Archäologen finden in Ägypten eine 1800 Jahre alte “erste vollständige römische Stadt” unweit von Luxor

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Archäologen finden in Ägypten eine 1800 Jahre alte "vollständige römische Stadt" unweit von Luxor (Bild: Egyptian Ministry of Tourism and Antiques)
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Archäologen finden in Ägypten eine 1800 Jahre alte “vollständige römische Stadt” unweit von Luxor (Bild: Egyptian Ministry of Tourism and Antiques)

Archäologen haben in Luxor in Ägypten die erste vollständig erhaltene Stadt aus der Zeit der Römer gefunden. Wie die Antikenverwaltung mitteilte, sei sie “die älteste und wichtigste Stadt, die am Ostufer von Luxor gefunden wurde” und rund 1800 Jahre alt. Selbst eine Kommunikationssystem mit dem Rest des Römischen Reiches mittels Brieftauben fanden die Forscher. Doch der Fund kam nicht über Nacht. Und auch die Bekanntgabe der Entdeckung ist nicht zufällig.


Vollständige Römerstadt im Land am Nil gefunden

Wie Dr. Mostafa Waziri, Generalsekretär des ägyptischen Obersten Rates für Altertümer, in eine Video auf Twitter bekannt gab, haben Forscher in Ägypten die erste vollständig erhaltene Wohnstadt aus der Römerzeit entdeckt. Diese liegt im östlichen Luxor und sei mit rund 1800 Jahren “die älteste und wichtigste Stadt, die am Ostufer von Luxor gefunden wurde”, so Waziri.

In seinem auf Twitter am 24. Januar veröffentlichten Kurz-Video sprich der Ägyptologen davon, dass ein “komplettes Wohndorf entdeckt wurde”. Inklusive einem frühzeitlichen Kommunikationssystem. Denn erstmalig wurden auch “zwei Taubentürme” gefunden, in denen Brieftauben gehalten und gezüchtet wurden. Die Tiere dienten dazu, wichtige Nachrichten in andere, weit entfernte Teil des Römisches Reiches zu senden.

Die Anlage sei eine ausgesprochen seltene und glückliche Entdeckung, so Waziri. Dieser Fund wäre eine Art krönender Abschluss der Grabungen der Saison 2022. Denn die Ruinen der römischen Stadt sind nicht über Nacht plötzlich aufgetaucht, sondern die Grabungen begannen bereits im September des vergangenen Jahres.

Münzen aus Kupfer und Bronze, Werkzeuge und verschiedene Vasen und Töpferwaren seien bisher ebenso gefunden worden. Ebenso konnten die Archäologen einige der Ruinen als Werkstätten zur Metallverarbeitung der Römer identifizieren. Die Ausgrabungen werden hier in Zukunft noch weiter gehen, wie es aus Ägypten hieß.

Wissenschaft und PR in Ägypten

Es scheint fast so, als reißen die archäologischen Funde sowie spektakulären Entdeckungen im Land am Nil, nicht ab. Immerhin haben die Behörden in Ägypten in den vergangenen Monaten und Jahren der Weltöffentlichkeit immer wieder herausragende Ausgrabungen und Funde präsentiert (oder solche, die es sein sollen). Dies sollte man aber nicht überbewerten.

Da Ägypten seit Jahren mit ausbleibenden Tourismus zu kämpfen hat, läuft dort die PR-Maschine seit langem auf Hochtouren. Schon die Umbrüche im “Arabischen Frühling” machten dem Land schwer zu schaffen, da der Tourismus dort mit Abstand eine der wichtigen Einnahmequellen ist. Hinzu kam dann “Corona” und die letzten Touristenströme rissen vollends ab.

Denn gerade auch die uralten Altertümer und archäologischen Hinterlassenschaften locken sonst Millionen Menschen nach Ägypten. Viele Souvenirhändler oder “Guides” auf den Straßen und an den antiken Stätten ernähren mit ihrem bescheidenden Einkommen ganze Familien. Das Ausbleiben von Touristen ist in einem “Dritte Welt-Land” wie Ägypten eine Katastrophe.

So ist es nicht verwunderlich, dass dort immer wieder medienwirksam archäologische Entdeckungen präsentiert werden, um das Land wieder in den Fokus zu rücken. Wer kann es den Ägyptern verübeln? Doch es ist eine Gratwanderung, da kritische Stimmen zu bedenken geben, das solche öffentlichkeitswirksamen Bekanntmachungen der wissenschaftlichen Forschung vorgezogen werden.

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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