Die Menschheit konnte bisher keine Zeichen jeglicher Art von extraterrestrischer Intelligenz (ETI) feststellen, dennoch werden in den letzten Jahren Forderungen von Forschern laut, die Vereinten Nationen sollten Pläne für den Umgang mit Außerirdischen erstellen. Sogar die britische Royal Society, die weltweit älteste und zugleich renommierteste Gelehrtengesellschaft veranstaltete im Jahr 2010 eine Konferenz zu diesem Thema. Die eingeladen Wissenschaftler aus mehreren Disziplinen sollten erörtern, was bei einem Kontakt mit Außerirdischen zu erwarten sei und wie die Menschheit sich darauf vorbereiten könnte. Aber angenommen, die Menschheit hätte es bis zu einem gewissen Punkt selbst in der Hand, mit Außerirdischen in Kontakt zu treten, ist dann das Aussenden von Nachrichten wie bei Active SETI bzw. METI eine gute Idee oder sollte die Menschheit nicht besser die Klappe halten und in Deckung bleiben?
Search Results for: METI

Vor rund 50 Jahren wurde vom legendären Arecibo-Teleskop eine Vitenkarte der Menschheit in das Weltall gesendet. Als eine Botschaft an intelligente Außerirdische, die sie in zehntausenden Jahren empfangen könnten. Da dies lange her ist, haben jetzt haben Wissenschaftler eine neue Nachricht an potentiell andere Zivilisationen vorgestellt. Die Verfasser dachten dabei an eine Art Update der Arceibo-Botschaft, mit genauen Vorstellungen davon, wohin sie gesendet werden soll.
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Neue Nachricht an Außerirdische
Im Jahr 1974 schickte die Menschheit mit dem berühmten Arecibo-Teleskop in Puerto Rico eine Botschaft an Außerirdische. Diese Nachricht war ein codiertes Funksignal mit einer Art Visitenkarte von uns und der Erde. Dies war ein aktiver Versuch der Kontaktaufnahme mit anderen Zivilisationen im Universum. Heute nennt man dies METI („Messaging Extraterrestrial Intelligence“) oder auch Activ-SETI.
Dies ist lange her, weshalb es Zeit für ein Update wird. Deshalb haben Forscher eine neue Botschaft an Aliens entworfen.
Die Botschaft, die vor gut einem halben Jahrhundert in das Universum an Außerirdische gesendet wurde, wird noch zehntausende Jahre unterwegs sein. Ob sie jemals eine außerirdische Zivilisation erreicht, ist offen. Ebenso, ob diese Aliens mit den Informationen in der Nachricht von der Erde überhaupt was anfangen können.
Deshalb hat ein Forscherteam um Jonathan Jiang vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA eine neue Flaschenpost der Menschheit entworfen. Dieser Entwurf ist inhaltlich weitaus komplexer und umfangreicher, als es die Arecibo-Botschaft 1974 war. Die Verfasser dachten dabei an eine Art Update der Arceibo-Botschaft. Mit einer genauen Vorstellungen darüber, wohin sie gesendet werden soll, wie sie in ihrer Ausarbeitung dazu schreiben.
Es handelt sich hierbei inhaltlich um eine ausgeklügelte Visitenkarte der Erde und der Menschheit. Inklusive der Bitte an die Aliens, dass sie antworten. Und da dieser Entwurtf einfache Abbildungen nackter Menschen beinhaltet, wurde er natürlich einige Zeit später gerade von den Boulevardmedien dankend aufgenomen.
Wie genau sieht diese Nachricht an ET aus? Und verrät diese doch sehr kompkte Botschaft alles über uns? Das erfahrt Ihr in diesem Mystery Files-Video vom 2. April 2022.
Das im Video vorgestellte Buch findet Ihr HIER.
Bleibt neugierig …
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Euer Jäger des Phantastischen
Lars A. Fischinger
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Anfang Oktober wollen Wissenschaftler eine Botschaft an mutmaßliche Außerirdische senden. Ziel ist das Sternsystem Trappist-1 in etwa 40 Lichtjahren Entfernung. Ein Stern, um den bereits sieben Planeten bekannt sind und um den es theoretisch Leben geben könnte. Doch die Forscher verfolgen damit noch ein ganz anders Ziel.
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Trappist-1, bitte melden!
Der Stern Trappist-1 ist bisher ein Glücksfall für die Astronomen. Denn aktuell sind um den Stern sieben Exoplaneten bekannt, von denen einige Leben beherbergen könnten. Dennoch ist der Stern nicht mit unserer Sonne zu vergleichen, da es sich bei Trappist-1 um einen Roten Zwergstern handelt. Ein sehr kleiner und kühler Stern, dessen Planeten teilweise 100-mal näher um ihn kreisen, wie unsere Erde um die Sonne.
Dennoch befinden sich drei Planeten dort im richtigen Abstand um Trappist-1, so dass es dort möglicherweise sogar Leben geben könnte. Ob auf diesen Welten intelligentes Leben überhaupt möglich wäre, ist dabei dennoch fraglich. Trotzdem möchte eine Gruppe von Astronomen am 4. Oktober eine Botschaft zu diesen fernen Sternsystem senden. Das Team von „METI International“ gab dazu bekannt, dass die Botschaft von der „Goonhilly Satellite Earth Station“ in Südengland abgeschickt werden soll und „Musik und wissenschaftliche Anleitungen enthalten (werde), die das Bewusstsein für Umweltbedrohungen schärfen sollen“.
METI (Messaging to Extraterrestrial Intelligence) ist der Versuch Außerirdische durch absichtlich ins All geschickte Botschaften auf uns aufmerksam zu machen. Anders als SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence), dass nach intelligenten Signalen und Nachrichten aus dem All sucht.
Werbung für den Umweltschutz
Ziel dieser Botschaft in das All ist es vor allem, die Menschheit hier auf Erde auf den Klimawandel und die Umweltzerstörung aufmerksam zu machen.
„Unsere Botschaften werden langlebige Zivilisationen daran erinnern, wie es in ihrer Jugendphase war, als sie noch darum kämpften, sich zu nachhaltigen Gesellschaften zu entwickeln“, so Douglas Vakoch, der Präsident von „METI international“. In dieser Botschaften soll „die Umweltkrise der Menschheit mit Hilfe universeller chemischer Prinzipien“ erklärt werden, „angefangen mit dem Periodensystem der Elemente“.
„Damit die Menschheit noch lange genug leben kann, um eine Antwort von Trappist-1 zu erhalten, müssen wir die Klimakrise heute in Angriff nehmen“, so Vakoch weiter. Und darum werde man auch Musik mit in das All senden, die vom „Stihia-Musikfestival“ stammt. Dieses findet in Muynak in Usbekistan statt. Ein Ort, der bezeichnend für Umweltzerstörung und Misswirtschaft ist, denn dieser lag einst am Ufer des Aralsees, das heute rund 100 Kilometer von Muynak liegt.
„Astrophysiker, Ingenieure, Musiker und Produzenten führen dieses Experiment durch, um der zukünftigen Generation die Stimme der Verantwortung der Menschheit und die innere Sehnsucht nach dem großen Unbekannten zu verdeutlichen“, sagte Otabek Suleimanov, Chefproduzent des „Stihia-Musikfestival“. Douglas Vakoch geht aber noch einen Schritt weiter. So zitiert ihn „New Scientist“ mit den Worten:
„Wir testen eine Version der Zoo-Hypothese – dass es sie tatsächlich gibt, dass sie bereits wissen, dass wir hier sind, aber um Zugang zum galaktischen Club zu erhalten, müssen wir einen Antrag stellen und vielleicht sogar ein wenig Beitrag zahlen. Das ist also unser Versuch, unsere Beiträge zu zahlen und zu sehen, ob sie uns im Club willkommen heißen.“
Ob das wirklich reichen wird, wird sich zeigen. Denn auch zu anderen Sternen soll in Zukunft diese Botschaft in das Universum geschickt werden.
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Wenn es um Mysterien und Rätsel der Vergangenheit in Südamerika geht, fällt den meisten Menschen umgehend die Ebene von Nazca in Peru ein. Ein Gebiet in den Anden mit zum Teil riesigen Linien, Figuren und geometrischen Formen, die inzwischen weltberühmt sind. Obwohl solche gewaltigen Scharrbilder (Geoglyphen) in vielen Teilen der Welt vorkommen und für Rätselraten sorgen, wird ein archäologisches Phänomen in Peru oftmals übersehen: Das „Band der Löcher“ in den peruanischen Bergen. Es sind tausende Löcher, die wie ein Lochstreifenband in die Erde gegraben wurden und deren Sinn und Zweck für einige Archäologen als geklärt gilt. Aber sind diese Erklärungen der Wissenschaft tatsächlich so sicher, wie vielfach behauptet wird?
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Rätsel in Peru, Rätsel der Inka
Scharrbilder in der Erde existieren in ganz Peru, dem einstigen Reich der Inka, und weit darüber hinaus. Die Ebene von Nazca ist kein Einzelfall, aber mit Sicherheit die „Königin der Geoglyphen“. Sie faszinieren immer wieder Menschen faszinierend. Auch und vor allem die Grenzwissenschaft und Prä-Astronautik kennt diese Bilder in der Wüste, die nun schon Jahrzehnte für zum Teil überaus kuriosen Spekulationen sorgten und sorgen.
Diese teils Jahrzehnte alten Spekulationen wurden bereits umfangreich in diesem Buch HIER darlegt.
Weniger bekannt aber dennoch den meisten Mystery-Interessierten ein Begriff, ist der „Dreizack von Pisco“ an der Pazifikküste von Peru. Dieser liegt auf der Halbinsel Paracas, auf der einst die Kultur der Paracas beheimatet war. Ein Volk, dass fast 3.000 Jahre in die Vergangenheit reicht und das heute vor allem auch durch seine gruseligen Mumien bekannt ist. Überaus viele dieser Mumien sorgen in der Prä-Astronautik aufgrund der Tatsache, dass diese auffallende Schädeldeformationen aufweisen, immer wieder für Gesprächsstoff.
Der etwa 170 Meter lange „Candelabro de Paracas„ (= „Kerzenleuchter von Paracas“) wird jedoch jünger datiert, als die Zeichnungen auf der Nacza-Ebene und deren Umgebung. Dennoch kann man diese Geoglyphe durchaus als eines der bekanntesten Symbole für die archäologischen Rätsel Perus bzw. Südamerikas bezeichnen.
Genau das kann man von den ca. 48 Kilometer Luftlinie nordöstlich des „Kerzenleuchters“ gelegenen „Band der Löcher“ leider nicht sagen. Obwohl dieses „Band“ bis dato nicht minder spannend ist und noch immer zahllose Rätsel aufwirft.
Ein „Lochstreifenband“ ohne Sinn?
Dieses „Band der Löcher“ liegt scheinbar sinnlos in der Erde Perus im Tal von Pisco und kann am Besten aus der Luft in seiner Vollständigkeit bestaunt werden. Zum Beispiel bequem mit Google Earth unter den am Ende angefügten Koordinaten, da die Ausmaße der Löcher noch heute zu gewaltig sind. Immerhin, so die Schätzungen, besteht das Band aus bis zu 5.000 oder sogar 7.000 Löchern oder Gruben, die hier einst in die erde gebuddelt wurden
Das Band verläuft in Nord-Süd-Richtung (oder umgekehrt), ist ca. 1,5 Kilometer lang und ist durchschnittlich um die 20 Meter breit. Die schmalste Stelle der Lochstreifen misst aber immerhin noch 14 Meter. Jede der tausende von Gruben für sich betrachtet, ist vollkommen unspektakulär. Ein jedes der Löcher hat nur eine Tiefe von 50 bis 100 Zentimetern, ist nur einen Meter im Durchmesser und wurde einst durch Steine und Geröll an den Rändern „verstärkt“. Erst die Menge und Anordnung der Gruben in dem unwegsamen Gelände machen sie zu einem Rätsel der Archäologie.
Wie auch die Linien von Nazca wurde auch das Lochband im Pisco-Tal erst durch die moderne Fliegerei weithin bekannt. Der Pilot Robert Shippee war es, der 1933 in „National Geographic“ (Nr. 63) das erste weltweit bekannt gewordene Luftbild (von 1931) des Bandes in seinem Artikel „Air Adventures in Peru“ veröffentlichte. Seitdem wird um diese „seltsamen und geheimnisvolle Pockennarben“, wie Shippee sie nannte, gestritten.
Unbekannter Zweck
Deutungen der Löcher in Peru gibt beziehungsweise gab es von Laien wie Archäologen inzwischen einige. Sie reichen von Lagerstätten, Grabanlagen, Verteidigungsstellungen für Inka-Krieger, Gruben von Grabräubern, Probegrabungen nach Edelmetallen oder auch unbenutzte, also vorbereitete, Gräber. Richtig zufriedenstellend erklärt klingt das nicht. Gefunden wurde innerhalb dieser sonderbaren Löcher bisher auch nichts, was beispielsweise als Grab gedeutet werden könnte.
Eine Interpretation, die ganz aus dem Rahmen fällt, stammt aus der Prä-Astronautik. Schon in den 1990er Jahren wurde diese diskutiert. Demnach waren die Löcher eine Art Grundgerüst für Zeichen an die Götter des Himmels in Form eines Binärcode. Bekanntlich besteht dieser nur als Nullen und Einsen, die zum Beispiel für Aus oder Ein stehen. Damit lassen sich komplexe Informationen codieren. Nach dieser Deutung haben die Nutzer des Lochbandes in entsprechenden Gruben Feuer entzündet und andere leer und damit dunkel gelassen. Sie waren hiernach entweder Aus oder An und so haben man den Astronautengöttern in moderner Form Nachrichten zukommen lassen.
„Rationale Forscher“ sehen es ebenso rational. So schrieb schon der Archäologe John Hyslop 1984 in seinem Standartwerk „The Inka Road System“, dass diese Gruben für „die für die Lagerung verwendet wurden“. Dazu Hyslop weiter:
„Wenngleich deren Rolle unbestimmt ist, ist eine Hypothese für die Forschung, dass sie für die Lagerung verwendet wurden. Sie befinden sich zwischen zwei wichtigen Inka-Stätten (Tambo Colorado und Lima la Vieja) und ganz in der Nähe der Stelle, wo die Inka-Küstenstraße die Straße zum Hochland kreuzt. Sie könnten einer der größeren Lagerstätten des Imperiums sein.„
Also ist das 1,5 Kilometer lange Lochstreifenband ein Speicher oder eine Lagerstätte er alten Inka von Peru?
Ein Anruf beim Professor
„Ich habe noch nie etwas ähnliches gesehen. Es ist wirklich einzigartig.“
Mit diesen Worten kommentierte der Archäologe Prof. Charles Stanish , ein Experte für Peru, Chile und Bolivien von der Universität Kalifornien in Los Angeles, das Gruben-Band in Peru. Das erstaunliche dabei ist, dass Stanish, obwohl er selber seit 30 Jahren in der Region arbeitet, von diesen Löchern bis 2014 noch nie gehört hatte. Nicht minder erstaunlich wie der Umstand, dass das Loch-Band keine 20 Kilometer von seinen eigenen Ausgrabungen im Chincha-Tal in Peru entfernt liegt.
Besonders kurios ist aber, wie der Archäologe auf dieses Band der Löcher überhaupt erst aufmerksam wurde. Nicht durch das Studium verstaubter Fachliteratur in Bibliotheken, sondern durch einen Zuschauer der US-Serie „Ancient Aliens“. Eine Prä-Astronautik-TV-Reihe, die sicher jeder Mystery-Fan kennt.
In dem Artikel „An Overlooked Inca Wonder“ von Eric A. Powell in dem Magazin „Archaeology“ vom 5. April 2016 heißt es dazu:
„Vor zwei Jahren erhielt Stanish einen Anruf von einem Mann aus Pittsburgh, der gerade ein Programm sah, in dem behauptet wurde, dass Aliens eine große Rolle im Leben der frühen Menschen spielten. Er war daran interessiert, dass Stanish sicher einer bestimmten peruanische Stelle annahm, von der behauptet wurde, dass sie von Außerirdischen gemacht wurde. ‚Ich versuche immer nett zu den Leuten zu sein‘, sagt Stanish. ‚Aus welchem Grund sie sich auch immer für die alte Vergangenheit interessieren, ich teile ihnen mit, was die Archäologen über das Thema wissen.‘
In diesem Fall fragte der Mann Stanish, was er über die Idee denkt, dass Außerirdische die seltsam ausgerichteten Gruben bauten, die im Volksmund als Band der Löcher in Perus Pisco-Tal bekannt seien. Obwohl er mehr als 30 Jahren in der Gegend gearbeitet hat, hatte Stanish noch die von dieser Stelle gehört.“
Alles geklärt?
Die Neugier von Prof. Stanish an dieser archäologische Stätte war dank der Serie „Ancient Aliens“ geweckt, so dass er selbe vor Ort Nachforschungen anstellen wollten. Tatsächlich wurde er vor Ort nicht enttäuscht und bot später auch seine Erklärung oder besser Interpretation des Bandes der Löcher an.
Zehn Arbeiter, so rechnete es Charles Stanish durch, hätten das gesamte „Band“ mit allen Gruben in 300 Tagen bauen können. 100 Arbeiter in nur einem Monat. Angesicht der Art und Weise, wie diese doch recht niedrigen und kleinen Löcher in die Erde gegraben wurden, ist das grundsätzlich keine Meisterleistung. Heraus kam bei den Untersuchungen auch, dass die Gruben innerhalb des „Band der Löcher“ an einigen Stellen in gesonderten Gruppen angeordnet zu sein schienen.
Der Archäologe fand bei seinen Untersuchungen vor Ort auch Reste einer Straße des Volkes der Inka sowie einige Ruinen von „Colas“. Dies wiederum waren Lagerhäuser der Inka, in dessen Umfeld Stanish auch Töpfereien von ihnen fand. Ausgehend von diesen Befunden vermutete Stanish, dass das Lochband aus dem 15. Jahrhundert stammen könnte, als das Imperium der Inka das Volk der dortigen Chincha unterwarf.
Das Inkareich war in Südamerika bekannt dafür, dass sie zahlreiche andere Völker und Stämme eroberten und sich ihrem eigenen Reich einverleibten. So vermutete Stanish, dass „die Löcher einmal verwendet wurden, um etwas zu speichern, aber genau das und warum war noch nicht klar“, so Eric A. Powell in seinem Artikel 2016. Erst ein Vortrag des Archäologen Gary Urton von der Harvard Universität schien Stanish weiter zu helfen.
Steuergesetze der Inka
In diesem Vortrag berichtete Urton von schachbrettartigen Rechtecken in Inkawasi, in denen Bauern Tribute für die noch immer rätselhaften Inka abliefern mussten. Tatsächlich hatten Urton und seine Kollegen in diesen als „Khipus“ bekannten Strukturen die Reste von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Nüssen gefunden. Mit Hilfe solcher „Schachbretter“ konnte dann ein Steuereintreiber oder Buchhalter die genaue Menge der Tribute bestimmen, die ein Bauer, eine Sippe oder oder Familie entrichtet hatte.

Charles Stanish zu den Vermutungen von Urton:
„Sie hatten eine wirklich gute Erklärung dafür, wie diese Quadrate verwendet wurden, um Tribute zu messen. Es erschien mir wahrscheinlich, dass die Löcher am Monte Sierpe auch dafür verwendet worden sein könnten, um Tribut zu messen.“
Die Abgabe von Steuern in Form von Naturalien an die Herrscherkasten der Inka war für alle eroberten Völker zwingend. Eigentlich nicht anders wie 1.500 Jahre führer bei den Römern oder bei „modernen Expansions-Imperien“.
Obwohl die Idee der „Mess-Löcher für Tributzahlungen“ inzwischen als Erklärung des Löcher-Bandes vielfach akzeptiert wird, ist das keineswegs gesichert. Selbst Charles Stanish betont, dass das bisher nur eine Spekulation ist, die erst noch belegt werden muss. Erst Pollen oder Kieselsäure von pflanzlichen Materialien innerhalb diesen Löchern könnten das beweisen, so der Archäologe. „Es ist spekulativ“ – aber es könnte der Anfang eines „ganz neuen Verständnisses der Buchhaltung der Inka sein“.
Obwohl das Imperium der Inka in den Anden-Gebieten Südamerikas im 15. und 16. Jahrhundert gewaltige Ausmaße und zehntausende Kilometer befestigter Straßen hatte, ist die Verwaltung des Reiches tatsächlich bis heute rätselhaft. Und so spekuliert Stanish weiter, dass vielleicht sogar zahlreiche andere Inka-Stätten vielleicht neu gedeutet werden müssten. „Wenn ich Recht habe“, somder Forscher, „müssen wir über viele Stätten, die bisher als rein rituell angesehen wurden, anders denken.“
Düngerlager
Die südamerikanischen Inka hatten keine Schrift und konnte folglich, soweit wir wissen, auch nicht schreiben. Alles, was wir heute beispielsweise schriftlich über die Mythologie, das Leben und die Religion der „Könige der Sonne“ haben, ist von den spanischen Eroberern aufgezeichnet worden. Es fehlt also (bisher) der Beweis, dass das spektakuläre Lochstreifenband einst tatsächlich als ein Hilfsmittel zur Mengenbestimmung von Abgaben an die Inka diente.
Zum Beispiel hat Jean-Pierre Protzen, ein Kenner der Architektur der Inka an der Universität von Kalifornien, so seine eigenen Theorien zu dem Gruben-Band. Vielleicht waren es auch Lagerstätten für Guano, also Dünger für die Landwirtschaft, so Protzen. In den oft kargen Gegenden der Anden-Region ist Dünger zweifellos überaus wichtig, „aber wir wissen noch nicht viel darüber“.
Vorteilhaft an diesen Thesen zum Lochband von Peru ist, dass sie sich verhältnismäßig leicht überprüfen lassen. Laboratorien können von Archäologen genommene Proben aus den Gruben mir recht wenig Aufwand auf Pollen, Sporen, Pflanzen- und Samenreste oder Guano-Spuren untersuchen. Auch Prof. Charles Stanish hofft, dass zukünftige Forscher genau das machen werden.
- Googel Earth-Koordinaten des „Bandes der Löcher“ zum Beispiel: 13°42’28.96″S 75°52’30.56″W
Euer Jäger des Phantastischen
Lars A. Fischinger
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(Dieser Beitrag erschien bereits 2017 ähnlich auf diesem Blog)

Bereits 2010 wurde in einer Höhle im Süden von Polen ein 4,5 Zentimeter kleiner Anhänger mit Gravuren aus Elfenbein entdeckt. Jetzt veröffentlichten die Forscher dazu ihre neuen Ergebnisse. Demnach ist das Objekt rund 41.500 Jahre alt und damit das älteste Schmuckstück seiner Art in ganz Eurasien. Aber war das kleine Kunstwerk der Steinzeit wirklich nur ein schmückendes Objekt unserer Ahnen – oder steckt nicht doch weit mehr dahinter?
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Sensationeller Fund in Polen
Im Jahr 2010 fanden Archäologen in der Stajnia-Höhle in Polen einen in zwei Teile zerbrochenen Anhänger aus Mammutelefenbein. Nach einer fachgerechten Reinigung und Konservierung des etwa 4,5 langen, ca. 2 Zentimeter breiten und 0,36 bis 0,39 Zentimeter dünnen Fundes zeigte sich schnell, dass Homo Sapiens der Steinzeit dieses Stück mit Werkzeugen bearbeitet hatten. Auch einige weitere Funde kamen bei den Grabungen zwischen 2006 und 2010 in der Höhle zum Vorschein. Sie werden zum Teil dem Neandertaler zugeschrieben.
Doch dieses Objekt erweckte besonderes Interesse, da zahlreiche kleine Vertiefungen in das Objekt graviert wurden. Sie verlaufen in einer geschwungenen Linie auf der vermuteten Vorderseite entlang. Außerdem war eine Durchbohrung und der Rest eines zweiten Loches an dem zerbrochenem Artefakt erkennbar. Diese beiden Bohrungen haben nur 2,3 Millimeter Durchmesser.
Insgesamt zählten die Forscher auf der gravierten Seite rund 50 winzige Löcher. Sicher waren es einmal mehr, doch das Stück ist an den entsprechenden Stellen zu stark beschädigt. Unter dem Rasterelektronenmikroskop war zu erkennen, dass die 50 noch sichtbaren „Punktierungen“ möglicherweise „alle mit dem gleichen Werkzeug – möglicherweise in relativ kurzer Zeit – gemacht wurden“. So ein Forscherteam um Sahra Talamo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig in einer jetzt veröffentlichen Studie in „Nature“.
In dieser Untersuchung vom 25. November 2021 legen die Forscher vor allem ihre Neubewertung und C14-Datierung der Funde vor. Der Anhänger sei ihrer Meinung nach rund 41.500 Jahre alt und damit der älteste Schmuck dieser Art in Asien und Europa. „Wann die punktförmigen Ornamente in Eurasien auftauchten„, können sie indes nicht genau sagen. Ebenso wenig, was diese geschwungene Linie aus den winzigen, runden Einkerbungen überhaupt bedeuten sollten.
Nur Dekor oder doch mehr?
Hier sollte man bedenken, wie klein diese Löcher auf dem Objekt tatsächlich sind. Zur Erinnerung: Das zu erkennende Bohrloch (s. Titelbild) rechts oben auf dem Fundstück misst gerade mal knapp über 2 Millimeter im Durchmesser. Vermutlich dienten diese Bohrungen dazu, um das Stück mit einem Band als Anhänger um den Hals zu tragen. Ob das stimmt, kann man nicht sagen. Auch nicht, ob die kleinen Löcher wirklich bloßes Zierrat waren. Ornamente als abstrakte Kunst, um den Schmuck zu verschönern.
Der Betrachter, etwa eine andere Person der Sippe, musste da schon ganz genau hinschauen, um diese „Verschönerung“ überhaupt wahrzunehmen. Auch wenn das Schmuckstück vor über 40.000 Jahren natürlich in einem bessern Zustand war. Auch farblich. So schreiben Talamo und ihr Team in ihrer Analyse zu diesen Verzierungen unter anderem:
„Das punktförmige dekorative Motiv ist eine der künstlerischen Innovationen, die sich während des frühen Aurignacian (Jungpaläolithikum, Anm. LAF) in Europa und in den russischen Ebenen entwickelt haben. Bisher wurden diese Markierungen auf mobilen Objekten als Jagdzählungen, arithmetische Zählsysteme oder Mondnotation interpretiert, während andere ästhetische Zwecke nahelegten.
Die auf dem Stajnia-Anhänger dargestellte Schleifenkurve ähnelt den gravierten Mustern der Blanchard-Plakette. Ob diese Markierungen zyklische Notationen oder Tötungsergebnisse anzeigen, bleibt eine offene Frage, obwohl die Ähnlichkeit mit dem Mondanalemma auffallend ist.“
Ob die Kerben „als einfache Dekoration dienen“ sollten, wissen sie nicht. Obwohl die Forscher einen Vergleich mit prähistorischen Steinmalereien aus Südwestfrankreich heranziehen, die sie „Blanchard-Plakette“ nennen. Hierbei handelt es sich um 37.000 Jahre alte Zeichnungen an den Felsüberhängen von Abri Blanchard bzw. am Abri Castanet. Die weltberühmte Höhle von Lascaux mit ihren prähistorischen Höhlenmalereien befindet sich ganz in der Nähe.
Auch hier fanden sich solche sonderbaren Punkte als mutmaßliche Kunst.
Der älteste Kalender der Menschheit?
Allerdings ist das Phänomen durchaus an sehr vielen verschiedenen archäologischen Funkplätzen und Artefakten vorzufinden. In Europa ebenso wie im Kongo in Afrika. Die Ähnlichkeit dieser Objekt mit dem Fund aus Polen ist erstaunlich und augenscheinlich, wie in diesem Blog-Artikel HIER umfangreich beschrieben.
Vor rund 10.000 Jahren haben unsere Vorfahren den angeblich ältesten Kalender der Welt in Schottland gebaut. Entdeckt wurde er auf einem Feld nahe dem „Crathes Castle“ in Aberdeenshire (s. a. Beitrag HIER) von Forscher der Universität von Birmingham. Dort zeigten sich eine Reihe von dunklen Verfärbungen im Erdreich, die sich nach Ausgrabungen durch Vincent Gaffney und seinem Team schnell als uralte Pfostenlöcher herausstellten. Insgesamt entdeckten sie ein Dutzend Gruben, von denen einige mehr als 2 Meter Durchmesser haben.

Computersimulationen und eine Überprüfung der Lage der Funde mit der geographischen Umgebung zeigte, dass hier eine „Urzeit-Uhr“ entdeckt wurde. Einen Kalender.
Doch wie der Fund aus der Stajnia-Höhle in Polen zeigt, könnten Kalender (Mondkalender) zehntausende Jahre früher von unseren Ahnen angefertigt worden sein. Eben in Form derartige Objekte, die heute ratlose Archäologen teilweise als bloße Dekoration deuten. Schon 1972 führte Alexander Marshack vom Peabody-Museum der Harvard Universität in seinem Buch „The Roots of Civilization“ eine ganze Liste solcher mutmaßlichen Vorzeit-Kalender auf Kunstwerken auf.
Sie alle waren zehntausende Jahre alt. Sie stammten aus Zeiten, als unserer Vorfahren angeblich nur einfache primitive Jäger und Sammler waren. Der Fund aus Polen wäre mit etwa 41.500 Jahren dann – sofern solche Deutungen zutreffen – der ältisten Kalender der Menschheit überhaupt!
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Alienfilme aus Hollywood sind seit Jahrzehnten beliebt und ein fester Bestandteil der Produktionen aus der Traumfabrik. Von großen Blockbustern bis zu kleinen und auch billigen Science-Fiction-Filmen findet der Fan hier eine riesen Auswahl an entsprechenden Filmen vor, die sehr oft eines gemeinsam haben: Die Außerirdischen kommen nicht in Frieden und wollen uns Menschen von unserem Planeten fegen. Materialschlachten inklusive. Eigentlich nichts weiter als reine Unterhaltung, die nicht selten ein Millionenpublikum erreicht. Frei nach dem Motto Gehirn abschalten und die Menschheit (bzw. USA) mal machen lassen. Kürzlich hat ein Online-Portal einen für den Fan solcher Filme interessanten Beitrag online gestellt, in dem auf sechs Logikfehler in solchen und ähnlichen Filmen hingewiesen wird. Zugleich ist dieser aber auch für den Interessierten an UFOs, Grenzwissenschaft und Aliens an sich durchaus interessant. Und obwohl solche Alienfilme als reine Unterhaltung angesehen werden sollten, sollen in diesem Beitrag die auf der Kino-Webseite gestellten sechs „galaktischen Logiklöcher an dieser Stelle beantwortet werden.
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Liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!
Alienfilme und UFOs
Viele Menschen, die sich für UFOs, Leben im All, Aliens und Außerirdische als Teil der Grenzwissenschaft interessieren, interessieren sich auch für Science-Fiction-Filme. Auch wenn sich reale UFO-Themen und Hollywood fraglos gegenseitig beeinflussen, so nimmt man gerne Alienfilme als Unterhaltung an. Viel Gedanken zu den unzähligen Kinoproduktionen rund um Aliens machen sich dabei nur wenige Zuschauer.
Auch wenn diese sich ernsthaft für das Thema in der Realität interessieren.
Natürlich gibt es Ausnahmen. So wird innerhalb der grenzwissenschaftlichen Community immer mal wieder der Verdacht laut, dass Alienfilme die Massen manipulieren sollen. Zum Beispiel als eine Art Ablenkung von der Realität, da UFOs und Außerirdische in Wahrheit schon hier sein sollen. Oder als Manipulation der Massen „von ganz oben“, um die Menschheit auf den Kontakt mit anderen Wesen des Alls vorzubereiten. (s. a. HIER)
Ein weites Feld, in dem viele Spekulationen und Behauptungen kursieren. Seit Jahrzehnten.
Die Mehrheit sieht jedoch Alienfilme schlicht als pure Unterhaltung aus der Traumfabrik Hollywood. Popcorn-Kino, in dem man gemütlich mit ansehen kann, wie außerirdische Invasoren die Erde in Schutt und Asche legen. Aggressive Aliens also, die uns als Menschheit vernichten wollen und denen deshalb jedes Mittel dafür recht ist. Und diese Mittel sind meistens viel Aktion. Natürlich mit Ausnahmen, wie es der Kinobesucher weiß.
Logikfehler finden sich in nahezu allen Alienfilmen. Gleichgültig, ob diese Science-Fiction-Filme jetzt böse oder gute Außerirdische auf die Leinwand bringen.
Die sechs Logickfehler in Alienfilmen
Sechs dieser „Galaktischen Logiklöchzer“ hat Daniele Li vom Kino- und Tec-Portal „Turn on“ kürzlich in einem dortigen Artikel einmal aufgeführt. „Diese Logiklöcher hätten wir jetzt schon gerne mal erklärt“, schreibt Li. Man muss solche Spielfilme natürlich nicht zu ernst nehmen, doch als Grenzwissenschaftler und Science-Fiction-Fan (s. HIER), sind die „sechs Fragen an Aliensfilme“ von Li sicher sehr interessant!
Folgende sechs Fragen stellt die Autorin Li:
- Wie soll das mit den Hybriden funktionieren?
- Warum eigentlich die Erde?
- Gibt es keine schlaueren Methoden zur Übernahme der Weltherrschaft?
- Warum immer die USA?
- Warum eigentlich immer Eroberung und nicht eine Forschungsreise?
- Warum kennt in Alienfilmen niemand Alienfilme?
Obwohl es natürlich Fragen sind, auf die die Traumfabrik Hollywood keine ernsthaften Antworten geben kann, sollen diese einmal im Detail durchgegangen werden.
Aliens und Menschen haben Sex?
„Seit Jahren präsentieren uns Alienfilme und Sci-Fi-Serien immer wieder Kreuzungen aus Mensch und Alien“, so Li. Wie kann es aber sein, dass „sich Alien- und menschliche DNA zu einem lebensfähigen Nachkommen verbinden“ lässt? Lichtjahre voneinander entfernt haben sich diese Kino-Aliens entwickelt, und so sei eine „möglichst große genetische Verwandtschaft“ untereinander zu bezweifeln.
Gute Frage. Wie kann das möglich sein? „Raumschiff Enterprise- Das nächste Jahrhundert“ liefert hier eine Antwort. In einer oder zwei Episoden machen sich verschiedene Rassen (und anderem die Menschen) auf die Suche nach einem kosmischen Geheimnis. Es wird dort zum Beispiel für eine Art Superwaffe gehalten. Und so führen die im Universum verstreuten Hinweise und Puzzlestücke die verschiedenen Spezies letztlich auf einem fernen Planten zusammen. Dort erfahren sie, dass eine uralte und längst versunkene Rasse im Kosmos ihre genetischen Bausteine im All verbreitet habe, bevor sie vor unendlich langer Zeit unterging. Deshalb seien diverse Rassen in dieser TV-Serie miteinander verwandt.
Auch in anderen Science-Fiction-Filmen gibt es sehr ähnliche Aussagen. In der legendären „Alien“-Filmreihe sind wird Menschen sogar von Aliens erschaffen worden. Sie wären unsere Vorfahren. Im Prinzip das, was einige Überlegungen zu Schöpfungsmythen innerhalb der Prä-Astronautik auch sagen.
Letztlich gibt es sogar noch die wissenschaftliche Theorie, dass außerirdische Zivilisationen absichtlich ihre DNA im Universum verteilen oder verteilt haben. Mit Millionen von unbemannten Sonden, die dort, wo sie auf Planeten mit geeigneten Bedienungen treffen, die Evolution beeinflussen. Eine These, die sich „Gerichtet Panspermie“ nennt, und bereits 1973 von dem Chemiker Leslie Orgel und Biologe und Physiker Francis Crick formuliert wurde.
Aber: Nur weil irgendwelche Aliens vor Millionen oder Milliarden Jahren auf verschiedenen Planeten im All die Evolution mit ihren genetischen Bausteinen manipulierten, heißt das nicht, dass Hominide von diesen Welten miteinander Babys/Nachkommen haben können. Das ist in der Tat mehr als unwahrscheinlich! Immerhin ist der Mensch auch sehr eng mit dem Affen verwandt. Beide Spezies leben auf diesem Planeten – und können keine Nachkommen haben.
Obwohl Alienfilme immer gerne Genmanipulationen zu regelrechten Monsterspezies zeigen, sind zum Glück absonderliche natürlich-biologische Nachkommen eigentlich nicht dabei. Man denke an Kindlein von Oberschurke „Jabba the Hutt“ und einer pezigen „Wookiee“-Frau in der Welt von „Star Wars“ …
Warum immer unsere Erde?
Warum ist immer die Erde das Ziel der Aliens, fragt Li als zweites. Bei ihren Reisen durch das All müssten diese Aggressoren doch „an anderen, ähnlich attraktiven Planeten vorbeikommen“, die vielleicht sogar nicht erst von Menschen „gesäubert“ werden müssen.
Ganz einfach: Vielleicht sind sie es ja schon. Irgendwann erschien dann eines Tages eben unsere Erde auf deren Bildschirmen. Das nächste Ziel war gefunden. Oder eine Armada greift diese Welt an, eine andere jene und eine dritte unsere. Würden sie nicht unseren Planeten im Kosmos gefunden haben, könnte Hollywood schließlich auch keine Filme dazu machen …
In der Realität steht es außer Frage, dass irgendwann eine Spezies, die zu den Sternen reisen kann, auch eines Tages durchaus die Erde findet. Sie können zuvor sehr wohl zum Beispiel in einem benachbarten Sonnensystem gewesen sein, um später weiter zu ziehen. Möglicherweise auch nur ein Teil von ihnen als Kolonisten. Ob in der Realität solche Rassen im All herum fliegen, weiß natürlich niemand. Auch nicht, ob sie dann aggressiv sind, wie es uns das Kino zeigt.
Kann man uns nicht einfacher auslöschen?
Die dritte Frage auf „Turn on“ ist überaus spannend. Wenn man auf die Action-Hollywood-Filme Blick. In dieser wird nämlich gefragt, ob die Aliens „keine intelligenteren Methoden zur Übernahme der Weltherrschaft“ hätten. „Einfach eine Rakete oder eine mit einem Sprengkopf bestückte Sonde vorschicken“ und das Problem mit den Menschen wäre schon vor ihrer Ankunft auf der Erde gelöst, so Li. Materialschlachten seien so überflüssig.
Ganz richtig! Aber nicht für den Kinobesucher, der genau solche Schlachten erwartet.
Ich selber habe in den letzten Jahren immer wieder eine einfache Methode zur Vernichtung von uns Menschen bei einer Invasion erwähnt. Angenommen, dass solche bösen Außerirdischen existieren, die aus unbekannten Gründen die Erde haben wollen. Dann wäre es ein Kinderspiel, das diese genetisch einen Super-Killervirus in ihren UFOs entwickeln und züchten. Ein paar Proben und Studien der menschlichen Biologie im Vorfeld reichen da vollkommen. Als todbringende Seuche verbreiten sie diesen Virus dann in unserer Atmosphäre und schon ist es in ein paar Stunden oder Tagen aus mit uns.
Was würde das für Hollywood bedeuten? Ein Flopp an den Kinokassen. Außer natürlich, dass die Menschen diese genetisch manipulierten Angriff aus dem Nichts durch ein Gegenmittel stoppen können. In Windeseile entwickelt und wahrscheinlich von Medizinern und Biologen in den USA.
Menschheitsretter USA
Denn damit ist man schon bei der vierten Frage. Weshalb tauchen die fiesen Aliens zuerst in den USA auf? Und:
„Warum sind die US-Amerikaner in der übergroßen Mehrheit der Alienfilme die Einzigen, die den armen Rest der Menschheit vor der außerirdischen Bedrohung retten können?“
Darauf gibt es zwei einfache Antworten. Erstens liegt Hollywood in den USA, wie es auch Daniela li unterstreicht. Doch zweitens sind die USA in ihrem Selbstverständlich die Tollsten und Besten. Nur sie als Supermacht können die Welt retten. Eigentlich können sogar nur sie überhaupt irgendwas retten oder Gefahren bestehen. Aliens müssen dabei überhaupt nicht vorkommen. Wichtig ist aber, dass mehrfach „rein zufällig“ auch die US-Flagge im Bild zu sehen ist. So tickt Hollywood und die Kinowelt in den USA nun mal.
Es geht nur ums große Geld bei dieser Frage. Denn sehr gerne unterstützt das Militär auch entsprechende Hollywood-Produktionen mit Geld und Material. In der Traumfabrik ist das kein Geheimnis.
Bei einer echten Invasion werden sich die bösen Aliens natürlich keine Gedanken über Ländergrenzen machen. Wenn es heißt, die Menschheit muss vernichtet werden, spielt das keine Rolle. Oder kaum eine Rolle. Natürlich, um bei den Materialschlachten von Hollywood zu bleiben, vernichten die Invasoren erst militärische Ziele und Mächte, um jede noch so kleine Gegenwehr auszuschalten. Unbestreitbar hat nun mal die USA die größte Schlagkraft der Welt.
Ob allerdings deren Schlagkraft wirklich gegen eine derart fortschrittliche und zwischen den Sternen reisende Alienrasse wirksam wäre, steht in den Sternen. Bei „Independence Day“ natürlich schon, dank der Führung der USA …
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Wollen Aliens denn nie Frieden?
In der fünften Frage heißt es auf der Kino-Webseite, warum die Fremden immer als Eroberer kommen. Warum nicht als neugierige Forscher wie im Film „ET“?
„Zumal sie auf ihrem langen Weg zu uns an diversen anderen Planeten vorbeigekommen sein dürften, die sich für eine Eroberung genauso gut anbieten wie die Erde.
Wieso kommen in den Filmen fast nie Außerirdische zum freundlichen Gedankenaustausch vorbei (…) sondern schlagen uns immer die Haustüren ein?“
Wie bei der anderen Frage weiter oben haben sie vielleicht anderen Planeten schon erobert. Dort haben sie den einheimischen schon den Garaus gemacht und jetzt stehen wir auf deren Liste. Möglicherweise kämpfen sie auch an mehreren Planeten gleichzeitig. Oder die anderen Zivilisationen konnten sich erfolgreich wehren, so dass wir ein leichteres Ziel sind. Was auch immer man sich ausdenken mag, jetzt sind eben wir dran!
„Ein Film mit netten Aliens müsste mit einem Bruchteil der Actionszenen auskommen“, schreibt Li ganz treffend, und bringt es damit auf den Punkt. Das Publikum ist es gewohnt, dass die Aliens in böser Absicht kommen. Sie wollen in der Mehrheit Aktionfilme, in denen sich Menschen und Aliens die Köpfe einschlafen.
Produktionen, in den sich Menschen und Alien friedlich die Hände oder Tentakeln reichen, kommen eben nicht so gut an. Derzeit zumindest, denn es gibt nicht wenige Ausnahmen von friedlichen Alienfilmen. Zum Glück, wie ich finde. Allein die Filme „ET“, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ oder auch „Arrival“ haben gezeigt, dass solche Science-Fiction-Filme sehr wohl funktionieren können. Die überwiegende Mehrheit der Kinozuschauer möchte aber lieber Aktion in diesem Zusammenhang. Scheint zumindest so.
Warum ist niemand durch Alienfilme vorbereitet?
Die sechste und letzte Frage erstaunt. „Warum kennt in Alienfilmen niemand Alienfilme?“, heißt es darin. Eine scheinbar verwirrende Frage, die die Autorin aber sehr gut ausführt:
„In der Welt der Alienfilme gibt es das Genre des Alienfilms nicht. Oder zumindest hat keine der Figuren jemals einen einzigen gesehen. Wie sonst ließe sich erklären, dass selbst die grundlegendsten Überlebensrichtlinien für eine Alieninvasion mit gelassener Sturheit ignoriert werden? Ich denke da besonders an die fast unvermeidlichen Grüppchen von Alienfans, die in schöner Regelmäßigkeit die fremden Besucher auf der Erde willkommen heißen. (…) Mit immer gleichem Ausgang – BOOM!
Und die aus diversen Filmen des Genres bekannten und erwiesenermaßen wirksamen Verteidigungsstrategien und Taktiken zum Gegenschlag werden grundsätzlich erst nach ebenso heroischer wie aussichtsloser Schlacht ‚neu entdeckt‘. Effizienz sieht anders aus.“
Wären die Menschen durch Alienfilme aus der Traumfabrik in eben solchen Filmen vorbereitet, entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Neben all der so oder so immer wieder darin zu finden eher „komischen Szenen“ und Handlungen. Wohl deshalb gibt es in diesen Filmen genau solche Filme nicht. Die Produzenten drehen ihre Actionfilme als Alleinstehend. Kaum auszumalen, wenn jemand im Film XY sagt, dass er das aus dem Film XY kennt.
Natürlich gibt es auch hier sicher Ausnahmen. In dem Klassiker „Explorers – Ein phantastisches Abenteuer“ zum Beispiel. Auch wenn das eher ein Kinder- oder Jugendfilm ist – in dem die Aliens vollkommen friedlich daherkommen! – kennt man darin die Filme „Flash Gordon“.
Reine Unterhaltung – aber …
Science-Fiction-Filme mit Außerirdischen und auch UFOs gibt es seit Jahrzehnten. Eigentlich seit Anbeginn des Kinos. Und heute gibt es neben den teuren und bekannten Hollywood-Produktionen unzählige kleine und auch billige Filme des Genres. Fraglos wird jeder Fan dieser Filme wohl mehr als die oben stehenden sechs Fragen an Alienfilme haben. Auch wenn man solche Spielfilme eigentlich einfach nur als Unterhaltung ansehen sollte, was sicher such die meisten Zuschauer machen. Selbst wenn sie an den Themen Aliens und UFOs in realen Welt noch so interessiert sind.
Eine wichtige siebte Frage wurde hier allerdings nicht gesellt. Und zwar jene, warum die Filmindustrie nicht mal einen Alienfilm unter rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten produziert. Beispielsweise mit der Handlung, wie an unserem Planeten (Generationen-)Raumschiffe von Außerirdischen ankommen, und wie dann die Menschheit global weiter handelt. Dabei ist es erst mal zweitrangig ob diese Besucher böse und freundlich sind. Angesichts des menschlichen Verhaltens und des realen „Götterschock“ (Panik) bietet auch dieses Szenario durchaus genug Spielraum für Aktion und Materialschlachten …
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Euer Jäger des Phantastischen
Lars A. Fischinger
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2015 machte eine spektakuläre Neuigkeit aus der Astronomie die Runde: Wissenschaftler haben mit dem Weltraumteleskop „Kepler“ um den 1480 Lichtjahre entfernten Stern KIC 8462852 („Tabbys Stern“) möglicherweise Hinweise auf eine „außerirdische Superzivilisation“ gefunden. Grund für diese Vermutung waren unerklärliche Lichtschwankungen der Sonne. Sie ließen darauf schließen, dass irgendwas oder irgendwer eine Megastruktur um „Tabbys Stern“ legte. Existiert hier ein hochentwickelte Alien-Zivilisation, wurde spekuliert. Nachdem SETI-Untersuchungen des Sterns erfolglos blieben, präsentieren nun die Astronomen eine neue Erklärung für die ungewöhnlichen Messwerte des Sterns: Eine Scheibe oder Wolke aus winzigen Staubpartikeln. Aber ob diese zutrifft, wissen sie auch nicht genau. In diesem Beitrag erfahrt Ihr alles rund um den seltsamen Stern und den neuen Ergebnissen zusammengefasst …
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Liebe Freundinnen & Freunde des Phantastischen!
Super-Aliens um „Tabbys Stern“
Eine fantasierende Spekulation der Kosmologie machte 2015 in aller Welt Schlagzeilen in der Presse:
Kann es sein, dass um den 1480 Lichtjahre von der Erde entfernten Stern KIC 8462852 eine uralte Zivilisation von Außerirdischen existiert? Und hat dieses Volk der „Super-Aliens“ es technologisch soweit gebracht, dass sie in der Lage waren, um ihre gesamte Sonne eine künstliche Struktur zu schaffen? Ein Gebilde gigantischen Ausmaßes, dass von außerhalb deren Sonnensystems betrachtet ihre Sonne verdunkelt?
Genau diese Verdunkelungen bzw. Lichtschwankungen der fernen Sonne wurden vom Weltraumteleskop „Kepler“ entdeckt. Sie waren aber nicht auf einen oder mehre Exoplaneten zurückzuführen und so kamen zahlreiche Spekulationen über die Ursache dieser ungewöhnlichen Messwerte aus.
Damals wurde vor allem in der Mainstream-Presse über eine „Dyson-Sphäre“ spekuliert, die dort von Außerirdischen errichtet worden sein könnte. Ein „Bauwerk“ also, dass diese Aliens rund um ihre Sonne im All erschaffen haben. Eine Art Hohlkugel, die den Stern umgibt, mit der möglicherweise diese Wesen die Energie ihrer Sonne voll ausschöpfen können.
Ein solche „Dyson-Sphäre“ war eine theoretische Überlegung des legendären Physikers und Mathematikers Freeman Dyson. Er schlug bereits am 3. Mai 1960 in dem angesehenen Wissenschaftsmagazin „Science“ vor, dass bei der Suche nach Außerirdischen auch nach genau derartigen Megastrukturen um andere Sonnen gesucht werden solle. Theoretisch ist die Errichtung eines für uns unglaublichen Projektes tatsächlich möglich.
Möglich aber nur für enorm fortschrittliche Gesellschaften irgendwo im All. Gäbe es um „Tabbys Stern“ eine solche Sphäre, wäre es sie sogar uralt. Mindestens rd. 1500 Jahre, da das Licht dieses Stern so lange benötigt, bis wir es auf der Erde sehen können. Wir sehen also die Vergangenheit des Stern KIC 8462852 und deshalb wurde 2015 oftmals der Begriff „Superzivilisation“ in diesem Zusammenhang verwandt.
Am 16. Oktober 2015 stellte ich dazu ein YouTube-Video online, in dem ich diese Überlegungen und die Hintergründe genauer erkläre. Das Video habe ich unten erneut eingebunden.
Die „Super-Zivilisation“ der Aliens schwieg
Natürlich war dieser Sterne aufgrund seiner seltsamen Lichtschwankungen auch ein exzellenter Kandidat, um ihn von der Erde aus nach künstlichen Radiosignalen (SETI) abzusuchen.

Von Ende Oktober bis Ende November 2015 beobachteten deshalb das “Boquete Optical Seti” Observatorium (Panama) und das “Allen Telescope Array” in Kalifornien den rätselhaften Stern. Vergeblich – sie fanden und hörten nichts. Am 8. Dezember 2015 resümierten die Wissenschaftler Gerry Harp, Douglas Vakoch und Seth Shostak in ihrem Bericht ernüchternd, dass sie Suche vergeblich war.
Vakoch als SETI-Präsident schrieb darin:
“Wir haben keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass eine fortschrittliche Zivilisation absichtlich Laser-Signale in Richtung Erde sendet.“
“Die Hypothese einer gewaltigen, von Außerirdischen geschaffenen Struktur bricht in sich zusammen”, so Douglas Vakoch resümierend. Der SETI-Astronom Seth Shostak zeigte sich ebenso enttäuscht:
“Die Geschichte der Astronomie lehrt, dass, immer wenn wir glaubten, ein Phänomen beobachtet zu haben, das auf die Aktivitäten von Außerirdischen hindeutet, wir damit falsch lagen.“
Weitere Radioteleskop-Beobachtungen zwischen dem 8. Juli und 8. August 2017 durch zahlreiche Observatorien waren genauso erfolglos.
In einem Beitrag auf diesem Blog vom 27. Dezember 2015 zu den SETI-Untersuchungen des Stern KIC 8462852 blieb allerdings noch Hoffnung auf diese „Super-Aliens“: Vielleicht ist die Alien-Zivilisation längst untergegangen und wir können von ihnen heute gar nichts mehr empfangen. Nur noch ihre von „Kepler“ gefundene gigantische Struktur um ihre Sonne zeugt von deren einstiger Existenz.
Neu veröffentlichte Untersuchungen zerschlagen scheinbar aber auch diese Spekulation.
Nichts als Staub um KIC 8462852?
Astronomen wären keine Astronomen, wenn sie nicht den Geheimnissen des Universums auf den Grund gehen würden. Davon hat der Kosmos bekanntlich nicht wenige und natürlich haben sie nur zum Teil mit der Suche nach Leben im All zu tun. So haben die Sternengucker auch bei KIC 8462852 ihre Untersuchungen und Theorien zur Ursache der Lichtschwankungen weitergeführt.
Doch nur weil die Suche nach außerirdischen Signalen mittels der Radioastronomie keinen Erfolg hatte, waren die Lichtschwankungen von KIC 8462852 damit noch nicht erklärt. Immerhin konnte das Teleskop „Kepler“ Schwankungen von bis zu 22 Prozent in der Helligkeit des rätselhaften Sterns messen. Diese Schwankungen im Lichtspektrum eines Sterns sind enorm. Unser riesiger Planet Jupiter beispielsweise verdunkelt unsere eigene Sonne nur um rund 2 Prozent.

Was also geht hier in fast 1500 Lichtfahren Entfernung vor sich? Dazu legte Tabetha S. Boyajian von der Louisiana State University in Baton Rouge (USA) und ein Team von dutzenden weiteren Forschern am 3. Januar 2018 einen weiteren Untersuchungsbericht vor. Zu verdanken haben wir diese neuen Untersuchungen übrigens etwa 1700 Personen, die insgesamt über 100.000 US-Dollar dafür sammelten.
Spuren von Aliens fanden Boyajian und ihr Team nach eigenen Angaben nicht. Sie kommen in ihrer Veröffentlichung vielmehr zu dem Ergebnis, dass sehr feiner Staub die Sonne KIC 8462852 umkreist und für die ungewöhnlichen Lichtschwankungen verantwortlich sei. Winzige Partikel würden in einer Wolke, Scheibe oder wie eine Kugel die Sonne umgeben und das Licht von „Tabbys Stern“ auf dem Weg zu uns schlucken.
Die angenommene Staubwolke unterscheidet sich in Aufbau und Art sehr von dem, was wir aus unserem Sonnensystem kennen. Wir haben beispielsweise den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter oder den Kuipergürtel weit draußen hinter Neptun. Hier kreisen gewaltige Asteroiden und Kometen, die teilweise hunderte Kilometer groß sind. Solche Scheiben oder Wolken mit derartigen Brocken um einen Stern erwärmen sich durch die Sonneneinstrahlung minimal, was aber dennoch messbar wäre. Eine derartige Strahlung im Infrarotbereich wurde bei KIC 8462852 aber nicht gefunden.
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Also, so Tabetha Boyajian, müssen die „Tabbys Stern“ umrundenden Partikel im Durchschnitt unter einem Tausendstel eines Millimeters winzig sein. Diese würden die unterschiedlichen Farben des Lichtspektrums, auch aufgrund ihrer individuellen chemischen Eigenschaften, verschieden stark absorbieren. Die Wissenschaftler gehen aufgrund ihrer Messungen und Berechnungen davon aus, dass diese Sonne von Staub umrundet wird, der 0,04 bis 1 Mikrometer klein sind.
Ein Staubkörnchen Hoffnung?
Von Staub im uns bekannten Sinne…kann man hier kaum mehr sprechen. So sind die „großen Brocken“ um KIC 8462852 mit der Größe von einem Mikrometer in einer geläufigen Angabe umgerechnet nur 0,001 Millimeter groß. Die Astronomin und Astrophysikerin Boyajian dazu:
„Die neuen Daten zeigen, dass verschiedene Lichtfarben mit unterschiedlicher Intensität blockiert werden. Was immer zwischen uns und dem Stern vorbeizieht, ist darum nicht undurchsichtig, wie man es von einem Planeten oder einer außerirdischen Megastruktur erwarten würde.„

Aktuell berichten verschiedene Online-Medien über diese neuen Erkenntnisse zu der vermeintlichen „Super-Zivilisation“. Die meisten Veröffentlichungen schreiben, dass die Spekulationen um außerirdisches Leben um „Tabbys Stern“ nun endgültig widerlegt seien. Keine uralten Aliens, die hier in den Weiten des Alls ihre Spuren hinterlassen haben.
Oder doch?
Tabetha Boyajian verweist darauf, dass „ein Planet oder einer außerirdischen Megastruktur“ das Lichtspektrum vollständig blockieren würden. Das kennen wir von einer Sonnenfinsternis oder einem Venus-Tansit in unserem Sonnensystem, wenn der Mond bzw. die Venus das Licht der Sonne blockieren. Unsere Sonne wird ganz bzw. teilweise pechschwarz. Auf diese Art finden Astronomen auch Exoplaneten. Ziehen diese vor ihrem Stern her, verdunkeln sie diesen geringfügig, was wir messen können.
Und so bleibt eine winzige Hoffnung für Spekulationen für alle, die um KIC 8462852 etwas Künstliches vermuten wollen. Die viel zitierte „Dyson-Sphäre“ muss kein vollständig geschlossenes Gebilde um eine Sonne sein, die nach außen keinerlei Licht lässt. Bei dem mysteriösen Stern wäre das so oder so nicht der Fall, da „nur“ 22 Prozent seines Lichtes verschluckt werden. Folglich kommen immerhin bis zu 78 Prozent bei uns an. Da ist kein Platz für eine hermetisch geschlossene Megastruktur von Aliens.
Vielleicht, so eine staubige Hoffnung, ist die Erklärung einer Wolke oder Scheibe von winzigen Partikeln also falsch. Immerhin schreiben auch Boyajian und ihre wissenschaftliche Kollegen, dass ihre Erklärung noch nicht klar zu belegen sei. Wir können von uns aus diesen Staub nicht sehen. Ebenso ist es weiterhin unbekannt, in welcher Form bzw. Anordnung genau diese staubigen Partikel um „Tabbys Stern“ kreisen.
Ein Staubkörnchen Hoffnung, dass hier doch etwas von Aliens durch „Kepler“ gefunden wurde – und nicht nur kosmischer Staub.
Man sollte sich aber fragen, was wohl wahrscheinlicher ist.
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Lars A. Fischinger
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