
In der Science-Fiction sind Zeitreisen ein überaus beliebtes Thema. Film, Fernsehen und Literatur spielen immer wieder mit allerlei Szenarien von Reisen durch Raum und Zeit. Selbst Wissenschaftler erliegen in diversen Büchern dem Reiz des Themas. Dabei gab es schon vor hunderten und tausenden von Jahren entsprechende Erzählungen über Zeitreisen in oder durch die Anderswelt. Und solche Schilderungen gibt es noch immer, wie dieses Beispiel zeigt.
Zeitreisen und die Anderswelt
Zeitreisen und Reisen durch die Dimensionen von Raum und Zeit sind seit dem Klassiker „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells* ein beliebtes Motiv in Filmen und Büchern. Meistens aus dem Bereich Science-Fiction oder Fantasie.
Denn schon Wells unlängst mehrfach verfilmtes Buch über Zeitreisen gehörte diesem Genre an. Und erschien bereits im Jahr 1895, womit dem Autor ein bahnbrechendes Werk gelang. Obwohl das Thema Zeitreisen an sich grundsätzlich tausende von Jahren alt ist. Denn schon alten Sagen, Mythologien und Legenden berichten von solchen „Reisen“ und Zeitverschiebungen.
Meist im Kontext mit Begegnungen mit fremden und überirdischen Wesen, die einer Anderswelt angehörten. Seltener sollen auch nur bestimmte Orte und Plätze solche „Zeitanomalien“ von sich aus bei Menschen hervorrufen können. Ohne Zutun anderer Wesenheiten. Solche Blicke in die Anderswelt oder dem Verschwimmen der Realitäten, sind eine überaus spannende Welt für den Mystery-Jäger.
Auf Mystery Files wurde das deshalb in zahlreichen Beiträgen und Videos bereits thematisiert.
Denkt man an eine Verbindung von Zeitreisen und Auto, fällt jedem wohl jedem nur ein Beispiel ein: Die Zeitmaschine von Dr. Emmett L. „Doc“ Brown aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ (1985)* und seinen Fortsetzungen. Dort steckt die Zeitmaschine in einem Auto vom Typ „DeLorean DMC-12“. Die Filme sind längst Kult und erfreuen sich einer großen Fangemeinde.
Ein Auto, das durch die Zeit reisen kann, war ein kurioser Einfall in „Zurück in die Zukunft“. Und obwohl auch Wissenschaftler sagen, dass Zeitreisen theoretisch sehr wohl möglich sind, setze Hollywood hier nur Unterhaltung vor.
„Erstaunlichste Ereignis in seinem Leben“
Dabei soll ein reales zeitreisendes Auto schon Jahrzehnte zuvor tatsächlich von Zeugen gesehen worden sein. Jedoch mit zwei großen Unterschieden:
Erstens: Dieses Fahrzeug soll aus der Vergangenheit gekommen sein. Und zweitens, es sei nicht aus eigener Kraft als Zeitmaschine genutzt worden sein. Also nicht so, wie es Hollywood mit der Maschine von „Doc Brown“ zeigte.
Es ist damit einer jener kuriosen und leider auch nicht belegbaren Berichte aus der Welt des Unerklärlichen, über die ich an anderer Stelle bereits berichtete.
Erstmals veröffentlicht wurde sie im damals sehr bekannten „Strange Magazine“ schon 1988 (Nr. 2/1988). Darin berichtete der Autor Ken Meaux in seinem Artikel „Time Traveller“ von einem unheimlichen Erlebnis eines langjährigen Freundes. Meaux schrieb 1988 einleitend, dass er sich zumindest für den Zeugen verbürgen könne, dessen Namen er nämlich nicht preisgab:
„Ich freue mich, ihnen den folgenden Vorfall mitteilen zu können, da ich einen der Beteiligten persönlich interviewt habe und den Vorfall in den letzten sechs Jahren wiederholt mit ihm besprochen habe. L.C. (seine echten Initialen) ist seit fünfzehn Jahren mein Freund, aber als wir uns vor ungefähr sechs Jahren eines Tages zusammen trafen, erzählte er mir von diesem erstaunlichsten Ereignis in seinem Leben, das ihn bis heute verfolgt.“
Begegnung auf dem Highway 167
In dem Bericht heißt es, dass „L. C.“ am 20. Oktober 1969 gegen 13:30 Uhr mit seinem Geschäftspartner „Charlie“ (Pseudonym) zwischen den Orten Abberville und Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana den Highway 167 befuhr. Sie befanden sich auf den Weg in Richtung Lafayette. Wie Google Earth Pro verrät, sind zumindest die geografischen Angaben hierbei korrekt. Lafayette liegt rund 30 Kilometer Luftlinie nördlich von Abberville.
Es sei ein strahlend schöner Tag gewesen, bis ihnen 24 Kilometer vor Lafayette in einiger Entfernung ein ungewöhnliches Auto in einiger Entfernung auffiel. Es war ein sehr langsam fahrender Oldtimer, der sich beim Näherkommen als perfektes Stück Geschichte erwies.
Er sah aus, als sei er neu oder wenigstens in liebevoller Handarbeit von Grund auf restauriert worden. Als stamme es aus einer Verkaufshalle eines Händlers oder, wie es Meaux anmerkte, aus einem Ausstellungsraum. Obwohl das Fahrzeug offensichtlich Jahrzehnte alt war.
24 Kilometer vor Lafayette auf besagten Highway 167, wären gerade mal 6 bis 7 Kilometer außerhalb von Abberville ). Bis heute eine nicht besonders stark besiedelte Region ganz im Süden von Louisiana, wie Google Earth verrät (30° 1’4.84″N 92° 7’24.88″W).
Die beiden fuhren nun langsamer, um einen Blick auf die Kostbarkeit zu werfen. Dabei stellten sie überrascht fest, dass das Nummernschild die Jahresangabe 1940 zeigte. „Dies war höchst ungewöhnlich und wahrscheinlich illegal“, heißt es dazu weiter.
Der verschwundene Oldtimer
Als „Charlie“ und „L.C.“ den langsamen Oldtimer überholen wollten, sah „L. C.“ vom Beifahrersitz aus, dass eine ebenso altmodisch gekleidete Frau mit Pelzmantel und Federhut den Wagen steuerte. Auf dem Soziussitz stand ein ebenso sonderbar bekleidetes Kind. „Möglicherweise ein kleines Mädchen.“
„L. C.“ und sein Fahrer überholten den Wagen. Als sie mit ihrem Auto auf gleicher Höhe waren, blickte „L. C.“ zu der Fahrerin herüber und sah, dass diese scheinbar vollkommen aufgelöst war. Sie blickte hin und her und schien große Angst zu haben. Sie konnten „den lebhaften Ausdruck von Angst und Panik im Gesicht der Frau“ deutlich erkennen, da sie „fast kriechend neben ihr her fuhren“. „L. C.“ rief ihr zu, ob sie Hilfe brauche und er ihr irgendwie helfen könne.
Als die Dame am Steuer des Oldtimers nickte, wies „L. C.“ sie an, sie möge an den Straßenrand fahren. Tatsächlich fuhr sie zum Rand der Straße und machte Anstalten dort zu halten. „L. C.“ und sein Kollege hielten an. Doch als sie sich nach dem antiken Wagen umsahen, war er fort. Nirgends war er zu sehen, weder am Rand noch auf der Straße selbst:
„Zu ihrem Erstaunen war das Auto jedoch nicht zu sehen. Denken sie daran, dies war auf einem öffentlichen Highway ohne Nebenstraßen in der Nähe. Kein Ort, um ein Auto zu verstecken. Es und seine Insassen waren einfach verschwunden.
L.C. und Charlie blickte zurück auf den leeren Highway. Als sie gebannt und verwirrt im Auto saßen, war ihnen klar, dass eine Suche vergeblich sein würde.“
Zeitreisen vor Augenzeugen?
Einen Augenblick später hielt ein weiterer Wagen, dem ein Mann entstieg. Dieser fragte „L. C.“ und seinem Begleiter, wo der Oldtimer plötzlich abgeblieben sein. „Er rannte zu L.C. und Charlie und verlangte verzweifelt eine Erklärung, was aus dem Auto vor ihm geworden war“, so Meaux. Eindeutig konnte er aus einiger Entfernung sehen, wie der Wagen von „L. C.“ neben einem Oldtimer langsam über die Straße fuhr. Seiner Meinung nach schien es, als würden beide Fahrzeuge anhalten wollen.
Als aber der Oldtimer den Wagen von „L. C.“ kurz verdeckte, verschwand der Oldtimer spurlos von der Straße:
„Vor ihm blieb nur der neue Wagen auf dem Seitenstreifen der Autobahn. Verzweifelt, diesem unglaublichen Anblick Logik zuzuordnen, nahm er sofort an, dass sich ein Unfall ereignet hatte. Tatsächlich hatte sich kein Unfall ereignet (…)“
Keiner der drei Männer konnte sich dieses Erlebnis irgendwie erklären. Niemand schien zu wissen, was geschehen war. Und vor allem, oder wo der alte Wagen mit der Dame und dem Kind geblieben sein könnte. Eine ganze Stunde lang suchten die drei Männer nach dem antiken Fahrzeug. Vergeblich. Sie fanden nichts.
Erst dachte man daran, die Polizei zu alarmieren, da der dritte Mann „fühlte, dass es sich um eine ‚vermisste Person‘ handelte. Die anderen zwei hielten diese Idee jedoch für unangebracht. So tauschten sie ihre Adressen und Telefonnummern aus und setzten ihre Wege fort:
„Jahrelang blieb er mit ihnen in Kontakt, rief nur an, um über seinen Vorfall zu sprechen und noch einmal zu bestätigen, dass er gesehen hatte, was er hatte.“
Zeitreisen durch Zufall?
Dieses seltsame Erlebnis der drei Männer erweckt den Anschein, dass sie durch eine „Pforte“ in die Vergangenheit gelangt sind. Oder zumindest in eine frühere Zeit blicken. Oder umgekehrt. Dass also die Frau und das Kind in die Zukunft schauten oder sogar „versetzt“ wurden. Bei einer realen, physischen Reise in die Vergangenheit, sollte den Zeugen (oder angeblichen Zeugen) sicher auch eine Veränderung der Umgebung aufgefallen sein. Zum Beispiel der Straße an sich. Ihr Zustand, die Bauart, der Belag, Markierungen, Planken oder Pfosten usw.
Beide Spekulationen über solche Zeitreisen setzten natürlich die Möglichkeit einer „höheren Dimension“, einer Überwelt, voraus, durch die es möglich ist, Zeitbarrieren zu überwinden oder zu überblicken.
Eine Halluzination ist eher unwahrscheinlich, da auch ein hinter „L. C.“ und seinem Kollegen befindlicher Autofahrer die Szene sah. Dies würde bedeuten, dass zwei Menschen identische „Visionen“ hatten, die von einem ihnen bis dahin fremden und weiter entfernt fahrenden Mann ebenfalls gesehen wurden.
Die banalste Erklärung, nämlich, dass der Oldtimer schlicht ein liebevoll restauriertes Liebhaberstück war, dessen Fahrerin passend zu ihrem Wagen gekleidet war, ist ebenfalls unzureichend. Zwar sind solche Sammlerwagen auch mit entsprechend gekleideten Insassen auf den Straßen nicht unbekannt, aber eine Erklärung dafür, dass der dritte Zeuge den Wagen hat verschwinden sehen und niemand ihn danach auf der Straße oder daneben fand, ist dies nicht.
Portale durch die Anderswelt und schlechter Witz
Noch banaler ist, wie bei so vielen Berichten dieser Art, dass hier ganz einfach ein Schwindel vorliegt. Ein Fake, ein Betrug oder schlicht ein Witz. Entweder, weil Ken Meaux sich die Story für das Magazin nur ausgedacht und seinen Freund „L. C.“ erfunden hat. Oder aber, Meaux wurde von seinem langjährigen Freund selber auf die Schippe genommen. Hierbei stellt sich die Frage, warum der Zeuge noch immer anonym ist (soweit ich weiß)?
Parallele Universen? Reisen vorwärts und rückwärts in der Zeit? Fake-News oder Schwindel? Portale durch die Anderswelt? Blicke durch die Zeit? Erfahren werden wir es wohl nie. Doch schon Meaux hatte in seinem Artikel 1988 abschließend interessante Gedanken dazu. So schrieb er:
„Was wäre, wenn sie aus der Vergangenheit stammte und in der Zeit vorwärts ging und sie jetzt eine alte Dame ist, die noch heute lebt (…)
Was wäre, wenn sie aus der Vergangenheit gekommen war, in der Zukunft aufgetauchte und nicht in ihre Vergangenheit zurückgekehrt war. Die Zeitungen von 1940 würden über das Verschwinden einer Mutter und ihres Kindes an einem kalten Oktobertag rätseln (…)“
Ich finde, das sind spannende Überlegungen. Man stelle sich vor, dass zumindest 1988 – als der Artikel erschien – diese Dame und das Kind noch lebten. Was durchaus möglich war und ist, wenn hier Realität zugrunde liegt. Ob diese beiden jemals zumindest in Familienkreisen von ihrer Reise in die Zukunft erzählt haben?
(1. Version dieses Artikel vom 22. Januar 2022 auf diesem Blog)
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Euer Jäger des Phantastischen
Lars A. Fischinger
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