Die Bundeslade als “virtuelles Modell” in 3D: ihre Geheimnisse, das Rätsel um ihr Aussehen und ihr ungelöster Verbleib (+ Videos)

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Die biblische Bundeslade: Jetzt als "virtuelles Modell" in 3D online! (Bilder: gemeinfrei & Ramar.space / Montage: Fischinger)
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Die biblische Bundeslade: Jetzt als “virtuelles Modell” in 3D online! (Bilder: gemeinfrei & Ramar.space / Montage: Fischinger)

Die Bundeslade ist der heiligste und rätselhafte Gegenstand, der in der Bibel erwähnt wird. Sie war seit den Tagen des Moses und des Exodus ein wichtiger Teil des Heiligtums im Alten Testament und zugleich das Zentrum des Salomonischen Tempels von Jerusalem. Doch schon seit Jahrtausenden gilt sie als verschollen. Fromme Bibelmaler haben sie seitdem unzählige Male illustriert. In ebenso unzähligen Gestaltungen. Jetzt haben die Kollegen der Plattform “Ramar” um Ramon Zürcher ein faszinierendes Modell der heiligen Lade digital in 3D online gestellt. Doch wie authentisch sind solche Rekonstruktionen? Wie wurde sie sonst noch dargestellt, was wissen wir über ihr angeblich “wahres Aussehen” und was gibt es für Widersprüche? Und was steckt hinter den Gerüchten, dass die “echte Bundeslade” beispielsweise in Äthiopien versteckt sein soll?


Die Bundeslade in 3D

Wohl kein einziger Gegenstand der Antike zieht mehr Abenteuer, Mystery-Jäger, Grenzwissenschaftler und Historiker in ihren Bann, wie die Bundeslade aus dem Alten Testament.

Das sahen auch die Kollegen der Plattform Ramar.space so. Einer Webseite, die sich voll und ganz den großen und kleinen Mysterien der Welt widmet. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Prä-Astronautik und den Rätseln der Vergangenheit. Inklusive “virtueller Weltkarte”, über die der User solche Phänomene in aller Welt gezielt suchen kann.

Ein anderer Schwerpunkt der von Ramon Zürcher, der rechten Hand von Erich von Däniken, gegründeten Plattform, ist die 3D-Visualisierung von Objekten und sogar Monumenten. Derzeit wird beispielsweise mittels Drohnen an einem 3D-Modell der “Pyramiden von Teneriffa” bei dem Ort Güimar intensiv gearbeitet. Und zwar im großen Stil mit ihrer Umgebung und nicht nur die Bauten an sich.

Das Team um Zürcher hat sich aber auch die heilige Bundeslade der Bibel vorgenommen. Auch von diesem Artefakt wurde eine dreidimensionale Darstellung mittels zahlloser Fotos errechnet, die Ihr HIER auf der Seite von Ramar online findet. Drehen, heranzoomen, vergrößern und von allen Seiten ausführlich betrachten ist dabei kein Problem. Da gerade die Lade Gottes auch und vor allem in der Prä-Astronautik seit Jahrzehnten diskutiert wird, ist es für alle “Anhänger der Prä-Astronautik” fraglos sehr spannend.

Wer sich mit dem Thema Bundeslade bereits auseinandergesetzt hat, erkennt auch das Modell, das Ramar als Vorlage nutzte. Es ist jenes von Indiana Jones aus dem Kino. Dazu später mehr. Aber: Wie authentisch ist diese Rekonstruktion der biblischen Lade? Wie wurde sie sonst noch dargestellt, was wissen wir über ihr angeblich “wahres Aussehen” und was gibt es für Widersprüche? Hier lohnt sich ein tieferer Einblick in die spannende Thematik. Ebenso wie bei der Frage, ob die Gerüchte stimmen, dass sie beispielsweise in Äthiopien versteckt sein soll.

Die Lade Gottes: Ein “schlichter” Kasten

Die Bundeslade hatte nach dem Buch Exodus die mehr oder wenige “schlichte” Form eines einfachen Kastens. Gebaut wurde sie angeblich während des Exodus der Hebräer aus Ägypten unter Führung des Moses am Berg Sinai. Auch wenn es biblische Hinweise gibt, dass sie ursprünglich sogar in Ägypten beim Exodus geraubt wurde, wie im fünften Video unten ausgeführt.

Grundsätzlich war die Kiste ein transportables Heiligtum des Volkes aus Holz, das innen und außen mit Gold überzogen wurde. An den vier Füßen befestigten die Hebräer nach Gottes Anweisungen vier goldene Ringe, durch die entsprechende Tragestangen für den Transport gesteckt wurde. Tragestangen, die erstaunlicherweise rund 10 Meter lang gewesen sein sollen, wie es das Alte Testament im 1. Buch der Könige indirekt verrät, und wie vor Jahren bereits HIER umfassend ausgeführt wurde (s. a. Videos unten).

Die biblische Bundeslade mit ihren angeblich rund 10 Meter langen Tragestangen (Bild: Fischinger)
Grobe Zeichnung der biblischen Bundeslade mit ihren angeblich rund 10 Meter langen Tragestangen nach dem 1. Buch der Könige (Bild: Fischinger)

Die Maße der Bundeslade waren nicht sonderlich spektakulär. Das Buch Exodus (Ex. 25,10) gibt sie mit 2,5 x 1,5 x 1,5 Ellen an, was rund 130 x 80 x 80 Zentimetern entspricht. Je nachdem, welche Ellen-Maße der Antike man hier zugrunde legt.

Außergewöhnlicher hingegen war ihr Deckel oder ihre Deckplatte. Dieser Deckel wird auch als “Sühneplatte” bezeichnete und sollte nach dem Willen Gottes aus puren Gold bestehen. Auf dieser Platte wiederum wurden zwei geflügelte Cherubim angebracht. Ihre Flügel  sollten “den Sühnedeckel beschirmen, und ihre Angesichter sollen einander zugewandt sein”, wie es der Herr befahl (Ex. 25,20).

Vor allem die christliche Tradition machte aus diesen Mischwesen auf dem Decke die heute bekannten, typischen “Engel”. Eigentlich waren es geflügelte Löwen oder ähnliches aus dem mesopotamischen Kulturkreis.

Jede Bundeslade ist anders

Da nach den Texten der Bibel, jüdischen Mythen, dem Talmud und apokryphen Büchern unter anderem die Tafeln mit den Zehn Geboten in die Lade gelegt werden sollten, war sie sprichwörtlich das Heiligste des Heiligen. Kein Wunder also, dass Generationen von frommen Künstlern diesen heiligen Schrein immer wieder im Bild dargestellt haben. Vielfach auch mit all den anderen Objekten, die auf Befehl Gottes von Moses und seinem Volk am Gottesberg herstellt werden sollten.

Denn die Bundeslade war das Symbol für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk und symbolisierte das Bündnis zwischen Gott und dem (späteren) jüdischen Volk. Die Israeliten trugen die Bundeslade bei ihren Wanderungen 40 Jahre durch die Wüste und brachten sie letztendlich nach Jerusalem. Wo sie vor rund 2600 Jahren spurlos verschwand. Was blieb, waren vor allem die Beschreibungen des Kastens in der Bibel und in Sagen und Legenden.

Und obwohl die Bauanweisungen zu dem Aussehen der Lade im Buch Exodus grundsätzlich sehr detailliert ausfallen, unterscheiden sich biblische Bilder von dieser zum Teil erheblich. Sie widersprechen dabei sogar in den allermeisten Fällen grundlegenden Angaben im Alten Testament, die unzweideutig sind. So habe Gott beispielsweise befohlen, dass die goldenen Ringe für die Tragestangen an den Füßen der Lade an deren Längsseite anzubringen wären. Was aber nicht in allen Bibelübersetzungen so deutlich steht.

Schaut man auf die unzähligen Abbildungen der heiligen Kiste des Herrn aus den vergangenen Jahrhunderten, sind diese mal hier und mal dort angebracht. Auch die Proportionen unterscheiden sich in diesen Kunstwerken stark voneinander. Einige zeigen die Bundeslade sogar als würfelförmigen Kasten. Andere lassen sogar die Figuren auf dem Deckel weg. Obwohl in der Bibel der Herr selber sagt, dass er genau von da – zwischen ihnen – zu Moses und den Priestern sprechen wolle. Was er nach der Bibel dann auch getan haben soll.

Mehr dazu erfahrt Ihr in den unten eingebundenen Videos.

Hollywood und der Schrein Gottes

Wenn schon so grundlegende Details von Künstlern falsch oder widersprüchlich abgebildet wurden, welcher Darstellung soll man dann “glauben”? Letztlich ist das unerheblich, da die Anweisungen klar sind. Nur einige Details geben Rätsel auf. Und doch kennt gefühlt die ganze (westliche) Welt die Bundeslade scheinbar ganz, ganz genau!

Das verdankten wir dem Kinofilm “Jäger des verlorenen Schatzes” (“Raiders of the Lost Ark”) von Steven Spielberg und Georg Lucas aus dem Jahre 1981. Hier sucht und findet der legendäre Held “Indiana Jones” die heilige Lade und kann sie so vor dem Zugriff der Nazis retten. Auch wenn sie letztlich in einem dunklen Lagerraum verschwindet. Seitdem ist Indianer Jones “Kult” und für Fans ist das noch immer der beste Film der Reihe.

Hollywood präsentierte hier vor nun mehr 40 Jahren dem Publikum eine wundervoll aussehende, goldene Bundeslade. Treue Zuschauer des Mystery Files-Kanals bei YouTube kennen auch das Modell dieser “Hollywood-Lade” aus entsprechendes Videos zum Thema. Die Macher von “Jäger des verlorenen Schatzes” standen hierbei in guter Tradition zu den ungezählten Bibelillustrationen und frommen Malern.

Denn auch Hollywood hat bei seiner Bundeslade den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, und sich “künstlerische Freiheiten” erlaubt. Mit dem Ergebnis, dass die wohl berühmteste Darstellung der Welt von diesem Heiligtum nicht den biblischen Beschreibungen entspricht. Dennoch kam ein mehr als ansehnliches Modell der Bundeslade dabei heraus.

Und “Jäger des verlorenen Schatzes” ist auch keine Dokumentation, sondern ein Traumprodukt aus der Traumfabrik. Was schon damit beginnt, dass in dem Film gesagt wird, dass die Bundeslade laut Bibel dazu fähig sei, ganze Berge einzuebnen. Eine solche Aussage finden sich nicht in den Texten der Bibel.

Die Bundeslade mit ihren angeblich rund 10 Meter langen Tragestangen im Allerheiligsten des Salomonischen Tempels von Jerusalem - hier verschwand sie (fast?) spurlos (Bild: Fischinger)
Die Bundeslade mit ihren angeblich rund 10 Meter langen Tragestangen im Allerheiligsten des Salomonischen Tempels von Jerusalem – hier verschwand sie (fast?) spurlos (Bild: Fischinger)

Das Heiligtum von Äthiopien

Ähnliches findet sich aber – wenn auch in weit abgeschwächter Form – tatsächlich in einem alten heiligen Text. Und zwar dem “Kebra Negest” (auch”Kebrar Nagast”), dem heiligen Buch der Äthiopier. In diesem wieder unter anderem beschrieben, wie die Bundeslade vor fast 3000 Jahren in Jerusalem gestohlen wurde und letztlich ihren Weg nach Axum (Aksum) in Äthiopien fand. Angeblich steht sie dort noch immer.

Auch andere Legenden schildern die zerstörerische Macht der göttliche Truhe, wie im ersten Video unten beschrieben.

Über diesen Weg der heiligen Lade heißt es in der heiligen Schrift “Kebra Negest”, dass diese über Ägypten ihren Weg nach Axum fand. Während sie als Diebesgut durch das Land der Pyramiden transportiert wurde, seien sehr erstaunliche Dinge geschehen. Abgesehen von der Aussage, das die Lade und der Wagen, auf dem sie stand, durch die Luft geflogen sei.

Nach dem äthiopischen Buch kam es bei diesem Überflug zu Zerstörungen in Ägypten: Heiligtümer im ganzen Land brachen zusammen. Das sind natürlich keine Berge, die “eingeebnet” werden, aber symbolisiert dennoch die “Kraft” der Bundeslade. In dem vorletzten Video unten gehe ich auf diesen Flug der Bundeslade nach Südostafrika genauer ein.

Warum die Lade in Äthiopien bis heute stehen soll, schildert die mittelalterliche Schrift “Kebra Negest” natürlich ebenso. Demnach habe ein Mann namens Menelik beziehungsweise seine Gefolge sie im Tempel des Salomon in Jerusalem gestohlen. Dieser Menelik sei der Sohn von König Salomon und der legendären Königin von Saba oder “Königin des Südens” gewesen, die auch laut Bibel Salomon einst in Jerusalem besucht hat.

Menelik wurde daraufhin König in Äthiopien, von wo die Königin von Saba gekommen sein soll.

Das Problem ist hier ähnlich wie bei vielen anderen Überlieferungen und Berichten der Bibel und anderer Religionen und Mythologien: Keine der handelnden Personen ist historisch einwandfrei belegt und nachgewiesen. Weder Salomon, noch die Königin von Saba, noch deren Sohn Menelik.

Glauben wir dem “Kebra Negest” beziehungsweise Geistlichen in Äthiopien, existiert die Bundeslade bis auf den heutigen Tag. Sicher verwahrt in einer kleinen Kapelle in der äthiopischen Stadt Axum, wo sie niemand sehen darf. Mit Ausnahme des Wächters der Lade, der jeden Neugierigen den Zutritt verwehrt.

Verschollen seit mindestens 2600 Jahren

Die klassische Bibelforschung sieht das ganz anders! Sie geht davon aus, dass die Lade 587/586 vor Christus verloren ging, als die Babylonier unter ihrem König Nebukadnezar II. die Stadt und den Salomonischen Tempel mit der Lade eroberten und zerstörten (s. das letzte Video unten). Dabei sei das Allerheiligste im Tempel entweder geraubt worden oder fiel den Flammen zum Opfer. Daraufhin wurden große Teile der Bevölkerung nach Babylon in Exil verschleppt.

In der Tat behaupte das 2. Buch der Chronik (36,10), dass König Nebukadnezar nach seinem Sieg die “kostbaren Geräte des Hauses des Herrn” verschleppte. Lange nach seinem Sieg habe er diese “nach Babel holen” lassen, als er den boshaften Vasallenherrscher Jehojachin in Jerusalem absetzten ließ. Auch im Babylonischen Talmud, der jüdischen Auslegung der Tora, wird das an verschiedenen Stellen interpretiert (etwa in: Joma, Fol 53b). Demnach haben diese “Geräte” die Vernichtung des Tempels überstanden und befanden sich danach noch längere Zeit vor Ort in der Stadt.

Beides halte ich allerdings für ausgesprochen unwahrscheinlich!

Die Bundeslade war das heiligste Objekt im Zentrum des Tempels von Jerusalem, der nur für diesen Schrein unter Salomon errichtet wurde. Da die Armee der Babylonier nicht einfach vom Himmel in Jerusalem einfiel, wussten die Priester und Verantwortlich schon lange zuvor, dass Nebukadnezar II. sich nährt. Natürlich nicht in friedlicher Absicht, da er bereits zuvor Festungen und Städte im Land eroberte, plünderte und zerstörte.

Es ist von daher unvorstellbar, dass die Schätze des Tempels einschließlich der Bundeslade nicht im Vorfeld in Sicherheit gebracht wurden. Sofern sie tatsächlich beim Einfall der Babylonier ins Land noch vor Ort auf dem Tempelberg stand. Wo sie verborgen wurde, darüber kann man ebenfalls nur spekulieren. Vielleicht in einem der zahllosen Stollen und Gänge, die sich unter Jerusalem und vor allem dem Tempelberg befinden, auf dem der namensgebende Tempel gestanden haben soll.

Tabernakel nach dem Plan Gottes:-Die Bundeslade stand im Allerheiligsten, dem Zelt mit der (eingefärbten) Wolke darüber (Bild: gemeinfrei)
Tabernakel nach dem Plan Gottes:-Die Bundeslade stand im Allerheiligsten, dem Zelt mit der (eingefärbten) Wolke darüber (Bild: gemeinfrei)

Versteckt in einer Höhle?

Möglicherweise wurde die Bundeslade auch in einer geheimnisvollen Höhle außerhalb der Stadt im Vorfeld versteckt. Zumindest behauptet das ein rund 2000 Jahre altes Buch mit Namen “2. Buch der Makkabäer”. Dieses ist nicht Teil des Kanon der Bibel, auch wenn verschiedene christliche Kirchen das Werk als Teil der Bibel sehen. Andere wiederum sehen hier lediglich ein Apokryph, das nicht in das Alte Testament gehört.

Doch in diesem Buch finden wir zur Bundeslade eine erstaunliche Passage. Nach dieser habe Gott selber dem bekannten Propheten Jeremia aufgetragen, dass er die Lade rechtzeitig in Sicherheit bringen muss. Wörtlich heißt es in einer Martin Luther-Bibel von 1984, in dem dieses Buch noch enthalten ist:

Auch stand in derselben Schrift, der Prophet habe auf göttlichen Befehl hin geboten, die Stiftshütte und die Bundeslade sollten mit ihm kommen, als er auszog an den Berg, auf den Mose gestiegen war und von dem aus er das Erbland des Herrn gesehen hatte. Als Jeremia dorthin kam, fand er eine Höhle; darin versteckte er die Stiftshütte und die Lade und den Räucheraltar und verschloss den Eingang.

Aber einige Männer, die ihm nachgegangen waren, traten hinzu und wollten sich an dem Zugang ein Zeichen machen; sie konnten ihn aber nicht finden. Als das Jeremia erfuhr, tadelte er sie und sagte: Diese Stätte soll kein Mensch kennen, bis Gott sein Volk wieder zusammenbringen und ihm gnädig sein wird.” (2. Makk. 2,4-7)

Glauben wir dieser Überlieferung, kann die Bundeslade nicht in Äthiopien sein. Nach dieser müsste sie mit vielen anderen heiligen Objekten des Tempels in einer versteckten Höhle in einem Berg auf ihre Entdeckung warten. Meist wird hier der Berg Nebo genannt (mehr HIER).

Vergraben im Tempelberg

Auch ein weiter apokrypher Text mit Namen “Reste der Worte Baruchs” oder “Nachtrag zum Propheten Jeremias” beschreibt in dramatischen Worten, wie die Lade und Heiligtümer des Tempels in letzter Sekunde in Sicherheit gebracht wurden. Mit Gottes Hilfe, der erst an diese erinnert werden musste. Wie in diesem Mystery Files-Video HIER zusammengefasst, kam es zu ausgesprochen rätselhaften Ereignissen an diesem Tag.

Glücklicherweise gelang es nach diesem Buch nur kurz vor dem Einfall der Babylonier die Bundeslade zu verbergen. Offenbar im Tempelberg selber. Es heißt dazu unter anderem:

Da sagte Jeremias: Sieh, Herr! Jetzt wissen wir: Du überlieferst deine Stadt in ihrer Feinde Hände; sie führen weg das Volk nach Babylon. Was sollen wir mit deinen Heiligtümern, mit deinen gottesdienstlichen Geräten tun? Was willst du, dass wir damit tun sollen?

Da sprach der Herr zu ihm: Nimm sie und übergib sie beim Altar dem Erdboden (…)

Nach diesen Worten ging der Herr von Jeremias in den Himmel. Jeremias ging mit Baruch in das Heiligtum und übergab die gottesdienstlichen Gerätschaften der Erde, wie ihnen es der Herr befohlen. Die Erde aber schluckte sie zur selben Stunde. Da setzten sich die beiden hin und weinten.” (Rest der Worte Baruchs, 3,6-8 & 3,13-14)

An dieser Aussage in der rund 1800 Jahre alten Schrift zur Bibel ist eigentlich nichts misszuverstehen. Die Bundeslade und das Inventar des Jerusalemer Tempel befinden sich noch immer an Ort und Stelle. Und zwar im Inneren des Tempelberges, auf dem das Heiligtum des Salomon einstmals stand. Sofern sie natürlich nicht längst von irgendwem irgendwann im Tempelberg entdeckt wurden …

Auch der Babylonische Talmud diskutiert an mehreren Stellen, dass die Bundeslade in Wahrheit einst durch Jeremias “an Ort und Stelle versteckt worden” sei (z.B.: Joma, Fol. 53b-564a). Sie kann folglich nicht in Axum sein.

“Engel” nahmen die Bundeslade mit sich!

Wie so oft bei den zahllosen Mythologien, Legenden, Überlieferungen in alten Schriften liegt auch hie der “Teufel im Detail”. Denn zum wesentlich später verfassten “Kebra Negest” gibt es Aussagen, die den Widerspruch der anderen Geschichten um ihren Verbleib zu erklären scheinen. Nach diesen habe das Gefolge des Menelik in Jerusalem die Bundeslade nicht nur gestohlen, sondern gegen eine Replik ausgetauscht. All dies ohne Wissen von Menelik selber, der dies erst auf der Rückreise bemerkte (ab Kapitel 45).

Hauptverantwortlicher für diesen Frevel war ein Mann namens Azarius oder Azariah, der Sohn eines Hohepriesters. Menelik nahm die Kostbarkeit trotzdem mit in seine Heimat und gab sie nicht seinem Vater Salomon zurück. Folgt man der Idee, dass die Bundeslade zu König Salomons Zeiten durch Leute aus dem Gefolge von Menelik gegen eine Kopie im Tempel ausgetauscht wurde, scheint der Widerspruch geklärt, warum sie Jahrhunderte später immer noch im Tempel gestanden haben soll, als die Babylonier kamen.

So scheint es aber auch nur. Denn wieso sollte der Herr laut dem “2. Buch der Makkabäer” und dem Buch “Reste der Worte Baruchs” dem Propheten Jeremia befehlen, die Lade vor dem Einfall der Babylonier zu verstecken? Es war doch bloß eine Kopie. Dies sollte Gott doch wohl gewusste haben. Und glauben wir einem weiteren apokryphen Text, der “syrischen Apokalypse des Baruch”, war alles noch viel dramatischer. Dort ist zu lesen, dass sogar ein “Engel” vom Himmel kam, um die Lade rechtzeitig mitzunehmen. Wörtlich heißt es:

Ich (Baruch, Anm. LAF.) sah ihn (den Engel, Anm. LAF.) dann zum Allerheiligsten herniedersteigen und dort den Vorhang an sich nehmen, das heilige Schulterleid, den Sühnedeckel, die beiden Tafeln, der Priester heilige Gewänder, den Rauchaltar und achtundvierzig Edelsteine, die der Priester an sich trug, und alle heiligen Gefäße in dem Zelt.“ (6,7)

Das ist schon ein wenig viel Aufwand, nur um eine Kopie des wahren, echten Heiligtums in Sicherheit zu bringen.

König Salomon empfängt die Königin von Saba (Bild: gemeinfrei)
König Salomon empfängt die Königin von Saba in seinem Palast in Jerusalem (Bild: gemeinfrei)

Nur eine Kopie im Tempel?

Ganz anders sieht das E. A. Wallis Budge in seinem bereits 1922 erscheinenden Werk “The Queen of Sheba and Her Only Son Menyelek”, das auch das “Kebar Negest” enthält. Für ihn war schon in den Zeiten des ersten Tempels von Jerusalem und König Salomon die Bundeslade des Exodus nicht mehr vorhanden. Das Original, das vom Volk Israel und Moses durch die Wüste getragen wurde, wäre demnach schon damals verschollen gewesen. Budge schreibt:

Die Gesetzeslade, die Menyelek bedeckte und aus dem Tempel von Jerusalem stahl, war wahrscheinlich eine Kopie der von Moses angefertigten (…)”

“Wahrscheinlich” ist hier das Stichwort. Denn Budge geht nicht näher darauf ein, wie er zu dieser erstaunlichen Schlussfolgerung gekommen ist. Folgen wir aber dieser Spekulation, dann baute Salomon den Jerusalemer Tempel für eine “unheilige” Reliquie. Die echte und damit “heilige” Lade des Moses wäre bereits in den Jahrhunderten zuvor aus unbekannten Gründen verschwunden.

Vielleicht in den Tagen des König David, der den Schrein Gottes einst von den Philistern zurück zu seinem Volk holte, wie es die Bibel beispielsweise im 1. Buch der Chronik (1. Chr. 15,1ff.) beschreibt? Wie so vieles ist auch das reine Spekulation. Träfe sie zu, dann stünde – mit Blick auf das “Kebra Negest” – in Äthiopien nur eine Kopie. Die in Jerusalem zuvor von Azariah durch eine Kopie der Kopie im Tempel ersetzt wurde. Ein Art physisches “Copy and Past” der Antike, wenn man so möchte.

Solche “Kopien” des Schreins gibt es heute in Äthiopien sogar zu dutzenden. Heilige Schreine, die zu bestimmten Feierlichkeiten getragen und tatsächlich “Bundeslade” genannt werden. Sie symbolisieren diese jedoch und werden nicht als “authentisch” und “echt” dem Volk präsentiert. Diese sind “eine Art Bundeslade” in Äthiopien, “wie man sie in allen andern abessinischen Kirchen vorfindet”, schrieb schon Gerhard Rohlfs 1883 in seinem Buch “Meine Mission nach Abessinien“.

Doch der deutsche Schriftsteller und Afrika-Forscher Rohlfs wusste noch weit mehr über die Bundeslade in Axum zu berichten.

“Gott gestattet keinem Ungläubigen, sie zu sehen”

Friedrich Gerhard Rohlfs war ein vielfach geehrter Forscher, dem selbst nach seinem Tode noch Auszeichnungen und Ehren zuteil wurden. Mehrfach bereiste er Afrika. Und so wurde er 1880 vom preußischen König zu Johannes von Abessinien, dem Kaiser von Äthiopien gesandt. “Auf Befehl Sr. Maj. des Deutschen Kaisers im Winter 1880/81 unternommen”, wie der Untertitel seines Reiseberichtes lautet.

“In ungeschminkten Worten die Erzählung des von mir während der so schnell ausgeführten Reise nach Abessinien im Winter 1880/81 Erlebten”, habe Rohlfs hier dokumentiert, wie er schreibt. Besonders spannend wird sein Expeditionsbericht im Zusammenhang mit der Lade, als Rohlfs mit dem Wächter der Bundeslade in Axum sprach. Recht freimütig plauderte der Wächter, der Nebreid, über das von ihm bewachte Heiligtum in der Kirche.

Neugierig wollte der Deutsche wissen, ob die “Bundeslade, welche Menelek, der Sohn der Königin von Saba und Salomos, bei seiner Flucht aus dem Tempel der Israeliten zu Jerusalem mit nach Abessinien nahm”, noch immer unversehrt hier verwahrt werde. “Wie können sie nur so fragen?”, habe der Wächter geantwortet. Selbstverständlich wäre die Bundeslade noch vor Ort. Doch “Gott gestattet keinem Ungläubigen, sie zu sehen”, unterstrich er schon damals.

Ein Umstand, der sich bis heute, wo unlängst Touristen die Stadt besuchen, nicht änderte. 1880 gab der Wächter sogar einige knappe Details preis und betonte ausdrücklich gegenüber Rohlfs:

Wir, die Diener des Höchsten, sind im Besitze des Schatzes. Die echte Bundeslade ist allerdings hier: keineswegs eine gewöhnliche Nachbildung, wie man sie im innersten Raum (im Allerheiligsten) der Kirchen findet, sondern eingemauert in der Kirchenwand, und blos mittels einer nur uns bekannten Thür kann man zu ihr gelangen.

Ein biblisches, sagenhaftes und göttliches Objekt mit “magischen Kräften”, dass sich hinter einer geheimen Tür in einer verbotenen Kapelle befindet, zu der nur ein Eingeweihter Zugang hat – wenn das mal nicht Stoff für Hollywood ist!?

Die Bundeslade als Heiligtum um mit Gott Kontakt aufzunehmen (Bild: gemeinfrei)
Die Bundeslade als Heiligtum um mit Gott Kontakt aufzunehmen (Bild: gemeinfrei)

Spannende Details

Durchaus erstaunlich scheint es, dass die Lade “eingemauert in der Kirchenwand” verwahrt werde. Was mag damit gemeint sein? Das klingt fast so, als sei sie fest im Mauerwerk eingebaut worden. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass hier ein Raum um das Artefakt gemauert wurde, da man durch eine Geheimtür zu ihr gelangen kann. Und das wollte der Reisende aus Deutschland natürlich auch.

“Würde es mir nicht gestattet sein, o heiliger Vater, dieses altehrwürdige Denkmal des Bundes zwischen Gott und dem erwählten Volke zu sehen?”, bat Rohlfs daraufhin den Wächter. Die zu erwartende Antwort folgte prompt:

Unmöglich. Nicht einmal der Kaiser, nicht einmal der Etschege, ja, nicht einmal der Abuna bekommt die Bundeslade zu sehen, sie würden auch gar nicht den Anblick derselben ertragen können!

Offensichtlich sind das knallharte Regeln, wenn nicht mal der Kaiser oder die religiösen Führer den göttlichen Schrein sehen dürfen. Es sei auch nicht den “übrigen Geistlichen der Kirche der Anblick der Bundeslade vergönnt”. Da verwundert es natürlich wenig, dass auch Graham Hancock bei den Recherchen zu seinem Bestseller “Die Wächter des Heiligen Siegels” sie vor Ort nicht zu Gesicht bekam. So wie unzählige Touristen nach ihm.

Nur dem Wächter, “dem Hüter derselben, und meinem Nachfolger”, so der Nebreid weiter, sei diese Ehre gestattet. Dies sei schon vor Jahrtausenden so gewesen und wird sich bis zum Ende der Welt nicht ändern. Einige mögen das angesichts Milliarden Christen und Juden auf der Welt sehr überheblich nennen.

Rohlfs konnte den doch recht redseligen Wächter der heiligen Lade noch zu weiteren Aussagen hinreißen lassen. So gab Rohlfs zu bedenken, dass er als einziger Bewahrer des Schatzes ja plötzlich durch Gottes “unerforschlichen Rathschlusse” sterbe könne. “Wie erfährt dann der neue Nebreid den geheimnisvollen Zugang der Bundeslade?“, wollte er deshalb wissen.

Geheime Anweisungen

Buch zum Thema - Lars A. Fischinger: "Götter der Sterne"
Buch zum Thema – Lars A. Fischinger: “Götter der Sterne”

Eine überaus einleuchtende Frage. Ein Geheimwissen, das nur ein einziger Mensch auf der Erde besitzt, wäre mit seinem plötzlich Dahinscheiden für immer verloren. Doch der Beschützer der Bundeslade hatte natürlich Vorsorge getroffen, wie er Rohlfs mitteilte:

‘Sehen Sie hier’, sagte er, indem er an blauseidener Schnur eine kleine silberne Kapsel aus seinem Gewande hervorzog, ‘diese Kapsel trug Moses selbst. Mein Testament liegt darin oder vielmehr nur die Anweisung, wie man zum Eingange der Kammer gelangt, in der sich die Bundeslade befindet.'”

Sofern die sonderbare Kapsel nicht nach seinem Tode in falsche Hände gerät, ein wohldurchdachter Plan. Erstaunlich auch, dass schon Moses dieses kleines Behältnis besessen haben soll. Eine biblische Entsprechung gibt es dazu nicht.

Rohlfs versuchte es nun mit Schmeicheleien gegenüber dem Wächter. Er wäre nicht nur der “der rechtmässigste Nachfolger Moses”, unterstrich er ihm gegenüber, sondern sogar “noch mehr als dieser”, da er sich zugleich auch “der Segnungen Christi erfreuen” könne. Begeistert rief er seinen “lieben Gefährten” zu, ob sie die wahren und nachdenklichen Worte des Fremden über ihn auch hörten. Doch obwohl die blumigen Worte von Rohlfs bei dem Wächter “eine große Befriedigung hervorriefen” – bekam er die Bundeslade trotzdem nicht zu sehen.

Sicherlich sehr enttäuscht resümierte er in seinem Reisebericht:

Lag nun auch hier wieder Betrug oder Selbsttäuschung vor? So dachte ich bei mir selber, kam aber schliesslich zu dem Resultate, dass es beim Glauben auf ein wenig mehr oder weniger nicht ankommt. Mögen die Abessinier mit ihrem Glauben passiren.”

Geheime Türen und Räume?

So wirklich viel ist bei diesem sehr frühen Bericht aus dem 19. Jahrhundert über die Lade und vor allem deren wahren Aussehen nicht zu erfahren. Eigentlich sogar gar nichts. Aber sollte ein geheimer Raum mit einer Geheimtür in der recht kleinen Kirche nicht auffallen? Das fragte sich schon Rohlfs und machte dazu eine hoch interessante Feststellung:

Obgleich ich die Kirche schon besah, sollte ich sie doch noch einmal besehen. (…) Der Nebreid, dessen Herz ich durch meine Fragen und besonders durch mein andächtiges Anhören seiner weisen Worte gewonnen zu haben schien, machte selbst den Führer, so schwer ihm das Gehen auch wurde. Die von den Portugiesen wieder erbaute Kirche von Aksum ist länglichviereckig. Das Dach tragen vier dicke Säulen. Eine Art Bundeslade ist auch darin, aber nur, wie man sie in allen andern abessinischen Kirchen vorfindet. (…)

Vergebens suchte ich beim Rundgang den geheimnisvollen Eingang zur Bundeslade zu erspähen, der Nebreid verrieth durch nichts, woraus man hätte darauf schließen können. Betrachtet man die gar nicht starken Wände der Kirche, so entdeckt man auch nirgends eine Stelle, welche dick genug wäre, um eine ganze Kammer in sich bergen zu können.”

Fromme Darstellung der Bundeslade (eingefärbt) (Bild: gemeinfrei)
Fromme Darstellung der Bundeslade (eingefärbt) (Bild: gemeinfrei)

Folglich war in dem Gotteshaus Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt kein Platz für einen geheimen Raum für die Bundeslade! Eine überaus bemerkenswerte Beobachtung, die heute beim Thema “Bundeslade in Axum” eigentlich keine Beachtung findet.

Hier darf man zugleich nicht übersehen, dass sich das Artefakt (heute!) in einer kleinen Kapelle direkt neben der Kirche der Heiligen Maria von Zion befinden soll. Also nicht in der eigentlichen Kirche selber, die Rohlfs vor über 140 Jahren besuchte. Erbaut wurde die aktuelle beziehungsweise neue Kirche ab 1950 vom Abessinien-Kaiser Haile Selassie. Mindestens zweimal wurden die Maria-von-Zion-Kirchen in Axum in der Vergangenheit zerstört.

Über eine dieser Zerstörungen, erfolgt im 16. Jahrhundert durch Ahmad ibn Ibrahim al-Ghazi, spricht Rohlfs auch mit dem Hüter der Lade.

Ein entsetzliches Verbrechen!

Südlich von der neuen Kirche von Kaiser Selassie steht die alte Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die nach der Zerstörung durch al-Ghazi gebaut wurde. Und zwischen den beiden Kirchen befinden sich zwei recht kleine Kapellen. In einer von ihnen soll die Lade bis heute stehen. Vor allem ist hier jene (ältere) Kapelle mit der türkisgrünen Kuppel, dem hohen Zaun und dem Stacheldraht in aller Munde. Dort sprachen schon Hancock und viele nach ihm mit dem Wächter, da genau darin das Heiligtum vor der Welt verborgen liegen soll.

Doch auch hier sieht man deutlich, dass diese Kapelle für eine Geheimkammer viel zu klein ist. Was aber aktuell keine Rolle mehr spielt, da der Zutritt zu diesem sehr kleinen Gebäude Außenstehenden grundsätzlich verboten ist. Schließen könnten sie dann ja im Inneren die Lade sehen …

Mutmaßlich befindet sich das Objekt der Begierde aber auch in dem Neubau dahinter. Darüber Schweigen sich die Wächter aus. An der Geheimniskrämerei hat sich also nichts geändert. Daran änderten auch bestialische Verbrechen Ende 2020 während des “Tigray-Krieges” nichts. Damals suchten hunderte Menschen Zuflucht in der Kirche in Axum und damit in der Nähe “ihrer” heiligen Lade. Sie wurden nahezu alle von eritreischen Kämpfern aufgespürt, herausgezerrt und ermordet.

In der ganzen Stadt erfolgten tagelang Massaker, Plünderungen und Zerstörungen. Menschen wurden aus ihren Häusern gezerrt und auf offener Straße ermordet. “Amnesty International” sprach hier in einem Bericht vom 26. Februar 2021 nicht nur von “Verbrechen gegen die Menschlichkeit”, sondern von kaltblütigen Massenhinrichtungen, Massengräbern und einer ganze Stadt in einem “kollektiven Trauma”. Mindestens 750 Menschen seien insgesamt niedergemetzelt worden.

Vor allem hinterließen diese Verbrechen auch dadurch ein Trauma, da die Massaker an unbewaffneten Zivilisten zwei Tage vor dem 30. November begannen. Genau an dem Tag, an dem die jährlichen Feierlichkeiten zu Ehren der Maria von Zion und der Bundeslade mit zahlreichen Pilgern in der Stadt stattfinden. Die Mörder aus dem Nachbarland Eritrea machten vor niemanden halt und entweihten damit die heiligen Stätten in Axum.

Ist “die” Bundeslade noch an Ort und Stelle?

An die 1000 Menschen suchten deshalb Zuflucht und Schutz in der Maria-von-Zion-Kirche und damit auch Rettung durch die Macht der Bundeslade. Sie suchten aber nicht nur Schutz für sich selbst, wie verschiedene Medien damals berichteten. Sie wollten auch die Bundeslade vor den mörderischen Truppen schützen, wie es beispielsweise der ehemalige BBC-Journalist und Afrika-Redakteur Martin Plaut gegenüber “Church Times” am 15. Januar 2021 berichtete:

Die Menschen waren um die Sicherheit der Bundeslade besorgt, und als sie hörten, dass sich Truppen näherten, befürchteten sie, dass diese gekommen waren, um sie zu stehlen. Alle, die sich in der Kathedrale aufhielten, wurden auf den Platz hinausgedrängt.

König David holt die Bundeslade von den Philistern zurück (Bild: gemeinfrei)
König David holt die Bundeslade von den Philistern zurück (Bild: gemeinfrei)

Nach Angaben von Plaut wurde die Kirche selber nicht beschädigt und die Bundeslade sei “wahrscheinlich vor dem Eintreffen der Truppen versteckt worden sei, obwohl dies nicht bestätigt werden konnte”, so “Chruch Times”. Sofern hier also jemals die echte Lade aus den Tagen des Moses verwahrt wurde, könnte sie nun an einen unbekannten Ort versteckt sein. Vermutet wurde nämlich auch, dass die feindlichen Soldaten sie stehlen wollten.

Führt man sich nochmal vor Augen, dass einzig und allein ein Geistlicher die Lade sehen darf, stellt sich die Frage: Wer hat sie fortgeschafft? Kann ein Mann eine solche Truhe, wie sie das Buch Exodus beschreibt, überhaupt allein tragen? Oder wurde sie in Teilen fortgeschafft – also Truhe, Stangen, Deckel usw. einzeln?

Solche “Spitzfindigkeiten” mögen übertrieben erscheinen, aber sind sie das wirklich? Als bereits vor einigen Jahren die berühmte Bundesladen-Kapelle mit der türkisgrünen Kuppel baufällig und undicht wurde, begann man daneben mit einem Neubau für die Lade. Zemikael Brhane, der Diakon der Kirche, erklärte dazu während der Bauarbeiten 2015:

Irgendwann wird der Mönch den Original-Tabot (= Bundeslade, Anm., LAF) nachts in die neue Kapelle tragen – aber wann das geschehen wird, weiß niemand.

Offenbar war das Allerheiligste demnach schon immer von nur einer Person zu tragen. So könnte das Objekt auch vor den Massakern 2020 von dem einzigen würdigen Wächter in Sicherheit gebracht worden sein.

“Nicht von Menschenhand gemacht”

Wie nahezu alle Gläubigen in Äthiopien, so hat auch der Geistliche Brhane nicht den geringsten Zweifel, dass die echte Lade der Zehn Gebote dort liegt. Brhane:

Wir wissen einfach, dass die Bundeslade in Äthiopien ist. Gott selbst hat dieses Land auserwählt – und Axum ist unsere heiligste Stadt. Die Menschen im Westen brauchen immer sichtbare Beweise, aber wir Äthiopier müssen die Bundeslade nicht sehen, um zu wissen, dass sie hier ist – wir spüren es einfach.”

Besonderes Aufsehen erregte auch der 2012 verstorbene Abune Paulos, Oberhaupt der orthodoxen Kirche in Äthiopien, 2009. Bei einem Besucht im Vatikan und nach einer Audienz beim damaligen Papst Benedikt XVI. unterstrich er, dass sich die Bundeslade “bei uns in Axum” befindet. Und sie sei nicht irgendeine Holzkiste, sondern “nicht von Menschenhand gemacht”, so Paulos. “Sie ist ein Geheimnis”, womit sein Land der göttliche Thron der heiligen Reliquie sei.

Es mag noch so viele Beteuerungen geben, dass das biblische Allerheiligste sich in Axum befindet, sie alle sind nur Lippenbekenntnisse. Da sie vor den Augen der Gläubigen verborgen liegt (angeblich zu ihrem Schutz vor dessen Macht), ist sie eine imaginäre Reliquie. Damit ein Kuriosum in der großen Welt der christlichen Reliquien. Denn diese sollen von Pilgern gesehen und verehrt werden. Genau das ist seit dem Mittelalter ihr Zweck. Hierbei ist es unerheblich, ob eine solche Reliquie überhaupt echt und authentisch ist.

Nicht anders wie bei der angeblich “echten Bundeslade” in Äthiopien. Und wäre sie nur eine Kopie – wäre das für die Verehrung auch nicht so wichtig, wie es die vielen fragwürdigen Reliquien in Europa beweisen. Dann aber sollten von ihr keine “magischen Kräfte” und Gefahren ausgehen, wie es von dem Artefakt in Axum behauptet wird. Die Aussage von Paulos, sie wäre “nicht von Menschenhand gemacht”, träfe dann ebenso wenig zu.

Ein Augenzeuge 1941: Nur ein Modell!

Mehr als verblüffend ist die Tatsache, dass scheinbar keiner der Wächter sich mal zumindest über das genaue Aussehen ihres Schatzes geäußert hat. Die unzähligen unterschiedlichen Darstellungen der Lade der vergangenen Jahrhunderte könnten doch so mit einem Schlag korrigiert werden.

Fromme Darstellungen und Interpretationen über das Aussehen der Bundeslade (Bild: gemeinfrei)
Fromme Darstellungen und Interpretationen über das Aussehen der Bundeslade (Bild: gemeinfrei)

Die hier angesprochenen Zweifel, dass sich die echte Bundeslade oder zumindest eine uralte eins zu eins Replik in Axum befindet, bestätigt auch ein Augenzeuge. Zumindest jemand, der Augenzeuge gewesen sein will. Dieser Zeuge war Edward Ullendorff, Professor an der “School of Oriental and African Studies” (SOAS) der Universität London. Während des Zweiten Weltkrieges war er als Offizier in Äthiopien stationiert, nachdem die britische Armee 1941 das Land besetzte.

Wie Ullendorff am 9. Juni 1992 in der “Los Angeles Times” berichtete, habe er während seiner Zeit in Äthiopien die Bundeslade in der Kirche mit eigenen Augen gesehen. Zumindest das, was dort drin gestanden habe. Diese Story hing er nie an die große Glocke, erzählte aber auch seinem SOAS-Kollegen Professor Tudor Parfitt sein Erlebnis. Nach Parfitt sei Ullendorff eines Tages “mit ein paar Soldaten zur Kirche Maria von Zion” gegangen, und bat den Wächter um Einlass um die Lade zu sehen.

Natürlich wurde es den britischen Soldaten verweigert. Ullendorff interessierte das überhaupt nicht und ging einfach mit seinen Soldaten hinein. Parfitt erinnert sich, was Ullendorff ihm dann erzählte:

Was er sah, war das, was man in jeder äthiopischen Kirche findet, nämlich ein Modell der Bundeslade. Ullendorff sagte, sie unterscheide sich in keiner Weise von den vielen Archen, die er in anderen Kirchen in Äthiopien gesehen hatte. Sie war nicht uralt und sicherlich nicht die Original-Arche.

Ullendorff vermutete hier ein Modell “aus dem mittleren bis späten Mittelalter“, als diese vielfach hergestellt wurden. Und exakt diese “Modelle” sind es, die heute bei Festlichkeiten in Äthiopien in Prozessionen getragen werden. Nahezu jede Kirche hat eine solche “Bundeslade”, die man auch bequem auf dem Kopf mit sich tragen kann. Eine solche kleine Kiste kann auch der Wächter der Lade alleine fortbringen, wie er es getan haben soll.

Verletzte Gefühle – noch mehr Zeugen?

Ullendorff sei auch ein persönlicher Freund des äthiopischen Kaisers Haile Selassie gewesen und habe viel in seinem Land gearbeitet. Darum habe er sein Eindringen und seine Beobachtung nie groß publik gemacht. Aus Rücksicht auf die Gefühle der Äthiopier, so Parfitt. “Sie haben eine Holzkiste, aber sie ist leer”, berichtete Ullendorff gegenüber der “Los Angeles Times”.

Stimmt diese spannende Geschichte von Edward Ullendorff, kann man seine Zurückhaltung nachvollziehen. Auch wenn er mit seinem unerlaubten Eindringen mit seinen Kammeranden alles andere als rücksichtsvoll vorgegangen ist. Interessant wäre zu erfahren, wer diese Soldaten im Zweiten Weltkrieg bei ihm gewesen sind. Schließlich sollen auch sie mit in das Allerheiligste eingedrungen sein und hätten somit seine Beobachtung bestätigen können.

Das hier die echte Bundeslade der Bibel steht, sei “einfach ein trauriger Witz”, wie er es nach Erscheinen von Hancocks Buch “Die Wächter des Heiligen Siegels” 1992 in der “Los Angeles Times” kommentierte. Auch andere Forscher, Archäologen, Theologen und Historiker, schlossen sich seinem Urteil an.

Vertieft man sich in die Materie der angeblichen Augenzeugen, die die Lade und/oder die Zehn Gebote auf den Steintafeln vom Gottesberg in Axum gesehen haben wollen, erfährt man etwas mehr als erstaunliches! Denn im Laufe der Jahrhunderte erfolgten einige Berichte und Aussagen von Personen, die das Heiligtum betraten und schilderten, was sie dort vorfanden.

Hier sei auf den Autor Stuart Munro-Hay und sein Buch “The Quest for the Ark of the Covenant” (2005) verwiesen, der diese Berichte und Traditionen im Angang chronologisch auflistet. Dies zeigt auch die lange Geschichte der Überzeugung, dass die heilige Lade mit den Zehn Geboten in Axum liegt. Fromme Traditionen sind aber eben nur das und keine greifbaren Beweise.

Kapelle in Axum: Dort sei die heilige Bundeslade viele Jahre verborgen gewesen (Bild: JensiS65 / WikiCommons / CC BY-SA 3.0)
Kapelle in Axum: Dort sei die heilige Bundeslade viele Jahre verborgen gewesen (Bild: JensiS65 / WikiCommons / CC BY-SA 3.0)

Die “echten Zehn Gebote” der Bundeslade?

Stellvertretend für die realen oder angeblichen Augenzeugen sei hier der Geistliche Dimotheus genannt, der im Mai 1869 Zutritt in das Allerheiligste in Axum gewährt bekam. Er berichtete 1871 in “Deux ans de séjour en Abyssinie” von diesem außergewöhnlichen Erlebnis in Äthiopien, war aber danach alles andere als überzeugt. Die als “Bundeslade” bezeichnete Kiste hielt er für eine Anfertigung aus dem 14. Jahrhundert. Auch an den Tafeln mit den angeblich “echten” Zehn Geboten vom Berg Sinai hegte er mehr als nur leichte Zweifel.

Mit mehr oder weniger unlauteren Mitteln gelang es Dimotheus jedenfalls damals Einblick in das Heiligtum zu bekommen. Er schreibt dazu:

Als wir in der Kirche ankamen, gingen alle in die Vorhalle, und nur wir wurden von einigen Geistlichen in die Sakristei geführt, die außerhalb der Kirche auf der linken Seite am Ende einer Reihe von anderen Räumen gebaut war. Innerhalb dieser Sakristei befand sich im Erdgeschoss eine Art hölzerner Dachboden, zu dem man über eine bewegliche Leiter hinaufsteigen konnte.

Einer der Priester, die uns begleiteten, stieg hinauf und hob, nachdem er hineingegangen war, zwei Bretter von der Decke, um Platz für zwei andere Priester zu schaffen, die ihm dorthin folgten; dann trat ein Diakon mit einem Weihrauchfass in der Hand an eine Schatulle heran, die er geweiht hatte, und reichte uns das Weihrauchfass, um dasselbe zu tun.

Der Kasten war eine Schatulle aus indischer Arbeit; als wir sie öffneten, sahen wir die Tafel mit den zehn Geboten enthüllt. Wir nahmen sie heraus, um sie genauer zu betrachten. Der Stein war ein rosafarbener Marmor, wie man ihn normalerweise in Ägypten findet. Er war viereckig, 24 cm lang und 22 cm breit, und nur 3 cm dick.

An den Rändern war sie von eingravierten Blumen umgeben, die etwa einen halben Zoll breit waren; in der Mitte befand sich eine zweite viereckige Linie in Form einer feinen Kette, deren Innenraum leer war, während der Raum zwischen den beiden Rahmen die zehn Gebote enthielt, fünf auf der einen Seite, fünf auf der anderen, schräg in türkischer Manier geschrieben; am Fuß der Tafel, zwischen den beiden Rahmen, befanden sich drei Buchstaben (…)”

An der Nase herumführt?

Dimotheus wurde schnell klar, dass “dieser Stein fast völlig intakt war und keine Anzeichen von Alter aufwies; er könnte höchstens aus dem aus dem dreizehnten oder vierzehnten Jahrhundert unserer Zeitrechnung stammen”. Und damit waren sie ein Fake, der in einer ebenso falschen “Bundeslade” aufbewahrt wurde, die für ihn “aus indischer Arbeit” stammte. Somit sah der von ihm gesehene Kasten auch nicht so aus, wie ihn die Bibel beschreibt.

Leider enthält Dimotheus Buch von 1871 keine Illustrationen. Es wäre heute sicher recht aufschlussreich anhand solcher Zeichnungen nachzuvollziehen, was er gezeigt bekam.

Fromme Darstellung der Bundeslade aus dem Mittelalter - rechts das Goldene Kalb (Bild: gemeinfrei)
Fromme Darstellung der Bundeslade aus dem Mittelalter – rechts das Goldene Kalb (Bild: gemeinfrei)

Es darf aber durchaus angenommen werden, dass die Geistlichen Dimotheus 1869 an der Nase herumführten. Nachdem er polternd um Einlass bat, präsentierten sie ihm ganz einfach irgendwelche Kopien der Tafeln und der Lade. Solche, wie sie überall im Land zu finden sind. Auch er selber schreibt, dass es “keinesfalls um das Original” aus der Bibel handeln kann. Doch “ein dummes Volk wie die Abessinier” würden auf diesen Schwindel der Kirche hereinfallen, wie er behauptet.

Wenig nette Worte, wie man sieht. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Dimotheus damals die von den Priestern als echt verehrten Relikte zu sehen bekam. Und warum sollten die biblische Lade und die Steintafeln bei seinem Besuch außerhalb des Allerheiligsten auf dem Dachboden einer verdreckten Kirche aufbewahrt werden, wie er es selber beschreibt?

Weniger bekannt dürfte ein sehr spannender Bericht über die Axum-Lade sein, der bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts niedergeschrieben wurde. Augenzeuge war der Geograph Abu Salih, der in Ostafrika und Ägypten christliche Klöster und Kirchen besuchte und seine Erfahrungen dazu publizierte. B. T. Evetts gab dieses Werk 1895 mit dem Titel “Churches and Monasteries of Egypt and some Neighbouring Countries” in einer englischen Übersetzung heraus.

Die Lade im 13. Jahrhundert

Abu Salih hat demnach im 13. Jahrhundert entweder die Bundeslade selber gesehen oder jemand vor Ort hat ihm eine detaillierte Beschreibung gegeben. Jedenfalls berichtete er folgendes über sie:

Die Abessinier besitzen auch die Bundeslade, in der sich die beiden steinernen Tafeln befinden, in die der Finger Gottes die Gebote eingeschrieben hat, die er den Kindern Israels verordnet hat. Die Bundeslade steht auf dem Altar, ist aber nicht so breit wie der Altar. Sie ist so hoch wie das Knie eines Mannes und mit Gold überzogen. Auf ihrem Deckel befinden sich goldene Kreuze und fünf Edelsteine, einer an jeder der vier Ecken und einer in der Mitte.

Viermal im Jahr wird die Liturgie auf der Lade im Palast des Königs gefeiert. Ein Baldachin wird über sie gebreitet, wenn sie aus ihrer Kirche in die Kirche im Palast des Königs gebracht wird (…)”

Hier haben wir eine Beschreibung, die im Groben durchaus den biblischen angaben entspricht. “So hoch wie das Knie eines Mannes” wären vielleicht 55 bis 60 Zentimeter, was weniger als die Angaben von 1,5 Ellen im Buch Exodus sind. Auch weiß die Bibel nichts von fünf Edelsteinen und schon gar nichts Kreuzen auf der Bundeslade. Das Kreuz ist bekanntlich ein späteres Symbol der Christen. Sie gab es erst Jahrtausende nach dem Bau der Lade. Vielmehr spricht die Bibel von zwei Cherubim, also geflügelten Löwen, auf dem Deckel der Bundeslade.

Dass sie “mit Gold überzogen” gewesen sei, entspricht wiederum exakt den biblische Beschreibungen.

Phantasieangaben?

Offensichtlich sieht oder beschreibt jeder etwas anderes, wenn es um die Lade des Bundes geht. Sehr ähnlich, wie es die frommen Künstler taten, wenn sie die Lade in Bildern illustrierten. Es ist und bleibt vollkommen unverständlich, warum das so ist. Schließlich sind die “Kern-Angaben” im Buch Exodus ziemlich klar und eindeutig.

Die Bundeslade nach der Interpretation bei Indiana Jones (Bild: thx-trailer.com)
Die Bundeslade nach der Interpretation bei Indiana Jones (Bild: thx-trailer.com)

Und nimmt man die Tragestangen mit einer Länge von rund 10 Metern hinzu, wie sie anhand biblischer Aussagen im 1. Buch der Könige abgeleitet werden können, wird es immer kurioser. Denn wozu soll eine so kleine Kiste mit derart gewaltigen Stangen getragen werden? Und doch ist dies der einzige Hinweis zu Länge der Stangen, den man in den biblischen Schriften findet, und den ich bereits vor Jahrzehnten entdeckte und detailliert erklärte.

Als reine Phantasie muss hingegen eine Aussage der in der Sendung “Terra X” angesehen werden. In der Folge 60 mit dem Titel “Die Jagd nach der Bundeslade” von 1999 wird ein Modell der Lade nachgebaut. Erstaunlicherweise sogar nicht mit “Engeln” auf dem Deckel sondern korrekt mit Cherubim, deren Bedeutung sogar erklärt wird. Doch zu den Stangen erfährt der Zuschauer wörtlich:

Vier aus Gold gegossene Ringe nahmen die etwa 3.50 Meter langen Tragestangen auf.

Eine durchaus sehr realistische Längenangabe, die aber nirgendwo in der Bibel eine Entsprechung hat. Woher sie stammt, erfährt der Zuschauer nicht.

Blickt man auf die biblischen Illustrationen, scheinen auch dort die Stangen eine ähnliche Länge zu haben. Gewaltiger Stangen von 10 Metern zeigt keine einzige dieser Abbildungen. Somit bleibt wohl nur zu hoffen, dass eines Tages das Heiligste des Heiligen irgendwo gefunden wird. Immerhin reichen die Orte, an dem sie verborgen sein soll, vom Tempelberg in Jerusalem über Axum und Südafrika bis an die Küste von Kanada auf die Insel Oak Island oder auch Großbritannien und Frankreich.

Oder man macht es sich bei diesem faszinierenden Thema so einfach, wie es einige Skeptiker machen: Es gab nie eine Bundeslade.

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Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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