Er war schon zu Lebzeiten eine weltweite Legende: Der 2002 im Alter von 87 Jahren verstorbene Norweger Thor Heyerdahl. Sein alles andere als normales Leben wurde im Jahr 1947 schlagartig bekannt, als Heyerdahl und seine fünf Mann starke Crew mit einem Holzfloß von Peru, Südamerika, nach Polynesien fuhren. Weitere Expeditionen folgten und bis heute sind seine Fahrten Ideengeber für so machen „alternativen Geschichtsschreiber“ bzw. Experimental-Archäologen. Die Thesen von kulturellen Kontakten über die Ozean lange vor der „christlichen Seefahrt“ solchen so untermauert werden. Das wollten auch die 14 Teilnehmer der Expedition „Kon-Tiki 2“ im Fahrwasser des Thor Heyerdahl. Doch nach 114 Tagen auf dem Pazifik mussten sie von einem Frachter aus Seenot gerettet werden.
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Von Lars A. Fischinger
Hallo, Ihr Lieben und Freundinnen & Freunde des Phantastischen!
Am 7. November 2015 machte sich die Expedition „Kon-Tiki 2„, bestehend aus zwei Flößen und insgesamt 14 Teilnehmern aus verschiedenen Ländern, von Callao in Peru auf dem Weg den Pazifik zu bezwingen. Wie auch Thor Heyerdahl 1947, der ebenso in Callao aus seine ehrgeizige Expedition startete. Auch das „Kon-Tiki 2“-Team wollte die Thesen untermauern, dass südamerikanische Indianer schon vor den Zeiten der bekannten Inka in der Lage waren mit einfachen Booten bis in die Inselwelt Polynesiens zu segeln.
Technisch belegt hat das eigentlich schon Heyerdahl vor rund 70 Jahren mit seiner 1. Expedition. Doch begeisterte Experimental-Forscher sind selten zu bremsen. Zum Glück!
Schiffbruch für die die beiden „Kon-Tiki“.
Nach dem Start der Expedition Anfang November 2015 erreichten die unter anderem aus Norwegen, Russland, Peru und Neuseeland stammenden Forscher nach 43 Tagen die legendäre und weltbekannt Osterinsel. Die „einsamste Insel der Welt“, die durch ihre hunderten von gigantischen Steinfiguren (Moai genannt) bekannt ist.
Von der Osterinsel aus wollten die Expeditions-Teilnehmer am 6. Januar zurück nach Peru fahren. Doch das Team verfehlte ihr Ziel und geriet aufgrund des sich verschlechternden Zustandes ihrer beiden Flöße in Seenot. Die drohende Gefahr lies den 14 Seglern letztlich keine andere Wahl, als am 16. März einen Notruf abzusetzen. Der Frachter „Hokuetsu Ushaka“ nahm daraufhin die Mannschaften am 17. März wohlbehalten auf.
Mit Sicherheit bitter für die ehrgeizigen Teilnehmer der Expedition. Aber Sicherheit geht vor!
Anerkennung von anderen Heyerdahl-Enthusiasten
Thor Heyerdahl hat mit seinem Experiment 1947, dem darauf folgenden Buch und dem preisgekrönten Dokumentarfilm zu „Kon-Tiki“ vor rund 70 Jahren, die Welt fasziniert. Diese Begeisterung hält bis heute an. Zumal auch deshalb, da Heyerdahl es nicht bei dieser einen Expedition im Pazifik belassen hat. Nein, vielmehr war es der Anfang einer ganzen Reihe von Expeditionen der Schifffahrt der Antike.
Mein Freund und Kollege Dr. Dominique Görlitz, den regelmäßige Leserinnen und Leser dieser Webseiten natürlich kennen, hat beispielsweise ebenso derartige Expeditionen im Kielwasser des Thor Heyerdahl unternommen. Seine „Abora“-Schifffahrt-Expeditionen sind nicht minder ehrgeizig gewesen, wie es aktuell „Kon-Tiki 2“ war.
Und so schrieb Görlitz am 19. März 2016 bei Facebook zu dem Projekt „Kon-Tiki 2“ auch anerkennend:
„Meine Sympathie für unsere Kollegen von dem norwegischen Floß Kon-Tiki 2!
Von einem Floß-Segler zu einem Floß-Segler – Ich möchte meine Anteilnahme über das vorzeitige Ende der Kon-Tiki 2-Expedition zusenden.
In der Gnade der Elemente ist es immer schwer, den richtigen Kurs zu finden. Selbst wenn ein solches Experiment letztlich nicht mit einem Erfolg endet, helfen uns diese Erfahrungen zu verstehen, wie die alten Seefahrer ihren Kurs über den Ozean fanden.
Wir haben die selben Erfahrungen mit Abora III im Jahr 2007 gemacht. Ab er das war nicht das Ende unserer Forschungen.
Ich wünsche der Mannschaft von Kon-Tiki 2 alles Gute bei ihrer Rückkehr zu ihren Familien.
Viel Glück!„
Heyerdahl fasziniert ohne Frage viele Menschen auch nach Jahrzehnten. Mich ebenso. Auch der beeindruckende Kinofilm „Kon-Tiki“ von 2012 zeigt diese Faszination eindringlich. Es steht für viele „alternative Geschichtsforscher“ außer Frage, dass es Kulturkontakte über die Ozeane gab, als Kolumbus oder auch die Wikinger noch nicht mal existierten …
Ich danke Euch, Euer Jäger des Phantastischen
Fischinger-Online
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