Eine Millionen Euro “Belohnung” von der Stadt Bielefeld für den Beweis, dass Bielefeld nicht existiert …

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Eine Million Euro Belohnung von der Stadt Bielefeld für den Beweis - dass Bielefeld nicht existiert … (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)
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Eine Million Euro Belohnung von der Stadt Bielefeld für den Beweis – dass Bielefeld nicht existiert … (Bilder: gemeinfrei / Montage: Fischinger-Online)

Die Zahl der kursierenden großen und kleinen Verschwörungstheorien sind sicher nicht mehr zu zählen. Gefühlt werden es täglich durch das Internet mehr. Einige sind beängstigend, einige vollkommen absurd und andere wiederum durchaus nachvollziehbar. Und sehr wenige sind nur Satire oder ursprünglich als Scherz gedacht. So die vor 25 Jahren im frühen Internet geborene “Verschwörungstheorie” um die Stadt Bielefeld. Nach dieser existiert diese Stadt  in Wahrheit überhaupt nicht. Die “Bielefeld-Verschwörung” und der Spruch “Bielefeld gibt es doch gar nicht” war geboren. Ein Selbstläufer, den außer die Bewohner der Stadt natürlich niemand ernst nimmt. Denn die Bielefelder wollen endlich Beweise sehen, dass ihre Stadt nicht existiert. Deshalb hat die Stadt jetzt eine Millionen Euro für den Beweis der Nicht-Existenz ihrer Heimat ausgeschrieben. Als humorvolle PR-Aktion, wie Ihr in diesem Beitrag lesen könnt.


Liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!

Bielefeld gibt es nicht!

Amüsantes aus der Welt der Verschwörungstheorien: Vor genau 25 Jahren setzte Achim Held (selber aus Kiel stammend) zu Beginn des Internet-Boom die “These” in die Welt, dass die Stadt Bielefeld in Wahrheit nicht existiert! Die Stadt in Nordrhein-Westfalen sei in Wahrheit eine Art Deckmantel für ultra-geheime Aktivitäten. Entweder von der CIA, von Aliens oder von anderen geheimen und dunklen Organisationen. Vielleicht auch von allen zusammen.

Und selbst die Universität der Stadt soll ein getarntes Raumschiff von Aliens sein.

Damit war der Spruch “Bielefeld – das gibt’s doch gar nicht” oder ähnlich geboren. Ein offensichtlicher Scherz, der aber so gut ankam, dass sich daraus die legendäre Bielefeld-Verschwörung entwickelte. Wirklich ernst nimmt diese Idee natürlich niemand. Zumindest ist es zu hoffen.

Wer diese Bielefeld-Verschwörung allerdings durchaus ernst nimmt, sind die Bewohner der Stadt. Fraglos können sie es kaum mehr hören, wenn sie sagen, woher sie kommen. Sind sie also Teil der Verschwörung?

Die Stadt Bielefeld und der Marketingverein der Stadt verlangen nun Beweise, dass ihre Stadt nicht existiert. Deshalb haben sich die Verantwortlichen der Stadt zum 25jähigen Jubiläum der Bielefeld-Verschwörung 2019 etwas besonders ausgedacht. Sie versprechen jeder Person, die nachweisen kann, dass ihre Heimatstadt nicht existiert, eine Millionen Euro Belohnung. So heißt es in der entsprechenden Presseerklärung von “Bielefeld Marketing” vom 21. August 2019:

Ein Preisgeld von einer Million Euro gibt es aktuell für die Person, die beweisen kann, dass es Bielefeld gar nicht gibt. Echt jetzt? Hinter diesem Aufruf steckt die Stadt sogar selbst. Echt jetzt! Der Wettbewerb heißt ‚Die Bielefeldmillion – Das Ende einer Verschwörung‘ und steigt im Jubiläumsjahr des Spruchs ‚Bielefeld gibt es doch gar nicht!‘

Bielefeld zahlt eine Millionen Euro ….

Auch eine informative Webseite (www.BielefeldMillionen.de) hat die Stadt für diesen Wettbewerb eingerichtet. Ein kluger PR-Schachzug, da sich die Stadt damit diese Gag-Verschwörung selber zu nutzen macht. So stellt sich Bielefeld zum Beispiel auf der Wettbewerbsseite sowie in deren Presseerklärung selber vor. Denn auch wenn “der Unterhaltungswert einiger Verschwörungstheorien um Bielefeld gegeben ist”, hat “Bielefeld mehr zu bieten als die sagenumwobenen Geschichten, die der Stadt angedichtet werden”.

Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen will jetzt die Fakten auf den Tisch bringen:

Nach 25 Jahren ist es gut gewesen mit der Bielefeld-Verschwörung! Den hartnäckigen Anhängern des Spruchs, dass es uns gar nicht gibt, räumen wir mit der Bielefeldmillion noch einmal eine faire und großzügige Chance ein. Dann sollen auf den Spruch doch einmal Beweise folgen.”

Und Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing, ergänzte:

Wir haben große Lust, gemeinsam mit den Menschen in der Stadt den Spieß einmal umzudrehen und mit der ‚Bielefeld-Verschwörung‘ unseren Spaß zu haben.

Wir sind gespannt auf die kreativen Einsendungen und sind uns zu 99,99 Prozent sicher, dass wir jeden Beweis widerlegen können. Und für den Fall, dass es uns doch nicht geben sollte, sei sicherheitshalber noch erwähnt, dass keine Steuergelder auf dem Spiel stehen. Stattdessen wird die Bielefeldmillion durch Unterstützer des Bielefelder Stadtmaketings, die ‚Bielefeld-Partner‘, ermöglicht. Dahinter stehen 56 Unternehmen und Institutionen, die sich in der Image-Arbeit für unsere Stadt engagieren.

Der “Verschwörungs-Held”

Kein noch so engagierter Verschwörungstheoretiker nimmt die Bielefeld-Verschwörung wirklich ernst. Es ist einer der ersten virales Gags, die das frühe Internet in Deutschland geboren hat. Ursprünglich geboren auf einer Studentenparty in Kiel und danach von Achim Held im damaligen “Usenet” publiziert. Und so sieht auch Held heute diese Aktion der Stadt mit Humor:

Ich finde die Idee des Wettbewerbs wirklich lustig. Die Stadt zeigt damit, dass sie humorvoll mit der Bielefeld-Verschwörung umgeht. Jetzt bin ich auch sehr gespannt auf die Reaktionen. Gegen Bielefeld hatte ich übrigens nie etwas: Der Text entstand 1994 als Satire auf abstruse Verschwörungstheorien im Internet. Ich hätte niemals gedacht, was einmal daraus werden könnte.

In der Stadt wohnen rund 340.000 (menschliche) Einwohner und Bielefeld preist im Zuge des Wettbewerbs die Vorzüge der Stadt.

“Zwei Wochen lang können Beweise für die Nicht-Existenz Bielefelds eingereicht werden”, so die Stadt. Danach wollen man mit den Bielefeldern in einer “offizielle Zeremonie” die “Bielefeld-Verschwörung verabschieden”. Sofern natürlich niemand deren Nicht-Existenz belegt. Es bleibt aber geheim, wie diese Zeremonie im Detail aussehen wird.

Ein großes oder kleines humorvolles Stadtfest wird wohl angedacht sein. Schließlich ist man dort neugierig “auf die kreativen Einsendungen” und überzeugt 99,99 Prozent der eingereichten Beweise “widerlegen können”. Doch man ist vorbereitet.

Übrigens war auch ich einst mehrfach in Bielefeld, als meine Schwester dort studiert hat. Nur kann ich das nicht eindeutig belegen …

Euer Jäger des Phantastischen

Lars A. Fischinger

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