausnahmslos alle Versuche vor Ort echte Exemplare der angeblich 1938 gefunden Granit-Objekte zu finden. Wie kann dann überhaupt irgendein Mystery-Autor eine Untersuchung verlasst haben, wie es das Video auf YouTube sagt?

Analysen in von Dänikens Auftrag?

Woher die Behauptung von “Eburd” kommt, ist nicht ganz klar. Allerdings vermute ich einen Irrtum, da von Däniken 1972 in “Aussaat und Kosmos” auf Seite 101 schreibt:

Analysen von Geologen wiesen einen erheblichen Gehalt an Kobald und Metall nach (…).”

Eine Aussage aus dem Artikel von Wjatscheslaw Saizew von 1968, den EvD ja als Quelle im Anhang angeführt hat. Ebenso ist es damit natürlich eine Behauptung aus dem Vegetarier-Magazin von 1962, in dem es unter anderem hieß:

Man hat Gersteinspartikel von den Schrifttellern geschabt und zur Analyse mit einer Kohlestoffuhr nach Moskau geschickt. Dabei wurde eine sensationelle Entdeckung gemacht: Die Rillenplatten sind stark kobald- und metallhaltig.

Beim ohnehin fragwürdigen Thema der “Steinscheiben von Baian-Kara-Ula sollte man jede Aussage und Behauptung durchaus auf die berühmte Goldwaage legen. Irrtümer oder falsche Informationen dazu machen diesen Mythos nicht gerade salonfähiger! Das gilt auch und vor allem für die von den Kritikern immer weitere verbreitete Falschaussage, dass erst der Roman “Sungods in Exile” aus dem Jahr 1978 die kosmischen “Dropa” und ihr Schicksal auf der Erde bekannt machte. Der Autor David Agamon nahm nur ein schon Jahre verbreitetes und bekanntes Thema der Grenzwissenschaft und Mystery Files, um daraus seine Story um die Phantasiefigur “Dr. Karyl Robin-Evans” zu schaffen.

Bekannt war das Buch von Agamon übrigens auch nicht in der Prä-Astronautik-Szene. Zumindest soweit ich es weiß.

Und die Fakten?

“Keinen einzigen physischen Beweis” habe man für den UFO-Absturz vor 12.000 Jahren in China, den angeblich gefunden Alien-Skeletten oder von den Scheiben vorliegen, resümiert YouTuber “Eburd” in seinem Video. Und damit hat er vollkommen recht.

Er zweifelt – wie die meisten Skeptiker – auch die Existent der beiden Hauptpersonen Tschi Pu-tei und Tsum Um-Nui an. Sie habe es seiner Meinung nach wohl niemals gegeben. In der Tat sind diese beiden Wissenschaftler und Professoren ein Mythos. Sie kommen zwar schon in den ersten Berichten und allen folgenden Wiedergaben vor, aber nicht selten in unterschiedlicher Schreibweise. Das liegt nach meiner Überzeugung aber an den “hin-und-her-Übersetzungen” der Geschichte. Belgisch, Russisch, Deutsch, Englisch … und wieder zurück. Hinzu kommen angeblich noch Japanisch und natürlich Chinesisch.

Allerdings kann man pauschal nicht sagen, dass “Das vegetarische Universum” sich diese beiden Personen aus den Fingern gesogen hat.

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So ist es mir gelungen die Existenz eines chinesischen Archäologen und eines Geologen nachzuweisen, die in einer anderen seltsamen Geschichte aus China vorkommen. Auch diese wurde von “Das vegetarische Universum” im September 1961 verbreitet und sorgt seit Jahrzehnten für Spekulationen. Darin hieß es, dass in China ab 1959 “Rundpyramiden” am Dongting-See gefunden wurden, die angeblich 45.000 Jahre alt und einst über 300 Meter hoch gewesen sein sollen. Hier wird ein Archäologe mit Namen Professor Tschi Pen-lao (in leicht variierenden Schreibweisen) immer genannt. Dieser habe die Ruinen und die dort angeblich gemachten seltsamen Funde untersucht und erkundet etc.

Obwohl auch dieser Professor Tschi Pen-lao laut Kritiker ein Fantasieprojekte und damit die ganze Dongting-See-Geschichte erstunken und erlogen sein soll,  gab es diesen Mann. Ebenso den Geologen mit Namen Thuinli Lynn aus Taiwan, der später durch das Buch “Aussaat und Kosmos” von von Däniken in diesem Zusammenhang ins Spiel gebracht wurde. Wie ich es in meinem entsprechenden eBook “Rätsel um den Dongting-See” 2017 nachgewiesen habe, gab es beide Personen zur fraglichen Zeit in der entsprechenden Position tatsächlich (s. a. Video HIER).

Ergänzend dazu konnte Jörg Dendl belegen, dass schon drei Jahre bevor “Das vegetarische Universum” 1961 die Dongting-See-Geschichte mit den Pyramiden “erfunden” hat, diese bereits 1958 veröffentlicht wurde. Damit wurde belegt, dass sich das Vegetarier-Magazin sich diese nicht ausdachte.

Zwei verschollene Forschungsberichte?

Was bedeutet das für “Eburd” und seinem kritischen YouTube-Video zu den “Dropa-UFO-Absturz” vor 12 Jahrtausenden? Grundsätzlich erst mal – nichts! Es zeigt aber, dass vielleicht doch eines Tages neue Fakten zu diesem Mysterium auftauchen könnten. Wer weiß, ob beispielsweise die in der Story handelnden chinesischen Forscher/Archäologen nicht doch lebten. Oder, ob nicht in einem verstaubtem Archiv in China, Japan oder der ehemaligen UdSSR die echten Quellen gefunden werden.

Denn was oftmals übersehen wird, ist folgende Behauptung von “Das vegetarische Universum”: “In ersten chinesischen Archäologie-Gutachten” seien die Skelette als “ausgestorbene Gebirgsaffenart” bezeichnet worden und “im Jahre 1940 ist der Archäologe Tschi Pu-tei für diese Theorie in ganz Asien verhöhnt worden”. Tschi Pu-tei habe sich dahingehend geäußert, dass die 716 “Rillenschriftplatten” erst von einer späteren Kultur in jene Höhle gelegte wurden, in der sich die Affen-Skelette befanden.

Ferner heißt es, dass es über 10 Jahre dauerte, bis die Schriften auf den Scheiben übersetzt werden konnten. Der Inhalt der Übersetzung, eben die Überlieferung der Abgestürzten Aliens, sei aber so erstaunlich gewesen …

… dass die Akademie für Vorgeschichte in Peking den Bericht des Gelehrten Prof. Tsum Um-nui anfangs gar nicht veröffentlichen wollte. Dann tat sie es doch. Mit vier Kollegen kam Archäologe Tsum Um-nui überein (…).”

Folgerichtig muss es zwei Veröffentlichungen in China dazu geben geben haben. Eine aus dem Jahr 1940 von Tschi Pu-tei mit seiner These der Affen-Skelette, die ihm sogar angeblich “in ganz Asien” Hohn und Spott einbrachte. Und eine zweite Publikation der chinesischen “Akademie für Vorgeschichte”, die der Archäologe Tsum Um-nui “mit vier Kollegen” veröffentlicht habe.

Das geschah frühestens 1958, da es “über zwei Jahrzehnte” dauerte “bis Archäologen und Wissenschaftler alter Schriften und Hieroglyphen die Schriftrillen entziffern konnten”.

Verlacht “in ganz Asien”?

Und gibt es Spuren dieser Forschungsberichte? Nein. Zum Beispiel haben schon Erich von Däniken und Peter Krassa vor Ort in China nach diesen angeblich existierenden Veröffentlichungen gesucht. Doch sie waren und sind verschollen. Oder gingen im Chaos der kommunistischen Kulturrevolution schlicht verloren bzw. wurde wie so vieles damals zerstört. Auch das wurde schon vor Jahrzehnten nicht ganz unbegründet vermutet.

Oder ganz einfach: Sie hat es nie gegeben. Klar vor Augen halten sollte man sich nämlich auch, dass Tschi Pu-tei 1940 “in ganz Asien” wegen seiner Veröffentlichung verlacht worden sein soll. Wenn dem so gewesen sein soll, muss “ganz Asien” auch davon gewusst und gelesen haben. Zum Beispiel durch Artikel in chinesischen Zeitungen oder sogar durch entsprechende Berichte in anderen asiatischen Ländern. Wo aber sind diese Quellen, die Asien damals so amüsierten?

Man kann heute – sage und schreibe 80 Jahre nach den mutmaßlichen Erkundungen 1938 in der ominösen Gebirgshöhle! –  noch immer keine Fakten und Belege dazu vorlegen. An Bemühungen scheiterte es nicht, nur verliefen bisher alle im Sande. Das macht das Mysterium für einen Jäger des Phantastischen nicht minder spannend  … und wer weiß, eines Tages …

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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