Archäologen fanden in China 5.000 Jahre alte Skelette von „Riesen“: „Sie hatten einen hohen Status und lebten komfortabel.“

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Archäologen fanden in China 5.000 Jahre alte Skelette von Riesen (Bild: YouTube-Screenshot / New China TV)
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Archäologen fanden in China 5.000 Jahre alte Skelette von Riesen (Bild: YouTube-Screenshot / New China TV)

Ob es einstmals tatsächlich Giganten auf der Erde gab, so, wie es weltweit in der Mythologie überliefert ist, ist ein hitzig diskutiertes Thema. Das aber in der Vergangenheit vor Jahrtausenden wirklich „Riesen“ lebten, steht außer Frage. Das beweisen nun auch neue Funde von Archäologen in China, die umfangreiche Grabanlagen untersuchten, in denen 5.000 Jahre alte Skelette solcher Riesen bestattet wurden. Offenbar, so vermuten die chinesischen Forscher, gehörten diese in der Steinzeit einer Oberschicht an. Alle Details und die Hintergründe dazu erfahrt Ihr hier.


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Liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!

Wohl jeder Europäer, der nicht gerade an Mystery & Co. Interesse hat, denkt beim Thema „Riesen“ an Märchen und Sagen aus dem Mittelalter. Vielleicht auch noch an Giganten aus der Mythologie, wie etwa der Griechen und Wikingern bzw. germanischen Stämme. Dass aber hinter all diesen Geschichten Wahrheiten stecken könnten – daran denkt wohl kaum jemand.

Von Riesen und Riesen

Der „Normalsterbliche“ kennt Riesen aus der Folklore. Turmhoch seien sie gewesen und die Erde erzitterte unter ihren Füßen. Ganze Bäumen rissen sie heraus und konnten Häuser ebenso zertramplen, wie natürlich unachtsame Menschen.

Schöne Geschichten, hinter denen meiner Meinung nach aber weit mehr steckt. Tatsächlich ist der Glaube an Riesen global bei zahllosen Völkern, Religionen und Kulturen zu finden. Nicht nur in der Folklore des Mittelalters und den Zeiten vor der sog. „Aufklärung“ in Europa. Diese Berichte reichen bis in die dunkelste Vergangenheit zurück.

Doch dort, in den Mythologien und Überlieferungen unserer Vorfahren in aller Welt, waren diese Giganten nicht hoch wie Kirchtürme oder nutzen Bäume als Wurfgeschosse. Ohne hier genauer darauf eingehen zu wollen – das habe ich an zahlreichen anderen Stellen bereits getan (z. B. HIER, HIER, HIER, HIER) – sprechen die „Ur-Überlieferungen“ und alten Schriften (meist) nicht von solch gewaltigen Titanen. Entweder wird keine explizite Größe genannt, oder aber, sie waren 2,50 bis 3,50 plus X Meter hoch/groß.

Und Menschen von sagen wir 2,50 Metern Größe waren für unsere Ahnen rund um den Planeten ganz einfach – Riesen.

5.000 Jahre alte Riesen in China

Ab dem 3. Juli 2017 verbreitet sich eine Meldung aus China, in der davon gesprochen wird, dass Archäologen im „Reich der Mitte“ 5.000 Jahre alte Gräber von Riesen entdeckt hätten. Eine Sensation, wie es scheint. Das ist sie durchaus, auch wenn man sich nur auf die Fakten dieser Meldungen konzentriert. Eine Meldung übrigens, die sich bisher vor allem in der englischsprachigen Regenbogenpresse niedergeschlagen hat.

Gab es einst tatsächlich Riesen in der Vorzeit? Und wenn ja: Wo sind die Giganten der Urzeit geblieben? (Video)
Gab es einst tatsächlich Riesen in der Vorzeit? Und wenn ja: Wo sind die Giganten der Urzeit geblieben? (Video auf YouTube)

So berichtete am 3. Juli Xinhua News, dass Archäologen um Wang Fen und Fang Hui (Shandong University’s school of history and culture) in der Provinz Shandong im Osten Chinas diese Riesen gefunden haben. Dort, nahe dem Dorf Jiaojia im Zhangqiu Distrikt, führt das Team um Hui seit dem letzten Jahr Ausgrabungen durch und konnten dabei bereits 205 Gräber und über 100 Häuser freilegen. Alle Funde, so die Archäologen, stammen aus der steinzeitlichen Longshan-Kultur und sind damit um die 5.000 Jahre alt.

Obwohl die Ausgrabungen noch nicht beendet sind, konnte das Forscherteam bereits jetzt spektakuläre Funde vermelden. Vor allem die ausgegebenen Skelette in den Gräbern faszinieren hierbei besonders. Die dort gefundenen Skelette waren nur sehr selten unter 1,80 Meter groß und die meisten waren zu Lebzeiten sogar über 1,90 Meter große Riesen.

Auch wenn knapp unter zwei Meter große Menschen nicht gerade nach den Riesen klingt, muss man folgendes bedenken: Noch heute ist die Durchschnittsgröße der Chinesen „nur“ 1,72 Meter und damit noch immer weit geringer als die von Fen und Hui gefundenen Gräber, die 5.000 Jahre alt sind. Vor fünf Jahrtausenden waren die Menschen in China, wie überall auf der Welt, noch weit kleiner als heute. Beispielsweise ist ein 2 Meter Mensch ein Riese für eine Person, die 50 Zentimeter kleiner ist.

Die archäologischen Grabungen in China ergaben aber noch andere interessante Erkenntnisse. So scheinen die Bewohner des Ortes Jiaojia vor 5.000 Jahren ein recht komfortables Leben geführt zu haben, wie es die gefundenen Häuser und Objekte aus Ton und Jade belegen. Ebenso hatten sie ein erstaunlich reichhaltiges Nahrungsangebot, was nach Meinung von Fang Hui auch zu der „physischen Veränderung“ ihrer Körper führte. Sprich: zu diesem Großwuchs.

Das die Menschen seit der Industrialisierung und der sog. Aufklärung allgemein immer größer werden, wird genau darauf zurückgeführt. Bessere Ernährung und besser Medizin. Nur diese Menschen in China lebten um 3.000 vor Christus und wurden so zu echten Riesen führe ihre damalige Zeit.

Machtkämpfe der Riesen?

Die Berichte aus China, etwa auch ein Video, dass China Xinhua News twitterte, gehen weiter davon aus, dass dieser Ort vor 5.000 Jahren ein Wirtschaftszentrum des sehr frühen China war. Kulturell und politisch habe diese Stätte den ganzen Norden der heutigen Provinz Shandong beeinflusst. Wang Yongbo vom Shandong Provincial Institute of Archeology glaubt, dass diese Funde eine Lücke in der kulturellen Entwicklung am Gelben Fluss schlissen.

Giants: Was wusste US-Präsident Abraham Lincoln 1848 über die Riesen der Vorzeit – kannte er sie? (Video auf YouTube)
Giants: Was wusste US-Präsident Abraham Lincoln 1848 über die Riesen der Vorzeit – kannte er sie? (Video auf YouTube)

Zhou Xiaobo vom Kulturbüro der Provinz Shandong ist überzeugt:

Weitere Studien und Ausgrabungen an dieser Stelle sind von großem Welt für unser Verständnis der Herkunft der Kultur in Ost-China.“

Der Archäologe Li Boqian von der Universität in Peking glaubt sogar, dass diese Funde die Existenz ganzer Staaten in dem Gebiet des unteren Gelben Flusses belegen könnten.

So gut diese „Titanen“ hier vor Jahrtausenden auch gelebt haben, erbrachten die Ausgaben noch ein weiteres Detail an Licht der Moderne. Offenbar wurden mindestens sechs der gefundenen Gräber nicht lange nach den Bestattungen geschändet. Die Archäologen konnten gewaltsame Schäden an Knochen, Schädeln und den Beigaben aus Jade und Ton nachweisen, die erst nach den Begräbnissen erfolgt seien. Machtkämpfe innerhalb der Führungsgilde könnten dafür verantwortlich sein, so die Forscher.

Dass es dort noch viel zu entdecken gibt, zeigt auch die Ausweitungen der kommenden Grabungen in Jiaojia. Derzeit umfasst das Gebiet der Grabungen 240.000 Quadratmeter von denen bisher „erst“ 2.000 Quadratmeter ausgegraben wurden. Und dennoch haben die Archäologen das zukünftige Ausgrabungsgebiet bereits auf einen Quadratkilometer ausgeweitet …

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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