Gott und die Berufung des Moses am “brennenden Dornbusch”: War in Wahrheit alles ganz anders? (Artikel)

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Moses und der Brennende Dornbusch - War alles ganz anders ( Bild: Archiv W.-J. Langbein)
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Fromme Darstellung von der Berufung des Mose am “Brennenden Dornbusch” ( Bild: Archiv W.-J. Langbein)

Moses ist mit Sicherheit eine der schillerndsten und wichtigsten Figuren der Bibel. Juden, Christen und Muslime berufen sich auf den Mann, dem den Namen nach die ersten fünf Bücher der Bibel und eine Reihe außerbiblischer Schriften zugesprochen werden. Er war es auch, den der Gott Jahwe erstmals seinen Namen verriet und der nach Jesus Christus wohl die Nummer 2 der biblischen Prominenten ist. Eine alttestamentarische Persönlichkeit, auf die sich Milliarden Menschen berufen und dessen geschichtliche Realität alles andere als bewiesen ist. Doch die Berufung und Offenbarung Moses am legendären „brennenden Dornbusch“ können auch in einem vollkommen anderen Licht gesehen werden.


Der rätselhafte Moses

Die Geschichte des Moses beginnt mit seiner Aussetzung als Baby in einem Körbchen auf dem Nil in Ägypten (Ex. 2,3ff.). Eine Überlieferung, die Bibelforscher heute als Erfindung bezeichnen und sich darauf berufen, dass zum Beispiel der mesopotamische König Sargon von Akkad (um 2300 v. Chr.) ein sehr ähnliches Schicksal erlitt.

Er wurde nach den Überlieferungen von seiner Mutter in einem mit Pech abgedichteten Körbchen im Fluss Euphrat (Irak) ausgesetzt. Auch andere “große Persönlichkeiten” erlitten das Schicksal der Aussetzung. Folglich ist schon allein der Beginn der Überlieferungen über Moses fragwürdig und voller Mysterien.

Zahlreiche Fragen ranken sich um die Person Moses. War er ein ägyptischer Prinz? Hatte er tatsächlich einen Bruder mit Namen Aaron? Übernahm er die Idee des Glaubens an einen Gott (= Monotheismus) von Pharao Amenophis IV. (ca. 1364 – 1347 v. Chr.), der die ägyptischen Götter abschaffte, sich in Echnaton umbenannte und als alleinigen Gott Aton huldigte? War er sogar ein Priester oder Sohn von Echnaton? Gab es diesen Mann überhaupt?

Die Kindheit und Jugend von Moses ist unbekannt – die Bibel schweigt sich aus. Eines Tages jedoch, so erzählen es die alten Texte, erschlug er einen ägyptischen Sklaven-Aufseher, da dieser einen Hebräer misshandelte. Moses musste aus dem Land der Pyramiden fliehen (Ex. 2,11ff.). So kam er in das Land Midian, wo ein Priester mit Namen Jitro, Reguel, Hobab oder schlicht “Priester von Midian” – je nach Erzählung – ihm seine Tochter Zippora zur Frau gab.

Ein epochales Ereignis!

Hier im fernen Midian übernahm Moses die Arbeit eines Schafhirten und lebte Jahrzehnte in der öden Region östlich des Golfs von Elat. Eine romantisch-friedliche Erzählung, die mit einem Mord an einem Ägypter seine erste dramatische Wendung nahm.

Eines Tages wird diese Story aber durch eines der wichtigsten Ereignisse des Alten Testamentes unterbrochen: Der Gott Jahwe erscheint dem Hirten in einem brennende Dornbusch und beruft Moses zu einem seiner Propheten, Diener und irdischen “Werkzeug”. Und: Jahwe verriet Mose seinen Namen.

Das Alte Testament erzählt dazu im Buch Exodus:

“Moses aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Midian, und trieb die Schafe hinter die Wüste und kam an den Berg Gottes, Horeb.

Und der Engel des Herrn erschien ihn in einer feurigen Flamme aus dem Busch. Und er sah, dass der Busch mit Feuer brannte und ward nicht verzehrt.

(Moses sprach:) Ich will dahin und beschauen dies große Gesicht, warum der Busch nicht verbrennt.” (Ex. 3,1-3)

Der einfache Hirte erblickte ein “großes Gesicht”, das in anderen Übersetzungen auch “seltsames Schauspiel” oder “außergewöhnliche Erscheinung” genannt wird. Und diese Erscheinung war göttlich! Denn plötzlich war “der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs” (Ex. 3,6) an diesem Ort zugegen und wandte sich an den staunenden Moses. Er solle, so trug es die Erscheinung ihm auf, seine Schuhe ausziehen, da er auf heiligen Boden stehen würde.

Moses und Gott

Hier bekommt Moses im Folgenden nun den Auftrag von Gott das Volk Israel aus der Knechtschaft des Frondienstes in Ägypten in die Freiheit nach Kanaan zu führen. Auch wird hier angeblich erstmals der Name Gottes genannt, nachdem Moses fragte, was er den Hebräern in Ägypten sagen solle, wer ihm eigentlich erschienen sei: „Ich bin, der ich bin“, „Ich bin der, der ich sein werde“, „Ich bin der, der ist“, „Ich werde sein, der ich sein werde“, „Ich bin der Daseiende“ …

Übersetzungen und Deutungen dieses Höhepunktes des Alten Testamentes in Ex. 3,14 gibt es viele und der Gottesname Jahwe ist bis heute eigentlich nicht zu übersetzten. Von nun an jedoch kannten die Israeliten angeblich den Gottesnamen, den man meist mit Jahwe (JHWH) wiedergibt. Obwohl dieser den Israeliten schon vorher bekannt gewesen sein dürfte, wie es die Bibelforschung glaubt.

Ebenso lässt sich geschichtlich sehr gut nachvollziehen, wie sich Jahwe scheinbar aus lokalen Naturgottheiten heraus entwickelte. Keine Spur vom „wahren Schöpfergott“?!

Die Berufung, die Preisgabe des Gottesnamens und die Sendung des Moses nach Ägypten sind, wie viele Teile des Alten Testamentes, von drei verschiedenen Quellen oder Redakteuren zusammengeschrieben worden. Und zweifellos lässt die Offenbarung des Gottesnamen durch Jahwe selber an seinen Diener den eigentlichen „Dornbusch“ in den Schatten der Erzählung treten.
Was also hat damals der Schafhirte Moses im Gebirge gesehen?

Was geschah am heiligen Berg tatsächlich?

Das „Wunder“ des brennenden Busches erregte schon immer die Gemüter der Theologen und Wissenschaftler und ist ein beliebtes Motiv der Bibelmaler. Nach theologischen Ansichten könnte es sich zum Beispiel um ein reines Symbol handeln. Es soll beispielsweise das „brennende Gewissen“ oder der „Dorn in Moses Herzen“ versinnbildlichen, wie es schon Manfred Barthel in seinem Bestseller „Was wirklich in der Bibel steht“ 1980 schrieb.

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Andere wiederum sehen die Ereignisse so, wie sie im Exodus stehen: Ein brennender, aber nicht verbrennender Busch durch das Wirken Gottes. Oder es wird schlicht als „Zeichen des Feuers“ angesehen, in dem sich der biblische Herr oftmals den Propheten präsentierte. Wieder andere glauben hier an ein „Erzählmotiv“ das „eine dem Elmsfeuer ähnliche elektrische Lichterscheinung“ gewesen sein dürfte, die auch heute noch in der Wüste beobachtet werden kann.

Natürlich nahmen sich auch Botaniker der sonderbaren Überlieferung an, da ein solches Gewächs schließlich in ihr Fachgebiet fällt. Als wenn die theologischen Deutungsversuche nicht ausreichen würden, haben Pflanzenkundler ihre eigene These. Denn es gibt in der Tat eine Pflanze, die von sich selbst aus brennen kann – die „Dictamnus albus“.

Diese Pflanze, bei uns als Spechtwutz bekannt, ist mit zahllosen Öldrüsen versehen, die bei großer Hitze ein Öl/Gas absondern, das sich bei starker Sonnenintensität und Windstille von selbst entzünden kann. Dieser natürliche Vorgang ist dabei so kurzzeitig, dass die nur etwa ein Meter kleine Pflanze dabei nicht verbrennt. Darauf hat bereits Werner Keller in seinem Weltbestseller „Und die Bibel hat doch recht“ im Jahr 1955 hingewiesen.

Ist damit das Rätsel des brennenden Busches des Moses gelöst? Eine Naturerscheinung, erhoben zu einer Offenbarung Gottes? Kaum. Aber um das Rätsel um dieses Gewächs perfekt zu machen, ist in den letzten Jahren noch eine geologische Deutung verstärkt hinzugekommen. So etwa in dem Buch mit dem treffenden Titel “Und der Dornbusch brannte doch” (2003/2007) von Colin J. Humphreys.

Wäre demnach der Gottesberg ein Vulkan gewesen, so diese Idee, könnte als Ursache für das Feuer Gottes ein Gasaustritt gewesen sein. Oder sogar nur normales Erdgas. Durch eine Spalte im Gestein sei dieses an die Oberfläche gedrungen und habe sich an, nahe oder unter dem Dornbusch entzündet. Warum die Pflanze dabei nicht verbrannte bleibt aber offen.

Von Engeln und Raumfahrzeugen

Moses sah zu Beginn der feurigen Erscheinung einen vermeintlichen „Engel“ bei diesem Dornbusch und nicht etwa Gott selber, der in den Feuerflammen des brennenden Gewächses erschien. Engel werden in der Prä-Astronautik auch als technische Gerätschaften gedeutet. Wie etwa bei dem Propheten Ezechiel, Jesaja und anderen. War also der seltsame Engel vom Himmel keiner der „Söhne Gottes“ oder „Söhne der Götter“, die erstmals direkt in Gen. 6,2 in der Bibel auftauchen? War der Engel des Moses ein technisches Gefährt und so der angeblich brennende Busch ein (feuriges) Leuchten des Fahrzeuges? Oder aber leuchtete der Busch nur im Schein eines „göttlichen“ Fahrzeuges?

Man könnte man sogar behaupten, eine Art „Strahlenschild“ des Fahrzeuges der Götter ließ die Umgebung und den Strauch „brennen“ und leuchten. Das vermutete zumindest schon 1974 der Prä-Astronautik-Forscher und Pionier der Astronautengötter-Idee Peter Krassa in seinem Klassiker „Gott kam von den Sternen“. Für diese Spekulation gibt es vielleicht in einem Buch außerhalb der Bibel einen weiteren Hinweis. So heißt es in der apokryphen Schrift „Esdras viertes Buch“ über dieses Ereignis:

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Ich (= Gott) offenbarte mich am Dornbusch schon einmal und sprach mit Moses, als noch mein Volk in Knechtschaft in Ägypten war.“ (12,3)

Nach diesem Text erschien Gott dem Moses nicht im feurigen Busch, sondern an diesem Busch. Also scheinbar in der Nähe, nachdem zuerst ein Engel des Herrn hernieder kam und sich daraufhin Jahwe offenbarte.

Doch der brennende Busch an sich liefert hier andere spannende Hinweise und Interpretationsmöglichkeiten. Die meisten Bibeln nennen ihn „Dornbusch“ und ältere Ausgaben gerne schlicht „Busch“. Folglich eine Pflanze. Ist das tatsächlich so?

War da wirklich was im Busch?

Seltsam erscheint die Tatsache, dass sich laut Bibel Gott dem Moses an oder im einen ordinären Strauch zeigte um ihn, als einem der Höhepunkte im Alten Testament, seinen Namen zu offenbaren und Moses als Befreier nach Ägypten zu senden. Spätere Propheten innerhalb und außerhalb des Alten Testamentes erfuhren ihre Berufungen und Offenbarungen immer in gewaltigen Erscheinungen mit viel Getöse und Tamtam. Sogar schon in den Tagen von Adam und Eva soll das der Fall gewesen sein.

Im Buch Exodus und an einer entsprechenden Stelle im fünften Buch Moses (Dt. 33,16) wird der fragliche Busch im Original „snh“ – „sneh“ ausgesprochen – genannt. Damit ist aber etwas Spitzes gemeint, da das zugehörige Verb „anspitzen“, „schärfen“ oder „zuspitzen“ bedeutet.

Doch vom selben Wort existiert noch eine zweite Ableitung, die etwas anders ausgesprochen („schen“) wird. Diese bedeutet aber „Zahn“ oder auch „Berggipfel“, „Bergspitze“. Mit diesen zusätzlichen Bedeutungen und Übersetzungen weiter gedacht, erhält der Berufungstext des Moses am vermeintlichen Dornbusch eventuell eine vollkommen andere Bedeutung! Nicht ein strauchiges Gewächs mit Dornen brannte und verbrannte nicht, sondern möglicherweise ein „Berggipfel“.

Ein „(spitzer?) brennender Berggipfel“, der doch nicht verbrennt. Das klingt schon mal weit weniger mysteriös. Etwa vergleichbar mit einem „Alpenglühen“ durch die Sonne? Eigentlich eine Naturerscheinung, die dem Schafhirten Moses im kargen und gebirgigen Land Midian bekannt gewesen sein dürfte.

Ein “seltsames Schauspiel”

Würde er dieses „Glühen“ der Berge als „seltsames Schauspiel“ oder ähnlich bezeichnen? Oder ist es vergleichbar mit einem späteren Höhepunkt am Gottesberg? Nämlich die Landung Gottes während des Exodus am heiligen Berg und die Übergabe der Zehn Gebote an das Volk.

Wir lesen in der Bibel dazu:

Als nun der dritte Tag kam und es Morgen war, da erhob sich ein Donner und Blitzen und ein dicke Wolke auf dem Berg und ein Ton einer sehr starken Posaune; das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak.

(…)

Der ganze Berg Sinai aber rauchte, darum dass der Herr herab auf den Berg fuhr mit Feuer; und sein Rauch ging auf wie ein Rauch vom Ofen, dass der ganze Berg sehr bebte.“ (Ex. 19,16-18)

Als der Herr Israels später erneut donnernd und rauchend auf dem Berg hernieder fuhr, heißt es im Buch Exodus weiter:

Und das Ansehen der Herrlichkeit des Herrn war wie ein verzehrendes Feuer auf der Spitze des Berges vor den Kindern Israel.

Hier ist von einer Bergspitze die Rede, nicht von einem Dornbusch. Und wie beim vermeintlichen Busch verbrennt dieses Feuer nichts, denn es sieht nur so aus „wie ein verzehrendes Feuer“. Hinlänglich sind diese feurigen und tosenden Erscheinungen Gottes der Bibel und der Apokryphen bekannt und im Sinne der Prä-Astronautik interpretiert worden. War es auch bei der Berufung des Exodus-Helden Moses ebenso?

Was ereignete sich an diesem schicksalhaften Tag im Lande Midian tatsächlich? Sah Moses eine helle, feurige, leuchtende und lodernde Erscheinung auf dem Gipfel des Berges, wie später das ganze Volk Israel währen ihrer Flucht? War es ein Wunder? Eine natürliche Erscheinung? Ist alles nur erfunden?

Der Thronwagen des Herrn

Die Erscheinung am Gottesberg vor dem gesamten Volk Israel beim Auszug aus Ägypten ist noch in anderer Hinsicht interessant. Die Erzählung sagt, dass Moses mehrfach auf den Berg stieg, um dort mit Gott zu sprechen, nachdem dieser mit auf dessen Gipfel hernieder gestiegen war. Hier wurde auch der berühmte „Bund mit Gott“ geschlossen (Ex. 34) und die Bundeslade gebaut.

Moses selber verbrachte lange Tage auf dem Gipfel des Berges, und das Volk wurde angesichts der Ungewissheit über Moses Verbleibt mürrisch. Es forderte von Aaron letztlich sogar: „mache uns Götter, die vor uns her gehen“ (Ex. 32,1).

Die Bibel steigert die Ereignisse zum spannenden Drama um das legendäre „Goldene Kalb“, das vielleicht eine Erinnerung an ägyptische Stierkulte oder semitische Fruchtbarkeitsrituale darstellt.

Ein Kalb aus Gold als Götze für die fliehenden Hebräer? Das klingt sonderbar und verwirrend. Liest man die Geschichte des Auszuges, so wird mehrfach in der Bibel betont, dass der Herr immer sichtbar bei seinem Volk war. Er zog sogar vor ihnen her und zeigte den Weg. Und, wie ich es unter anderem in einem Video bei YouTube einmal ausführte, die Menschen sahen und hörten Gott auf dem Berg hernieder kommen.

Und nun soll ein Götze als Ersatz geschaffen werden, obwohl Jahwe sichtbar auf dem Berggipfel weilte? Wie ist das möglich, denn in eindrücklichen Worten beschreibt das Alte Testament, wie Gott auf dem Berg fuhr und dort den Bund mit Israel und die Gesetzte verkündete. Furcht und Angst erfüllte das Volk angesichts der tosenden vom Himmel kommenden Gotteserscheinung.

Das ist überaus widersprüchlich. Das Volk schien plötzlich kein sichtbares Gotteszeichen seiner Anwesenheit, eben die feurige Erscheinung auf der Bergspitze, mehr vor Augen zu haben. Auch beklagten sie Aaron gegenüber, dass sie nicht wissen was mit Moses auf dem Berg geschehen sei und ob er überhaupt noch lebt.

Moses Reise in den Himmel

Die Lösung klingt erstaunlich: Moses wurde von Jahwe vom Berg in seinem Thronwagen in den Himmel entrückt! Dies schildert das nicht in der Bibel zu findende Buch „Ezechiel der Tragiker“ in eindrücklichen Worten:

Auf einer Bergspitze sah ich (= Moses) einen großen Thron, der bis zum Himmel reichte. Darauf saß ein Mann, dem edelsten Geschlecht entsprossen. Ein Diadem auf seinem Haupt (…) Ich stellt mich vor seinen Thron. Da reichte er mir das Zepter dar und ließ mich seinen großen Thron besteigen. Auch gab er mir sein königliches Diadem; er selber stieg herab.“ (Verse 68-76)

Nachdem Moses den Thronwagen des Herrn bestiegen hatte, reiste er in den Himmel und sah von dort die runde Erde. Die Überlieferung berichtet weiter:

Darauf erblickte ich der Erde ganze Rundung, zugleich der Erde Tiefen und des Himmels Höhen.“ (Verse 77-78)

Wenn nun die sichtbare und feurige Erscheinung Gottes sich von der Spitze des Berges mit Moses als Passagier in den Himmel erhob, war sie auch nicht mehr für das Volk am Fuß des Berges sichtbar. Israel war sprichwörtlich von Gott verlassen und auch ihr Führer war verschollen.

So wird verständlich, warum das missmutige Volk von Aaron einen Ersatz für ihren sonst immer präsenten Herrn forderte. Ein neuer Retter in Form eines Kalbes war geschaffen und Israel nahm es mit den Worten „das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben“ (Ex.32,4) dankend an.

Bis Moses wieder zurückkehrte – denn da wurde das aufständische Volk mit aller Härte bestraft …

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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