Anhörung im US-Kongress zu UFOs: Warum der Direktor der staatlichen UFO-Forschungsbehörde AARO von “Verunglimpfungen”, “Beleidigungen” und “haltlosen Vorwürfen” spricht (+ Videos)

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UFO-Anhörung im US-Kongress: Warum der Direktor der staatlichen UFO-Forschungsbehörde AARO von "Verunglimpfungen", "Beleidigungen" und "haltlosen Vorwürfen" spricht (Bilder: S. Kirkpatrick & Department of Defense)
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UFO-Anhörung im US-Kongress: Warum der Direktor der staatlichen UFO-Forschungsbehörde AARO von “Verunglimpfungen”, “Beleidigungen” und “haltlosen Vorwürfen” spricht (Bilder: S. Kirkpatrick & Department of Defense)

Bekanntlich betreibt die USA beziehungsweise das Pentagon staatliche UFO-Forschung. Hierzu wurde die UFO-Forschungsbehörde AARO (“All-domain Anomaly Resolution Office”) im Sommer 2022 ins Leben gerufen, deren Chef Dr. Sean M. Kirkpatrick ist. Dieser betonte bereits in der Vergangenheit, “dass die AARO bei ihren Nachforschungen bisher keine glaubwürdigen Beweise für außerirdische Aktivitäten, außer-weltliche Technologien oder Objekte gefunden hat”. Also das Gegenteil von dem, was vor allem der UFO-Whistleblower David Grusch kürzlich bei der UFO-Anhörung vor einem Ausschuss des US-Kongresses aussagte. Jetzt hat Kirkpatrick zu diesen Aussagen und der UFO-Anhörung eine scharfe Stellungnahme veröffentlicht, in der er nicht als Kritik spart. Er und Grusch schieben sich offensichtlich gegenseitig den “schwarzen Peter” zu.


UFOs vor dem Kongress

Schon während der Anhörung zu UFOs beziehungsweise UAPs vor einem Kongress-Ausschuss in den USA wird dem ein oder anderen etwas aufgefallen sein: Vor allem der Whistleblower David Grusch sprach davon, das im Geheimen nicht-menschliche Technologie, UFOs und sogar “Biologien” vor der Öffentlichkeit und dem Kongress verheimlicht werden. Das widersprach der offiziellen Lesart der staatlichen UFO-Forschungsbehörde AARO (“All-domain Anomaly Resolution Office”) der USA scharf.

Es wären sogar, so wurde behauptet, Außerirdische, außer-dimensionale oder zumindest fremde Fahrzeuge und deren Piloten, die nicht von dieser Welt stammen. Folglich: Aliens im weitesten Sinn und deren Fahrzeuge.

All das werde seit Jahrzehnten streng geheim erforscht. Und weltweit werden auch gelandete oder abgestürzte UAPs/UFOs (oder Teile davon) von dunklen Kreisen in die USA gebracht. Vor allem um deren Technologien zu erforschen und aus ihnen Nutzen für die eigenen Zwecke zu ziehen. Grundsätzlich Behauptungen, die schon vor Jahrzehnten von angeblichen Insidern vorgebracht wurden.

Da diese Operationen und Organisationen sich aus “schwarzen Kassen” der USA bedienen und sich im Verborgenen halten, haben die Regierungen hierüber keinerlei Kontrolle. Noch dazu sollen zivile Firmen oder Institute damit Hand in Hand arbeiten. Unfassbare Behauptungen zu UFOs für all jene, die noch nie etwas von solchen UFO-Themen gehört haben.

Und damit widersprechen diese Aussagen entschieden dem, was das AARO zu dem Phänomen der UAPs weiß oder bisher verlautbaren ließ. Immerhin ist das AARO vom US-Verteidigungsministerium im Sommer 2022  ins Leben gerufen worden, um Unbekannte Flugobjekte zu untersuchen. Phänomene in der Luft, an Land, im oder unter Wasser sowie im Weltraum. Hervorgegangen ist das AARO aus der bekannten UAPTF, der “Unidentified Aerial Phenomena Task Force”. Jene offizielle UFO-Forschungsbehörde, die im Juni 2021 die berühmte “UFO-Forschungsbericht des Pentagon” veröffentlichte. Mehr dazu in den Video am Ende des Beitrags.

“Keine glaubwürdigen Beweise für außerirdische Aktivitäten”

Chef des AARO des Pentagon ist der Physiker Dr. Sean M. Kirkpatrick. Ein ehemaliger Geheimdienstler und heute de facto Amerikas offizieller Chef der staatlichen UFO-Forschung. In einer Anhörung zu den Ergebnissen der bisherigen UAP-Untersuchungen des AARO am 19. April 2023 vor dem Kongress betonte Kirkpatrick man habe bisher keinerlei Hinweise auf irgendwelche Außerirdische gefunden.

Wörtliche sagte er vor dem Kongress folgendes aus (Mitschrift als PDF hier):

Ich möchte auch klarstellen, dass die AARO bei ihren Nachforschungen bisher keine glaubwürdigen Beweise für außerirdische Aktivitäten, außer-weltliche Technologien oder Objekte gefunden hat, die den bekannten Gesetzen der Physik widersprechen.

Sollten wir ausreichende wissenschaftliche Daten erhalten, die belegen, dass ein UAP nur durch einen außerirdischen Ursprung erklärt werden kann, werden wir mit unseren Partnern bei der NASA zusammenarbeiten, um die Führung der US-Regierung in angemessener Weise über unsere Erkenntnisse zu informieren.

Also das genaue Gegenteil von dem, was David Grusch wiederholt behauptete. Allerdings hat Grusch in seinem schon legendären TV-Interview mit “News Nation” mit Ross Coulthart angegeben, dass er Kirkpatrick schon ein Jahr zuvor seine Informationen und Kenntnisse mitgeteilt habe. Ihn habe das nach den Worten den des UFO-Whistleblower nicht interessiert. Und da der AARO-Chef auch die Telefonnummer von Grusch hatte, hätte dieser ihn jederzeit anrufen können. Tat es aber nie.

Somit stufte Sean Kirkpatrick die Informationen von Grusch schon damals als unglaubwürdig ein. Oder hat es nur vergessen sich mit ihn in Verbindung zu setzten, um mehr zu erfahren. Zumindest waren die Enthüllungen oder Aussagen von Grusch für ihn irrelevant bei der Suche nach den besagten “glaubwürdigen Beweisen für außerirdische Aktivitäten”.

Dass nun David Grusch vor dem Kongress-Ausschuss und unter Eid diese Behauptungen wiederholte, stieß beim staatlichen Chef-UFO-Forscher der USA sauer auf.

UFOs und die Transparenz

Denn das kann man deutlich einem Schreiben entnehmen, dass Kirkpatrick nach der Anhörung am 27. Juli als Statement verfasste. Überschieben mit “Anhörungen und Transparenz” betont er darin zunächst, dass es sich um seine “persönlichen Beobachtungen und Meinungen handelt, die nicht unbedingt die offiziellen Positionen des Verteidigungsministeriums” wiedergeben würde.

Ebenso begrüße er “von ganzem Herzen die Bemühungen des Kongresses, die Wahrheit darüber herauszufinden, was UAP sind und welche Risiken sowohl für die Sicherheit der Piloten als auch für die nationale Sicherheit bestehen”. Darum setzte er sich auch “absolut für Transparenz” bei der (AARO-)UFO-Forschung ein.

Doch dann geht es ans Eingemachte. Denn als Leiter des AARO war er nach der Anhörung schon regelrecht sauer. So schreibt er unter anderem in seinem beispielsweise bei Twitter verfügbaren Brief folgendes:

Als Direktor des erstaunlich talentierten, engagierten und hoch motivierten AARO-Teams kann ich die gestrige Anhörung jedoch nicht vorübergehen lassen, ohne zu sagen, wie beleidigend sie für die Offiziere des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste war, die sich für die Mitarbeit in der AARO entschieden haben – viele von ihnen mit nicht unbegründeten Ängsten über die damit verbundenen Karriererisiken – und die fleißig, unermüdlich und oft im Angesicht von Schikanen und Anfeindungen daran gearbeitet haben, ihren vom Kongress übertragenen Auftrag zu erfüllen. Sie sind auf der Suche nach der Wahrheit, genau wie ich. Aber die gestrige Anhörung hat sicherlich nicht diesen Eindruck vermittelt.”

Und weiter heißt es mit einer klaren Anspielung auf Grusch:

” (…) Die Behauptungen seiner Zeugen über Vergeltungsmaßnahmen, zu denen körperliche Übergriffe und Hinweise auf Mord gehören, sind außerordentlich schwerwiegend, weshalb die Strafverfolgung ein entscheidendes Mitglied des AARO-Teams ist, insbesondere um schnell Maßnahmen zu ergreifen, falls jemand solche Behauptungen vorbringt. Doch entgegen den Behauptungen in der Anhörung weigerte sich die Hauptquelle dieser Anschuldigungen, mit AARO zu sprechen.”

Hier wird also das genaue Gegenteil von dem gesagt, was Grusch gegenüber “News Nation” behauptete. Nämlich, dass das AARO beziehungsweise Kirkpatrick nicht mit ihm sprechen wollte. Kirkpatrick sieht das andersherum.

“Zutiefst enttäuscht über die Verunglimpfung”

Kirkpatrickt führt in seiner Stellungnahme weiter aus:

Darüber hinaus wurden einige Informationen, die Berichten zufolge dem Kongress zur Verfügung gestellt wurden, der AARO nicht zur Verfügung gestellt, was zusätzliche Fragen über das tatsächliche Engagement einiger Elemente des Kongresses für Transparenz aufwirft.

(…)

Ich bin zutiefst enttäuscht über die Verunglimpfung der engagierten Männer und Frauen der AARO, die aus dem Verteidigungsministerium, dem Geheimdienst und zivilen Partnern stammen und ihr Herzblut in die Bearbeitung dieses Themas im Namen des Kongresses stecken. AARO verfügt über die erforderlichen Befugnisse und Ressourcen, um diese Mission im Einklang mit den Absichten des Kongresses durchzuführen, und wie wir bereits erwähnt haben, heißt AARO jeden willkommen, der Kenntnis von diesen Anschuldigungen oder Programmen hat, um mit uns in einer sicheren und angemessen freigegebenen Umgebung zu sprechen Seien Sie versichert, AARO wird den Daten folgen, wohin sie auch führen.

Der AARO-Chef unterstreicht auch, das Zuschauer der Anhörung den Eindruck bekamen, dass das AARO “ineffektiv und intransparent” arbeiten würde. Und das, obwohl das “die Zeugen als auch die Abgeordneten die Fortschritte” des AARO kannten, da sie regelmäßig informiert wurden.

Abschließend unterstreicht Kirkpatrick nochmals in klaren Worten, dass es für die Alien-Behauptungen zu UFOs von Grusch keinerlei Belege gebe. Zumindest in den Reihen der AARO. So schreibt er:

Um es klarzustellen: AARO hat noch keine glaubwürdigen Beweise gefunden, die die Behauptungen eines Reverse-Engineering-Programms für nichtmenschliche Technologie stützen. Außerdem muss klargestellt werden, dass keiner der Whistleblower aus der gestrigen Anhörung jemals für die AARO gearbeitet hat oder jemals ein Vertreter der AARO war, im Gegensatz zu Aussagen, die in Zeugenaussagen und in den Medien gemacht wurden.”

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Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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