Bereits 2009 kam der Hollywood-Film „Knowing“ mit Nicolas Cage in der Hauptrolle in die Kinos. Ein Science-Fiction-Film, in dem es um das Ende der Welt und der Menschheit geht. Um die Apokalypse, denen fast niemand auf dem Planeten entkommen kann. Erstaunlicherweise enthält der Mystery-Thriller hierbei einige Anspielungen auf die Ideen der Prä-Astronautik. Und zwar konkret auf den Propheten Ezechiel der Bibel und sein mutmaßlich dort beschriebenes Raumschiff. Ein Mystery-Review.
„Knowing“ und Prä-Astronautik
Zufällig habe ich vor rund 10 Jahren den Spielfilm „Knowing – Die Zukunft endet jetzt“ im deutschen Fernsehen gesehen. Als Science-Fiction-Fan schaut ich bei solchen Filmen auch gerne zweimal oder dreimal hin und achte auf allerlei Details und Aussagen. Als Autor, Prä-Astronautiker und Jäger des Phantastischen so oder so. Erst kürzlich lief „Knowing“ wieder im Privatfernsehen.
Und so staunte ich damals doch sehr, dass dieser Science-Fiction-Film für einen Kenner der Idee der Götter aus dem Kosmos klar erkennbare Anlehnungen eben an diese Idee zeigte. Entnommen den Interpretationen von biblischen Schriften durch die Prä-Astronaunik, mit denen ich mich an anderer Stelle bereits 1997 und 2015 umfangreich beschäftigte.
Vor allem lehnt der Film an das Buch Ezechiel aus dem Alten Testament an. Und gerade dieses Buch der Bibel ist selbst für all jene, die sich nur am Rande mit der Prä-Astronautik befassen, ein Begriff. Doch dazu gleich mehr.
Visionen der Zukunft: Darum geht es
Die Handlung von „Knowing“ geht im Prinzip ausschließlich um das Ende der Welt und allen Lebens auf diesen Planeten. Diese Apokalypse kommt durch eine gigantische Sonneneruption, die die Erde vollständig verbrennt. Die Ozeane, die Atmosphäre, die Städte und die gesamte Biosphäre einschließlich der Spezies Mensch.
Doch es ist ein Ende mit Ankündigung. Denn 1959 vergruben Schüler eine klassische Zeitkapsel vor ihrer Grundschule, in der sie Bilder mit ihren Zukunftsvisionen legten. 50 Jahre später wird diese ausgegraben und dabei sticht ein „Bild“ hervor. Es enthält nur Zahlenreihen und kein gemaltes Bild. Wie sich im Laufe des Filmes herausstellt, sind diese Zahlen in Wahrheit Daten bevorstehender Katastrophen. Deren genauen Orte, Anzahl der Todesopfer und den Tagen, wann diese geschehen.
Das findet der Held Professor Jonathan „John“ Koestler alias Nicolas Cage heraus, dessen Sohn diesen Zettel aus der Zeitkapsel bekam. Und diese Zahlen verraten ihn (später!) auch Koordinaten, zu denen er sich aufmacht. In einer Welt, in der Panik und Naturkatastrophen immer weiter zunehmen.
Währenddessen tauchen immer wieder dunkel gekleidete Männer auf, die den Sohn scheinbar verfolgen. Dieser spricht von ominösen „Flüstermenschen“, die mit ihm sprechen. So, wie es auch 50 Jahre zuvor Lucinda Embry berichtete. Sie war es, die die Zahlenreihen notierte und in die Zeitkapsel legte. Die „Flüstermenschen“ sehen aus wie Menschen und sprechen mit den Kindern offensichtlich telepathisch, wie es Hollywood hier vermittelt.
„Visionen des Ezechiel“ in „Knowing“
All das ist noch nicht unbedingt etwas, das mit der Prä-Astronautik zu tun hat. Das ändert sich jedoch, als „John“ im Haus der inzwischen verstorbenen Lucinda ankommt. Hier findet er neben zahllosen Zeitungsartikeln zu Katastrophen und Unglücken der Vergangenheit auch ein Bild der „Vision des Propheten Ezechiel“ an der Wand. Ebenso die letzten codierten Prophezeiungen.
Spätestens hier sollte der Prä-Astronautiker aufhorchen, da dieses Bild wohl eines der bekanntesten Darstellung der Begegnung Ezechiels mit dem „Thronwagen Gottes“ ist. Und Ezechiel ist in der Prä-Astronautik (nach Henoch) wohl der bekannteste unter den Propheten. Im Film wurde das Bild jedoch leicht abgeändert wiedergegeben. Die Positionen des „Rades“ und der „vier lebenden Wesen“, wie sie bei Ezechiel in der Bibel heißen, sind im Film vertauscht. Warum auch immer.
In „Knowing“ erfährt „John“, dass Lucinda geradezu besessen von diesem Bild war. Und geschickt zeigt die Kamera die „Hand Gottes“, die dem Propheten einen beschriebenen Zettel überreicht. Eigentlich ist es eine Buchrolle, wie es das Buch Ezechiel beschreibt. Sollte diese „himmlische Botschaft“ irgendwas mit den Prophezeiungen von Lucinda zu tun haben? Sind es Botschaften von „Gott“? Dieser Eindruck wird im Film an dieser Stelle erweckt.
Kurz darauf macht sich „John“ auf zu den genauen Koordinaten, die er den geheimnisvollen Botschaften entnehmen konnte. In der Zwischenzeit nehmen die weltweiten Katastrophen weiter zu. Dort angekommen trifft er auf seinen kleinen Sohn und ein weiteres Mädchen.
Außerirdische greifen ein!
Hier sind sie aber nicht allein. Denn auch die „Flüstermenschen“ sind dort. Auf die Frage, wer sie sind, kommt plötzlich eine leuchtende Erscheinung vom Himmel herab. Offensichtlich ein Fahrzeug beziehungsweise ein Raumschiff. Zu erkennen ist, wie es sich öffnet und im Inneren technische Strukturen rotieren und sich bewegen. Daraus hervor kommt eine riesige Kugel mit verschiedenen, gleichmäßigen Öffnungen. Hierdurch erkennt man, dass es mehrere solcher „Kugeln“ oder besser „Räder“ ineinander sind.
Die ineinander rotierenden „Räder“ landen vor den vier Wesen und „John“ verschlägt es förmlich die Sprache. Es ist zu erfahren, dass die Kinder für einen Neuanfang der Menschheit auserwählt wurden. Nur die Auserwählten, denn „John“ alias Carge gehört nicht dazu.
Kurz darauf verwandeln sich die vier menschlichen Wesen in leuchtende und sogar leicht transparente „Lichtwesen„. Dennoch behalten sie weiterhin eine normale Menschengestalt: Selbst das Gehirn im Kopf und andere inneren Organe sind (strahlend) erkennbar. Mit etwas Phantasie kann man den strahlenden und leuchtenden „Nebel“ an deren Rücken sogar als „Engelsflügel“ interpretieren.
Diese nicht-irdischen Kreaturen des Lichts nehmen die beiden auserwählten Kinder mit in das nicht-irdische Fluggerät, das daraufhin die Erde verlässt. So viele viele weitere Raumschiffe dieser Art gleichzeitig auch, wie es eine Szene im All zeigt. Indes geht der Rest der Menschheit mit dem gesamten Planeten vollständig unter. Eine globale Feuersbrunst vernichtet und verbrennt ausnahmslos alles zu Staub. Selbst von den Ozeanen bleibt nichts mehr übrig. Das absolute Ende der Erde mit allem, was darauf existierte.
In der Zwischenzeit wurden die Auserwählten von ihren überdimensionalen, außerirdischen Rettern auf einen anderen Planeten gebracht. Eine scheinbar unbewohnte und „paradiesische Welt“ als eine Art Garten Eden mit Getreidefeldern. Ein groß in Szene gesetzter Baum dort, auf den die auserwählten Kinder zulaufen, soll auch den „Baum der Erkenntnis“ aus dem Buch Genesis symbolisieren. So zumindest Regisseur Alex Proyas laut Wikipedia in einem Kommentar auf der Film-DVD.
Das „Raumschiff des Ezechiel“ in der Prä-Astronautik
Unterhaltung nach Art von Hollywood, das steht fest. Doch diese vier Wesen und das herab kommende Raumschiff, mit den ineinander rotierenden Rädern, die vor dem Fahrzeug auf der Erde landen, stammen aus der Bibel. Aus dem 1. Kapitel des Buch Ezechiel . Und diese Erscheinung des Thronwagen Gottes sorgt seit weit über einem halben Jahrhundert in der Mystery-Literatur für Diskussionen.
Wurden hier Außerirdische mit ihrem Fluggerät im Alten Testament beschrieben, fragten verschiedene Autoren. Etwa der Prä-Astronautik-Pionier Robert Charroux in seinen Büchern. Als dann Erich von Däniken in seinem Bestseller „Erinnerungen an die Zukunft“ das „Raumschiff des Ezechiel“ 1968 ebenso thematisierte, wurde der Text und die „Vision des Ezechiel“ weltbekannt. Auch und vor allem außerhalb der treuen Bibelleser.
Zwei internationale viel gesehene Dokumentationen in der Folge der ersten Bücher von Erich von Däniken, steigerte noch die Bekanntheit des Bibeltextes. Nachdem 1973 Josef F. Blumrich von der NASA sich den biblischen Text und der Interpretation als Fahrzeug von Außerirdischen annahm, gab es kein halten mehr. Er legte 1973/1974 sein Buch „The Spaceships of Ezekiel“ vor, dass in deutsch unter dem Titel „Da tat sich der Himmel auf “ erschien. Im gleichen Verlag, in dem damals auch die Bestseller von Erich von Däniken veröffentlicht wurden, der auch ein Vorwort für Blumrichs Buch verfasste.
Jeder Prä-Astronautiker kennt zumindest die Arbeit von Blumrich. Denn „die Raumschiffe Ezechiel und ihre Bestätigung durch moderne Technik“, so der Untertitel von Blumrichs Buch in deutsch, kamen dabei heraus. Ein seltsames Objekt in Form eines Kreisels mit Rotoren für Flüge in der Erdatmosphäre (nicht im All!).
Genau das war es, was der Prophet Ezechiel im 6. Jahrhundert vor Christus im Babylonischen Exil vom Himmel hat kommen sehen. Da waren sich nicht nur Blumrich und von Däniken in der Prä-Astronautik anhand des Textes des Propheten sicher. Ein erstaunlicher Text, der aber nicht allein steht. Auch in vielen anderen und zum Teil älteren Schriften (s. auch das 2. Video unten) ist dieser fliegende „Thronwagen der Gottes“ zu finden. Inklusive der „Räder“, die Ezechiel gesehen haben will.
Wie Blumrich mir wenige Jahre vor seinem Tod 2002 selber sagte, nutze er aber nur das Buch Ezechiel für seine Arbeit in den 1970er Jahren.
Fremdartige Wesen und Räder
Die im ersten Kapitel bei Ezechiel beschriebenen Räder bei den vier Lebewesen waren dabei besonders sonderbar (s. dazu das 1. Video unten). In „Knowing“ ist es jene Kugel, die auf der Erde abgesetzt wird, und in der sich solcher „Räder“ umeinander drehen. Bei Ezechiel ließt sich das wie folgt:
„Als ich nun die lebendigen Wesen betrachtete, siehe, da war je ein Rad auf der Erde neben jedem der lebendigen Wesen, bei ihren vier Gesichtern. Das Aussehen der Räder und ihre Gestaltung war wie Chrysolith, und alle vier hatten die gleiche Gestalt. Sie sahen aber also aus und waren so gemacht, als wäre ein Rad im andern drin. Wenn sie gingen, so liefen sie auf ihren vier Seiten; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen. Und ihre Felgen waren so hoch, dass man sich vor ihnen fürchtete; und ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier.“ (Ez. 1,15-18)
„Wenn sich die lebendigen Wesen von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder“, heißt es in der Bibel dazu weiter. So, wie es der Hollywood-Film fantasievoll aber zugleich sehr schön zeigt. Denn durch dieses „Rad“ gelangen sie letztlich in ihr Raumschiff. Auch die vier Lebewesen beschreibt der Prophet eindrücklich. Unter anderem mit folgenden Worten:
„Und dies war das Aussehen der lebendigen Wesen: sie waren wie glühende Kohlen, welche brennen; und es fuhr wie Fackeln zwischen den lebendigen Wesen hin und her, und das Feuer gab einen Glanz, und von dem Feuer gingen Blitze aus; die lebendigen Wesen aber liefen hin und her, wie der Blitz.“ (Ez. 1,13-14)
Das, sowie die vielen weiteren Beschreibungen und Schilderungen im Buch Ezechiel, waren Inspiration für den gesamten Film „Knowing“. Denn auch bei Ezechiel geht es im weiteren Verlauf des Buches um das Ende, um den Untergang. Nicht zu knapp finden sich dabei such verschiedene Gewaltfantasien in dem biblischen Buch. Der Prophet bekam diese Prophezeiungen und Warnungen unter anderem auf der oben genannten Buchrolle, auf der diese verzeichnet waren:
„Da schaute ich, und siehe, eine Hand war gegen mich ausgestreckt, und siehe, sie hielt eine Buchrolle. Und er breitete sie vor mir aus; und sie war vorn und hinten beschrieben, und es waren darauf geschrieben Klagen, Seufzer und Wehe.„ (Ez. 2,9-10)
Hollywood und die Prä-Astronautik
Auf diese Art wurde der Prophet auserwählt, die mahnenden Worte Gottes dem Volk zu verkünden. Ähnlich wie die Prophezeiungen bei „Knowing“. Übrigens hat Blumrich auch das mutmaßlich gesehene Rad des Propheten entworfen, dass er sich am 5. Februar 1974 patentieren ließ.
Im Film besteht der Unterschied vor allem aber darin, dass hier die „Buchrolle“ mit Prophezeiungen „moderner“ Katastrophen beschrieben war, die in Zahlenreihen codiert waren. Vor allem aber kam hier das Wissen von Außerirdischen und nicht von Gott oder dem Herrn, wie bei Ezechiel. Oder, genauer gesagt, von einer „Gestalt, anzusehen wie ein Mensch“. (Ez. 2,6)
Die Macher von „Knowing“ haben offenkundig Blumrich und Däniken gelesen. Pure Unterhaltung aus der Traumfabrik Hollywood, da diese gerne den Weltuntergang verfilmt und Katastrophen mit Aktion in die Kinos bringt, denkt sicher der Ottonormal-Zuschauer. Solche Science-Fiction-Filme, die von dort um die Welt gehen, haben dabei ausnahmslos immer Kritiker aus ganz speziellen Bereichen. Nicht nur die üblichen Filmkritiker.
Auch Kenner der Astronomie, UFOs oder Prä-Astronautik „stänkern“ sehr gerne bei derartigen Filmen. Ob sie nun an Prä-Astronautik, Aliens und UFOs „glauben“, ist dabei Nebensache. Vor allem aber stehen sich zwei Meinungen oder Lager unversöhnlich bei einem Detail gegenüber: Inspirieren Kino- und Fernsehfilm rund um Außerirdische, UFOs und ähnliche Themen die Forscher und Sachbuchautoren zu ihren Ideen? Oder inspirieren diese die Filmemacher?
Mit Sicherheit sind die Übergänge fließend. Denn auch „seriöse Mainstreamforschung“, etwa im Bereichen wie Raumfahrt, Astronomie und neue Entdeckungen im All, ist eine Quelle für Hollywood & Co. Hier bedient man sich gerne. Das hat schon die Science-Fiction-Ikone H. G. Wells 1898 getan, als er seinen Klassiker „The War of the Worlds“ („Der Krieg der Welten“) veröffentlichte. Ein Werk, in dem fiese Marsmenschen die Erde angreifen – und damit die Mutter aller Alien-Invasions-Geschichten.
Prä-Astronautik war bereits vielfach in Filmen zu sehen. Mal klar und deutlich, mal eher verborgen oder am Rande, wie bei „Knowing“. Dieser Umstand wird gerne dafür herangezogen, dass die Filmindustrie mit ihren Werken die Menschen „vorbereiten“ wollen. Sogar bei „Independence Day“ wurde derartiges spekuliert. Absurd. Vielmehr scheint es offensichtlich zu sein, dass Ideen und Spekulationen der Prä-Astronautik weiter verbreitet sind, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.
Video-Auswahl zum Thema
- HIER Kanal-Mitglied werden und Videos vor allen anderen (werbefrei) sehen.
- Hunderte weitere Mystery-Videos findet Ihr HIER.
Bitte auf das „Play-Symbol“ klicken.
Euer Jäger des Phantastischen
Lars A. Fischinger
- Geschäfts-E-Mail: [email protected]
- Eure Unterstützung HIER