Studie: (Irdische) Regentropfen sollen bei der Suche nach Leben im Universum helfen

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Studie: (Irdische) Regentropfen sollen bei der Suche nach Leben im Universum helfen (Bilder: Pixabay/gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)
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Studie: (Irdische) Regentropfen sollen bei der Suche nach Leben im Universum helfen (Bilder: Pixabay/gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)

Wasser in flüssiger Form gilt als die Grundlage für die Entwicklung von Leben, wie wir es kenne. Auch für Leben auf fernen Exoplaneten. Jetzt haben Forscher der  Harvard University eine Untersuchung veröffentlicht, in der sie der Frage nachgehen, wie die Erforschung von Regen (Regentropfen) und Wolken unter anderem auf der Erde Hinweise auf Leben im All liefern könnten.


Leben im All und der Regen

Längst ist es unter Wissenschaftlern zahlreicher Fachgebiete “Chic” Studien, Aufsätze und Untersuchungen zu veröffentlichten, die sich mit der Fragen nach Leben im All auseinandersetzten. Noch vor kaum 20 oder 30 Jahren war das undenkbar. Und bei einigen dieser Publikationen erschießt sich nicht sofort der Sinn und Zweck hinter den wissenschaftlichen Ausführungen.

In Videos auf meinem YouTube-Kanal stellte ich immer mal wieder solche Studien vor. Sie sind sind, vereinfacht gesagt, sehr oft lediglich Spekulationen in wissenschaftlichen Gewand. Aber auch mit eben einer solchen Grundlage. Zum Teil mag sich der ein oder andere die Frage stellen ob Wissenschaftler wie Astronomen nichts besseres zu tun haben …

Ähnlich hat es sich meiner Meinung nach mit der der StudieDie Physik fallender Regentropfen in verschiedenen Planetenatmosphären”, die im März im angesehenen “Journal of Geophysical Research: Planets” erschien. Autoren sind die beiden renommierten Wissenschaftler Kaitlyn Loftus und Robin D. Wordsworth vom “Department of Earth and Planetary Sciences an der Harvard University. Grundlage dieser Veröffentlichung ist die bekannte Annahme, das sich Leben auf anderen Planeten wie Mars oder auch weit entfernten Exoplaneten nur dann entwickeln kann, wenn es in flüssiger Form lang genug vorkommt. Zumindest jene Art von Leben, wie wir es kennen. Intelligentes Leben eingeschlossen.

In ihrer Untersuchung dokumentierten sie, “dass Regentropfen in verschiedenen Planetenumgebungen bemerkenswert ähnlich sind, selbst Planeten, die sich so drastisch unterscheiden wie Erde und Jupiter”. So zeigen Loftus und Wordsworth unter anderem, wie sich Regentropfen verhalten. In Größe, Geschwindigkeiten bei Fall aus den Wolken oder auch deren Verdunstungsrate, wie sie schreiben. Dies wäre bei erdähnlichen Planeten für “durch Regen verursachten Oberflächenerosion von Interesse”.

Planeten-Wetter

In der Studie heißt es weiter:

Das Verhalten von Wolken und Niederschlag auf Planeten jenseits der Erde ist kaum bekannt, aber das Verständnis von Wolken und Niederschlag ist wichtig, um das Planetenklima vorherzusagen und Aufzeichnungen über vergangene Niederschläge auf den Oberflächen von Erde, Mars und Titan zu interpretieren.

Tatsächlich kennen wir in unserem Sonnensystem zahlreiche Monde und Planeten mit Wolken. Einige sind sogar vollständig von Wolken umgeben. Was sich genau darunter abspielt, wissen wir nicht. Phys.org zitiert Loftus dazu mit den Worten:

Der Lebenszyklus von Wolken ist wirklich wichtig, wenn wir über die Bewohnbarkeit von Planeten nachdenken. Aber Wolken und Niederschlag sind wirklich kompliziert und zu komplex, um vollständig modelliert zu werden. Wir suchen nach einfacheren Methoden, um zu verstehen, wie sich Wolken entwickeln. Ein erster Schritt besteht darin, ob Wolkentröpfchen in der Atmosphäre verdampfen oder als Regen an die Oberfläche gelangen.”

Niederschlag von flüssigen Wasser, der auf erdähnliche Planeten fällt, gilt als eine der Voraussetzungen für die Entstehung von Leben. Deshalb sei “der bescheidene Regentropfen ist ein wesentlicher Bestandteil des Niederschlagszyklus für alle Planeten”, so Wordsworth. Deren Verhalten und Physik müssen wir verstehen lernen, um vor allem zu erfahren, ob es ein Tropfen überhaupt bis auf die Oberfläche schafft. Zu kleine verdunsten, zu große brechen “aufgrund unzureichender Oberflächenspannung auseinander”:

Wenn wir verstehen, wie sich einzelne Regentropfen verhalten, können wir Niederschläge in komplexen Klimamodellen besser darstellen.”

Regentropfen als Schlüssel für Leben im All

Dies sei der “Schlüssel zum Verständnis der Bewohnbarkeit von Exoplaneten” und Loftus ist überzeugt:

Wir können dieses Verhalten verwenden, um uns bei der Modellierung von Wolkenzyklen auf Exoplaneten zu unterstützen.”

Zweifellos ist die Grundüberlegung richtig und für jeden klar erkennbar: Auf einem erdähnlichen Planeten muss flüssiges Wasser aus Wolken abregnen und es bis auf die Oberfläche schaffen. Dort sammelt es sich in Meeren, Flüssen oder Ozeanen und alle gemeinsam waschen Mineralien und Nährstoffe aus dem Boden und Gestein. Grundlagen für dieses außerirdische Leben, dass wir natürlich unserem Heimatplaneten kennen.

Allerdings war es das schon. Wir verstehen ja noch nicht einmal das Wetter- und Klimageschehen auf unserer Erde in all seiner Komplexität und mit all den Zusammenhängen. Wie soll man da irgendwelche Aussage über das Klima und Wetter auf weit entfernten erdähnlichen Exoplaneten treffen? Es gibt zwar bei den tausenden bekannten Exoplaneten durchaus welche, bei denen grob gesagt werden kann, was für Temperaturen usw. dort wahrscheinlich herrschen. Oder, dass es Wasserdampf in der Atmosphäre gibt. Mit dem Stand der Technik war es das derzeit auch. Von wirklichen außerirdischen Klimamodellen kann nicht im Entferntesten die Rede sein.

Um so unsinniger ist ein Artikel in “Der Westen”, der zu dieser Studie am 9. April erschien. “Wissenschaft mit spektakulärer Entdeckung – DAS könnte auf außerirdisches Leben hinweisen”, titelte “Der Westen” sensationshaschend dazu. “Wenn sie die Form und Beschaffenheit von Regentropfen bestimmen können, wüssten sie, ob diese auf die Erdoberfläche der Planeten treffen würden – und somit Leben potenziell möglich machen”, heißt es dort. Das ist alles andere als eine “spektakuläre Entdeckung”. Ganz zu schweigen davon, dass andere Planeten keine Erdoberfläche haben:

Wenn die Forscher nun herausfinden können, wie sich der einzelne Regentropfen verhält, können sie die Niederschläge in komplexen Klimamodellen darstellen und somit ihre Schlüsse ziehen.

Wenn …

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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