Mythos 2012 – Wahn und Wirklichkeit: 10 Fakten gegen den Weltuntergang und den in den Medien ausufernden 2012-Maya-Wahnsinn

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10 kompakte Punkte gegen den 2012-Boom. (Bild: W.-J. Langbein / L. A. Fischinger)
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10 kompakte Punkte gegen den 2012-Boom. (Bild: W.-J. Langbein / L. A. Fischinger)

10 kurze Punkte gegen die Falschaussagen gewisser Apokalyptiker, die im Zuge der Mythen um 2012 & Co. leider boomen. Leserinnen und Leser unseres Buches “Die Akte 2012 – Wahn und Wirklichkeit” kennen diese hier vorgestellten Punkte aus diesem bereits im Detail. Aber offensichtlich ist es so, dass die sämtliche Medien sich in “unseren” Themen mit Weltuntergangs-Quatsch überschlagen. Eben weil die Alten Maya das prophezeit haben sollen und ihre legendärer Kalender im Dezember 2012 enden wird. Alles Unfug – wie diese Punkte es darlegen werden.

(Update 29. November 2012)

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An dieser Stelle kurz und knapp 10 einfache Fakten zum Maya-Weltuntergang am 21. Dezember 2012 und die derzeit damit in Verbindung gebrachten Themen und wilden Spekulationen.

Umfangreich sind alle Themen rund um den 2012-Hype in diesem Buch von Anfang 2010 dargelegt, belegt und auch – widerlegt.

Zusammenfassend ist zum Mythos 2012 zu sagen:

  1. Der Kalender (bzw. die drei Kalender) der Maya endet nicht am 21. Dezember 2012. Es endet ein großer kalendarischer Zyklus des Kalenders (= “Long Count”) und danach beginnt ein neuer. Etwa wie eine  Jahrtausendwende im gregorianischen Kalender. Grob gesagt.
  2. Die Alten Maya haben für den Ende des aktuellen Kalender-Zyklus keine (ich wiederhole: keine) Prophezeiung hinterlassen. (Bis auf das Tortuguero “Monument six“, als Hinweis für die Insider und die “Akte”-Leser).
  3. Der bei 99 Prozent der Berichte, Artikel, TV-Berichte und Bücher abgebildete “Kalender der Maya” ist überhaupt kein Maya-Kalender. Es ist der Sonnenstein des Volkes der Azteken, der in Mexiko-City gefunden wurde und dort anzusehen ist. Ein späteres Volk also. Leider – ich entschuldigte mich bereits im Herbst 2010 öffentlich dafür – ist dieser auch auf dem Cover meines 2012-Buches.
  4. Es ist bis dato nicht belegt oder besser nicht unumstritten, dass die Umrechnung des Maya-Kalender-Zyklus mit dem 21. Dezember 2012 übereinstimmt.
  5. Dr. Andreas Fuls vom “Institut für Geodäsie und Geoinformationswissenschaft” (TU Berlin) veröffentlichte bereits 2009 das leider kaum beachtete und selbst finanzierte Buch “Die astronomische Datierung der klassischen Mayakultur (500 – 1100 n. Chr.): Implikationen einer um 208 Jahre verschobenen Mayachronologie“, in dem er darlegt, dass der Kalender der Maya auch erst 2220 nach Christus “enden” könnte. (Eine Prophezeiung gibt es dabei natürlich auch nicht und das Buch wird von der Maya-Forschung abgelehnt.)
  6. Der “Dresdner Codex” (inzwischen online zu sehen), von dem Medien Ende 2009 berichteten, das Maya-Pilger in Strömen kommen, um das Dokument zu sehen und anzubeten, prophezeit keinen Weltuntergang. Die Tafel 74 des Codex, die dahingehend interpretiert wird, zeigt jedoch offenbar eine Sintflut…aber kein korrektes Datum dieser. Ebenso ist unsicher, ob die Tafel 74 die Vergangenheit oder die Zukunft darstellt.
  7. Es gibt Maya-Inschriften, die sogar bis in das Jahr 9898 nach Christus weisen. Zum Beispiel in der weltberühmten Maya-Stadt Tikal.
  8. Ein Mix zwischen Maya, 2012, Weltuntergang und dem legendären Seher Nostradamus ist eher als peinlich anzusehen. Grund: Es gibt nur sechs konkrete Jahresangaben bei Nostradamus, wobei das Jahr 2012 dabei nicht zu finden ist. Grund 2: Einen Untergang der Welt gibt es laut Nostradamus erst in Jahrtausenden (3797 oder 5352).
  9. Themen Polsprung 2012: Einen Pol”sprung” gibt es nicht. Die Alten Maya sagten auch nichts derartiges voraus – im Gegensatz zu Esoterik-Fans (die gerne von einem physischen sprechen). Ein (magnetischer) Pol”sprung” dauert bis zu 10.000 Jahre, bis er beendet ist. Für Geophysiker ein Wimpernschlag, für die Menschheit eine Ewigkeit. Und ja, der magnetische Pol “wandert” tatsächlich immer. Dies wurde natürlich von auch mir nie geleugnet. Auch nicht in dem Buch “Die Akte 2012“, wo wir es detaillierter dargelegt haben.
  10. Das der Planet “Nibiru” 2012 den Untergang bringt, ist nachweislich und zum Glück in allen Details gelogen. Selbst Zecharia Sitchin (1976 Gründer der Nibiru-Idee und für Nibiru-Fans im Web oft ein Fremder) hat selber berechnet & veröffentlicht, dass der angebliche Planet erst 2894 nach Christus erst wieder “hier” wäre.

Alles zu 2012

Der schon oft von Esoterikern angekündigte Nibiru ist ein ganz tolles Beispiel dafür, dass man als 2012-Fan schlicht zu faul ist, die Aussagen zu 2012 & Co. zu hinterfragen usw. und diese lieber als eine Art Wander”forschung” im Internet weiter verbreitet und kopiert werden.

Meine Leser erinnern sich vielleicht noch an mein Buch “UFO-Sekten” mit meinem Koautoren und Kollegen Roland M. Horn aus dem Jahre 1999!? Auch damals phantasierte die Welt (nicht unbedingt die UFO-Sekten selber) vom einem Doomsday 1999. Jedoch nicht so medienwirksam wie heute, was auch und vor allem dem rasanten Boom des Internet seit damals zu verdanken ist.

Die Astronomin Ann Martin bringt den 2012-Weltuntergastkram von 1999 bei “Welt Online” (2009) klar auf den Punk:

Niemand scheint sich daran zu erinnern, dass bei der letzten mutmaßlichen Apokalypse die Welt nicht unterging.

Natürlich gibt es eine ganze Reihe nicht stattgefundener Weltuntergangstermine. Vor zehn Jahre hatte ich dazu eine sehr umfangreiche Liste auf meiner Webseite online.

Für alle Doomsday-Freunde, die – wie ich – das “Ende” des Maya-Kalender nach Dr. Fuls im Jahre 2220 nach Christus nicht erleben werden, aber dennoch Maya-Fans sind: 1981 datierte Henri Stierlin das Maya-Kalenderende auf 2015 …

Mehr dazu auch auf meinem YouTube-Kanal Ancient Aliens & Mystery Files.

Ich danke Euch – Euer Jäger des Phantastischen
Fischinger-Online

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