Studie: Bei religiösen Menschen schaltet das Gehirn die Logik ab! Der ewige Streit zwischen Naturwissenschaft und Glaube

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Studie: Bei religiösen Menschen schaltet das Gehirn die Logik ab (Bild: L. A. Fischinger / NASA / gemeinfrei)
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Studie zum Thema Glaube: Bei religiösen Menschen schaltet das Gehirn die Logik ab (Bild: L. A. Fischinger / NASA / gemeinfrei)

Eine neue Studie aus den USA zeigt, dass scheinbar einige Menschen eigentlich nichts für ihre extreme Religiosität können und es deshalb einen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion gibt: Damit ein Mensch unbeirrt an eine Art übernatürlichen Gott oder höre Macht glaubt, schaltet das Gehirn offenbar das Zentrum für analytisches Denken ab. An dessen Stelle wird ein Nervennetzwerk aktiv, das für Empathie verantwortlich gemacht wird. Vor allem Frauen sind hierbei “betroffen”. Was aber ergibt sich aus den Ergebnissen dieser Studie für uns Menschen?

 

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Fischinger Online Mystery-Kanal bei YouTube abonnierenVon Lars A. Fischinger

Hallo, Ihr Lieben und Freundinnen & Freunde des Phantastischen!

Streitfall Glaube: Der ein oder andere, der sich für Grenzwissenschaft, Aliens oder Intelligenzen im All interessiert wird Fanatiker kennen, die geradezu beängstigend-kindisch an alle (un)möglichen “Mysterien” oder “Verschwörungen” glaubt. Logische Argumente – oder besser: sachliche Quellen! – prallen an ihnen ab, als seien diese Menschen aus Teflon. Das ist auch bei extrem religiösen Menschen der Fall. Wobei hier zum Teil “Religion” und “Alien-Glaube” miteinander verschmelzen.

Religion vs. Wissenschaft

Ich bin erstaunt, dass die am 23. März 2016 veröffentlichte Studie des Forscherteams um Anthony Ian Jack von der “Case Western Reserve University” in Cleveland, Ohio (USA), in den Mainstreammedien keine Beachtung gefunden hat. Immerhin besagten die Untersuchungen der US-Forscher vereinfacht ausgedrückt, dass der scheinbar ewige Streit zwischen Glaube und Naturwissenschaft auf zwei unterschiedlich funktionierende Gehirne der jeweiligen Parteien zurückzuführen seien.

Oder anders ausgedrückt: Damit ein Mensch an einen spirituellen und übernatürlichen Gott intensiv glaubt, schalte sein Gehirn das Nervenzentrum für analytisches Denken einfach aus. Dafür jedoch schaltet sich das für Empathie und Mitgefühl zuständige Nervennetz ein. Sehen wir aber unsere Welt und Existenz mit wissenschaftliches Erkenntnissen und nutzen analytische Gedanken über das Sein unserer physikalische Umwelt, ist es genau umgekehrt. Folglich können nach dieser Studie intensiv spirituelle bzw. gläubige Menschen ganz einfach nicht logisch denken. Hier denke man beispielsweise an Bibelfundamentalisten oder den vor allem auch in den USA vertretenen Kreationisten. “Schöpfung oder Evolution?” – das ist hier die Frage …

Für diese Untersuchungen haben die Forscher acht Experimente durchgeführt. 159 bis 527 Probanden nahmen diesen teil und so schreibt Anthony Ian Jack in der Untersuchung zu den Resultaten:

Wenn es um Glaubensfragen geht, erscheint dies von einem analytischen Standpunkt aus betrachtet absurd. Aber unser Verständnis des menschlichen Gehirns zeigt, dass die Zuwendung zum Glauben an das Übernatürliche die kritische und analytische Art des Denkens beiseite schiebt, um höhere soziale und emotionale Einsichten zu erlangen.

Je Mitfühlender der jeweilige Proband der Studie – je höher die Wahrscheinlichkeit, dass dieser auch religiös ist. Dies seien auch eher Frauen als Männer, denen es an sozialer Intelligenz und Empathie mangele.

Die Forschungen zeigten aber auch, dass die beiden Nervennetzwerke im Gehirn sich offenbar gegenseitig “bekämpfen”. So, als seien sie Konkurrenten im menschlichen Gehirn und damit Leben.

Jack:

Wer glaubt an außerirdisches Leben (Grafik: L. A. Fischinger)
ARTIKEL: Wer von welcher Religion glaubt eigentlich an außerirdisches Leben? Und sind diese auf Aliens vorbereitet? (Grafik: L. A. Fischinger)

“Aufgrund der Spannung zwischen den Netzwerken können wir tiefer zu unserer sozialen und emotionalen Seite vordringen, wenn die naturalistische Weltsicht abgeschaltet wird. Das könnte der Schlüssel dazu sein, dass der Glaube an das Übernatürliche in allen Kulturen der Weltgeschichte existierte. So entstand eine nicht-materialistische Sicht der Welt und unseres Platzes darin.”

Sind Gläubige “dumm”?

“Analytisches Denken” hört sich im Grunde genommen ein wenig langweilig an. Gemeint ist aber hier ganz klar das rationale Denken, die Analyse der physikalischen Welt um einem herum mit greifbaren Fakten, die die empirische Wissenschaft liefert.

“Mitfühlendes Denken” klingt im Gegensatz dazu eindeutig schöner und irgendwie sogar gesellschaftsfähiger. Sind also Atheisten bzw. Wissenschaft-Gläubige gefühllose Wesen, weil bei ihnen das Netzwerk im Gehirn anders funktioniert?

Auch hierzu liefert die Studie Antworten, denn es gibt nicht das ein oder andere im menschlichen Hirn. Vielmehr sollte es sich zumindest die Waage halten, wie der Mitautor Jared Friedman schreibt:

Empathie zu empfinden heißt nicht notwendigerweise, gegen die Wissenschaft zu sein. Unsere Resultate zeigen vielmehr, dass die Fähigkeit zu sozialen und moralischen Einsichten abnimmt, wenn wir das analytische und wissenschaftliche Denken bevorzugen.”

Auch Anthony Ian Jack als Leider der Studie sieht das so:

Man kann also religiös und dennoch ein sehr guter Wissenschaftler sein. Unter den richtigen Umständen kann der Glaube den Konflikt mit der Wissenschaft vermeiden und die wissenschaftliche Kreativität voran bringen.

Ich danke Euch, Euer Jäger des Phantastischen

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