Nach der “UFO-Anhörung” in den USA: Kuriose Kritik eines bekannten Physikers macht im Netz die Runde: Nicht hoffen, dass Aliens “uns vor uns selbst retten!” (+ Videos)

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Nach der "UFO-Anhörung" in den USA: Kuriose "Kritik" eines bekannten Physikers macht im Netz die Runde: Nicht hoffen, dass Aliens "uns vor uns selbst retten!" (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger)
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Nach der “UFO-Anhörung” in den USA: Kuriose “Kritik” eines bekannten Physikers macht im Netz die Runde: Nicht hoffen, dass Aliens “uns vor uns selbst retten!” (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger)

Die “Kongress-UFO-Anhörung” mit drei Whistleblower ist nun schon wenige Tage her. In aller Welt berichten Medien darüber und vor allem über die dort gemachten Aussagen zu nicht-irdischen Wesen und unglaublichen UFOs. Mal mehr, mal weniger intensiv. Daneben gibt es unzählige private Kommentare, Berichte und Feedbacks, die sich damit befassen. Und hierbei sticht einer besonders heraus, da er auf Twitter von einem berühmten britischen Physiker abgesetzt wurde, der durch seine TV-Sendungen eine enorme Reichweite hat. Und so geht auch sein Kommentar derzeit viral – obwohl sein Statement auch eine überaus kuriose und irreführende Aussage beinhaltet.


UFOs, Whistleblower und die Geheimhaltung

Die “Anhörung zu UFOs” vor einem Ausschuss des Kongresses der USA sorgt verständlicherweise für Wirbel in der Medienlandschaft. Nicht nur in der englischsprachigen Presse und im englischen Internet. Auch Medien in Deutschland haben darüber berichtet und berichten weiterhin. Von den “etablierten Mainstreammedien” bis hin zur Boulevardpresse und einschlägige Blogs und Webseiten. Selbst in deutschen TV-Nachrichten wurde das unter anderem in den Tagen danach kurz thematisiert (zum Beispiel NTV).

Verwundern sollte das nicht. Auch wenn die meisten Aussagen, die dort von den drei anwesenden Whistleblowern David Grusch, Ryan Graves und David Fravor gemacht wurden, schon im Vorfeld hinlänglich bekannt waren. Zumindest in der UFO-Forschung und -Community. Da jedoch diese unter Eid vor einem öffentlichen Ausschuss zumindest teilweise wiederholt wurden, hat diese Anhörung mehr Gewicht, als etwa ein normales TV- oder Zeitungsinterview.

Vor allem Grusch wurde hier am 26. Juli befragt. Denn er hatte zweifellos die erstaunlichsten – oder bizarrsten? – Aussagen zum Thema UFOs/UAPs, UFO-Geheimprogramme, Vertuschungen und nicht-menschliche Lebensformen (“Biologien”) gemacht. Beweise für irgendwelche seiner Behauptungen legte er nicht vor. Immerhin, so betonte er es selber immer wieder, habe er einen Eid geleistet. Jedoch kann er, wie er es ebenso betonte, abseits der Öffentlichkeit diese Belege inklusive Namen und Daten nachreichen …

Wobei fragend anzumerken ist: Wenn er so viel weiß und all das belegen kann, warum haben die “dunklen Mächte” im Hintergrund ihn nicht längst “zum Schweigen gebracht”? Warum lässt man ihn gewähren? Immerhin spricht er immer wieder von geborgen UFOs, nicht-menschlichen Piloten aus dem Universum oder sogar anderen Dimensionen, unglaublichen Technologien dieser Fahrzeuge und vielem mehr. All das verbergen in den USA illegal Regierungsmitglieder und Konzerne. Vorbei am Kongress und ohne deren Wissen und Kontrolle.

Warum lässt man ihn dann gewähren? Nur Desinformation mit Grusch als unwissende Marionette? Mehr dazu im ersten und zweiten Video unten.

Brian Cox, der britische Harald Lesch

Dass einige UFO-Fans wie auch UFO-Kritiker unzufrieden mit der Anhörung sind, ist kaum verwunderlich. Der Schrei nach Beweisen für die Öffentlichkeit verhallte wiedermal ungehört. Wie seit Jahrzehnten bei entsprechenden UFO-Alien-Enthüllungen. Wobei wohl die meisten Menschen aus dem Bereich der UFO-Forschung nicht damit gerechten haben dürften, dass diese nun auf den Tisch des Kongresses gelegt werden. So ist zu hoffen …

Die Medienberichte und Statements zu dieser Anhörung rund um UFOs im Netz unterscheiden sich zum Teil erheblich. Neben sachlichen und wertneutralen Presseberichten finden sich vor allem auch rein private Kommentare, die entweder jubeln oder alles ins Lächerliche ziehen. Ein Medienblog titelte sogar am 27. Juli euphorisch: “Offizielle Bestätigung für Außerirdische ist nun ein Fakt”

Ein privates Statement stricht im Internet jedoch heraus und erreichte eine enorme Reichweite. Denn dieses stammt von dem bekannten Physiker, Sachbuchautoren und TV-Moderator Professor Brian Cox von der Universität von Manchester in Großbritannien. Cox wurde durch Wissenschaftssendungen der BBC im Fernsehen und Radio sehr weit bekannt und ist so eine Art Harald Lesch der Briten. 2015 wurde sogar ein Asteroid nach ihm benannt.

Cox ist auch bei Twitter vertreten, wo er sage und schreibe 3 Millionen Follower verzeichnen kann. Ein Beleg für seine Bekanntheit und Reichweite als TV-Moderator. Harald Lesch als deutscher “Wissenschaft- und Welt-Erklärer” folgen, um nochmal diesen Vergleich zu bemühen, bei Twitter nur bescheidene 23.000 Personen. Wenn also eine Berühmtheit wie Cox etwas twittert, dann lesen es zahllose Menschen.

Und so war es auch am 27. Juli nach dem “UFO Hearing” in den USA.

UFOs und Außerirdische retten uns “vor uns selbst”?

Schon jetzt bekam Cox rund 56.500 “Gefällt mir” für seinen Tweet, der bereits 7,3 Millionen-mal angezeigt und über 7500-mal geteilt wurde.

“Ich werde immer wieder gefragt, was ich von der gestrigen UFO-Sache im Kongress halte”, schrieb Cox in seinem Tweet. Er habe sich “ein paar Clips angeschaut und einige Leute gesehen, die anscheinend an etwas glauben und außergewöhnliche Dinge sagen, ohne außergewöhnliche Beweise vorzulegen”, postete der prominente Physiker weiter. Ohne aber zu verraten, was er mit diesen “Clips” meinte. Wahrscheinlich Ausschnitte der Anhörung oder vielleicht sogar UFO-Videos im Netz.

Deshalb habe er “nichts weiter zu sagen, als:”

Es wäre großartig, wenn es wahr wäre – es würde ein wenig den Druck von unserer Zivilisation nehmen, wenn wir nicht das einzige Mittel innerhalb der Milchstraße wären, mit dem sich das Universum selbst begreift.

Leider spüre ich diesen Druck auch heute noch, also können wir uns vielleicht darauf konzentrieren, unsere Welt nicht zu vermasseln, anstatt zu hoffen, dass, um Sagan zu paraphrasieren, jemand herunterschwebt, um uns vor uns selbst zu retten.

Mir ist nicht ganz klar, warum dieses Statement im Netz gerade so viral geht. Einmal abgesehen davon, dass Cox halt die Reichweite hat. Denn natürlich liegt er mit dem Wunsch nach “außergewöhnlichen Beweisen” vollkommen richtig. Was UFO-Interessierte der Pro- und Contra-Seite so unterschreiben würden.

Allerdings ist die letzte Aussage doch ziemlich daneben. Nicht, dass wir unsere Erde nicht “vermasseln” sollen, da hier wohl jeder zustimmen wird. Sondern die Bemerkung, dass wir nicht darauf hoffen sollen, dass “jemand herunterschwebt, um uns vor uns selbst zu retten”. Denn das hoffen wohl die wenigsten am UFO-Phänomen interessierten Menschen. Um nicht zu sagen: eigentlich hofft das niemand ernsthaft!

Rettung aus dem Kosmos?

Solche Aussagen, wie der Wunsch nach einer Rettung oder Hilfe von Außerirdischen für unsere irdischen Probleme, gehört in den Bereich der UFO-Sekten, die HIER umfangreich dokumentiert wurden. Vor allem solche esoterischen UFO-Gruppen und -Gläubige, die in den 50er und 60ger Jahren sehr aktiv waren. Diese Personen sprachen praktisch ausnahmslos davon, dass irgendwelche Außerirdischen uns Menschen helfen oder sogar retten werden. Für einige Anhänger solcher Sekten endete dieser Glaube sogar tödlich. Durch Massenselbstmorde.

Heute nimmt in der UFO-Forschung irgendwelche Hoffnungen auf Rettung aus dem Kosmos niemand mehr ernst. Das Thema gehört der Vergangenheit an. Mit Ausnahme diverser UFO-Sekten, die noch weiter aktiv sind. Und diverser Personen, die angeblich Kontakt mit Wesen aus dem All haben, die ihnen (geistige) Botschaften übermitteln und die diese dann in zahllosen Büchern publizieren. Die teilweise sogar recht erfolgreich zu sein scheinen.

Auch hat die UFO-Anhörung etwas ganz anders ergeben beziehungsweise dazu fielen vollkommen gegenteilige Aussagen. Alle drei Zeugen, Fravor, Grusch und Graves, gaben zu bedenken, dass UAPs möglicherweise der USA gegenüber feindlich eingestellt sein könnte und Informationen über das Land und deren technische Einrichtungen sammeln könnten.

Gleichfalls wurde in den letzten Jahren immer wieder betont, dass das Phänomen der Unbekannten Flugobjekte eine Gefahr für die Nationale Sicherheit und den Flugverkehr ist. Diese Aussagen stammen unter anderem vom Pentagon und anderen Verantwortlichen selber (siehe Videos unten). Was natürlich nichts über die Herkunft der Objekte aussagt. Stecken “feindliche Drittstaaten” hinter den Sichtungen – wäre das genauso der Fall. Egal ob ETs oder irdische Mächte.

Somit scheint mir persönlich die Aussage von Cox nach dem durchaus menschlichen Wunsch einer Rettung aus dem Kosmos – etwas leichtfertig dahingesagt zu sein.

Video-Auswahl zum Thema auf Mystery Files

Bitte auf das “Play-Symbol” klicken.

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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