Umfrage zum Kreationismus in Deutschland: Je öfter Sonntags in der Kirche – je öfter wird die Evolutionstheorie abgelehnt!

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Ein Problem der Kreationisten? Jerusalem ist älter als die Schöpfung des Universums (Bild: WikiCommons/gemeinfrei / NASA / Montage: L. A. Fischinger)
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Viele Menschen glauben fest an die Schöpfung des Universums durch Gott und lehnen moderne Naturwissenschaft ab. Das zeigte auch eine Forsar-Umfrage in Deutschland  (Bild: WikiCommons/gemeinfrei / NASA / Montage: L. A. Fischinger)

Mir fiel kürzlich eine sehr interessante Umfrage der “Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland” von 2005 zur “Auffassung über die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde” auf. Eine interessante Erhebung zu Auffassungen in Deutschland über die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde und uns Menschen und damit auch zum Kreationismus. War es die Natur oder Gott, war dabei die grundsätzliche Fragestellung.

Von Lars A. Fischinger

(Artikel vom 10. September 2013 / Update: 14. Oktober 2016)

Liebe Freundinnen und Freunde des Phantastischen!

Ich finde derartige Umfragen in Deutschland oder auch in aller Welt immer wieder interessant. Es ist spannend zu erfahren, an was die Menschen glauben oder wovon sie persönlich überzeugt sind. Zwar sind Umfragen immer sehr trockene Statistiken und Ergebungen aus dem Bereich Politik haben mit Grenzwissenschaft nicht zu tun, aber wenn es um Glauben geht, sieht das schon ganz anders aus.

So auch bei dieser Umfrage in Deutschland, die ich hier auszugsweise zitieren möchte:

Ende September 2005 fragte die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen (forsa) im Auftrag der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) ein national repräsentatives Sample nach ihrer Auffassung, wie das Leben auf der Welt entstanden sei.

(…)

Am ausgeprägtesten ist die Ablehnung der Evolution bei den Kirchenmitgliedern, die jeden Sonntag in die Kirche gehen (10 % Zustimmung). Mit weniger häufigerem Besuch des Gottesdienstes – wobei die Häufigkeit des Gottesdienstbesuches als innere  Übereinstimmung mit der christlichen Lehre angenommen wird – sinkt bei den Kirchenmitgliedern die Übereinstimmung mit dem Kreationismus von 44 % auf 10 %, wie umgekehrt die Übereinstimmung mit der Theorie der Evolution bei seltener werdendem Gottesdienstbesuch von 10 % auf 69 % ansteigt.

Charles Darwin, der Begründern der Evolutionstheorie. Für viele Bibelfundamentalisten nur ein gottloser ein Lakai des Teufels! (Bild: gemeinfrei)
Charles Darwin, der Begründern der Evolutionstheorie. Für viele Bibelfundamentalisten nur ein gottloser ein Lakai des Teufels! (Bild: gemeinfrei)

In einer Ost-West-Unterteilung beeinflussen die Kirchenmitglieder den Wert für die Alten Länder (56 %), während in den Neuen Bundesländer nur jeder Sechste (17 %) nicht der Evolutionstheorie zustimmt.

Hinsichtlich der formalen Schulbildung verringert sich mit höherer Schulbildung die Übereinstimmung mit dem Kreationismus – allerdings steigt parallel dazu die Zustimmung zum intelligenten Design. In den Altersgruppen besteht für die Kreationisten kein durchgängiger ‚Trend’. Hinsichtlich des Intelligenten Designs nimmt die Übereinstimmung in den älteren Altersgruppen kontinuierlich zu und die Zustimmung zur Evolution, die bei den 14-29-Jährigen bei 71 % liegt, reduziert sich kontinuierlich auf 49 %.

Eine Differenzierung der Altersgruppen nach West und Ost verweist in ihren Tendenzen – auch wenn für sichere Feststellungen die Zahl der Befragten in den Neuen Bundesländern zu gering ist – auf bemerkenswerte Unterschiede in der Anzahl der Übereinstimmungen wie gleichzeitig eine Parallelität in den Altersgruppen, wenn auch auf unterschiedlichen Niveaus.”

Die Grundaussage ist sicherlich deutlich: Je öfter Menschen in die Kirche gehen und natürlich auch dabei von den Lehren der Kirche überzeugt sind, je öfter lehnen sie die Evolutionstheorie nach Charles Darwin ab. Eigentlich erstaunlich, da die christliche Kirche schon lange kein Feind der Naturwissenschaft mehr ist. Selbst dem Thema intelligente Aliens im Universum steht sie überaus aufgeschlossen gegenüber.

Eine andere Umfrage vom September 2015 wiederum zeigt, dass in Deutschland, den USA und Großbritannien heute mehr Menschen an Außerirdische glauben als an die Lehren der Kirche, wie etwa vom “Jüngsten Gericht”. In Österreich sieht es nicht viel anders aus.

Ich danke Euch, Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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