Unheimliche Besucher aus der Anderswelt: Eine entführte Schwangere – fliegende Wesen und seltsame Kreaturen in Irland (+ Videos)

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Unheimliche Besucher aus der Anderswelt (Bild: envato / Montage: Fischinger)
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Unheimliche Besucher aus der Anderswelt (Bild: envato / Montage: Fischinger)

Die Welt der Sagen, Legenden und Berichte über die Bewohner der sogenannten Anderswelt ist voller verblüffender und auch unheimlicher Überlieferungen. Denn dem Menschen wohlgesonnen waren nach diesen Erzählungen Kreaturen wie Zwerge oder Feen dem Menschen ganz und gar nicht. Davon zeugt auch eine Sage aus Irland, in der Feen eine hoch-schwangere Frau aus dem Kindbett entführen und gegen ein nicht-menschliches „Ding“ austauschen!


Die Anderswelt von Irland

Sagen und Erzählungen über das Volk der Feen aus der Anderswelt enthalten oftmals ausgesprochene kuriose Details und Aussagen. Was grundsätzlich für alle fremdartigen Bewohner dieser anderer Welt gilt. Seien es nun Elfen, Zwerge, Riesen oder sogar Götter des Himmels.

Eine Beispiel einer solchen Sage, die mehr als verblüffende Ereignisse beschreibt, stammt von der Insel Irland. Aufgezeichnet wurde diese beispielsweise in „Sidhe Scéalta“ in dem Magazin „Béaloideas – The Journal of the Folklore of Ireland Society“ (1954) von Seán Ó hEochaidh sowie seinem Werk „Fairy Legends from Donegal“ (1977).

Demnach lebte einst in Gortalia im schroffen und abgelegenen Gebiet Donegal im Nordwesten von Irland ein Schuster mit seiner in Kindesnöten liegenden Frau. Die geburt ließ nicht mehr lange auf sich warten. Also ritt der Mann in die nächste Stadt Kilcar, um dort eine Hebamme zu holen. Währen die Hebamme ihre Sachen zusammenpackte, erledigte er noch einige Besorgungen.

Zusammen mit der Hebamme und seinen kleinen Einkaufsbesorgungen ritt er eilends zurück zu seiner Frau. Bis ihm etwas Ungewöhnliches auffiel. Es heißt in der Sage dazu weiter:

Es war eine Mondnacht mit Wolken, und als sie durch einen Ort kamen, der Alt an Tairbh genannt wird, hörte er ein Geräusch, als ob ein Schwarm Vögel durch die Luft auf ihn zukäme. Er kam ihnen direkt entgegen (…)“

Die Frau, die vom Himmel fiel

Wütend über dieses ominöse und offenbar teuflische Phänomen am Himmel, warf der Schuster eine zuvor gekaufte Tüte mit Nägeln in die Luft. Genau, als diese Erscheinung „über ihnen vorbei flog“. Zornig fluchte er: „Mag der Teufel euch mit sich nehmen!“ Und plötzlich wurde es richtig seltsam:

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da hörte er das Geräusch von etwas, das vor sein Pferd hinstürzte. Er wendete, stieg ab und als er schaute, was es sei, fand er da doch seine Frau, die er daheim zurückgelassen hatte. Er richtete sie auf und setzte sie auf das Pferd, und die Hebamme hielt sie fest, während er das Pferd heimführte.“

Wie kann es sein, dass seine Frau einfach im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel stürzte? Doch die Sache entwickelte sich bei seiner Heimkehr zu einem sehr mysteriösen und gruseligen Ereignis. Denn daheim wurde ihm mitgeteilt, dass seine schwangere Frau während seiner Abwesenheit verstarb.

Der Schuhmacher schickte also seine zuvor vom Himmel gefallene Frau sowie die Hebamme in die nahe Scheune. Offenbar um sie vorerst zu verstecken. Dann ging er „ins Haus, als sei nichts geschehen, und trat an das Bett, wo der angebliche Leichnam liegen sollte.“ Nach einer kurzen Kontrolle der angeblich Toten dort verließ er wieder die Gemächer wieder. Doch nur, um kurz darauf mit einer Heugabel zurückzukommen. Denn der Schuster erkannte sofort, dass hier etwas Fremdartiges vor sich ging. Und so erzählt sie Sage weiter:

„Er trat an das Bett und stach mit der Gabel in das Ding, das da lag, da fuhr das Wesen, das da lag, hoch und fuhr wie der Blitz aus dem Fenster. Er ging in die Scheune und holte seine Frau und die Hebamme. Alles ging gut, und zur rechten Zeit wurde das Kind geboren. (…) von den Feen und vom ,großen Volk‘ sind sie nie wieder behelligt worden.“

Anderswelt und Wechselbäger

Eine unfassbare Geschichte. Doch lassen wir sie noch einmal Revue passieren: Der Mann sieht seine schwangere Frau „irgendwie“ vom Himmel stürzen, nachdem er seltsame Geräusche gehört hatte. Eigentlich sollte sie daheim im Bett liegen. In dem Bett allerdings fand er daraufhin ein fremdes Wesen vor. Ein „Ding“, dass später aus dem Fenster flog. Seine Frau bekam das Kind und keine Feen oder irgendwer vom „großen Volk“ ärgerten das Ehepaar je wieder.

Deutlich wird hier herausgestrichen, dass Feen oder andere Wesen von einem großen Volk, also nicht Feen, für die unheimlichen Ereignisse verantwortlich waren. Ebenfalls sehr deutlich scheint eine Verbindung zu der Schwangerschaft der Frau zu bestehen. Ferner ist selbst eine „Ortsversetzung“ durch die Fremden erfolgt. Solche paranormalen „Ortsversetzungen“ und Ereignisse sind auch heute noch bekannt. Quasi „moderne Feen-Sage“, die man vor allem aus dem Bereich der UFO-Forschung kennt.

Es ist jedoch nicht zu erklären, warum offenbar die daheim gebliebenen Personen an den Tod der Frau glaubten. Immerhin erkannte der Schuster direkt, dass hier ein „Ding“ im Kindbett seiner Gemahlin lag.

Diese Geschichte ist Bestandteil der Mythen über sogenannte „Wechselbälger“, über die an anderer Stellte umfassend diskutiert wurde.

Solche Sagen schildern, dass Wesen aus der Anderswelt ihre Kinder gegen Menschenkinder vertauscht haben sollen. Oder auch, dass Menschenfrauen deren fremdartige Kinder stillen, füttern oder sogar Namen geben sollten. Zu diesem Zweck entführten Wesen wie Zwerge oder Feen absichtlich entsprechende Frauen und Mädchen. Auch wenn in diesem Beispiel offensichtlich eine erwachsende Frau gegen ein „Ding“ ausgetauscht wurde.

Solche Erzählungen der Folklore könnte man teilweise als Vorläufer der „modernen Mythen“ über sogenannten UFO-Entführungen und -Kontakte ansehen. Denn es ist erstaunlich, dass sich zwischen beiden „Mythen“ immer wieder verblüffende Parallelen in den Details finden, wie auch auf diesem Blog immer wieder dargelegt.

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Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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