
Seit bald 8 Jahren boomt das UFO-Thema erneut enorm. Vor allem in den USA. Immer neue Enthüllungen, (offizielle) Videos, politische Debatten und Anhörungen sowie UAP-Sichtungen überschwemmen fast schon die UFO-Forschung und -Community. Vielfach sprechen begeisterte Forscher auch von einer Zeitwenden. Und zwar in Bezug darauf, wie offizielle Stellen und der Gesetzgeber in den USA mit dem Phänomen der Unbekannten Flugobjekte umgeht. Oder umgehen will. Und durchaus trifft das auch vollumfänglich zu. Auch wenn vor allem der Ottonormal-Bürger, der sich nur am Rande für UFOs und Aliens etc. interessiert, vielfach längst den Überblick verloren hat. Denn streckenweise kommen die Meldungen und News dazu aus den USA fast schon im Stundentakt. Darum soll in diesem Mystery Files-Beitrag einmal der bisherige und aktuelle „Stand der Dinge“ zusammengefasst werden. Die vergangenen Entwicklungen bis heute.
UFOs und die Entwicklungen in Sachen UAP
Seit 2021 hat der US-Kongress mit dem „National Defense Authorization Act“ (NDAA) eine verstärkte Auseinandersetzung mit “Unidentified Anomalous Phenomena” (UAP) erzwungen. Also das, was man früher pauschal UFOs nannte.
Einer der Gründe war fraglos die 2017 an die Öffentlichkeit gelangten US-Navy-Videos von Unbekannten Flugobjekten. Nach diesem „Paukenschlag der UFO-Forschung“ folgte ein regelrechter Boom oder Hype rund um (offizielle) UFO-Berichte und –Forschungen. Hier im Speziellen in den USA. Bis heute hält dieser ununterbrochen kann.
Im Juli 2022 wurde im US-Verteidigungsministerium die „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) eingerichtet, die Berichte aus Militär und Geheimdiensten sammelt und untersucht. Zuvor wurde jedoch bereits das UFO-Programm AATIP („Advanced Aerospace Threat Identification Program“) der US-Regierung bekannt.
Heute führt Jon T. Kosloski (seit August 2024 Direktor) das Amt. AARO koordiniert sich mit anderen Behörden (unter anderem der Geheimdienstdirektion ODNI) und berichtet jährlich an den Kongress. Soll es zumindest.
Der letzte unklassifizierte Jahresbericht (Zeitraum Mai 2023 bis Juni 2024) dokumentierte 757 neue UAP-Vorfälle (davon 485 in diesem Zeitraum) plus 272 ältere Fälle. Insgesamt durchforschte das AARO nach offiziellen Angaben bis November 2024 rund 1.600 Fälle. (s. a. PDF HIER)
In den Berichten unterstreicht AARO deutlich, dass es bisher „no verifiable evidence of extraterrestrial beings, activity or technology“ gefunden wurden. Also „keine nachweisbaren Beweise für außerirdische Wesen, Aktivitäten oder Technologien“. Die meisten Fälle können routinemäßig mit konventionellen Objekten erklärt werden. Zugleich erkennen die offiziellen UFO-Forscher der USA an, dass nur ein geringer Bruchteil als „potenziell anomal“ übrig bleibt und weiterer wissenschaftlicher Analyse bedarf.
Eigentlich grundsätzliche eine Aussage bzw. Forderung, die schon seit Jahrzehnten auch von privaten UFO-Forschern und –Gruppen getätigt wurde und wird. Demnach: Nichts Neues an der „UFO-Forscher-Front“ …
Parallel verfolgt auch die NASA inzwischen eine vorsichtig offene Linie. Sehr vorsichtig, sollte man hier unterstreichen.
Die NASA hatte zum Beispiel im Juni 2022 ein externes UAP-Expertengremium einberufen, das im September 2023 seinen Bericht vorlegte. Die NASA unter Administrator Bill Nelson erklärte, sie wolle UFO-Forschung datengetrieben und „transparent zum Wohle der Menschheit“ betreiben. Eine überaus starke Aussage!
Konkret wurde Mark McInerney als erster NASA-UAP-Forschungsdirektor berufen, um eine “robuste Datenbank” aufzubauen und mit KI-Methoden den Himmel nach Anomalien abzusuchen. Die NASA betonte 2023 weiter, dass derzeit nur „eine begrenzte Anzahl qualitativ hochwertiger Beobachtungen“ vorliege, wodurch sich keine „gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse“ ziehen ließen.
Auch solche Aussagen kennt man aus der „Privat-UFO-Forschung“ seit Jahren.
+++ Buchauswahl zum Thema +++ *







Und die „UFO-Gesetzeslage“?
Ende 2023 wurde mit dem „NDAA FY2024“ ein umfangreiches Transparenzpaket in den USA beschlossen. In verschiedenen Mystery Files-Videos habe ich darüber (und weitere Entwicklungen) berichtet.
In diesem „UAP Disclosure Act“ genannte Abschnitt (§§ 1841–1843 NDAA 2024) richtete der Archivleiter der USA ein Aktenarchiv für UFOs beim Nationalarchiv ein. Alle Regierungsakten zu unbekannten Anomalien, „Technologien unbekannter Herkunft“ oder sogar „nicht-menschlicher Intelligenz“ müssen dort gesammelt und (wenn möglich) binnen 30 Tagen (physisch) bzw. 180 Tagen (online) öffentlich gemacht werden.
Das Gesetz enthält zudem einen Freigabestichtag: Jeder Datensatz soll spätestens 25 Jahre nach Erstellung veröffentlicht werden. Es sei denn, der Präsident befürchtet einen außergewöhnlichen Schaden für die nationale Sicherheit. Also eine Gefahr. Zudem legte man im NDAA 2024 fest, dass alle Forschungsaktivitäten zu UAP, die unter besonderen Geheimhaltungsstufen laufen, dem Geheimdienstdirektor und den betreffenden Kongressausschüssen unverzüglich offenbart werden müssen – andernfalls dürfen dafür keine Mittel ausgegeben werden.
Schließlich gibt es verstärkt parlamentarische Anstrengungen. Seit 2023 wurden mehrere Gesetzesinitiativen diskutiert, etwa ein „UAP Disclosure Act“, das die Übergabe von angeblichen Resten nicht-menschlicher Technologie und sogar biologische Proben an ein unabhängiges Gremium erzwingen würde (s. PDF HIER). Während manche dieser Vorschläge (etwa als Nachtragshaushalt) noch verhandelt werden, reflektiert dies den Druck von Teilen des Kongresses, die Geheimhaltung aufzubrechen und AARO vor allem auch stärker zu kontrollieren.
So sieht ein Entwurf im US-Geheimdienstetatsvoranschlag 2025 vor, die Finanzierung jeglicher geheimer UAP-Programme zu streichen, sofern diese nicht ordnungsgemäß dem Kongress gemeldet wurden (s. PDF HIER).
Öffentliche Anhörungen, UFO-Whistleblower & Co.
Spätestens seit dem Sommer 2023 gewinnt das UAP/UFO-Thema ungewöhnlich große mediale Aufmerksamkeit. Zum Teil überschlagen und überbieten sich (us-amerikanische) Medien sogar mit entsprechenden Berichten, (Online-)Interviews und TV-News-Meldungen seit dem. Inklusive „sensationeller Enthüllungen“ angeblicher „Whistleblower“ mit Geheimwissen über UFOs und sogar Aliens.
Im Juli 2023 fand die erste öffentliche US-Kongressanhörung zu UFOs seit Jahrzehnten statt. Eine mediale Bombe auch außerhalb der UFO-Community.
Dabei berichteten ehemalige Militärangehörige von spektakulären Begegnungen. Am bekanntesten wurde David Grusch, der als Ex-Nachrichtendienstler behauptete, die US-Regierung habe ein „mehrjähriges“ Rückentwicklungsprogramm für außerirdische Flugobjekte. Nicht nur das, denn ebenfalls dazu gehören auch nicht-menschliche „Biologische Überreste“ („Biologic remains“) von UFO-Absturzstellen betrieben.
Bei der bis heute diskutierten Anhörung nannte Grusch es konkret einen geheimen Reverse-Engineering-Ablauf („multi-decade reverse engineering program“) und die Bergung „non-human ‘biologics’“. Was wie „Akte X“ aus den 1990er Jahren klingt, sei nach den Aussagen von Grusch (und anderer) Realität.

Ebenso sprach der ehemalige Jetpilot Ryan Graves („Americans for Safe Aerospace“) von Dutzenden UFO-Sichtungen seiner Kollegen, die fortschrittliche Flugobjekte beschreiben.
Die darauf folgende Medienberichterstattung war sehr breit gefächert und unterschiedlich. Kleine und große Zeitungen sowie TV-Sender und Online-Portale berichteten ausführlich über diese erstaunlichen bis wilden Behauptungen. Sie warnten oft aber auch zugleich, dass die „Beweise“ bislang (offiziell!) absolut unbestätigt seien. Tatsächlich drehte sich ein Großteil der Debatte um verbesserte Meldeprozesse für entsprechende Sichtungen und Transparenz.
Selbst NPR (als ein Beispiel) stellte fest, dass nach viel Gerede über „kleine grüne Männchen“ bei der Anhörung primär über bessere UAP-Richtlinien und Berichtswege diskutiert wurde.
Ende 2024 kam es zu einer zweiten großen Anhörung im US-Repräsentantenhaus („Exposing the Truth“). Zeugen waren diesmal unter anderem ein ehemaliger Admiral (Tim Gallaudet) und ein Ex-NASA-Verwaltungsbeauftragter, die erneut von jahrzehntelangen Vertuschungen sprachen. In dieser Sitzung forderten die Zeugen und unterstützende Abgeordnete mehr „staatliche Transparenz und weniger Stigmatisierung“. Also im Grunde eine weitgehende Freigabe aller klassifizierten Informationen zu Unbekannten Flugobjekten.
Auf politischer Ebene schürte dies das Interesse der Republikaner wie etwa Nancy Mace. Die AARO wurde als undurchsichtig kritisiert (etwa wegen geheimer Budgetposten). Ein Vorwurf, der von verschiedenen Seiten erhoben wurde und noch immer wird.
Parallel dazu arbeiteten demokratische und republikanische Senatoren gemeinsam an weiteren Gesetzen für mehr Offenlegung (PDF HIER). Einschließlich mehr „Whistleblower-Schutz“ oder auch die Streichung illegaler UAP-Programme sowie mehr Kontrolle von AARO.
Die Gesetzgebung rund um UFOs entwickelte sich rapide. Neben dem NDAA 2024 wurde etwa im „Congressional Record“ ein Antrag behandelt, der ein zentrales UFO-Archiv im Nationalarchiv vorschlug (das letztlich in Kraft trat). In Anhörungen und Stellungnahmen schilderten inzwischen auch Kongressmitglieder ihr eigenes Erleben in diesem Zusammenhang. Einige sagten, sie hätten selbst UFOs beobachtet oder würden persönlich das Thema intensiver verfolgen. Insgesamt scheinen diese Entwicklungen einen deutlicheren politischen Fokus auf UFO-Forschung und –Transparenz aufzuzeigen.
Wissenschaftliche Forschung und Kooperationen
Auch abseits der Regierung wächst das wissenschaftliche Interesse. Auf offizieller Seite war neben AARO vor allem die NASA in den letzten Jahren aktiv. Das erwähnte UAP-Studienteam der NASA aus 16 externen Experten empfahl der Weltraumbehörde unter anderem, ihre Sensortechnik und Datenverarbeitung stärker für UFOs zu nutzen. NASA Administrator Nelson betonte etwa, man wolle künstliche Intelligenz und Weltraumbeobachtungsfähigkeiten einsetzen, um den Himmel systematisch nach Anomalien abzusuchen.
Auch konkrete Pilotprojekte, wie die Auswertung von Daten diverser Erdbeobachtungs-Satelliten oder die Förderung ziviler Meldenetzwerke sind (angeblich) in Planung. Die NASA arbeitet dabei mit anderen Bundesbehörden zusammen und will Ergebnisse offen publizieren: McInerney, der neue UAP-Direktor, soll für „transparente“ Kommunikation sorgen …

Bedeutend ist zudem die private und zivile Seite. Unabhängige Forscher versuchen, das Phänomen rein methodisch anzugehen. Das bekannteste Beispiel ist wohl das „Galileo-Projekt“ von und um Harvard-Astrophysiker Prof. Avi Loeb.
Es errichtet ein Netzwerk von Teleskopen und Sensoren zur automatisierten Detektion ungewöhnlicher Flugobjekte. Kosloski hob dieses Projekt als positives Beispiel hervor. „Scientific American“ zitierte ihn am 24. März 2025 dazu mit den Worten:
„Es gibt Gruppen, wie das Galileo-Projekt von Avi Loeb*, die an einer besseren Datenerfassung arbeiten.“
Auch andere Universitäten und Institute haben eigene Initiativen oder fördern UFO-bezogene Forschung. Übrigens auch in Deutschland und anderen Teilen diese Planeten.
AARO selbst kooperiert zunehmend mit akademischen Einrichtungen, insbesondere über „University-Affiliated Research Centers“ (UARC). So arbeiten etwa das „Georgia Tech Research Institute“ (UARC der „Georgia Tech“) und das „Oak-Ridge-Nationallabor“ mit AARO zusammen. Beispielsweise half „Georgia Tech“ bei der Entwicklung des sogenannten „Gremlin“ Überwachungssystems, und „Oak Ridge“ untersucht Flugobjekte auf Materialspuren.
Ein zentrales Problem bleibt jedoch die Datenfreigabe. Viele relevante Messdaten sind ganz einfach klassifiziert und damit geheim. AARO bemüht sich daher, Daten und Dokumente in ihrer Klassifizierung herabzustufen, um Forschungspartner zu gewinnen. Also eine Art „Downgrading“.
Insgesamt betonen alle Experten, dass die wichtigste Ressource solide Daten sind. Und dass hier in den USA noch große Potentiale für gemeinsame Projekte von Militär, Raumfahrtbehörden, zivilen „Privat-Gruppen“ und Universitäten schlummern.
Wirrwarr der Datenlage
Die öffentlich zugängliche UFO-Datenlage ist noch immer sehr fragmentarisch. Der „Pentagon-UFO-Bericht“ vom November 2024 fasst nur zusammen: Von den 757 in 2023 und 2024 gemeldeten Fällen konnten knapp 300 untersucht und meist als konventionelle Objekte identifiziert werden. Genannt werden zum Beispiel Ballons, Vögel, Wetterdrohnen, Satelliten und häufig Sichtungen der „Starlink“-Satelliten.
Zurück blieben demnach „hunderte von anderen Fällen, die nicht aufgeklärt wurden. Meist nur aus dem Grund, da die Daten unzureichend waren oder sind. So etwa „The Guardian“ am 15. November 2024.
Ähnlich äußert sich AARO bzw. dessen Chef Jon Kosloski. Von insgesamt rund 1.600 Fällen haben sie „hunderte Fällen (…) auf normale Objekte“ zurückgeführt, während „bei über 900 Berichten ausreichende Daten für eine Analyse fehlen“. So das Pentagon in ihrer offiziellen Verlautbarung im November 2024.
Diese ungelösten Fälle gelten folglich als „ungeklärt“. Wobei unbekannt ist, welche Technologien dahinterstecken oder dahinterstecken könnten. AARO betont stets und gerne, dass in keinem gelösten Fall fortschrittliche Technologie oder andere Hinweise auf außerirdische Herkunft gefunden wurden.
Auch die „NASA-UFO-Studie“ kam zu diesem Ergebnis: Bisher gebe es „keinen Beweis dafür, dass UAPs einen außerirdischen Ursprung haben“, so „Space.com“ am 14. September 2023. Zugleich seien die vorhandenen Beobachtungen zu bruchstückhaft, um weiterführende Schlüsse ziehen zu können, so die NASA weiter.

Eine exemplarische Analyse des 2013 veröffentlichten „Aguadilla-Videos“ zeigt, wie leicht Verwirrung entsteht: In dieser Aufnahme erschien es, als würde ein Objekt mit hoher Geschwindigkeit ins Meer eintauchen, doch AARO-Physiker konnten zeigen, dass es sich um zwei langsam fliegende Objekte handelte, die perspektivisch zusammenpassten. So „Scientific American“ im März dieses Jahres.
Solche optischen Effekte sind heute ein gängiger und vor allem nicht unumstrittener Erklärungsansatz bei diversen „UFO-Videos“.
Es lägen bisher auch keine technologischen oder sogar biologischen Proben vor. Abgesehen von Gruschs unbestätigten Behauptungen über nicht-menschliche „Biologics“, hat die US-Regierung keinerlei Fundstücke präsentiert. Nichts handfestes wurde je der Öffentlichkeit gezeigt. Auch nicht von anderen angeblichen und echten „Geheimnisträgern“, die „auspackten“.
Denn vor allem Kritiker und Skeptiker der UFO-Thematik (einige nennen es „UFO-Zirkus“) schreiben teilweise geradezu nach etwas Greifbaren. Auch diverse Hobby-UFOlogen-Blogger in Deutschland. Am besten sollte gleich ein UFO mit samt Alien vorgelegt werden. Das wünschen sich die „Beliver“ natürlich auch gerne. Keine Frage.
Andererseits konnten bisher auch keine bekannten „Alternativ-Erklärungen“ wie zum Beispiel chinesische oder russische Drohnen oder irgendwelche geheime Testflugzeuge eindeutig belegt werden. Auch nicht „exotische Erklärungen“ wie Innerer-Technologien, Objekte einer parallel existierende, verborgenen Erden-Zivilisation (ähnlich der Idee der Innererde/Hohlwelt), Erscheinungen aus Paralleluniversen* oder Zeitreisende unserer eigenen Spezies.
In mehreren Fällen berichteten Militärpiloten von Begegnungen – etwa von Flugobjekten, die sie verfolgten oder sogar blinkend über sensiblen Anlagen kreisten. Über diese Fälle ist weiterhin im Großen und Ganzen recht wenig bekannt. Obwohl es offenbar, so diverse UFO-Ermittler und –Forscher, solche Vorfälle bereits in der Vergangenheit sehr zahlreich gab. Bis heute. Einige sind mehr und genauer bekannt als andere. Die Mehrzahl entzieht sich aber den zivilen Forschern einer exakten Überprüfung.
UFOs in der öffentlichen und medialen Wahrnehmung
UFOs und die „neuen“ UAPs sind heute ein überaus populäres Thema. In der Bevölkerung herrscht erneut große Neugier auf das Phänomen. Ein Tatsache, die wiedermal unterstreicht, dass das öffentliche Interesse an „Aliens“ und „Fliegenden Untertassen“ in Wellen kommt.
Eine „YouGov“-Umfrage ergab beispielsweise, dass über 50 % der US-Amerikaner an außerirdisches Leben glauben (PDF HIER). Natürlich werden Außerirdische und UFO-Sichtungen sehr häufig in sozialen Medien wie Facebook, X & Co. diskutiert.
Zugleich auch in einer wahren Flut an YouTube-Videos. Vor allem hier laden User auch ungezählte selbst gedrehte UFO-Filmchen hoch, die alles und nichts am Himmel zeigen. Vor allem aber werden auf der Videoplattform auch immer wieder in neuesten Entwicklungen in den USA in Sachen „UFOs und US-Regierung“ diskutiert und von Video-Schaffen vorgestellt …
Die US-Medienlandschaft an sich reagiert verständlicherweise sehr unterschiedlich. Öffentlich-rechtliche Sender wie NPR berichteten nüchtern über Zeugenanhörungen und betonten die fehlende Beweislage. Der „Guardian“ (via „AP“) schrieb etwa, der Pentagon-Bericht zu UFOs spiegelt sogar ein „erhöhtes öffentliches Interesse“ wider.

Bekannte Fachmedien wie „Scientific American“, „Space.com“ oder „New Scientist“ ordnen das Thema meist wissenschaftlich ein, interviewen Experten und warnen vor voreiligen Schlüssen. Größere Tageszeitungen wie die „New York Times“ zeigten sich anfangs zurückhaltend, sind aber seit 2023 offener für Berichte – auch wenn US-Kongressanhörungen kritisiert wurden, weil Spitzenblätter sie nur am Rande erwähnten.
Insgesamt erkennt man in der öffentlichen Debatte klar zwei Standpunkte. Auf der einen Seite gibt es Enthusiasten und „Verschwörungsanhänger“, die jeden UAP-Bericht als Hinweis auf Alien-Geheimwissen werten. Auf der anderen stehen Skeptiker und Forscher, die hauptsächlich Alltägliches vermuten und versuchen streng nach Datenlage argumentieren.
Eigentlich könnte man auch noch eine dritte Gruppe dazu rechnen. Und zwar all jene, denen das alles total egal ist und UFOs für dummes Zeug der Amis halten.
Politisch wird das Thema in den USA selten innerhalb der Parteien abgegrenzt. UFO-Forschung findet Unterstützung bei Teilen beider politischen Lager, doch die mediale „Inszenierung“ legt deutlich nahe, dass viele Bürger ernsthafte Antworten erwarten. Kritiker weisen etwa darauf hin, dass die US-Regierung in der Vergangenheit Sicherheitsfragen vernachlässigt hat (zum Beispiel die UFO-Projekte der CIA in den 1950er Jahren), und drängen auf Aufklärung.
Transparenz und offene Fragen zu UFOs
Die Transparenzbemühungen des Pentagons und der NASA zeigen erste Fortschritte, stoßen aber vielfach auf Skepsis. AARO versichert, so offen wie möglich zu arbeiten. Direktor Kosloski forderte ehemalige Servicemitarbeiter auf, UAP-Beobachtungen zu melden und versprach 2024 sogar „so viele Informationen wie möglich auf der nicht klassifizierten Ebene“ zu veröffentlichen. Auch die NASA betone schon 2023 einen datengestützten und vor allem öffentlichen Forschungsansatz.
Dennoch beklagen einige Politiker weiter Vertuschung, Geheimniskrämerei und mangelhafte Transparenz. Repräsentantin Nancy Mace warf AARO im Kongress vor, ihr Budget gehöre zu den wenigen unveröffentlichten Ausgaben der USA. Was nicht nur für sie ein Unding sei.
Analysten wie der Ex-Politberater Michael Shellenberger argumentieren, dass Kongress und das „Government Accountability Office“ (GAO, das Untersuchungsorgan des US-Kongresses) UFO-Untersuchungen anstoßen müssen, zeige mangelndes Vertrauen in AARO (PDF HIER).
Nach wie vor ist unklar, ob es wirklich geheime UFO-Programme gibt, und wann die Archive für UFO-Forscher endlich offenstehen. Zahlreiche Whistleblower (oder solche, die es sein wollen) haben im Laufe der Jahre immer wieder klar gemacht, dass geheime UFO-Forschungen seit Jahrzehnten die Normalität sind. Inklusive spektakuläre Behauptungen über Kontakte mit Aliens und/oder einer nicht-menschlichen Intelligenz …
Gesetzliche Vorkehrungen zielen darauf ab, solche Lücken zu schließen: Die NDAA-Vorschriften (§§ 1841–1843) binden die Behörden straff an Melde- und Freigaberegeln. So sollen künftig alle „führenden“ Akten erfasst und innerhalb von 25 Jahren freigegeben werden (eine Verlängerung bedarf sogar eines präsidialen Ausnahmevotums).
Verschiedene Experten weisen jedoch darauf hin, dass diese Prozesse langwierig sind. Jede Behörde muss nun erst ihre Altbestände durchsuchen, Klassifizierungen prüfen und Berichte erstellen. Daher könnte es noch Jahre dauern, bis die NARA-UAP-Sammlung wirklich vollständig ist. Das kann sicherlich auch der Laie nachvollziehen, wenn er sich den legendären Bürokratie-Irrsinn hierzulande ansieht.
Auch immer wieder neue Enthüllungen rund um geheime UFO-Forschungen und Aliens in den USA verlaufen oft im Sande. Sie bringen ohne handfeste Beweise vor allem den Skeptikern in der Öffentlichkeit nichts. Etwa die Aussage von Harald B. Malmgren, einen früheren hochrangigen Berater verschiedener US-Präsidenten. Auf X berichtete er im August 2024, dass er „vor über 60 Jahren“ die höchste Geheimhaltungsstufe erhielt, um für das Pentagon zu arbeiten. Hierbei sei er auch „informell über ‚Technologien aus anderen Welten‘ unterrichtet“ worden. Aber „zur Geheimhaltung verpflichtet“ gewesen.

Solche Aussagen, gerade von derart hochkarätigen Personen, feuern die Debatte vor allem online immer wieder an. Nicht minder wie ein sehr grober „Schnitzer“, dem der bekannte Luis „Lue“ Elizondo* kürzlich unterlief. Bei einem runden Tisch zur UFO-Frage („UAP Disclosure Fund“ genannt) mit einigen Kongressmitgliedern präsentierte er ein UFO-Foto, das eine 300 Meter große klassische „Fliegende Untertasse“ zeigen soll. Aufgenommen von einem Piloten. Auch bekannte Namen wie Avi Loeb, Christopher Mellon und Anna Paulina Luna waren bei der mehrstündigen Anhörung anwesend.
Schnell aber stellte ich heraus: Das von Elizondo präsentierte Foto zeigt nichts weiter als kreisförmige Felder bzw. Bewässerungen dieser für die Landwirtschaft. Das ergaben sehr schnell Online-Recherchen verschiedener User im Netz. Eine mehr als peinliche Situation für den schon legendären „UFO-Enthüller“ Elizondo (und nicht die erste dieser Art).
Was bleibt? Letzte Entwicklungen
Die amtliche Forschung der USA befindet sich aktuell in einer Phase intensiver Konsolidierung. Politisch und gesetzlich werden neue Strukturen geschaffen – mit dem klaren Ziel, Sicherheitsvorfälle besser zu erfassen und der Öffentlichkeit mehr Einblick zu gewähren. Wissenschaftlich setzt man auf moderne Datenerfassung und interdisziplinäre Kooperation.
Bislang blieben jedoch alle Untersuchungen ergebnisoffen. Weder liegen überzeugende Beweise auf außerirdische Technologie noch auf organische und damit echte Außerirdische vor. Vielmehr betont die offizielle UFO-Forschung, dass erklärbare Phänomene den Großteil der Fälle ausmachen und dass für die wenigen offenen Berichte schlicht Daten fehlen. Grundsätzlich also wieder genau das, was auch private UFO-Forscher und Forschungsgruppen seit Jahrzehnten berichten. Und diese Forscher und Organisationen haben beim weitem nicht die Reichweite und „Macht“ wie behördliche Stellen in den USA (oder anderswo).
Die interessierte (US-)Öffentlichkeit wird auch zukünftig beobachten, ob die neuen Transparenzmaßnahmen greifen und die verbleibenden Geheimnisse Stück für Stück ans Licht kommen. Vorfälle wie der oben erwähnte mit Elizondo verleihen all dem einen „faden Beigeschmack“ in Sachen UFOs. Auch wenn Lue Elizondo danach in einem Statement auf X erklärte, dass er das besagte Foto erst am Morgen der Veranstaltung bekam und es so noch nicht überprüfen konnte. Es sei es lediglich eine Art „Beispiel“ gewesen. Unter anderem schreibt er zu diesem „Presse-Skandal“:
„Ich hätte zum Beweis meiner These ein Foto eines Fahrradschlauchs verwenden können (…) Diejenigen, die darüber schreien (anstatt es respektvoll zu diskutieren, wie ich gehofft hatte), haben den Sinn des Fotos überhaupt nicht verstanden und helfen anderen Piloten in Zukunft nicht dabei, sich zu melden.„
Es dauerte auch nicht lange bis erste Verschwörungstheorien um das Bild im Netz aufkamen. Und zwar dahingehend, dass entweder Elizondo das falsche Bild absichtlich untergeschummelt wurde. Oder sogar, dass er in voller Absicht genau dieses Bild zeigte, da er wusste, dass es keine echte Anomalie zeige. In beiden Fällen wäre es deshalb geschehen, um die UFO-Szene und vor allem die Veranstaltung an sich zu diskreditieren. Träfe letztes zu, wäre Elizondo als Geheimdienstler so was wie ein „Maulwurf“ – ein Desinformant.

Was bei diesem „UFO-Foto-Skandal“ allerdings unterging, ist eine weitere Aussagen bei diesem Meeting. Und zwar von Dr. Eric Davis. Der Astrophysiker berichtete dort, dass er von vier außerirdischen Rasse wisse, die auf der Erde existieren. Konkret die bekannten „Greys“, die „Nordischen“, die „Reptiloiden“ und die sogenannten „Insektoiden“. Ebenso behauptete er „mit jemanden“ 1996 bis 2002 bei der NASA an „bahnbrechenden Antrieben gearbeitet“ zu haben. Also von außerirdischen Fahrzeugen.
Ein Geheimprogramm, bei dem auch diverse Stellen der US-Regierung und -Geheimdienste involviert gewesen seinen. Auch China und Russland haben solche nicht-menschlichen Objekte in ihrem Besitz. Geborgen nach Abstürzen in aller Welt. Davis wiederholt damit viele Aussagen und Behauptungen, die schon sehr lange kursieren und immer wieder von „Geheimnisträgern“ an die Öffentlichkeit gebracht werden.
Und um diese – absolut nicht neuen Behauptungen – bei dem Meeting quasi „aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu rücken“ wurde Elizondo das falsche UFO-Bild zugespielt. Oder er hat es als als Desinformant absichtlich gezeigt (was ich nicht glaube). Denn alle in der UFO-Gemeinde sprechen jetzt fast nur über den UFO-Foto-Vorfall. Aber: Alles was Davis aussagte, ist mindestens seit 40 Jahren bekannt und wird immer mal wieder ausgesagt. Man denke nur an Bob Lazar und seine Aussagen, wie er in der „Area 51“ in Nevada an Alien-UFOs gearbeitet haben will.*
Auch Harald Malmgren, ehemaligen Präsidentenberater und Botschafter, stieß Anfang 2025 exakt in diesem Bresche. Auch er berichtete wenige Wochen vor seinem Tod in einem umfangreichen Video-Interview über UFO-Geheimhaltungen, UFOs im Besitz der USA und unglaubliche Forschungen an diesen Objekten …
Eine neue UFO-Anhörung steht übrigens aktuell an: In der Woche um den 12. Mai, wie unter anderem Abgeordnete Anna Paulina Luna am 18. April auf X mitteilte. Eine „Anhörung über UAP vor dem gesamten Komitee“ der USA, bei dem wohl auch David Grusch wieder zugegen sein wird.
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Euer Jäger des Phantastischen
Lars A. Fischinger
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