War Jesus verheiratet? Umstrittenes „Frau Jesu“-Papyrus von 2012 ist eine „unglaubliche Fälschung“

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War Jesus wirklich verheiratete? (Bild: Christ the Pantocrator by Metropolitcan Jovan Zografm 1384 / WikiCommons)
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War Jesus wirklich verheiratete? (Bild: Christ the Pantocrator by Metropolitcan Jovan Zografm 1384 / WikiCommons)

War Jesus einst verheiratet? Hatte er vielleicht sogar Kinder und muss auch die Position der Frau im Christentum bzw. der katholischen Kirche vollkommen neu überdacht werden? Diese Vermutungen kursieren seit vielen Jahrzehnten und nicht erst seit dem Weltbesteller-Roman „Sakrileg – The Da Vinci Code“ (2004) von Dan Brown. Ein Papyrus von der Größe einer Scheckkarte sorgte seit September 2012 dahingehend für Aufregung – schien er doch diese Theorien zu bestätigen. Doch nun stellte sich heraus: Der Text ist eine Fälschung.

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Ab Herbst 2012 boomte die Frage nach einer „Ehefrau Jesu“ erneut. Grund war das fragliche koptisch-ägyptische Papyrus-Fragment, das „Frau Jesu“ genannt wurde. Der Wissenschaftler Dr. Christian Askeland konnte nun nachweisen, dass der Text eine Fälschung ist. Eine Fälschung, die nach seiner Einschätzung noch nicht mal sehr alt zu sein scheint.

An der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (hier) widmet sich Dr. Askeland neutestamentlichen Textforschungen und legte dabei einen Schwerpunkt auf die koptischen Überlieferungen zur Heiligen Schrift. Während seiner Arbeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität hat Dr. Askeland (eigentlich von der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal, hier) den umstrittenen Text der Entdeckering Karen King von der Harvard-Universität genauer analysiert. Denn Zweifel an der Echtheit bestanden bereits seit dem Herbst 2012.

Nachdem die Kirchenhistorikerin King ein zweites und angeblich ebenso antikes Papyrus-Fragment aus der selben Quelle in das Internet stellte, konnte Dr. Askeland anhand von Text- und Schriftstudien nchweisen, dass der „Frau Jesu“-Papyrus eine Fälschung ist, die erst „in den vergangenen zehn Jahren entstanden sein“ könnte:

,Beide Papyri sahen so gleich aus‘, sagt Christian Askeland. Auch die Tinte sei anscheinend identisch gewesen, ebenso das benutzte Schreibgerät. Das zweite Fragment ist aus einer koptischen Übersetzung des Johannesevangeliums und sei ganz offensichtlich eine Fälschung – buchstaben- und zeilentreu aus einem echten Papyrus des vierten Jahrhunderts kopiert. Hinzu kam, wie der Gastforscher feststellte, dass der im Dokument verwendete Dialekt für das 7. bis 9. Jahrhundert nach Christus, auf das Karen King das Papyrus datiert hatte, gar nicht möglich sei. Dieser besondere Dialekt sei nämlich bereits im frühen 6. Jahrhundert verschwunden. Wenn das neue Johannesevangelium-Fragment eine Fälschung sei, so die Schlussfolgerung von Christian Askeland, sei notwendigerweise das ,Frau Jesu‘-Fragment auch eine Fälschung.“ (Quelle)

Damit hat der Streit um eine angebliche Ehefrau von Jesus, die meistens als Maria Magdalena angesehen wird, erneut einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der fragwürdige Text scheint durch die Arbeit von Dr. Christian Askeland zumindest mehr als fragwürdig geworden zu sein …

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